Lautsprecher dämmen!

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matsch82
Neuling
#1 erstellt: 18. Apr 2008, 16:06
Hallo,

ich hab gerad diesen thread verfasst:
klick

und dabei is mir beim wieder zusammenbauen der guten Stücke aufgefallen, das sie Gehäuse bis zum Rand mit Dämmwolle vollgestopft sind, also ich musst richtig drücken.

nun die Frage: bei welchen Boxen macht wieviel dämmung überhaupt Sinn? ich hab mal aus eine Box was rausgenommen, und find den Klang nu deutlich besser! Wieviel is denn überhaupt gut, und ist dämmen überhaupt nötig?
lens2310
Inventar
#2 erstellt: 18. Apr 2008, 18:39
Hallo,

Was Du meinst ist Schalldämpfung. Dämmen kann man nur die Holzwände mit geeignetem Material gegen Schalldurchtritt oder Biegeschwingung.
Bedämpfung ist notwendig, man denke nur an den (typischen)Lautsprecherklang alter Röhrenradios.
Einfach mal googeln. Kurz gesagt, klingen soll nur das Lautsprecherchassis, nicht das Gehäuse.
LineArray
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Apr 2008, 01:57
Hallo Matsch82,

wie lens schon sagte unterscheidet man
Schalldämmung und Schalldämpfung.

Unter Schalldämmumg vesteht man Maßnahmen,
die verhindern, dass Schall durch Biegeschwingungen
der Gehäusewände in die Umgebung abgestrahlt wird.

Bei Subwoofergehäusen kann man das erreichen, indem
man die Wände so steif baut, dass sie im
Übertragungsbereich keine Eigenschwingungen haben.
Bei Gehäusen die bis in den Mitteltonbereich betrieben
werden ist das mit den üblichen Materialien nicht mehr
möglich und man begnügt sich damit, den Schalldurchgang
durch die Wände zu minimieren indem man ihnen genug
Masse und Eigendämpfung verpasst.
Dazu sind beispielsweise Antidröhnmatten (Automobilbau)
aus plastischen Materialien geeignet, die auf die
Lautsprecherwände aufgeklebt werden.
Je dicker die Holzwände sind, desto dicker muss auch
die Dämpfungs- bzw. "Schwereschicht" werden, um die
Platten wirksam zu bedämpfen.

Bei der SchallDÄMPFUNG hingegen geht es um die
Beruhigung der Resonanzen des Luftkörpers, der
im Gehäuse eingeschlossen ist. Dazu verwendet man
die von Dir vorgefundenen Materialien wie
Polyesterwatte, Schurwolle ü.Ä.

Diese Materialien bedämpfen Resonanzen, indem sie die
Bewegung der Luftmoleküle in Wärme umwandandeln.
Dazu müssen die Materialien in den Schnellemaxima
der stehenden Wellen im Gehäuse zu liegen kommen, also
eher in der Mitte des Gehäuses, in der Nähe der Wände
sind sie so gut wie unwirksam.

Als Faustregel kann man sagen, dass die unterschiedlichen
Gehäusebauformen unterschiedlich bedämpft werden müssen:

Bassreflexgehäuse werden normalerweise sehr locker gefüllt.
Um die Bedämpfung der Basswiedergabe zu beeinflussen,
ist eine Bedämpfung unmittelbar hinter dem Treiber sehr
wirksam. In der Nähe der Reflexöffnung stört
Dämpfungsmaterial die Funktion.

Geschlossene und Transmissionline Gehäuse werden
tendenziell stärker gefüllt.

Das Gehäuse zu "stopfen" macht fast nie Sinn, höchstens
im Falle eines geschlossenen Gehäuses mit sehr hoher
Gesamtgüte kann man mal etwas kräftiger zulangen.

Sehr wichtig ist die Positionierung des
Dämpfungsmaterials. Um es an Ort und Stelle zu halten,
kann man kleine Ösen im Gehäuse anbringen, die
mit Bindfäden verspannt werden.

Auf die Art kann man das Dämpfungsmaterial
wie in einem Spinnennetz dort festhalten, wo es
gebraucht wird (hinter dem Chassis, in der Mitte der Box ...).
Die richtige Positionierung ist also wesentlich
wirksamer als zielloses Stopfen.

Gruß Oliver


[Beitrag von LineArray am 20. Apr 2008, 12:37 bearbeitet]
georgy
Inventar
#4 erstellt: 20. Apr 2008, 03:05

LineArray schrieb:
Hallo Matsch82,

wie lens schon sagte unterscheidet man
Schalldämmung und Schalldämpfung.

Sehr wichtig ist die Positionierung des Dämmaterials.

Auf die Art kann man den Dämmstoff wie mit einem
Spinnennetz dort festhalten, wo er gebraucht
wird (Hinter dem Chassis, in der Mitte der Box ...).



Das sollte dann aber Dämpfungsmaterial heissen.
LineArray
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 20. Apr 2008, 12:31
Sehr richtig,

hab's korrigiert
tiki
Inventar
#6 erstellt: 20. Apr 2008, 14:35
Hallo Oliver,
Deine Dipolseite strotzt leider vor fachlichen Fehlern. Bitte nimm mindestens den Begriff Line Array dort heraus, denn es ist keines. Informiere Dich über die Wirkungsweise eines solchen, bevor Du jetzt "loslegst".
LineArray
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 20. Apr 2008, 20:05
Vielen Dank tiki:

1. Du bist hier OFF TOPIC.

2. Den Inhalt meiner Webseite diskutiere ich
gerne an einem anderen Ort.

3. Dein belehrender Ton kommt bei mir nicht
gut an, wenn Du eine vernünftige Diskussion möchtest,
solltest Du Dir das (schnellstens) abgewöhnen. Aber
ich bezweifle, dass Du eine Diskussion anstrebst.
Daher schreibst Du mal eben OFF TOPIC ein
kleines Stänkerposting ...

4. Solche Dinge ziehen das Niveau eines Forums unnötig
herunter und ich kann darauf sehr gut verzichten.

5. Die Definition des Begriffes "Line Array" wird leider
nicht von Dir bestimmt, sondern von der Gesamtheit der
verfügbaren Literatur auf diesem Gebiet.
NATÜRLICH stellt die von mir auf dipol-audio.de
vorgestellte Konstruktion ein Line Array dar. Selbst
die Techniken die dort angewendet werden, um
spezifische Probleme "üblicher" Line Arrays in
Wohnräumen zu lösen sind in der Literatur
über Line Arrays / Zeilenstrahler seit
Jahren ein Thema.

Grüße Oliver
lens2310
Inventar
#8 erstellt: 20. Apr 2008, 21:35
LineArray,

Sehr gut beschrieben und auch korrekt.
Ich war nur zu faul.
Äußerst wichtig ist Reflexboxen nur sparsam bedämpfen, da ansonsten der Resonanzeffekt vernichtet wird.
Will man das Letzte aus so einer Box herausholen, sollte man die Wände gut dämmen und alles gut dicht machen, so das nur Schall von der Membran und aus der Reflexöffnung abgestrahlt wird.
tiki
Inventar
#9 erstellt: 21. Apr 2008, 16:39
Hallo Oliver,

bitteschön.
Aber es wurde nicht verstanden, wie geahnt.
Richtig ist, daß ich dies nicht diskutieren will, denn die Grundlagen

...sind in der Literatur über Line Arrays / Zeilenstrahler seit Jahren ein Thema.

Deshalb ärgert es schon, wenn eben unbeachtet jener, private Veröffentlichungen falsche Tatsachen vortäuschen.

Insgesamt 6 hochwertige, einzeln selektierte und gleichartige Vollbereichslautsprecher werden so angesteuert, dass sie eine Linienschallquelle im Hörraum bilden.

Das ist Unsinn, weil in sich widersprüchlich. Stichworte: Lambda(/2) und Strahlungskopplung
Verstehe, wie Linearrays funktionieren, dann wird klar, daß es sich bestenfalls um eine Lautsprecherzeile handelt.
Daß Dich der vermeintlich blehrende Ton stört, ist verständlich, denn:

Einzelstücke zu verkaufen,

...und das wird hier mittels link-Angabe beworben. Deshalb ist es auch nicht ganz off topic.

Im Sinne echter, funktionierender, Arrays hoffe ich auf ein schlechtes Geschäft.


[Beitrag von tiki am 21. Apr 2008, 16:40 bearbeitet]
SRAM
Inventar
#10 erstellt: 21. Apr 2008, 17:35
Hallo tiki,

deine Überheblichkeit ist wirklich nicht mehr schön.

Wenn Deiner Meinung nach Fehler vorhanden sind, dann korrigiere diese. Sachlich und in Diskussion mit dem Gegenüber.

Das von dir geäußerte Schlagwortwissen ist nicht wissen, sondern glauben. Verständnis hat nur, wenn einen Sachverhalt auch erklären kann.

Gruß SRAM
kptools
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 21. Apr 2008, 19:26
Hallo,

ich möchte die Protagonisten hier dringend darum bitten fachlich weiter zu diskutieren und nicht ins persönliche abzugleiten.

Ansonsten wird das Thema auf "moderiert" gesetzt!

Grüsse aus OWL

kp
LineArray
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 22. Apr 2008, 02:38
OK.

Die Bezeichnung Line Array sagt zuerst etwas über die
Anordnung der Einzelstrahler in einer Zeile aus.

Der Begriff Line Array lässt sich tatsächlich am
treffendsten mit Lautsprecherzeile oder Strahlerzeile
übersetzen. (Line: Zeile, Array: Anordnung, Feld)

Wenn aus einer solchen zeilenförmigen Lautsprecheranordnung
eine Linienschallquelle "Line Source" gebildet wird,
so ist das ein mögliches und vielfach angestrebtes
V e r h a l t e n einer solchen Anordnung.

Bei einem sehr langen Bändchen beispielsweise fallen
technische Ausführung und Verhalten u.U. zusammen
(auch begrifflich).

Real existierende Line Arrays kommen einer Line Source
mehr oder weniger nahe, in der Beschallungstechnik
wurden durch den Einsatz spezieller Waveguides große
Fortschritte darin erzielt, eine phasenkohärente
Abstrahlung bis in den Hochtonbereich zu erreichen.

Die Wellenfronten einer Linienschallquelle sind
im Idealfall zylindermantelförmig. Dieser Idealfall
setzt voraus, dass der Abstand der Einzelstrahler kleiner
als die abgestrahlte Wellenlänge ist.

In dem Paper von James R. Griffin aus 2003

"Design Guidelines for Practical Near Field Line Arrays"

wird als Abstandshöchstgrenze der Strahlerzentren
eine Wellenlänge genannt.

Ich habe das Paper an seinem ursprüngliche Ort nicht mehr
gefunden, hier ein alternativer Link:

http://diy-audio.narod.ru/litr/nflawp.pdf

Dieser maximale Abstand der Strahlerzentren hängt
natürlich bei dynamischen Lautsprechern auch von der Form
der Membranen ab (rund, quadratisch ...), sowie davon ob
sich die Strahler bei der betrachteten Frequenz überhaupt
noch kolbenförmig bewegen.

lambda/2 als Obergrenze zu sehen ist sicher realistischer.
Der Strahlungswiderstand zweier benachbarter Strahler ist
bei gegebener Frequenz eine Funktion des Abstandes.

Der Leistungspegel zweier banachbarter Strahler im
Abstand a steigt unterhalb f=(c/2a) monoton an und erreicht
bei tiefen Frequenzen einen Wert von +3dB gegenüber einem
Einzelstrahler. Nachzulesen beispielsweise bei
Panzer, "Frequenzweichen für Lautsprecher", Franzis München 1988

Das was tiki also mit lambda/2 Strahlungskopplung meint, ist
dass der Strahlungswiderstand unterhalb eines Abstandes der
Strahlerzentren von lambda/2 monoton ansteigt, und die Strahler
beginnen zu einem einzigen Strahler "zusammenzuwachsen".

Wenn man nun perfekte runde Kolbenstrahler zu einer Zeile
zusammenfügt und bis 20 Khz gewährleistet, dass der Abstand
benachbarter STRAHLERZENTREN a < lambda/2 ist,
also kleiner als c.a. 8mm ,
dann dürfen wir uns das Verhalten einer
Linienschallquelle über den gesamten
Hörfrequenzbereich erhoffen.

Verfügt man über phasenkohärente Schlitzstrahler, welche
übereinander angeordnet sind, so sollten im Hochtonbereich
die Lücken zwischen den Flächen weniger als 20% der
gesamten bedeckten Fläche des Line Arrays ausmachen,
damit in einiger Entfernung eine annähernd phasenkohärente
Wellenfront entsteht.

Es ist also offensichtlich, dass man bei der Anwendung dieser
Kriterien aus Breitbandchassis üblicher Größe keine Konstruktion
aufbauen kann, welche auch im Hochtonbereich eine Linienschallquelle darstellt.
Dies allein schon deswegen, weil im Khz Bereich
normalerweise nur das Membranzentrum Schall abstrahlt und die
Flächenbedeckung unserer Strahlerzeile stark abnimmt.


Nun einige Anmerkungen zu Dipol 08:

Dipol 08 ist ein Line Array, welches sich im Frequenzbereich von
ca. 70 Hz (untere Grenzfrequenz) bis etwa 500 Hz wie eine
Linienschallquelle verhält, wenn man das lambda/2 Kriterium ansetzt.
Nach Griffin wären es 70 bis c.a. 1000 Hz.

Die Abstände der Chassis variieren von von ca. 30cm bis ca. 15cm.
Die Strahlungskopplung der obersten beiden Chassis
schwindet damit spätestens oberhalb von etwa 2Khz.


Warum konstruiert jemand so einen Mist ?
----------------------------------------------------------

1) Der Anstieg der Strahlungsimpedanz durch
das oben beschriebene Zusammenwachsen der Treiber unterhalb
2Khz und verstärkt unterhalb 500Hz kompensiert die
Hochpasscharakteristik der offenen Schallwand.

2) Es entsteht ein Open Baffle System, welches praktisch keinen
Baffle Step aufweist und hierfür auch keine Korrektur benötigt.

3) Der Vorteil der Linienschallquelle, starke vertikale Bündelung,
wird im gesamten modalen Bereich eines üblichen Wohnraums
genutzt (In Kombination mit der Dipolcharakteristik in der
Horizontalebene.)

4) Die Schallwand kann so schmal bleiben, dass in der Horizontalebene
im gesamten partialschwingungsfreien Arbeitsbereich der
Chassis keine Verzipfelung der horizontalen
Abstrahlcharakteristik durch Nebenmaxima auftritt.


Um die Richtwirkung zu hohen Frequenzen nicht zu
übertreiben, wird die Zeile oberhalb 2Khz verkürzt.

Diese Technik wird als "Power Tapering" beispielsweise bei
Griffin erwähnt.
Aber auch klassische Hersteller von Zeilenstrahlern wie
Klein + Hummel wenden diese frequenzabhängige Verkürzung
seit geraumer Zeit an.
Bei der guten alten Grundig Monolith Serie wurden übrigens
ebenfalls "Beam Forming" Techniken angewendet, um die
Abstrahlcharakteristik zu modifizieren. Dort wurden z.B. einzelne Hochtöner des Line Array umgepolt.
Ist es dann kein Line Array mehr ?

Der Vorteil der Verkürzung eines Line Array mit der
Frequenz besteht darin, den Übergang vom Nah- zum Fernfeld
frequenzunabhängiger zu gestalten als dies bei einer reinen
Linienquelle konstanter Länge der Fall ist.

Siehe hierzu auch Griffin, Figure 4 .

Weiterhin wird hierdurch das Problem ungleicher Laufzeiten zum
Hörer minimiert, was sich in einer sehr ordentlichen Impulsantwort
der Konstruktion niederschlägt, die nicht nur in einem
Sweet Spot anzutreffen ist.

Die frequenzabhängige Verkürzung der Zeile wird sowohl durch
die Verteilung der Eingangsleistung auf die Strahler als auch
durch die Gruppierung derselben erreicht.

Die Abstandsverteilung der Treiber ist so optimiert, dass
sich die Welligkeiten im Übergangsbereich der Strahlungskopplung
zwischen den einzelnen Treibern für die meisten praxisrelevanten
Abhörpositionen gut ausgleichen. Der Lautsprecher ist auf das
Gesamtverhalten in der Stereohörzine optimiert und nicht auf einen
Sweet Spot.

Nochmal: Eine Strahlerzeile mit frequenzunabhängiger Länge
weist einen stark frequenzabhängigen Hörabstand auf, in dem das
Fernfeld in das Nahfeld übergeht.


Der Lautsprecher ist für Hörabstände ab ca. 1,5 m ausgelegt und
ermöglicht bereits in einem normalen Wohnraum das Hören im Fernfeld
bzw. im Übergang vom Nah- zum Fernfeld.

Die Aussage, es handele sich nicht um ein Line Array ist also eine
sehr verkürzte Darstellung. Ich kann aber zustimmen, dass es sich
nicht um ein klassisches "Near Field Line Array" handelt.
Auch ist das Verhalten der Konstruktion nur bis in den
oberen Mitteltonbereich das einer "Line Source".
Dies aus gutem Grund.

Nach meiner Erfahrung lässt ein Near Field Line Array
mit gleichgewichteten Einzelstrahlern, welche gleichphasig
aus einer Ebene strahlen, bei geringen Hörabständen sehr
zu wünschen übrig. Beispielsweise wenn es darum geht,
Transienten wie etwa das Anschlagen eines Flügels oder
einer Triangel sauber abzubilden ...

Auch der nicht vorhandene Eindruck eines stabilen vertikalen
Erhebungswinkels der Darstellung ist für viele Hörer zumindest
gewöhnungsbedürftig. Für meinen Geschmack ist dies keine gute
Annäherung an eine "realistische" räumliche Darstellung.

Beide Probleme treten mit meinem Lautsprecher nicht auf.
Das System klingt subjektiv in etwa so, als wäre nur das zweite
Fullrange System von oben vorhanden.

Was die Webseite betrifft: Ich wende mich dort nicht an Fachpublikum,
sondern auch an Menschen die mit dem Begriff "Wellenlänge" nichts
anfangen können.

Für mich sind Technik und Begrifflichkeiten Mittel
zum Zweck. Beide sind für mich kein sehr
interessantes Thema für sich genommen.
Besonders dann nicht, wennn sie losgelöst vom
musikalischen Ergebnis diskutiert werden.

Aber da sind die individuellen Vorlieben eben
verschieden.


Grüße aus Darmstadt

Oliver


[Beitrag von LineArray am 22. Apr 2008, 05:48 bearbeitet]
tiki
Inventar
#13 erstellt: 22. Apr 2008, 08:05
Hallo Oliver,

um vier bin ich nicht mehr/noch nicht wach, deshalb erst jetzt:
Ich bitte um Verzeihung für den angeschlagenen Tonfall, er war nicht angemessen.

Fast alles im obigen Beitrag geht konform mit meinen Erfahrungen.
Ob ein Besselarray nun noch ein Linearray ist? Ja, sofern man die Anordnung zur Definition heranzieht, nein, wenn man die vielzitierte und faktisch nie vollends erreichte Zylinderwelle voraussetzt.
Als Ergänzungslink sei dieser Goertzsche empfohlen, dort ist die Kopplungsgrenze schön dargstellt.

Generell halte (nur?) ich es für günstiger, Linearrays im Nahfeld abzuhören und zwar sowohl auf die Abstrahlung, als auch auf den Hallradius bezogen. Genau dann tritt das Problem der veränderlichen vertikalen Abstrahlung nicht zutage. Im besten Fall paßt der gesamte Abhörraum ins Nahfeld. Es sind also (mindestens) zwei Bedingungen unabhängig voneinander zu erfüllen - wenn man wirklich will.
Das geht mit einer Dipolkonstruktion naturgemäß nicht, wegen des sehr kleinen Hallradius. Zusätzlich bleibt eine Diskrepanz zwischen der erwünschten Modenreduktion und der frequenzabhängigen Zeilenlänge, die zielgemäß im gesamten Arbeitsfrequenzbereich annähernd kugelförmig abstrahlen soll. Meine 8er TMT-Versuchszeile (bis 400Hz) hilft dabei jedenfalls nicht merklich, obwohl die Abmessungen ähnlich sind.

Da Impulsantwortproblem ist keines, bedenkt man die Intensitätsverteilung über den Winkel in Abhörentfernung, vom Hörplatz aus betrachtet. Den Rest besorgt der Präzedenzeffekt. Und: Amplitudengang stimmt, Phasengang stimmt, was macht die Impulsantwort?

Weiter unten werden die unterschiedlichen Ziele klar: Du Fernfeld bei 1,5m, ich Nahfeld bis ~3m. Das ergibt sich durch die im Tiefton(!) effektive Schallquellenspiegelung an Decke und Boden auch bei Frequenzen um 100Hz und darunter. Deutlich weiter unten sind die Kugelradien der Wellen"fronten" allerdings so groß, daß sie als annähernd plan gelten können.

Der Eindruck des vertikalen "Mitwanderns" der Phantomschallquellen stört mich in Anbetracht der anderen Vorteile nicht, lediglich die subjektiv etwas zu hohe Lokalisation ist gewöhnungsbedürftig. Anders ist der Eindruck, das ist klar. Das wird sich noch einmal drastisch ändern, wenn das Abstrahlverhalten horizontal endlich angepaßt ist (Bündelung ab Mittelton durch ausreichend großes WG).


[Beitrag von tiki am 22. Apr 2008, 08:07 bearbeitet]
georgy
Inventar
#14 erstellt: 22. Apr 2008, 08:38
Was so alles zu Lautsprecher dämmen! gehört...
HiFi-Selbstbau
Inventar
#15 erstellt: 22. Apr 2008, 12:17
Hi,

das ursprünglich Angesprochene heisst weder DÄMMUNG noch DÄMPFUNG sondern ABSORPTION, zumindest bei den im Luftschallbereich üblicherweise eingesetzen PORÖSEN Absorbern.

Deswegen heisst das Material auch ABSORPTIONSmaterial und nicht DÄMPFUNGSmaterial.

Von DÄMPFUNG spricht man in der Schall- und Schwingungstechnik eigentlich nur im Bereich des Körperschalls (= Vibrationen). Dort wird z.B. Bitumen zur Bedämpfung verwendet.

Falls euch ein Klugscheißer hier nicht reicht . . .

Gruß Pico
LineArray
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 22. Apr 2008, 15:00

tiki schrieb:
Hallo Oliver,

Ich bitte um Verzeihung für den angeschlagenen Tonfall, er war nicht angemessen.

).


Hallo Tiki:
Entschuldigung angenommen, so macht es mehr Spaß !

Jetzt können wir beide zusammen an der deutschen Meisterschaft zum Thread Hijacking teilnehmen.


@ HiFi Selbstbau: Natürlich ist "Absorbtion"
fachlich korrekt und weniger umgangssprachlich.

Willkommen, wir freuen uns über jeden neuen Klugscheißer
in diesem fred ...
moby_dick
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 22. Apr 2008, 16:02
In offiziellen Papieren liest man:" Dämpfung geschieht durch Umwandlung von Schall in Wärme durch Absorption".

Also ist beides OK. Bin ich jetzt im Club?
LineArray
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 23. Apr 2008, 11:27
@ moby dick: Willkommen. Aber die von Dir
angebrachte Formulierung ist wohl wirklich bisher
die beste ...


@ tiki: leider nochmal off topic:


Im besten Fall paßt der gesamte Abhörraum ins Nahfeld.
...
Das geht mit einer Dipolkonstruktion naturgemäß nicht, wegen des sehr kleinen Hallradius.


Fragen:

Warum hat ein Dipolstrahler einen "sehr kleinen" Hallradius?

Womit vergleichst Du, wenn Du "sehr klein" sagst?

Vergleichst Du Dipol und Monopol ?
---

Im Vergleich zu einem Monopol hat ein Dipol
ein h ö h e r e s Bündelungsmaß.

Da der Hallradius zur Wurzel des Bündelungsmaßes proportional ist,
v e r g r ö ß e r t die dipolförmige Abstrahlung
den Hallradius gegenüber einem Monopol sogar erheblich...

Hallradius

Wenn man den Hallradius vergrößern will, muss man also
das Bündelungsmaß erhöhen.

Wenn man bereits eine vertikale "Linienquelle" hat,
geht das nur noch über die Einengung des horizontalen
Abstrahlwinkels.

Ein Line Array als Dipol oder als Kardioid auszubilden
bietet sich also geradezu an, wenn man das Bündelungsmaß
erhöhen will.

Eine Alternative ist ein Waveguide, der alllerdings sehr
groß wird, wenn er auch im Tiefton wirksam sein soll.

Die A b s o r p t i o n s m a t e r i a l i e n
( um nun doch noch einen Bezug zum Thema herzustellen ..)
auf der Rückseite der Membranen bei Dipol 08 dienen
der Dämpfung des rückwärtigen Schallanteils.

Dipol 08

Darurch entsteht zu höheren Frequenzen hin ein
Dipol-Kardioid Übergang.


Der Einsatz poröser Materialien auf der Rückseite
eines Lautsprechergehäuses ist eine sehr interessante
Möglichkeit zur Erzielung einer Kardioid Charakteristik.

Vgl. L.Cremer, M.Hubert "Vorlesungen über technische
Akustik" Springer 1985
"Lautsprecher mit verzögertem Fluß auf der Rückseite
zur Erzeugung einer Nieren Charakteristik." S. 177
Das Prinzip wurde von H. Kalusche entwickelt.

ME Geithain
ME Geithain
verwendet ein vergleichbares Prinzip mit großem
Erfolg im Studio- und Heimbereich.

Grüße Oliver
tiki
Inventar
#19 erstellt: 28. Apr 2008, 16:40
Hallo,
mangels Muße nur Stichpunkte:
- Vergleich mit stark bündelnden Konstruktionen: z.B. Hörnern.
- senkrechter Linearray-Effekt ab welcher Frequenz? Lambda?
- Abkoppelfrequenzen der Anordnung unbekannt -> bei steigenden Frequenzen Arrayeffekt vermindert/aufgehoben, das war ein Entwicklungsziel -> widerspricht dem jetzigen Anspruch.
- Kardioidwirkung ab welcher Frequenz (Übergang Acht->Niere)?
- Korrelation mit Schallwand"bündelung"?
- Bündelungsmaß<->Bündelungsgrad
- Bündelungsgrad Niere/Acht ist maximalmal 3, nicht sonderlich viel, dadurch erhöht sich der Hallradius/-abstand günstigstenfalls(!) um Faktor ~1,7, theoretisch
- wenn rückwärtiger Schallanteil verringert, ist auch Dipolwirkung verringert, oder?
- Berechnung des Hallradius/-abstands nur möglich bei Kenntnis der Eigenschaften des Hörraumes, gemessen?
Eine Frage ist auch, ob der Dipol sein theoretisches(!) Bündelungsmaß überhaupt vorteilhaft ausspielen kann: Wandabstand, Reflexionseigenschaften der Rückwand... nach nicht nur meiner Erfahrung ist ein Dipol im normalen Hörraum recht kritisch.
- Bessere und aufwändigere Alternative: Bassarray SBA/DBA.
Abgesehen von der unvermeidlichen Verzerrungserhöhung durch größeren Hub bei offenen Schallwänden, das war aber hier offenbar kein Thema.
- Geithain? Größe des Konstrukts gegen "dipol8" und Verlauf des Bündelungsmaßes über Frequenz beachten! Unterhalb 200Hz: Bündelungsmaß <3dB. RL944K noch "schlechter".
Fazit: nach vielem Hin und Her ist's immer noch kein Linearray. Dabei will ich es bewenden lassen.
AlexSmith
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 21. Mai 2009, 02:37
Ich entschuldige mich an dieser Stelle für das erheben eines so alten Threads, aber es sind doch sehr viele Infos drin zu finden, besonders für Frischlinge wie mich.

Trotzdem ein paar Fragen zu:


LineArray schrieb:

Als Faustregel kann man sagen, dass die unterschiedlichen
Gehäusebauformen unterschiedlich bedämpft werden müssen:

...

Geschlossene und Transmissionline Gehäuse werden
tendenziell stärker gefüllt.

Das Gehäuse zu "stopfen" macht fast nie Sinn, höchstens
im Falle eines geschlossenen Gehäuses mit sehr hoher
Gesamtgüte kann man mal etwas kräftiger zulangen.

Sehr wichtig ist die Positionierung des
Dämpfungsmaterials.



Essentielle Fragen zu dem Thema wären:
Wie finde ich heraus, wie viel Material ich eigentlich "wirklich" brauche? Resonanz-Frequenzen können ja eigentlich ausgerechnet werden und anschließend prazise dagegen vorgehen.

Ich konnte zum Glück ein mal an einem Akustik-Grundkurs teilnehmen, bzw. habe auch ein Buch zum Thema "Tonstudiotechnik" (mein evtl. nächster Beruf) hier stehen, wo das Thema natürlich mit abgehandelt wird.

Das schöne daran ist, Dämm-Material (Noppenschaum) hat ja schon einen relativ hohen Absorbtionsfaktor. Ab 4cm Höhe wird der Schall z.B. schon ab ca 1750Hz geschluckt. Dickeres Material wirkt natürlich effektiver. Bei 10-15cm bin ich schon bei 850Hz unten, außer ich bau einen Helmholz-Resonator.


Im Grunde geht es doch nur um die stehenden Wellen die besonders bei Mittel und Hochtönern auftreten, oder nicht? Eine volle Schallamplitube mit 1Hz legt einen Weg von ca 340m zurück, 100Hz nur noch 34cm. Bei der ersten Maxima (also erste positive viertel Schwingung) wären wir bei 100Hz bei ca 8cm. So oder so können Tiefe frequenzen ja nicht aufgehalten werden, außer das Material ist wirklich dicht genug und 34cm Dick, dann wird alles über 100Hz abgeschitten.

Doch zurück zur Box, es "virbiert" ja eigentlich nur die Rückwand. Reicht da nicht, wenn man im Grunde genommen die Wände selbst beklebt? Wie rednn hier ja von Stehenden Wellen, die durch Reflektionen entstehen. Wenn also die Seitenwände einer rechteckigen Box mit 4cm Dämmschaum und die Rückwand mit 8cm beklebt wird, dürften doch genug stehende Wellen reduziert sein, und die Box immer noch gut genug klingen.


Oder verstehe ich hier etwas falsch?



Was ist eigentlich mit dem Literbestimmungen einer Box?
Wird eine Box vom Volumen her "größer" wenn ich die leeren Liter des Gehäuses mit denen des Platzverbrauches der Chassis addiere? Oder wird das Volumen mehr, wenn ich Dämm-Material einsetze?

Gibts dazu einen kurzen und einfachen Einblick? In den FAQs hab ich nichts zu gefunden.


Danke im Vorraus.
baguette_
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 16. Jun 2009, 15:59
Gute Tag,

Ich besitze ein paar Magnat Monitor 880, die an einem Sony STR DE-197 betrieben werden.
In der Neutralstellung von Bässen und Höhen klingen die Boxen sauber und nicht aufdringlich, vielleicht ein wenig Bassmager.

Stelle ich die Bässe ein wenig höher, so klingen diese nichtmehr sauber, sondern dröhnen sehr.
Durch diese unsauberkeit klingen die Boxen an sich sehr aufdringlich und Kopfschmerzenbereitend
Höhen, sowie ein sauberes Stereobild und die Räumlichkeit des klanges werden so gut wie ausgelöscht.

Meine Frage hierbei wäre, ob man dieses dröhnen mit einem sauberen ausdämmen der Boxen ein wenig mindern könnte, oder ob es noch andere Mögichkeiten gibt.


Hier noch ein paar Bilder der Aufstellung der Boxen und der standartausdämmung:

http://s6b.directupload.net/images/090616/snfbua4o.jpg

http://s8b.directupload.net/images/090616/hqq89s8t.jpg

http://s8b.directupload.net/images/090616/7pzmvdht.jpg

http://s10.directupload.net/images/090616/6gw8qbfw.jpg


danke im vorraus

mfg. Tim


p.s.: bin erst 16 und daher noch kein profi
BolleY2K
Inventar
#22 erstellt: 17. Jun 2009, 11:03
Problem 1 - der Sony ist extrem schwachbrüstig.

Problem 2 - wenn Du den Bass aufdrehst, wird der Verstärker noch mehr gefordert, wodurch man Problem 1 noch mehr merkt.

Problem 3 - Wie die Bezeichnung "Monitor" schon sagt, sind die Magnat eher neutral abgestimmt im Sinne einer linearen Wiedergabe.

Ich würde als erstes einen besseren Verstärker testen.
baguette_
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 20. Jun 2009, 12:00
grrrr....als ich mir den sony vor 2 jahren gekauft habe bin ich im laden vor diesem gestanden (hat damals 199 gekostet). daneben stand ein hübscher denon für 239, der jedoch nur ein vollverstärker war und nicht wie der sony ein av center (als mit tuner).

da ich damals erst 14 war und im laden langsam auf den denon zuging, hörte ich von hinten schon meine mutter mit dem satz: ''vergiss es!''

hätte wahrscheinlich dagegenhalten müssen

naja ich werd jetzt mal den schönen alten universum vollverstärker von meinem vater rausgraben und mal probehören...

danke trotzdem für den tipp


wo wir gerade dabei sind:

könnte mir bitte jemand nen tipp geben, welcher vollverstärker denn so unter 200 euro seine dienste am besten leistet?

hab momentan nicht viel budget...
oder würde es sich da eher lohnen den sony zu verscherbeln und nen richtig guten zu besorgen?


[Beitrag von baguette_ am 20. Jun 2009, 18:34 bearbeitet]
BolleY2K
Inventar
#24 erstellt: 21. Jun 2009, 07:41
Für unter 200 Euro bekommst Du gebraucht richtig gute Vollverstärker mit ordentlich Leistung. Generell macht man mit den bekannten Marken nichts verkehrt - Pioneer, Yamaha, HK, Denon, Onkyo...
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