Chassis anordnen aber wie ?

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SeeTon
Stammgast
#1 erstellt: 09. Mai 2008, 18:15
Liebe Forumianer,
Ich erinnere mich an einige ältere Kompakt und auch an Stand- LS deren Chassis - zumindest Mittel und Hochtöner nebeneinander über dem Tieftöner angeordnet waren. Heute sehe ich bis auf einige Monitore nur noch die anordnung mittig übereinander. Sehr oft auch den Tieftöner in der Seitenwand aber vermehrt auch wieder Stattlichere Tieftöner vorne auf. Was ist jetzt Mode und was ist Physik ? Was Passiert wenn man zB. das Oberteil einer Duetta kippt und die Hochtöner innen oder aussen sind und die ganzen Chssis weiter aneinander rückt ? Mehr Punktschallquelle oder ...........?

SeeTon
tomkuepper
Stammgast
#2 erstellt: 09. Mai 2008, 18:38
Hallo,

ein Basschassis kann z.B. auf die Seite eines Gehäuses weichen, wenn dieses Chassis bis max. 100 Hz manche sagen 150 Hz mitspielt, denn dann ist der Bassanteil vom Ohr nicht ortbar.

Verschiedene Sub-/Sat Systeme arbeiten nach diesem Prinzip, deshalb soll man den Sub auch überall im Raum aufstellen können, ohne den Bass zu orten. Der soll dann angeblich nicht in der Mitte der Sat's stehen müssen.

BOSE hat damit auch mal geworben, damals mit dem Acousticmaß 5. Hab das ausprobiert, Bass in irgendeiner Raumecke und dennoch habe ich ihn orten können, das Klangbild wurde erst harmonischer als er wieder in der Mitte von beiden Sat's stand.

Bei den VISATONS aus der Vox Serie klappt das allerdings sehr gut, die haben das Basschassis in der Boxenseite verbaut.
Wurde oftmals deshalb gemacht, um nicht übergroße Breiten bei den Lsp zu haben. Da hat die Industrie auf "die besseren Hälften" von uns achtgegeben.

Gruß
Thomas


[Beitrag von tomkuepper am 09. Mai 2008, 18:38 bearbeitet]
SeeTon
Stammgast
#3 erstellt: 09. Mai 2008, 18:56
Hi hi ! das mit der besseren Hälfte ist ja so manch einem sein Problem beim Basteltrieb. Glücklicherweise gehöre ich zu den wohl wenigen die auf Größe Form Farbe Gewicht keine Rücksicht nehmen müssen. Solange die Lautsprecher nicht größer wie unser Kühlschrank werden darf ich bauen was ich will. Was ich von vorneherein ausschließe ist ein Sub sowie TT auf der Seite. Was ich wissen möchte ist: Wesshalb die Chassis nicht zB. im dreieck so dicht wie möglich aufeinander ?
Jogi42
Inventar
#4 erstellt: 09. Mai 2008, 19:02
Als Grundregel kann man sagen, die Chassis in einer vertikalen Linie übereinander und so nah wie möglich zusammen. Teilweise kann man den HT aus der Mitte nehmen. Nebeneinander ist wegen der Auslöschungen nicht zu empfehlen. Ist das Problem von fast jedem Center.
SeeTon
Stammgast
#5 erstellt: 09. Mai 2008, 19:52
Ach ja ! und woher weiß der LS ob er liegt ? Achse ist Achse ! ob stehend oder liegend. Oder gibts bei einem Messmikrofon auch ein liegen-neben und übereinander ?

SeeTon
Jogi42
Inventar
#6 erstellt: 09. Mai 2008, 20:09

Ach ja ! und woher weiß der LS ob er liegt ?


Was verstehst du unter liegen?
SeeTon
Stammgast
#7 erstellt: 09. Mai 2008, 20:21
Wenn ein Zweiwege LS liegt dann sind MT und HT ja nebeneinander. Kommt es dann zu auslöschungen ? manche LS Hersteller stellen sogar MT und HT auf den Kopf. Jetzt müsste ich ja glauben das LS nur vertkal abstrahlen.

SeeTon
Jogi42
Inventar
#8 erstellt: 09. Mai 2008, 20:30

Wenn ein Zweiwege LS liegt dann sind MT und HT ja nebeneinander. Kommt es dann zu auslöschungen ?

Da kommt es zu Auslöschungen, zu denen kommt es natürlich auch , wenn die LS vertikal angeordnet sind. Da macht es aber nicht so viel aus.

manche LS Hersteller stellen sogar MT und HT auf den Kopf. Jetzt müsste ich ja glauben das LS nur vertkal abstrahlen.

Was heißt auf den Kopf stellen, du meinst der MT über dem HT? Der HT sollte halt am besten auf Hörhöhe sein, da er sehr stark bündelt.

Warum fragst du das? Hast ein besonderes Projekt vor?


[Beitrag von Jogi42 am 09. Mai 2008, 20:30 bearbeitet]
SeeTon
Stammgast
#9 erstellt: 09. Mai 2008, 20:43
Gibt es irgendwelche Literatur zur anordnung von Chassis ?
castorpollux
Inventar
#10 erstellt: 09. Mai 2008, 20:54
Hallo Seeton,

die Chassisanordnung auf der Schallwand hat so viele Gründe, ich bin mir nicht sicher, ob wir das hier alles aufgezählt bekommen, ich versuche mich mal ohne gewichtung, was mir so einfällt:

1. Reflektionen: sitzt der ht nahe am TT kommt es durch den tiefen Konus der TT-Membran zu reflektionen, interferenzen. dito beim mitteltöner, nur anders.

2. Abstrahldiagramm. je nachdem, wie du die chassis anordnest, hat das bei gegebener Weiche einflüsse auf die schallabstrahlung auf ochseund/oder unter winkel. liegende d'appolito konstruktionen, also der typische center mit tmt-ht-tmt, haben starke probleme, wenn sie eine breite couch beschallen sollen, weil der freqeunzgang unter winkel einbrüche aufweist. Würde man diese konstruktion "hinstellen" wären die Einbrüche nicht da, sondern würden nur bei positionsveränderungen nach oben oder unten hörbar, weniger von links nach rechts. und darum geht es doch, das deine freundin auf der couch das selbe hört, wie du, auch wenn du 50 cm weiter rechts sitzt. Und so verhält es sich auch bei den mt-neben-ht-konstruktionen, da sollte man, wie immer, ein Auge auf das Abstrahlverhalten haben.

3. dopplerverzerrungen
die bei 1. genannten verzerrungen durch die nahe bassmembran haben auch dopplerverzerrungen als kumpel, weil die bassmembran sich mit deutlich anderer frequenz vor und zurück bewegt.

Grüße,

Alex
anymouse
Inventar
#11 erstellt: 09. Mai 2008, 20:56

SeeTon schrieb:
Achse ist Achse ! ob stehend oder liegend.

Auf der Achse selbst ist ja auch nicht das Problem. Das Problem tritt dann auf, wenn man sich aus der Achse wegbewegt.

Und hier macht es schon einen Unterschied, ob der LS steht oder liegt: Wenn man sich bei einem stehende LS (hier: HT/MT übereinander, wie rum ist etwas egaler) nach rechts und links bewegt, ändert sich die Differenz zu den Schallquellzentren weniger. Bei einem liegenden LS können hier schon einmal leicht der eine Dezimeter an Schallwegdifferenz zur Achse ergeben - und ein Dezimeter Differenz im Schallweg entspricht lustigen Interferenzen bei ~1,6kHz...

Das ganze wäre anders, wenn wir schweben/fliegen könnten -- dann hätten sich Koaxe, Breitbänder und Line-Arrays stärker durchgesetzt
SeeTon
Stammgast
#12 erstellt: 09. Mai 2008, 21:26
Danke ! jetzt kam Licht ins dunkel. Desshalb bei Dynaudio zweimal zwei oder dreiwege aufeinandergestellt um im sitzen und im stehen annähernd gleich zu hören. Und die guten alten kompakten eben MT und HT nebeneinander nur um eben kompakt zu bleiben. Und der beste Center ist in diesem fall ein dritter Vollwertiger Stand LS.

SeeTon
Stereomensch
Stammgast
#13 erstellt: 30. Mai 2021, 15:20
Frage, was hat man sich denn hierbei gedacht?
2 Tieftöner (16,5cm) oben, unten das Bassreflexsystem, der Hochtöner hat aber ein waveguide, breite Schallwand.
Das Ding ist 70 cm lang und 50cm breit.

rl7000vqk5f


[Beitrag von Stereomensch am 30. Mai 2021, 15:23 bearbeitet]
der_Lauscher
Inventar
#14 erstellt: 30. Mai 2021, 16:11
sieht nach Abhörmonitor für Studios aus, sollte aber um 90 Grad nach links gedreht werden Hochtöner in der Mitte oben, also die Box ist dann 70 cm breit und 50 cm hoch.
thonau
Inventar
#15 erstellt: 30. Mai 2021, 16:43
Hallo Stereomensch,

in den 80 igern, war das Abstrahlverhalten noch nicht als so wichtig, wie heute, eingestuft.

B/O hat bestimmt empfohlen die Lautsprecher auf die lange Seite zu stellen.
So wie auf dem Bild wird das im Nahfeld für einen Hörplatz auch funktionieren.


Stereomensch
Stammgast
#16 erstellt: 31. Mai 2021, 08:29
Vielen Dank für eure Antworten.
Das ist interessant. Ich hab mal aus dem historischen Katalog ein paar Anwendungsbeispiele hier eingefügt.

boredline1wdj9y
boredline2axjp1

Die Anwendung wie ein Bühnenmonitor auf dem Fussboden liegend ist tatsächlich vorgesehen!
Im Wohnraum ist aber ein 70cm Lautsprecher einfach zu groß. Daher würde ich die lieber stehend mit 50 cm Breite verwenden.

Kann man daraus schließen, dass der Lautsprecher für eine wandnahe Platzierung gebaut wurde?
Und ist eine horizontale Anwendung klanglich deutlich schlechter im Wohnraum (25qm)?

Herzlichen Dank für Eure Hinweise
Grüße
Christian


[Beitrag von Stereomensch am 31. Mai 2021, 08:30 bearbeitet]
der_Lauscher
Inventar
#17 erstellt: 31. Mai 2021, 13:25

Stereomensch (Beitrag #16) schrieb:
Die Anwendung wie ein Bühnenmonitor auf dem Fussboden liegend ist tatsächlich vorgesehen!

ich meine nicht die Abhörmonitore auf den Boden bei Konzerten, sondern eher in Aufnahmestudios an/in der Wand. Hier ein Beispiel


Stereomensch (Beitrag #16) schrieb:
Im Wohnraum ist aber ein 70cm Lautsprecher einfach zu groß. Daher würde ich die lieber stehend mit 50 cm Breite verwenden.
Kann man daraus schließen, dass der Lautsprecher für eine wandnahe Platzierung gebaut wurde? Und ist eine horizontale Anwendung klanglich deutlich schlechter im Wohnraum (25qm)?

eine horizontale Anordnung, also quer wie ich empfohlen hatte, ist sicherlich besser, da eine bessere Bühnen- und Stimmabbildung wegen der Abstrahlung erfolgt. Dies ensteht durch die bessere "Bündelung" der Frequenzen des Hoch und Mitteltöners, wenn diese senkrecht übereinander, also vertikal, sind.
Die können sicherlich wandnah aufgebaut werden, da auch die Baßreflexöffnung nach vorne zeigt.

Hast du diese Lautsprecher, oder willst du die, oder was ist der Zweck der Frage.
Falls Lautsprecher vorhanden, einfach testen, was besser klingt (senkrecht oder quer)


[Beitrag von der_Lauscher am 31. Mai 2021, 13:39 bearbeitet]
Stereomensch
Stammgast
#18 erstellt: 31. Mai 2021, 13:56
Herzlichen Dank für Deine Antwort.

Wie komme ich auf den Bodenlautsprecher?
Ganz einfach, laut Firmenbiographie hat man sich an den Monitorlautsprechern bei Rockkonzerzten orientiert.

Ob ich den Lautsprecher habe:
Ich habe mittlerweile eine halben Keller voll alter Lautsprecher. Ja, ich habe den Lautsprecher, mir ging es darum die Funktionsweise zu verstehen. Ich habe auch die Bodenständer für die Lautsprecher, es ist sowohl eine vertikale als auch eine horizontale Aufstellung möglich. Optisch ist die breite Variante mit 70 cm nicht schön, dann lieber hochkant. Die Ständer haben auch einen bestimmten Neigungswinkel, der Hochtöner ist von Seas.
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