Mittelton-Phase bei 12 dB 3-Weg

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Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 05. Jul 2008, 05:59
Nach Lehrbuch- oder allgemeiner Meinung soll der Mitteltöner bei einer 12 dB 3-Weg Weiche in der Phase "verkehrt angeschlossen werden. Bei meien jetzigen Weichen (auch Selbstbau) stelle ich beim Nachmessen per Equalizer fest, da´der MT eine Senke im Übenahmebereich von 250 Hz hat, wenn er "richtig angeschlossen ist (TT+ MT-HT+).Schliesse ich den MT ebenfalls + an + an, dann ist die Senke weg. Mir scheint es, als wäre das für den speziellen Fall die richtige Polung und es hört sich auch gut und sauber an. Wer hat auch schon diese Erfahrung gemacht - und kommt es vor - daß die Lehrmeinung nicht in jedem Fall die Richtige ist? Ich verwende übrigens Widerstände zur Pegelabsenkung von MT und HT (natürlich in der richtigen ohm-konstanten Anordnung).
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Jul 2008, 06:49
Hi,

die Lehrbuchmeinung begründet ihre Meinung auch darauf, dass Lehrbuchfilter gebaut werden. Tut man das nicht, adnn stimmen auch die Phasengänge der Filter nicht mit denen der Lehrbuchfilter überein. Dann kommt noch die Phase des Chassis dazu und in Summe muss das einfach passen. Bei 12dB-Filtern einfach umzupolen, funktioniert nicht ohne weiteres, wie Du ja schon bemerkt hast
Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 05. Jul 2008, 15:24
Doch, nach der "falschen" Polung klingt es gut und auch der Graben zwischen TT und MT ist nicht mehr sichtbar. Da es keine weiteren "Guru" Zuschriften gibt, werde ich am Montag mal den Inhaber des Laden "Open Air" in Hamburg befragen, der ja auch selber LS bzw. Weichen entwickelt. Auch auf anderen Gebieten stimmen Lehrmeinungen ja nur grob bzw. Ausnahmen bestätigen die Regel.
sansuii
Stammgast
#4 erstellt: 05. Jul 2008, 15:50
Moinsen


Quadro-Action schrieb:

Nach Lehrbuch- oder allgemeiner Meinung soll der Mitteltöner bei einer 12 dB 3-Weg Weiche in der Phase "verkehrt angeschlossen werden.



In solchen "Lehrbüchern" wurde auch gesagt man könnte eine Weiche berechnen ...

Bei verpolung von "in Phase" zu reden ist nicht ganz richtig ...

Beim verpolen dreht sich die Phase im gesamten zu übertragenen Frequenzbereich im 360 Grad, wenn es dabei irgend wo zu Addition oder Auslöschung mit anderen Schallquellen beim verpolen kommt ist das beim nicht beachten der Phasenlage der anderen Schallquellen zufall ...

Die Phasenlage muss nicht nur an einem Punkt übereinstimmen sondern im gesamten Übernamebereich, das ist sehr oft nicht der Fall ...


Quadro-Action schrieb:

Bei meien jetzigen Weichen (auch Selbstbau) stelle ich beim Nachmessen per Equalizer fest, (...)


Nachmessen mit "Equalizer" ?

Kannst du den Messaufbau mal genauer beschreiben ?

Gruß,
P.Krips
Inventar
#5 erstellt: 05. Jul 2008, 15:57
Hallo,

die Lehrbuchmeinung ist schon zu 100 % richtig.
Leider wird oft nicht verstanden, daß bei Lautsprechern die AKUSTISCHE(N) Filterflanken der Theorie genügen müßen. Mit einem elektrischen 12 dB-Filter sind akustische Filterflanken von 6-24 dB oder andere unerwartete Flankensteilheiten möglich, da immer die elektrische Filterfunktion und das Treiberverhalten in Kombination betrachtet werden müssen..

Entwickelt man Weichen von vorneherein auf akustische Filterflanken, gibt es solche Überraschungen eigentlich nicht mehr....

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#6 erstellt: 05. Jul 2008, 16:16
Hallo,


sansuii schrieb:

In solchen "Lehrbüchern" wurde auch gesagt man könnte eine Weiche berechnen ...

Was sollen da die "" ??? In Fachbüchern, die ich kenne wird schon deutlich darauf hingewiesen, daß man Weichen für einen Lautsprecher nicht einfach berechnen kann.
Über einen Umweg geht es aber doch: man kann sich nämlich z.B. in Audiocad damit die akustischen Zielfunktionen für die Weichenentwicklung definieren und per Optimierer die gemessenen (!!!) Frequenzgänge der Treiber dann an die Zielfunktion "heranziehen".
Dann klappt es auch mit dem schulbuchmäßigen Verhalten der Weichen....


Bei verpolung von "in Phase" zu reden ist nicht ganz richtig ...

Beim verpolen dreht sich die Phase im gesamten zu übertragenen Frequenzbereich im 360 Grad, wenn es dabei irgend wo zu Addition oder Auslöschung mit anderen Schallquellen beim verpolen kommt ist das beim nicht beachten der Phasenlage der anderen Schallquellen zufall ...

kein Widerspruch.
Nur muß man beachten, daß nur wenige Filtertypen bei der Übernahmefrequenz "in Phase" sind und nur eigentlich einer, der dann auch glatte Summe bildet, dafür stimmts dann mit dem Energieverhalten nicht.
Andere Filter, die glatte Summe UND konstantes Energieverhalten haben, haben dann aber z.B. 90 Grad Phase bei der Übernahmefrequenz, dafür haben die dann vertikale Abstrahlprobleme etc.


Die Phasenlage muss nicht nur an einem Punkt übereinstimmen sondern im gesamten Übernamebereich, das ist sehr oft nicht der Fall ...

insbesondere bei akustisch nicht lehrbuchgemäßen Filtern nicht unüblich....

Gruß
Peter Krips
moby_dick
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Jul 2008, 17:43
[quote="sansuii"]Moinsen

[quote="Quadro-Action"]
........
Beim verpolen dreht sich die Phase im [b]gesamten zu übertragenen Frequenzbereich [/b] im 360 Grad, wenn es dabei irgend wo zu Addition oder Auslöschung mit anderen Schallquellen beim verpolen kommt ist das beim nicht beachten der Phasenlage der anderen Schallquellen zufall ...

Die Phasenlage muss nicht nur an einem Punkt übereinstimmen sondern im gesamten Übernamebereich, das ist sehr oft nicht der Fall ...

.......,[/quote]

Wohl eher 180 Grad
Ohne Simulation und oder Messung wird das nix.
sansuii
Stammgast
#8 erstellt: 05. Jul 2008, 18:08
Moinsen,


moby_dick schrieb:



Beim verpolen dreht sich die Phase im gesamten zu übertragenen Frequenzbereich um 360 Grad,


Wohl eher 180 Grad



Äh jo, natürlich, 180 Grad ...




moby_dick schrieb:


Ohne Simulation und oder Messung wird das nix.



Bei der Simulation aber bitte aufpassen, Stichwort "SEO" ...



Gruß,
Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 05. Jul 2008, 20:25
Sehr nette Antworten und auch lustig ("360°") Mein "opulenter" Meßaufbau beschränkt sich auf CD's mit rosa oder grünem Rauschen und einem Meßmikrophon plus Equalizer mit Led-Anzeigen der Pegel in 32 Frequenzbereichen. Meinetwegen könnten es auch 320 Bereiche sein, aber andererseits sprechen manche Entwickler wieder davon, daß sie "nach Gehör" abstimmen. Die anderen 4 Weichen (Quadro) sind mit 6 dB aufbebaut (bei entsprechend belastbaren und weitgehend ausgeglichen Frequenzgängen im weiten Bereich), welche auch schon gut klingen, aber man tüftelt ja weiter. Dort konnte ich natürlich alle + Anschlüsse auch mit den + Polen der LS vebinden. Mal sehen, was die nächsten Tage Herr Brager (Open Air) zum Thema sagt.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Jul 2008, 05:46

sansuii schrieb:
Moinsen,

.............Bei der Simulation aber bitte aufpassen, Stichwort "SEO" ...

..........
Gruß,



Natürlich muss man das beachten. Oder ein Programm nehmen, das diesen Punkt berücksichtigt, z. B. Boxsim.
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