frustriert in Deutschland

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dupree
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jan 2005, 00:07
Problem: kleine 2-Wegeriche für Ständeraufstellung gesucht

Meine Anlage und ich wurden von einem 42 qm Raum in ein 16 qm Räumchen zwangsweise umgesiedelt. Erschwerend kommt hinzu, dass das Dach, unter welchem sich mein Räumchen befindet, ein Walmdach ist, d. h. dass beide Lautsprecher "niemals" gleiche Voraussetzungen bzgl. der Aufstellung haben werden, da, architektonisch unausweichlich, keine Wand der anderen gleicht. Der ein oder andere wird sagen, dass trotz des Daches mindestens eine senkrechte Wand vorhanden sein muss, womit er auch Recht hat, doch dieser Platz wurde an meinen PC vergeben, der auch mit reingepfercht werden musste.

Aufgrund der Raumcharakteristik kommt es zu starkem, wie soll ich es am besten ausdrücken, Dröhnbass, der für Heimkinoanwendungen phänomenal sein mag, aber nicht wirklich etwas mit HiFi zu tun hat.

Von Bekannten habe ich die diversten Fertiglautsprecher ausgeliehen und zu meiner großen Bestürzung feststellen müssen, dass ganz offensichtlich max. ein 15er TMT das Ende der Fahnenstange für meinen Raum bedeutet. Und genau da liegt mein Problem. Denn gelegentlich höre ich sehr gerne sehr laut. Bei Pop sind die kleinen, die ich bisher gehört habe noch halbwegs akzeptabel, doch bei meiner bevorzugten Musikrichtung Jazz, versagen sie sang und klanglos. Als Beispiel sei hier Modern Jazz Quartett genannt: selbst bei der erwähnten Lautstärke sollte ein gezupfter Kontrabass nach gezupftem Kontrabass klingen und ein hart angeschlagenes Vibraphon nicht unnötig mehr verzerren als es die alten Aufnahmen ohnehin schon machen.

Der Fairness halber sei gesagt, dass ich einen LS gefunden habe, der mich in allen meinen geforderten Punkten überzeugt: Dynaudio Contour 1.3 SE. Ein Freund war so freundlich mir diese feinen LS für ein Wochenende, leider nicht jedoch für mein Maximalgebot auf ewig, zu überlassen.

Als langjähriger begeisterter Selbstbauer möchte ich natürlich wieder selber tätig werden. Allerdings möchte ich lediglich einen Vorschlag nachbauen. Warum? Ganz einfach: weil mir zur Selbstentwicklung die Nerven fehlen. Vielleicht kann der oder andere es nachvollziehen: beim Musikhören kann ich stundenlang bewegungslos in mich selbst versunken auf der Couch verharren oder dem Sonnenuntergang in der Wüste zuschauen, aber wehe ein elektronisches Geräte funktioniert nicht so, wie es vom Hersteller vorgesehen wurde. Und sei es nur ein Wackelkontakt. Dann bricht mir der Schweiß aus allen Poren und vorsichtshalber wähle ich schon mal die Nummer vom Notarzt, ehe ich komplett zusammenbreche.
Nee, selber entwickeln stehe ich nervlich nicht durch. Mit Holz zu arbeiten beruhigt meine Seele, die Weiche löten kriege ich noch ganz gut hin, aber alles, was darüber hinausgeht schadet meiner Psyche vehement.

Ach ja! Wie das alles mit dem Titel zusammenhängt? Nun, seit ca. 6 Monaten surfe ich durchs www auf der Suche nach einem geeigneten Bauvorschlag, der nach Möglichkeit auch nachgebaut wurde, um die Aussagen des im allgemeinen sehr wohlwollend über sich selbst urteilenden Entwicklers zu verifizieren.

Tatsächlich habe ich im www einige passende Projekte gefunden, allerdings, und jetzt kommt der direkte Bezug auf den Titel, gibt es die verwendeten Chassis in Deutschland überhaupt nicht zu kaufen! Und genau das macht mich so frustriert und irgendwie auch wütend, dass gerade bei uns in Deutschland offensichtlich nur ein Bruchteil der Chassis verkauft wird, wie z. B. in den USA. Selbst bei einem holländischen Versender gibt es fast doppelt soviele Chassis von z. B. SEAS als bei uns. Gerade mit SEAS-Chassis habe ich einige für meine Zwecke sehr vielversprechende Bauvorschläge gefunden. Aber wie soll ich die Dinger jemals nachbauen, wenn ich, aufgrund überaus schlechter Erfahrungen, nicht im Ausland bestellen möchte?

Da ich gerade in Fahrt bin: es wundert mich auch, dass es in anderen Ländern offensichtlich möglich ist, eine "echte" Forumsbox zu entwickeln, die dann tatsächlich auch nachgebaut wird, in Deutschland aber offensichtlich nicht. So geschehen in einem schwedischen Forum (wer gelegentlich bei diyaudio vorbeischaut wird wissen, welche LS ich meine). Auch diese Chassis von Vifa sind offiziell nicht in Deutschland erhältlich.
Obwohl sich hier gerade das Jericho-Horn zur Forumsbox zu entwickeln scheint . Übrigens ein sehr interessantes BV, den ich in meinen bisherigen Räumlichkeiten gerne verwirklicht hätte.

Tja, hat evtl. jemand einen passenden BV für mich? Von vornherein ablehnen möchte ich allerdings alles von Mivoc, dessen Membrandurchmesser unter 10`` liegt, generell alles von Alcone aufgrund schlechter Erfahrungen und die Vifa MPR-2 XT, die ein sehr guter LS ist, aber in meinem Raum den schon erwähnten Dröhnbass erzeugt.

Sachdienliche Hinweise nehme ich jederzeit gerne entgegen.


greetinx


dupree
MBU
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2005, 00:43
Hallo dupree,

die DünnAudios faszinieren. Ich habe auch seit einiger Zeit zwei DYNAUDIO Contour 1.3 SE auf dem Schreibtisch stehen. Seitdem ist mein Boxenselbstbaudrang deutlich gebremst.

Es ist nicht so, daß ich nicht auch selbst gute Boxen entwickeln könnte, aber einen 17-er, der in 11,5 Litern so einen Baß macht habe ich auf dem Selbstbaumarkt einfach noch nicht gefunden. Kurze Zeit nach der Anschaffung der DünnAudios habe ich auch meinen Subwoofer abgeschafft, weil er einfach für den Platz, den er eingenommen hat, zu wenig gebracht hat. Im Nahfeld (Abhörentfernung ca. 1 Meter) bringt ein Sub zu wenig.

Langer Rede kurzer Sinn, schau mal ins eBay nach einem Pärchen 1.3. Es muß ja nicht unbedingt die SE-Variante sein. Ich denke, daß die "Normalversion" nicht wesentlich schlechter, aber deutlich preiswerter ist.

Eine Alternative im Selbstbaubereich wäre evtl. die Duetta Top, wobei ich die allerdings nocht nicht gehört habe. Bevor ich so viel Geld für einen Bausatz ausgeben würde wollte ich die zuvor probehören - und zwar in meinem Abhörraum! Beim Händler haben mir schon viele Boxen gefallen. Einige davon konnte ich zu Hause hören, was dann regelmäßig zur Ernüchterung geführt hat.


[Beitrag von MBU am 12. Jan 2005, 00:47 bearbeitet]
dupree
Stammgast
#3 erstellt: 12. Jan 2005, 01:05
Hallo Uibel,

während meiner Surf-Orgien bin ich natürlich (unvermeidlich ) mit als erstes auch auf Deine Seite im deutschsprachigen Raum gestoßen.

Um ehrlich zu sein war ich auch schon kurz davon, die Hathor I zu bauen. Der aber offensichtlich für meine Bedürfnisse nicht ausreichende Bassbereich hielt mich dann doch davon ab.

Leider ist mein finanzieller Rahmen mit den Hathor auch schon erschöpft, weshalb ich bei ebay wohl kaum fündig werde.

Vielleicht habe ich ja mal Glück, und irgendein Unwissender verscherbelt die Dynaudio im Kleinanzeigenteil der Tageszeitung.


greetinx

dupree
georgy
Inventar
#4 erstellt: 12. Jan 2005, 05:48
Ich rate immer Boxen vor dem Kauf in den eigenen vier Wänden zu hören bevor man kauft, das gilt aufgrund des ungewöhnlichen Raumes wohl bei dier ganz besonders. Entweder hast du einen Selbstbauladen in deiner Nähe oder den ein oder anderen Forumsteilnehmer.
b_buck
Stammgast
#5 erstellt: 12. Jan 2005, 09:33
Hallo dupree,

bei Deinem hohen Anspruch ist eine gute Beratung und Probehören in den eigenen 4 Wänden das wichtigste. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir als sehr kompetenten Ansprechpartner Udo Wohlgemuth empfehlen:

http://www.acoustic-design-online.de/html/impressum.html
rob_2106
Stammgast
#6 erstellt: 14. Jan 2005, 16:17
Hallo dupree,

finde ich sehr interessant, Deinen Beitrag. Ziemlich ähnlich, wie Du es beschreibst, ging und geht es mir auch in sehr vielen Punkten. Da Du ja auch nach Empfehlungen gefragt hast, möchte ich Dir gerne hier eine geben: den Mini Monitor Magnetostat aus HobbyHifi, den ich gerade gebaut habe.

Keine Ahnung, wie sich diese Box neben der 1.3 SE anhört, dazu müssten sie nebeneinader stehen. Aber ich kenne die Special 25 von Dynaudio und bin von der wirklich begeistert gewesen. Der MMM begeistert mich in gleicher Weise, wirklich. Fantastische Auflösung, warme Stimmen, ein sehr trocknerer und kontrollierter, tief runtereichender Bass. Eine "schnelle" Box, wenn sie an einem entsprechenden überragenden Verstärker hängt (bei mir ist es ein Octave V50).

Du kannst sie auch gern anhören, dafür müsstest Du aber nach Hamburg kommen!

Schönen Gruß,
Rob
dupree
Stammgast
#7 erstellt: 14. Jan 2005, 20:57
N`abend rob_2106,

vielen Dank für das nette Angebot, aber 300 km sind dann doch leider etwas zu weit.

Wenn Du sagst, dass die vorgeschaltete Elektronik überragend sein muss, damit der MMM sein Potzenzial entfalten kann, dann muss ich leider passen. Habe hier zwar drei verschiedene Verstärker über die Jahre angesammelt, zwar alles Modelle aus den Achtzigern, die allesamt IMHO recht gut sind, aber als überragend würde ich sie nicht bezeichnen. Wenn man auf der anderen Seite jedoch betrachtet, was z. Zt. für Receiver aus den Siebzigern gezahlt wird...

Hmmm, je mehr ich schreibe...ich merke es schon...es ist wie immer das gleiche...ein Hörtest mit der eigenen Elektronik ist unumgänglich.

greetinx

dupree
MBU
Inventar
#8 erstellt: 15. Jan 2005, 01:03
Hallo dupree,

wenn Du Interesse an der HATHOR hast - ich hätte da noch ein Pärchen übrig. Kanst ja mal eine Mail senden ...
NORDMANN28
Inventar
#9 erstellt: 15. Jan 2005, 12:02
hallo dupree...hier mal meine "PONTUS" von intertechnik!
berichten könnte ich noch über die AL701 von intertechnik. bei interesse meld dich einfach....
NORDMANN28
Inventar
#10 erstellt: 15. Jan 2005, 12:03
und die weiche dazu...leicht modifieziert...
Black_Joe
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 15. Jan 2005, 14:50
Hallo Nordmann,

die Spulen auf dieser Weiche sind sehr nahe montiert. Gibt es da kein Mikrofonie-Effekte?

ändern sich nicht auch die frequenzabhängigen Eigenschaften der Luft-Spulen auf einer Kupferplatine?

:-)
Klaus
NORDMANN28
Inventar
#12 erstellt: 15. Jan 2005, 15:27
ja du hast natürlich recht. wenn man das ganze noch verbessern wollte müste man wohl die spuhlen noch weiter räumlich voneinander trennen!
die platine ist die original-platine der pontus!
welchen vorteil es klanglich bringen würde sie zu trennen mag ich nicht benennen. schwer vorher zusagen....
so oder so...die pontus klingt fantastisch...das sind meine erfahrungen. jeder der aus dem norden kommt und lust auf eine kostprobe hat ist herzlich eingeladen.........
dupree
Stammgast
#13 erstellt: 16. Jan 2005, 01:11
@NORDMANN28

Vielen Dank für das nette Angebot, doch leider sind sowohl die Pontus, als auch die AL701 zu groß für meinen Raum, respektive für meine Aufstellmöglichkeiten.

Beide LS sind wohl um 1 m hoch, das kann ich bei meiner Drempelhöhe nicht realisieren.

greetinx

dupree
NORDMANN28
Inventar
#14 erstellt: 16. Jan 2005, 16:09
...meine ist 1,25m
donhighend
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 24. Jan 2005, 16:40
Hallo...

Weichzeichner-Dynaudios... Nein Danke!!! Die sind so "soft" dass sie unweigerlich an einen Film von David Hamilton erinnern. Duetta Top heisst die wohlklingende Alternative. Ich rate Dir, einmal einen gewissen U. W. zu kontaktieren. Hör sie dir an, und Du wirst schlagartig nicht einmal mehr wissen, was Dynaudio ist...

So long
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