Stehende Wellen

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Excysyr
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Sep 2010, 11:12
Hallo leute!

ich bin gerade am planen meine ersten Eigenbau Boxen (hab ich damals mit 17 quasi ohne vorkenntnisse drauf los gebaut) grundlegend neu aufzubauen. Nur den HT möchte ich behalten (DT94 8Ohm), ich weiß, nicht der beste aber ich möchte möglichst wenig geld ausgeben, möglicher weise wird später ein G20SC eingebaut und freqw angepasst.
als TMT ist ein W130SC geplant. ich finde den Frequenzgang viel besser als den vom W130S.

An boxsim hab ich auch mittlerweile alles im Griff (speziell Phasengang als auch Frequenzgang)
die Box hat ca. 13 liter.

wie sieht es denn jetzt mit den stehenden Wellen aus? wenn ich die innenmaße nehme H=43,4, B=13,2 und T= 24 (alles in cm) dann komm ich auf stehende wellen bei ca. 790-810 Hz, ~2600Hz und 1410-1440 Hz
muss ich alle stehenden wellen dämpfen oder wie gehe ich da am besten vor ?
natürlich bin ich offen für anregungen, verbesserungen etc.

gruß
Nico
http://s5.directupload.net/file/d/2282/kwtoicft_jpg.htm
http://s5.directupload.net/file/d/2282/g3wqnoo5_jpg.htm
http://s3.directupload.net/file/d/2282/qzxyrjuz_jpg.htm
http://s7.directupload.net/file/d/2282/bmmi3b84_jpg.htm


[Beitrag von Excysyr am 14. Sep 2010, 11:16 bearbeitet]
Unipol
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Sep 2010, 13:16
Hallo,

für dein erstes Projekt sieht es richtig gut aus.

Ich glaube, du bewertest das Problem mit den stehenden Wellen zu stark. Meist reicht es aus, etwas Dämmmaterial in die Box einzubringen (Bassreflexkanal und Umgebeung möglichst freilassen und Dämmmaterial gegen verrutschen sichern). Das sollte reichen.

Wichtiger finde ich die Überlegung, ob die Reflexöffnung nach Vorne strahlen soll (Störung in den Mitten) oder ob man die nicht nach Hinten verbannen kann, von der Aufstellung abhängig.

Ein anderer Punkt, den ich unbedingt ändern würde, ist der Frequenzgang bzw. die Frequenzweiche. Bis 4 5kHz sieht es gut aus, darüber kommt eine Überhöhung (Summe der beiden Lautsprecher) weiter höher ist zu wenig Pegel vom Hochtöner da. Außerdem lässt du den Tieftöner für meinen Geschmack arg hoch laufen, würde ich spätestens bei 4kHz trennen. Probier mal was passiert, wenn du den Hochtöner umpolst und tiefer einsetzen lässt.

Viel Erfolg Gerhard
bilmes
Stammgast
#3 erstellt: 14. Sep 2010, 15:13
Ich habe mir auch kürzlich mal Gedanken zu stehenden Wellen gemacht und finde das Thema ist es wert, sich ein paar ausführlichere Gedanken zu machen. Immerhin sind solche Wellen bei unzureichender Bedämpfung durchaus hör- und messbar.

Die übliche Vorgehensweise ist, Sonofil o.ä. gleichmäßig in der Box zu verteilen. Schnellemaxima werden damit bedämpft, IMHO aber nur zu einem bestimmten Anteil, der abhängig vom Füllungsgrad ist. Man kann ein Gehäuse im Übrigen durchaus überdämpfen. Fest steht, man verliert durch die Bedämpfung Wirkungsgrad im Tieftonbereich, abhängig vom Füllgrad... ~1dB sind aber bei "ordentlicher" Bedämpfung durchaus drin.

Gelesen habe ich auch, zu stark bedämpfte Boxen klingen etwas "leblos" (was immer das auch genau bedeuten mag).

Hier ein Link in dem die Gehäusebedämpfung genauer untersucht wurde:

http://www.visaton.de/de/forum/pc_bedaempfung.html

Timmermanns baut ja gerne interne Helmholtz-Absorber-Kammern in seine Boxen, die genau auf eine stehende Welle "getuned" sind. Somit kommt er mit weniger Dämpfungsmaterial aus, was die oben genannten Nachteile vermindert.

Ich frage mich zurzeit:
Würde es denn reichen, bei einer Standbox auf der einen Seite ein Brett im 45° Winkel anzuordnen, um die Reflektion der Längswelle(n) zu unterbinden oder zumindest irgendwie zu "verschmieren"? Oder ist das Quatsch und funktioniert nicht, da die Wellenlängen im Bassbereich zu groß sind?
Was ich bereits gemacht habe, war Brett-Stücke im mittleren Bereich der Box, senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der stehenden Wellen (bzw. leicht angewinkelt), anzuordnen. Falls das nichts hilft, habe ich damit immerhin mein Gehäuse versteift...


[Beitrag von bilmes am 14. Sep 2010, 15:21 bearbeitet]
Unipol
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 14. Sep 2010, 15:38
Soweit ich weiß, entstehen stehende Wellen nicht durch Reflexion, sondern bauen sich zwischen gegenüber liegenden Wänden auf. Das heißt, die längst mögliche stehende Welle zwischen zwei Begrenzungsflächen ist 1/2Lambda. Weiter bedeutet dies für eine Box mit größter Ausdehnung von 50cm, dass eine Welle von 1m Wellenlänge sich Aufschaukeln kann. Das bedeutet aber auch, dass die tiefste stehende Welle bei 340Hz liegt. Deshalb würde ich sagen, dass stehende Wellen in normalen Boxen eher im Mittenbereich zu finden sind. Dröhneffekte beruhen auf Resonanzen und schlechte Abstimmungen zwischen Tieftöner und Gehäusevolumen.

Gruß Gerhard
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#5 erstellt: 14. Sep 2010, 15:40

Unipol schrieb:
Soweit ich weiß, entstehen stehende Wellen nicht durch Reflexion, sondern bauen sich zwischen gegenüber liegenden Wänden auf. Das heißt, die längst mögliche stehende Welle zwischen zwei Begrenzungsflächen ist 1/2Lambda. Weiter bedeutet dies für eine Box mit größter Ausdehnung von 50cm, dass eine Welle von 1m Wellenlänge sich Aufschaukeln kann. Das bedeutet aber auch, dass die tiefste stehende Welle bei 340Hz liegt. Deshalb würde ich sagen, dass stehende Wellen in normalen Boxen eher im Mittenbereich zu finden sind. Dröhneffekte beruhen auf Resonanzen und schlechte Abstimmungen zwischen Tieftöner und Gehäusevolumen.

Gruß Gerhard


Doch, durch Reflektion kann sich die stehende Welle erst aufbauen. Wird die Welle nicht reflektiert(zurückgeworfen), dann passiert auch nix.
Unipol
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 14. Sep 2010, 15:53
Ich meinte, dass sich durch Reflexion keine noch längere Welle aufbauen kann. Die Wellenlänge der stehenden Welle ist durch den Abstand der gegenüber liegenden Wände festgelegt.

Gruß Gerhard
Excysyr
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Sep 2010, 16:27
@unipol
erstmal danke für das Kompliment aber das ist nicht mein erstes Projekt----> http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-18136.html

warum sollte ich den W130SC nicht bis 5000Hz spielen lassen?

bekomme ich dann problem mit klirr o.ä. ?

ich wollte den TMT möglichst breitbandig nutzen, damit ein großteil der Musik von einem Chassis kommt und der HT wirklich nur "den Rest" abdeckt.

die BR öffnung kann ich schlecht nach hinten verlegen, die box ist ja schon "fertig"

die Pegelerhöhung des HT liegt bei 1,5-2dB , ich glaube nicht das mich das stört.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#8 erstellt: 14. Sep 2010, 16:28
Wie sollte denn sowas auch passieren. Das wäre nach meinem Physikverständniss nicht möglich. Abstand entspricht halber Wellenlänge bzw. ganzahligem Vielfachen.

Das einzige was passieren könnte wären Interferenzerscheinungen ( Amplitudenauslöschung bzw. Verstärkung).

Also keine parallelen Wände und Abmaße klein gegenüber der Wellenlänge. Dann noch ein bisschen Absorptionsmaterial und "fertich die Laube".
Unipol
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Sep 2010, 17:41
@Excysyr,

schau dir mal in boxsim das Rundstrahlverhalten deiner Box an. Bei 5kHz wird dein 13cm Tief/Mitteltöner schon deutlich bündeln, das heißt, du bekommst auf 30Grad schon einen ziemlich starken Einbruch, der auch im Energiefrequenzgang sichtbar wird. Nicht umsonst trennen die meisten Boxenbauer ihre Zweiwegboxen bei 2,5kHz.

Die Überhöhung von 1,5db ist eine 2/3 Oktave breit und wahrscheinlich hörbar, aber völlig unnötig. Schau dir die Übertragungskurve vom Tieftöner und Hochtöner bei 6kHz an, beide haben zugleich fast vollen Pegel! Einen von beiden ein klein bißchen früher beschneiden und die Summe von beiden ist linear.

Gruß Gerhard


PS. Wenn du Lust hast simuliere mal folgende Weiche für den Tieftöner: in Serie zum TT L=1,5mH, parallel zum TT C=4,7müF.
Falls gewünscht Mittenkorrektur: Parallelschwingkreis aus RCL: R=12Ohm, C=15müF, L=0,5mH (0,5Ohm)
Unipol
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Sep 2010, 17:46
ich wollte den TMT möglichst breitbandig nutzen, damit ein großteil der Musik von einem Chassis kommt und der HT wirklich nur "den Rest" abdeckt.

Dann würde ich den Tieftöner so lassen und den Hochtöner nicht bei 5,5kHz wegnehmen, sondern bei 8Khz.

Gruß Gerhard


PS: Spule im Hochtonzweig auf 0,1mH ändern.


[Beitrag von Unipol am 14. Sep 2010, 18:01 bearbeitet]
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