Visaton BG 17 wenig Bass? Ernüchtert von Eigenbau (mit Bild)

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krytztopfer
Neuling
#1 erstellt: 15. Mai 2013, 21:23
Moin Leute,

ich lese sehr gern in diesem Forum und da ihr meistens auch dem letzten Deppen super Antworten gebt, probier ich es jetzt auch einmal.
Ich habe mir in der letzten Woche meine erste eigene Box zusammengebaut.
Das Modell selbst sieht so aus:
picture

Gebaut ist es aus 16mm MDF, nicht gerade leicht aber dafür schnarrt es ganz sicher nicht und sieht in der Realität so aus:

photo


An Elektronik hab ich folgendes verbaut:
- Als Verstärker den Lepai TA 2020+ da er sehr effizient arbeitet und ordentlich Leistung besitzt (2x 25W)
- Voltmeter mit Kippschalter um Batteriespannung zu uberprüfen
- Batterie und Ladegerät
- Diverse Kleinteile (Schalter, Kabel um die Batterie zu laden usw.)
und natürlich der Grund warum ich hier poste:

2x die Visaton BG 17

Soweit sogut, heute hatte ich nun die Box endlich fertig verleimt und konnte einen ersten Test mit Netzteil, also noch ohne Batterie, machen.
Der Sound ist sehr klar, definitiv schöne Lautsprecher ABER:
Der Bass blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück. Alles was ich bekommen habe, war einen guten "mittigen" Bass, also ohne Wumms.
Klar die Lautsprecher gehen nur bis 80 Hz, aber eigentlich ist das doch schon eine Frequenz wo es ein bisschen vibrieren sollte, oder nicht?

Jetzt ist meine Frage: Habe ich einfach viel zu hohe Erwartungen ( hab zuhause sehr schöne HiFi-Basshörner stehen ) oder könnte ich, wenn ich z.B. die nächstgrößeren BG 20 von Visatron nehme, die immerhin bis 38 Hz gehen, eine deutliche Verbesserung erzielen?
Ich habe so ein bisschen die Befürchtung das ich dann am Ende 70 Euro raushaue, nur um festzustellen das der Bass nur minimal besser geworden ist.
Gedämmt habe ich sie Testweise auch schon mal mit zwei kleinen Kissen. Ergebnis war nicht sehr berauschend, außer das die Box deutlich leiser war, konnte ich keine Verbesserung feststellen.

Achja Einsatzzweck sollen Festivals und Grillabende sein. Vom Typ her lege ich mehr Wert auf ausgewogenen Sound als auf "So LAUT wie Möglich". Ich wäre also auch bereit die Lautstärke runterzuschrauben für einen besseren Klang, falls das irgendwie wichtig sein sollte.


[Beitrag von krytztopfer am 15. Mai 2013, 21:25 bearbeitet]
not0815
Inventar
#2 erstellt: 16. Mai 2013, 00:18
Hallo,

der BG 17 braucht wie fast alle Breitbänder für einen halbwegs linearen Frequenzgang einen oder mehrere Sperrkeise, ohne ist der BG 17 viel zu mittenbetont und wirkt dadurch "bassschwach". Die Dimensionen des oder der Sperrkreise ist u.a. von der Schallwandgröße und -form abhängig. Da Du nur Visaton Chassis verwendest, kannst Du ja mal versuchen eine Korrekturschaltung mit dem Visaton Simulatonsprogramm für Visaton-Chassis zu entwerfen. Im Visaton Forum kann dir vielleicht schneller geholfen werden.

Vorschlag für die erste Hilfe
BG17 Sperrkreis
Perfekt wird dies aber noch nicht sein, zumal die tiefe Lage deiner Schallwand bzw. die hohen Kanten an der Schallwand mehr als problematisch sind und u.a. für einen (mehr als unumgänglich) welligen Frequenzgang sorgen.

Ansonsten ist die Entwicklung der erforderlichen Korrekturschaltungen ohne Messtechnik kaum zu machen und mit zwei BG 17 auf einer Schallwand ist es zudem noch schwieriger.

Gruß
Sven
TJ05
Inventar
#3 erstellt: 16. Mai 2013, 09:36
Moin ,

Das Problem ist , daß du einen Mitteltöner in ein zu kleines Gehäuse verbaut hast und dann etwas verlangst wofür das Chassis nicht erdacht ist .


Deine BG 17 haben bei einer Einbaugüte von ca 0,92 eine Einbauresonanz von ca 150 Hz.

Die oben erwähnten 80 Hz dürften bereits 15 dB unter dem Pegel im Bereich 200 - 5000 Hz liegen .

Auch ein BG 20 benötigt mehr Volumen .

Fazit :
Deine Erwartungshaltung war nicht zu hoch , sondern einfach falsch .



Gruß , Theo
not0815
Inventar
#4 erstellt: 16. Mai 2013, 12:59
Auch ein wesentlich größeres Volumen als die ca. 30 l des Themenstarters werden die zwei BG17 nicht wirklich zu mehr Bass verhelfen können. Zwischen ca. 28 l und ca 100 l ( für 2 BG 17) ergeben sich unter 100 Hz lediglich ca. 2-3 dB Pegeldifferenz. Das der BG 17 in einem geschlossenen Gehäuse nicht wirklich tiefen Bass liefern kann steht außer Frage. Aber der plärrige Sound kommt hier hauptsächlich durch die starke Übertonung des oberen Mitteltons.

Hier ein besser angepasster Sperrkreis für 2x BG 17 in der Box des TS
BG17 Sperrkreis


[Beitrag von not0815 am 16. Mai 2013, 13:10 bearbeitet]
krytztopfer
Neuling
#5 erstellt: 16. Mai 2013, 13:11
Vielen dank für die Antworten,
ich werde auf jeden Fall mal mal den Sperrkreis versuchen, viel Schiefgehen kann ja eigentlich nicht und die Teile kosten ja auch nur ein paar Cent.

Muss ich eigentlich zwei Sperrkreise bauen und sie jeweils bei den Kanälen vor die Chassis schalten, oder benutze ich nur einen Kanal von meinem Verstärker und schließe da beide Lautsprecher dran an? "Verschenke" ich dann nicht die Leistung eines Kanals?

Das mit der Größe des Gehauses dachte ich mir fast, aber da die Box transportabel bleiben soll, will ich daran nichts mehr verändern. Leider ist sie ja jetzt schon genau an der Grenze zu "mal eben schnell mitnehmen".
Da hätte ich mir wohl doch mehr Gedanken über die Wahl der Chassis machen sollen :-/

Mich wundert nur, das so viele andere Boomboxen im DIY-Bereich kleiner/gleich groß sind, die Threadersteller aber meistens von unglaublichem Klang und Bass berichten, obwohl sie deutlich kleinere Chassis verbaut haben?


[Beitrag von krytztopfer am 16. Mai 2013, 13:15 bearbeitet]
TJ05
Inventar
#6 erstellt: 16. Mai 2013, 13:14
Moin Sven ,

Ich habe mich da evtl. mißverständlich ausgedrückt .

Ich wollte dir gar nicht widersprechen .

Und ich wollte auch nicht ausdrücken das krytztopfer seine BG 17 in ein grösseres Volumen verbauen sollte .

Ich erlaube mir deinen Satz ( aus meiner Sicht sehr freundlich formuliert ) zu zitieren :


Das der BG 17 in einem geschlossenen Gehäuse nicht wirklich tiefen Bass liefern kann steht außer Frage.


Evtl. noch als Ergänzung meine Sichtweise ;
auch in einem ventilierten Gehäuse würden mir die Tieftoneigenschaften nicht ausreichen.


Gruß , Theo


Nun haben sich die Bearbeitung von Beitrag 4 und das Erstellen von Beitrag 5 mit meinem Beitrag 6 überschnitten .
Aber an meiner Beurteilung der Sachlage ändert das nichts .

Dennoch wünsche ich krytztopfer einen versöhnlichen Ausgang für seinen Lautsprecher .

Grüße , Theo


[Beitrag von TJ05 am 16. Mai 2013, 13:28 bearbeitet]
not0815
Inventar
#7 erstellt: 16. Mai 2013, 20:41

krytztopfer (Beitrag #5) schrieb:
Muss ich eigentlich zwei Sperrkreise bauen und sie jeweils bei den Kanälen vor die Chassis schalten, oder benutze ich nur einen Kanal von meinem Verstärker und schließe da beide Lautsprecher dran an? "Verschenke" ich dann nicht die Leistung eines Kanals?


Wenn nur eine Box mit zwei BG 17 aufgebaut und jedes Chassis an einen Kanal eines Stereoverstärkers angeschlossen werden soll, muss eigentlich für jedes Chassis ein Sperrkreis aufgebaut werden. Die Werte sind wegen der abweichenden Impedanz aber anders als oben angegeben.NUR wenn der Verstärker für beide Kanäle eine gemeinsame Masse am LS-Ausgang hat (keine Brückenschaltung etc.), dann kann man mit einem passiven Sperrkreis auskommen.
BG17 Sperrkreis

Ansonsten wie oben gezeigt verschalten und Verstärker auf Mono einstellen.

Selbstverständlich läßt sich die Sperrwirkung der genannten passiven Schaltung auch mittels aktiver Elektronik - die vor die Endstufe geschaltet wird - realisieren. Ob die Kenntnisse des Themenstarters hierfür hinreichend sind, muss er selbst entscheiden.

Gruß
Sven


[Beitrag von not0815 am 16. Mai 2013, 22:45 bearbeitet]
P@Freak
Inventar
#8 erstellt: 16. Mai 2013, 21:05
Hallo,

der Chip in dem Amp arbeitet wohl generell als H-Brücke pro Kanal ... die 2 LS-Kreise dürfen also KEINE VERBINDUNG haben !!! Sonst "Peng" , "Rauch" und "Stink"

Grüz P@Freak
inex1
Stammgast
#9 erstellt: 16. Mai 2013, 22:27
Hallo,

wenn es noch möglich ist, könntest du den Lautsprecher umkonstruieren. Man müsste das Volumen zweiteilen, und unten evtl. den günstigen WS 17 E einbauen (Ausschnitt ist nur 3mm größer). Dazu bräuchte man aber eine Frequenzweiche und eine Pegelreduktion für den Breitbänder, welcher dann nur noch für Mitten und Höhen zuständig wäre. Bei einer Trennung bei ca. 500 Hz wäre es vielleicht sogar ohne Sperrkreis möglich (manche mögen das). Der WS 17 E macht in einem größeren geschlossenen Gehäuse einen guten Bass fürs Geld.

Dagegen spricht der Aufwand und die Zusatzkosten (Tieftöner und Bauteile), da eine tiefere Trennung auch teurere Bauteile erfordert (Spule). Es wäre dann zu überlegen, ob man die BG 17 nicht für andere Projekte hernimmt bzw. auf ebay stellt, und gleich mit geeigneteren Chassis (evtl. nur eines) neu startet. Aus dieser Box wird sicher kein richtiger Bass mehr herauszuholen sein. So leid es mir tut.

Gruß Daniel
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