Bassreflex BxHxT Verhältnis

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pegster
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 23. Mai 2013, 19:14
Hallo,

ich werde in den nächsten Tagen mit einem visaton bg 20 eine 50l Bassreflexbox zusammenbauen.
Von den Maßen her hatte ich bisher an 40(B)x50(H)x25(T).
Ist das Verhältnis der Seitenlängen für den Klang mehr oder weniger unerheblich oder gibt es so etwas wie ein Idealverhältnis?
Und spielt es eine Rolle, ob ich den Lautsprecher an sich mittig oder, wie ich es geplant hatte, nach oben versetzt platziere, damit ich das Bassreflexrohr unterhalb anbringen kann?

Vielen Dank im Voraus!
Tucca
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Mai 2013, 22:02
Nabend,

hier mal nachsehen, oder nach dem "goldenen Schnitt" googlen.
Zur Anordnung des Chassis: Hier hilft z.B. das Programm the edge weiter.
Ich würde der Einfachheit halber nach einem fertigen Konzept für den BG20 schaun, BRs gibts genug für das Chassis. Da wäre dann auch direkt ein Sperrkreis für den Bafflestep bzw. gegen Unlinearitäten des Chassis dabei.

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 23. Mai 2013, 22:03 bearbeitet]
pegster
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 24. Mai 2013, 08:41
Guten Morgen und zunächst mal dankeschön für deine Antwort.

Der goldene Schnitt hört sich ja ganz interessant an, doch finde ich, dass der Einwand, der im vorletzten Beitrag deines geposteten Threads geäußert wird, durchaus nachvollziehbar ist.
Der Link zum beigefügten Excelsheet mit einer Alternativmöglichkeit zur Gehäuseberechnung funktioniert allerdings nicht mehr
Außerdem geht es in der Diskussion um ein geschlossenes System und ich könnte mir vorstellen, dass das Ganze für eine Bassreflexkiste schon wieder völlig anders aussieht.
Wenn du/ihr also noch einen anderen vorschlag hast/habt oder mir für ein 50l Gehäuse eine optimale Aufteilung nennen könntet wäre ich sehr dankbar.
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#4 erstellt: 24. Mai 2013, 10:48
Was der Kollege da in dem verlinkten Thread postet ist ziemlicher Kehricht. Photographie, so ein Unsinn.

Worum geht es wirklich: wenn Du in einem geschlossenen Raum einen Lautsprecher aufstellst, dann entstehen sogenannte Raummoden. Das sind räumlich statische Druck- und Schnelleverteilungen, die vor allem durch äußerst unangenehme Überhöhungen im Bass auffallen. Ein Gehäuse, egal ob Bassreflex oder geschlossen, ist auch nur ein sehr kleiner Raum, und dementsprechend gibt es auch "Raum"moden, allerdings bei höheren Frequenzen; das sind dann die sogenannten Gehäuseresonanzen.

Wann entstehen die? Immer dann, wenn ein ganzzahliges Vielfaches einer halben Wellenlänge in eine Raumdimension passt. Soll heißen: Raum ist 3m lang, dann gibt es bei Wellenlängen 6m, 3m, 1,5m, usw. Raummoden. Das passiert natürlich nicht nur in Längsrichtung, sondern auch quer und in der Höhe (und Diagonal, aber die lassen wir mal außen vor). Wenn der Raum würfelförmig ist, dann überlagern sich die einzelnen Raummoden "positiv", die Überhöhungen werden immer schlimmer. Um das zu vermeiden sollte man die Raumdimensionen möglichst so gestalten, dass sie möglichst kein ganzzahliges gemeinsames Vielfaches besitzen, oder wenn doch, dass es so hoch liegt, dass dort die Raumbedämpfung alles wegsaugt. Z. B. ist bei 3m Raumlänge eine Raumhöhe von 2m doof, weil 6 ein gemeinsames Vielfaches ist. Viel besser ist 2,6m, weil dann das kleinste gemeinsame Vielfache erst bei 39 (kleiner als 2m ist natürlich auch doof, weil man sich dann ständig den Kopf stößt). Außerdem sollten die ganzzahligen Vielfachen der jeweiligen Zahlen möglichst nicht nahe beieinander liegen.

Wie ist das nun mit dem goldenen Schnitt? Der ist definiert als a/b = (a+b)/a. Diese Definition hat den interessanten Effekt, dass sie sich unheimlich schwer durch ganze Zahlen approximieren lässt. Anders ausgedrückt: je besser man den goldenen Schnitt angenähert hat, umso weniger haben die verwendeten Zahlen miteinander zu tun, und die beiden Bedingungen von oben werden immer besser erfüllt. Z. B. ist eine recht ordentlich Näherung 144:89. Weil 89 eine Primzahl ist, kann das kgV nur 144*89=12816 sein (schaut mal nach, wie sich das kgV berechnet, dann wird das klar). Das ist eine Kombination, die sehr gut hinhaut. Das in dem Thread genannte Verhältnis 9:12:16 ist gar nicht so gut, weil die kgVs 36, 48, und 144 sind. Die Approximation des goldenen Schnittes ist zu schlecht. Um die gute Näherung 144:89 auf drei Dimensionen zu erweitern, dividiert man entweder 89 durch 1,618 (und erhält gerundet 55, keine Primzahl) oder multipliziert 144 mit 1,618. Das ergibt gerundet 233, eine Primzahl, und damit fast ideal. Schreibt Euch mal die Vielfachen davon auf.
lonelybabe69
Inventar
#5 erstellt: 24. Mai 2013, 11:11
...


[Beitrag von lonelybabe69 am 25. Mai 2013, 11:48 bearbeitet]
pegster
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 24. Mai 2013, 13:14
Vielen Dank Cpt. Baseballbatboy.
Nur nochmal zum Verständnis für mich:
Du sagst bei einem 3m breiten Raum gibt es z.B. Raummoden bei den Wellenlängen 6m, 3m, 1,5m.
Weil: 6/2=3-->passt 1x, 3/2=1,5-->passt 2x, 1,5/2=0,75-->passt 4x
Jetzt soll unser Beispielraum bestenfalls nicht 2m hoch sein, da 2 und 3 das sehr kleine gemeinsame Vielfache 6 haben.
Aber die oben erwähnten drei Beispielwellenlängen 6m, 3m und 1,5m haben doch allesamt kein "ganzzahliges Vielfaches einer halben Wellenlänge", welches in die Raumdimension 2m passt.
Ich verstehe daher nicht, wie sich der Effekt der Raummoden somit verstärken soll.
Kann gut sein, dass ich auf dem Schlauch stehe, aber ich würde es gerne verstehen
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#7 erstellt: 24. Mai 2013, 16:04

pegster (Beitrag #6) schrieb:
Weil: 6/2=3-->passt 1x, 3/2=1,5-->passt 2x, 1,5/2=0,75-->passt 4x


Hmmnaja. Machen wir es mal auf diese Art:
lambda sei die Wellenlänge, D die betrachtete Raumdimension. Dann gilt für die Raummoden:
2*D=N*Lambda, N Element der natürlichen Zahlen > 0.
Linke Seite ist konstant, rechte Seite variabel durch das N.
Und dann gilt mit D=3m für N=1: Lambda=6m, für N=2: Lambda=3m, N=3: Lambda=2m (die hatte ich selber erst vergessen, daher vielleicht die Verwirrung), N=4: Lambda=1,5m, usw.

Und dann sollte sich die weitere Frage nach der Geschichte mit dem kgV eigentlich geklärt haben, oder?
pegster
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 25. Mai 2013, 11:32
Danke, dass du dir die Mühe machst.
Hat sich alles weitestgehend geklärt
pegster
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 28. Mai 2013, 08:30
Dann nochmal als eine letzte Rückfrage:
Ich habe mich jetzt für eine Breite von 37cm, eine Höhe von 59cm und eine Tiefe von 23cm entshieden.
Da der Lautsprecher schon einen Durchmesser von 20 cm hat und unter ihm auch noch eine Bassreflexrohr angebracht werden soll, wäre es lediglich möglich Breite und Tiefe zu tauschen, um noch einen hinreichenden Abstand zwischen BR-Rohr und Chassis zu gewährleisten. Ergeben sich bei einer der Varianten klangliche Vorteile?
jhohm
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Mai 2013, 17:07
Hallo pengster,

von den Gehäsueresonanzen her ist es völlig Wurscht; allerdings wird eine völlig andere Weichenabstimmung nötig, weil die Schallwandbreite eine ganz andere ist.

Ich persönlich würde die Box - rein von den optischen Gesichtspunkten her - ebenfallslieber schmal und tief anstatt breit und flach bauen...

Gruß Jörn
pegster
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 30. Mai 2013, 16:10
Soo vielen Dank nochmal an euch alle.
@jhohm ich hatte das Holz zum Zeitpunkt deiner Antwort schon gekauft und bin daher bei den Maßen geblieben
Es ist jetzt alles fertig und klingt echt besser als ich gedacht habe!
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