Bin ich wahnsinnig? Kombi-Aktiv-AirPlay-Lautsprecher für IKEA-Kommode bauen

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BuzzJoe
Neuling

#1 erstellt: 25. Sep 2016, 10:52

Hallo liebe Bastelfreunde

Nach langen Jahren der Abstinenz möchte ich wieder einmal Lautsprecher bauen. Ich habe mehrere Ideen, zum Beispiel ein Multimedia-Terminal für meinen kleinen Sohn. Das soll aber warten bis ich wieder etwas sicherer bin.

Beginnen will ich mit einem "einfacheren" Projekt für meine Arbeitsecke im Schlafzimmer, in der ich als selbstständiger Software-Entwickler viele Stunden am Tag verbringe.

Es gibt diese Kommode im Raum:

nordli-kommode-mit-schubladen-wei-__0251368_PE389893_S4

( Siehe:

http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/S19021267/ )

Darauf steht momentan noch ein Klipsch G17 AirPlay-Lautsprechner. Der ist recht kompakt und klingt auch ganz okay. Aber man hört ihm sein Plastikgehäuse an und er kann einfach keine tiefen Frequenzen. Seine 400€ ist er definitiv nicht wert. Aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls möchte ich ihn gern ersetzen - Und zwar mit einem Kombi-Aktiv-AirPlay-Lautsprecher, der oben auf der Kommode aufsetzt, quasi als fünfte Reihe, anstatt der Schubladen.
Es steht eine Grundfläche von 80 x 43 cm zur Verfügung. Die Höhe ist erst einmal egal.

Da rein stopfen möchte ich nach Möglichkeit folgende Dinge:

- Stereo-Lautsprecher
- Irgendwas, was auch tiefere Bässe produziert (Egal ob Sub mit Bassreflex, Bandpass, oder Horn)
- 2.1 (?) Verstärker mit Lautstärke-Regelung an der Front und/oder IR-Fernbedienung
- Apple AirPort Express für Airplay (Aussteuerung über Klinkenbuchse), ist bereits vorhanden

Ich stelle keine analytischen Anforderungen an die Konstruktion. Sie soll einfach satter klingen als der G17, besonders im tieferen Frequenzbereich. Ich habe im Wohnzimmer eine Kombination aus Heco Victa 700, Jamo-Sub 440 und Denon AVR-X1000 stehen. Das ist sicher keine High-End-Anlage, aber sie klingt eben einfach sehr viel besser als es der kleine Plastikbrüller von Klipsch tut.
Und natürlich soll sich das Gerät auch optisch gut an die Kommode anpassen.

Bevor ich aber ganz konkret werde und mir mit meinem sehr begrenzten Wissen Gedanken über die Konstruktion mache, möchte ich gern mit euch diskutieren, ob es überhaupt möglich ist, diese eierlegende Wollmilchsau zu bauen und wo ich Abstriche machen muss.
Ich habe mir gedacht, dass vorn möglichst weit auseinander die Chassis für die Stereowiedergabe sitzen können. Ob Breitband-Treiber eingesetzt werden sollen, oder wenigstens Mitten und Höhen getrennt werden, weiß ich nicht. Mein Wissen ist da zu begrenzt. Der Sub könnte oben auf der 80x43-Fläche sitzen könnte. Alternativ wäre es sicher auch sehr schön, wenn er einfach im Gehäuse verschwinden würde.

Ein paar Worte zur Kommode: Das Ding ist entgegen der üblichen IKEA-Konstruktion sehr massiv und schwer. Es klappert und wackelt absolut nichts daran. Das ist auch der Grund, warum ich überhaupt auf den wahnsinnigen Gedanken komme, da oben drauf eine Lautsprecherkonstruktion zu setzen.

Ich möchte, wie gesagt, einfach eine runderen und wärmeren Klang haben. Der Kasten muss die Nachbarn nicht mit unterhalten können, aber Reserven wären schon nett.

Also - was meint ihr? Ist so eine Konstruktion machbar? Oder ist es Quatsch und ich sollte es mir gleich aus dem Kopf schlagen?

Bis hier hin schon einmal danke für's lesen. Hier noch die Antworten zum Fragebogen:

Wie viel Geld kann ausgegeben werden ( Pro Stück/insgesamt - mit/ohne Gehäuse)

Ich würde gern mit Gehäuse unter 300€ bleiben. Es wird nur ein Stück geben. Der AirPort Express ist bereits vorhanden.

Wie groß ist der Raum?

Etwa 20 Quadratmeter

Wie können die Lautsprecher aufgestellt werden? (eine kleine Skizze mit Aufstellungsort, Möbeln und Hörplatz ist sehr hilfreich)

Irrelevant, da ein baldiger Umzug nicht ausgeschlossen ist. Die Kommode steht direkt an der Wand, links ca. 40 cm von einer Ecke entfernt. Sie ließe sich bei Bedarf aber auch noch um 1,50 Meter nach rechts hinein in den Raum versetzen. Damit stünde sie eher in der Raummitte. Ich sitze mit dem Rücken zu dieser Kommode in einem runden Erker, was auch gleichzeitig die Hörposition wäre. Mir ist bewusst, dass das Probleme machen kann. Bei Bedarf kann ich eine Raumskizze anfertigen, aber ich möchte den Lautsprecher nicht unbedingt hochspeziell an diesen Raum anpassen.

Sollen es Standlautsprecher, Kompakte, Wandlautsprecher oder sonst was werden?

Ich würde es am ehesten "kompakt" nennen. Oder "Kombinationslautpsrecher". Ein All-in-one-Gerät.

Wie groß dürfen die Lautsprecher werden?

Grundfläche:
Breite: 80 cm
Tiefe: 43 cm
Höhe: variabel, unter 30 cm wäre schön, muss aber nicht

Steht ein Subwoofer zur Verfügung? (wenn ja, bitte genau beschreiben)

Nein, er soll eingebaut werden

Welcher Verstärker wird verwendet?

Das muss erörtert werden. Es sollte ein einbaufähiges Gerät sein, das eine separate Lautstärkeregelung für den Basskanal aufweist.

Was soll über die Lautsprecher gehört werden?

Hauptsächlich Musik in Zimmerlautstärke. Ich höre ein breites Band von basslastigem Dubstep über Rock, Metal bis hin zu Klassik. Ich bin mir bewusst, dass dieser Brüllwürfel das nicht alles abdecken kann, aber ich würde mich über druckvolle Basswiedergabe freuen.

Wie laut soll es werden?

Ich möchte keine Konzerte veranstalten. Zimmerlautstärke, die zum Arbeiten geeignet ist, wird zu 95% der Zeit gefahren werden. Zeiweise auch mal etwas lauter, aber das passiert eher selten. Ich kann aufgrund der Mietwohnung und einem weiterhin angestrebten guten Verhältnis mit den Nachbarn eh nicht so weit aufdrehen.

Wie tief sollen die Lautsprecher kommen (Hz)?

Viel wird bei den Abmessungen vermutlich nicht drin sein, aber ich würde mich schon sehr freuen, wenn wir unter 40 Hz kommen

Wird großer Wert auf Neutralität gelegt?

Nein.

Wird auf irgend etwas Spezielles Wert gelegt (Breitbänder, Sub-Sat Kombination, geschlossene Bauweise, Anzahl der Wege, Hersteller, Aktivbox, Horn...usw.)

- Auf jeden Fall Aktivbox
- Schön wäre auch ein Regler für die Lautstärke der tiefen Frequenzen
- Eine IR-Fernbedienung für die Lautstärkeregelung wäre auch schön, muss aber nicht sein, da die Lautstärke auch über AirPlay gesteuert werden kann

Ich hoffe, dass ich euch einen groben Überblick geben konnte.

Meine handwerklichen Fähigkeiten sind ziemlich gut. Ich habe bereits in der Vergangenheit Lautsprecher gebaut und ich kann auf eine voll ausgestattete Werkstatt bei meinen Eltern zurück greifen. Mein Vater arbeitet im Prototypenbau und kann mir notfalls auch handwerklich zur Seite stehen.

Sollte etwas aus dem Projekt werden, dann kann ich es gern für euch dokumentieren und würde selbstverständlich auch die Baupläne und alles als Open Source zur Verfügung stellen

[Beitrag von _ES_ am 26. Sep 2016, 11:54 bearbeitet]

Reference_100_Mk_II
Inventar

#2 erstellt: 25. Sep 2016, 16:15

Hier ist der Fehler:

[quote]Wird auf irgend etwas Spezielles Wert gelegt (Breitbänder, Sub-Sat Kombination, geschlossene Bauweise, Anzahl der Wege, Hersteller, Aktivbox, Horn...usw.)[quote]

Da machst du ein Zitat auf aber nicht wieder richtig zu.

Ich würde da nach einem Bausatz für EINE Kompaktbox schauen die in deinem Budget liegt und deine Anforderungen erfüllt, diese dann etwas nach hinten verlängern und die Elektronik einbauen.
Da die meisten Verstärker Boards zwei Kanäle haben kannst du den übrigen Kanal mit einem Terminal nach außen legen, dort kannst du bei Bedarf eine weitere, baugleiche aber passive Box anschließen und hast so, wenn du die Boxen 1,5-3,0m auseinander stellst, eine echte Stereoanlage.

Der Grund für nur EINE Box ist einfach:
Stereo funktioniert nur mit einem gewissen, recht großen Abstand zwischen den Boxen. In 80cm ist sowas nicht machbar, das wird nur Grütze.
Daher gar nicht erst versuchen, sondern gleich den richtigen Weg gehen

Die Aras MK2 könnte man sich mal ansehen. Geht recht tief runter wenn ich mich recht entsinne.

Man kann da aber auch sehr gut auf fertige Boxen zurück greifen.
eBay Kleinanzeigen durchstöbern was es ao in deiner Nähe gibt, hingehen, anhören, kaufen und dann ebenfalls einfach die Elektronik rein stampfen.

BuzzJoe
Neuling

#3 erstellt: 26. Sep 2016, 10:51

Danke für deine Gedanken und auch für den Hinweis, warum die Zitate nicht funktionieren. Jetzt kann ich leider nicht mehr editieren. Ich werde mich mal bei der Administration melden

Die Boxen auseinander zu stellen ist leider aufgrund der Möbel-Aufstellung im Raum nicht möglich. Ich könnte höchstens zwei kleine Lautsprecher an den Wänden aufhängen, aber ehrlich gesagt wäre mir das dann optisch einfach zu hässlich. Ich habe mir in den Kopf gesetzt, auf diese Kommode einen Lautsprecher drauf zu setzen, der sich optisch komplett einpasst. Das ist eigentlich auch der Anspruch. Ich möchte nur keinen allzu schlimmen akustischen Murks bauen und frage daher lieber vorher nach.

Dass eine optimale Stereo-Wiedergabe aufgrund der geringen Abmessungen nicht möglich ist, ist mir natürlich bewusst. Das ist momentan mit dem Klipsch G17 auch nicht sehr viel anders und stört mich nicht sonderlich. Wie gesagt: Ich sitze mit dem Rücken zum Lautsprecher und noch dazu in einem runden Erker. Da mache ich mir gar nicht erst die Illusion, das unter Kontrolle zu bringen.

Alternativ hätte ich auch nichts gegen eine Mono-Lösung. Hauptsache es werden beide Kanäle über die eine Box dargestellt.

Ich überlege auch, ob ein separater Basstreiber überhaupt notwendig ist. Da ich ja in der Höhe halbwegs variabel bin, wäre es ja kein Problem, zwei Chassis um die ~20 cm zu verbauen. Das sollte eigentlich schon ausreichen Im Prinzip könnte ich ja zwei 40cm hohe Lautsprecher nehme, und die in liegende Position bringen. Die angesprochenen Aras MK2 kommen da ja im Prinzip schon recht nahe ran. Ich schaue mir die mal an. Danke

_ES_
Administrator

#4 erstellt: 26. Sep 2016, 11:54

Jetzt kann ich leider nicht mehr editieren. Ich werde mich mal bei der Administration melden

Ich war mal so frei...

BuzzJoe
Neuling

#5 erstellt: 26. Sep 2016, 14:02

_ES_ (Beitrag #4) schrieb:

Ich war mal so frei... ;)

Dankeschön

Viper780
Inventar

#6 erstellt: 28. Sep 2016, 18:10

Also mit 80cm könnte schon Stereo gehen - ist dann abe rmehr Nahfeld. Es gibt natürlich immer wieder ein Paar Tricks wie man da nachhelfen kann - perfekt ist das natürlich nie

mir würde zB der Center hier einfallen:

http://heissmann-aco...sph176-msh116-dt25n/ der könnte gut als Mono passen und ist sehr gut.

Regal Lautsprecher sind halt nicht dafür gemacht dass man die Schallwand verbreitert. Ich hätte sonst an was mit Waveguide oder richtigem Horn gedacht wie die Little Yellow Cab oder Cinetor (bzw. MoMo für mehr Tiefgang)

BuzzJoe
Neuling

#7 erstellt: 05. Okt 2016, 13:13

Vielen Dank für die Namen, @Viper780
Darunter sind einige interessante Konstruktionen, die passen würden.

Nur um das noch einmal zu betonen: Es muss nicht zwingend Stereo-Klang sein. Oder anders gesagt: Es braucht keine Bühne. Ich hätte natürlich gern beide Kanäle wiedergegeben, aber ich muss (und werde) sie nicht explizit heraus hören können.

Es ist gar nicht so einfach, sich für etwas zu entscheiden. Aber ich glaube es ist keine schlechte Idee, auf bereits vorhandene Lautsprecherkonstruktionen zurück zu greifen. Da kann ich mir sicher sein, dass die Wiedergabe ohne große Einbußen erfolgt. An die Berechnung eines eigenen Gehäuses wage ich mich nach dem Einlesen ins Thema nicht heran.

Viper780
Inventar

#8 erstellt: 05. Okt 2016, 14:29

Dann frag mal bei Alexander Heißmann an ob man den Center auf deine gewünschte Größe verbreitern kann - sollte eigentlich nicht so das Problem sein. Stereosignal auf Mono Adapter gibts genug

BuzzJoe
Neuling

#9 erstellt: 05. Okt 2016, 14:30

Dann müsste ich mir noch einen Subwoofer daneben stellen, wenn ich mir die Kennlinie so anschaue. Unterhalb der 100 Hz rauscht der ganz schön fix nach unten.

sayrum
Inventar

#10 erstellt: 05. Okt 2016, 14:48

Hey
mein Tipp: sprich mit dem Entwickler. Das ist eine toll entwickelte Box mit zwei amtlichen Tieftönern. Damit ist garantiert satter Bass möglich! Dazu die wandnahe Aufstellung und es wird gut.

Viper780
Inventar

#11 erstellt: 05. Okt 2016, 14:50

das stimmt - bei vielen Centern so. An das hab ich jetzt nich mal gedacht.

_st
Ist häufiger hier

#12 erstellt: 05. Okt 2016, 15:38

Was wäre mit eine Kombination aus Dr.M's 10 Öre und dem Mini Tapped Horn?
Ich hab die Kombination selbst jahrelang im Büro gehabt. Die 10 Öre klingen super und das Tapped Horn geht bis fast 30 Hz. Was will man mehr?!

http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-5793.html

http://www.hifi-forum.de/viewthread-159-5544-2.html#71

[Beitrag von _st am 05. Okt 2016, 15:45 bearbeitet]

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