BoBaPro, Rel. 2.0

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Mechwerkandi
Inventar
#1 erstellt: 11. Feb 2018, 13:49
Nach dem (für mich jedenfalls ) ausgesprochen kurzweiligen Erkenntnisgewinn aus dem BoseBastelProjekt lag eine Fortsetzung quasi schon in der Luft.
Aber jetzt doch mal was anderes, aus BoseBastelProjekt wurde BoxenBastelProjekt, so ähnlich wie "Raider heisst jetzt Twix"
Das Objekt der Betrachtung war ein Paar Quadral Allsonic SM 90II, die nur zwei Hausecken weiter in einen Keller abgestellt, reichlich verdreckt und mit völlig zerbröselten Tt-Sicken, letztlich für 12,- den Besitzer wechselten.

Naja, mich hat natürlich schon interessiert, was es da mit diesem eigenartigen Anschlussterminal auf sich hat:
IMG_1110
Der Techniker hofft/wünscht/erwartet hier natürlich einen Übertrager mit zwei Primär-Abgriffen, leider stellte sich die Realität etwas ernüchternd dar:
IMG_1109
Ein simpler Zementwiderstand zu 2,7 R sorgt in Reihe vor der Weiche für die Impedanzanpassung.
Was den Entwickler da Anfang der 90er geritten hat, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Irgendwie muss da einer aus der Geschäftsleitung mit viel Einfluss herumgegeistert sein, der wohl der Meinung war man müsse die Boxen auch für Verstärker anbieten können, die mit kleineren Impedanzen nicht so gut können.


[Beitrag von Mechwerkandi am 11. Feb 2018, 13:55 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#2 erstellt: 11. Feb 2018, 14:09
Weitere Erkenntnisse:
Die kaputten Basslautsprecher waren (nachvollziehbar) natürlich zunächst mal im Focus der Betrachtung. Mit 6,5" sind die Dinger leider eine etwas unübliche Größe, mit etwas Suchen fand sich aber im Monacor-Katalog mit dem SP 17/4 ein passender Austauschtyp.
Und bevor jetzt wieder reflexartig dieses waschweiberhafte Geflenne losgeht, von wegen:
"Das geht doch nicht!"
"Das muss Original!"
"Da muss die Weiche angepasst werden!"

Ja, ich weiss.
Ist mir aber ziemlich schnurrz... Ich bin da eher so der Pragmatiker, bau das zusammen, und hör mir das erst mal an.
Für die Kosten von zwei Austausch-Sicken (auch kein Original...) kriege ich bei den Bremern einen ganzen Lautsprecher.
IMG_1111
Links das Original-Teil.

Und was die Anpassung der Weiche angeht, nu gut, kann sich ja mal einer was überlegen:
SM90Weiche
Die TF Elkos wurden "profilaktisch" gegen MKT aus Bestand ersetzt.

Fortsetzung folgt...
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 11. Feb 2018, 15:28
Hi,
Mechwerkandi (Beitrag #1) schrieb:
... Was den Entwickler da Anfang der 90er geritten hat, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Irgendwie muss da einer aus der Geschäftsleitung mit viel Einfluss herumgegeistert sein, der wohl der Meinung war man müsse die Boxen auch für Verstärker anbieten können, die mit kleineren Impedanzen nicht so gut können.

Was ist daran verkehrt ?
Dass der LS am 8 Ohm-Anschluss etwas anders klingt und auch etwas leiser als ein "richtig" daraufhin entwickelter, muss man akzeptieren,
darf ja nicht allzuviel extra kosten, ...

Gruss,
Michael
Mechwerkandi
Inventar
#4 erstellt: 11. Feb 2018, 16:45
"Verkehrt" ist das wohl nicht. Nur der Grund will sich mir nicht so recht erschließen.
Die Box von vorneherein auf 8 Ohm auszulegen, kostet das Gleiche und hätte an allen üblichen Verstärkern funktioniert.
Mir ist auch kein anderes System gleicher Auslegung bekannt.
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 11. Feb 2018, 23:30

Mechwerkandi (Beitrag #4) schrieb:
"Verkehrt" ist das wohl nicht. Nur der Grund will sich mir nicht so recht erschließen. ...

Der ist ganz klar:
"4 Ohm"-Lautsprecher spielen bei direktem A/B-Umschalten (ohne Pegelausgleich) 3 dB lauter als eine ansonsten identische 8 Ohm-Version.
Das ist ein wesentlicher Vorteil beim Verkauf an Laien.

Die hier gezeigte sowohl-als auch-Variante mit Vorwiderstand dürfte im Grundtonbereich sogar 4 dB leiser sein. Das ist aber auch nur ein Notbehelf, der LS ist dann ja i.d.R. schon ver- /gekauft ...
Mechwerkandi
Inventar
#6 erstellt: 12. Feb 2018, 08:26
Ich habe da noch eine andere Idee, aber dazu später mehr...
ukw
Inventar
#7 erstellt: 12. Feb 2018, 17:14

Mechwerkandi (Beitrag #1) schrieb:

Der Techniker hofft/wünscht/erwartet hier natürlich einen Übertrager mit zwei Primär-Abgriffen, leider stellte sich die Realität etwas ernüchternd dar:
IMG_1109
Ein simpler Zementwiderstand zu 2,7 R sorgt in Reihe vor der Weiche für die Impedanzanpassung.
Was den Entwickler da Anfang der 90er geritten hat, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Irgendwie muss da einer aus der Geschäftsleitung mit viel Einfluss herumgegeistert sein, der wohl der Meinung war man müsse die Boxen auch für Verstärker anbieten können, die mit kleineren Impedanzen nicht so gut können.



Moin Andi
Der Vorwiderstand Z 2,7 R macht den Dämpfungsfaktor des Transistor Amps kaputt.
War die Box für einen Röhrenverstärker entwickelt?


[Beitrag von ukw am 12. Feb 2018, 17:15 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#8 erstellt: 12. Feb 2018, 17:32
Erst mal wieder etwas Messtechnik...
Impedanzmessung mit dem kaputten Tieftöner:
IMG_0001
Da ist natürlich nicht viel zu gewinnen, aber für eine grobe Einschätzung der Umstände reicht es.

Mit dem SP 17/4 Austauschtieftöner:
IMG_0002
Unter 100 Hz läuft da nicht viel, der Rest ist unspektakulär.

Das ganze Konzept "roch" schon wieder nach gut betonten Höhenlagen, die Messung konnte das dann nur bestätigen:
IMG_0003
Bemerkenswert, das auch hier off axis einiges an den hohen Tönen abhanden kommt, diese kleinen Konus-Mt scheinen einiges an Richtwirkung mitzubringen.

Im Hörtest wurde schnell klar, das die Dinger für irgendwas Richtung meines HiFi-Empfindens einen Sub so nötig haben, wie der Fisch das Wasser.
Die Bose 2000 XL in der mod.-Version sind etwa einen Liter größer, der Basslautsprecher hat das gleiche Kaliber, zieht aber im BR Tuning untenrum doch einiges Mehr an Pegel. Man hat also versucht, in einem möglichst kleinen Gehäuse eine gewissen tonale Balance sicherzustellen, und dabei mit min. einem Auge auf ein Sub/Sat-System geschielt.
In diesem Punkt wird dann auch die eigenartige Eingangsbeschaltung sinnig:
Wenn man diese Boxen mit einem passiven Sub kombinieren will, braucht man je nach Konstruktion desselben unterschiedliche Impedanzen.
Das ist eigentlich der einzig greifbare Ansatz, wie es zu dieser Eingangsbeschaltung kommen konnte.
Mechwerkandi
Inventar
#9 erstellt: 12. Feb 2018, 17:36

ukw (Beitrag #7) schrieb:

War die Box für einen Röhrenverstärker entwickelt?

Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Das war damals schon eine andere Liga.
Es gab Anfang der 90er sicher noch eine ganze Reihe von Verstärkern am Markt, die mit Impedanzen < 8 Ohm so ihre Probleme hatten.
Ich erinnere gut an eine Reihe von Onkyo-Recievern mit Hybrid-Endstufen, die zur Umgehung des Problems das zweite Lautsprecherpaar in Reihe zum ersten schalteten.


[Beitrag von Mechwerkandi am 12. Feb 2018, 17:37 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#10 erstellt: 13. Feb 2018, 12:02
Noch eine Erkenntnis am Rande:
Verranzte Gehäuse aus folierter Spanplatte (hier vorliegend) werden wie neu, wenn man sie mit "Atlantic Radglanz" behandelt.
Suche:
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