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BoBaPro, Rel. 3.0+A -A |
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Autor |
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Mechwerkandi
Inventar |
#1 erstellt: 25. Mrz 2021, 16:34 | |
Auch hier geht's mal wieder weiter, wenn auch Corona-bedingt eher verhalten. Zu dem neuen Projekt kam ich über eine Annonce in ebay-Kleinanzeigen, inhaltlich: "Zwei Musikboxen zu verschenken." Kein Bild, keine Typenbezeichnung, nix. Auf vorsichtige Nachfrage hin stellte sich heraus, das es sich um ein Paar 3-Weg-Boxen der Fa. Schneider handelte. Na gut, ich gebe es zu: Es hat eine Zeit in meinem Leben gegeben, da hätte ich für solche Boxen gemordet... Erste Recherchen ergaben mit Hilfe von Romans Archiv, das die Dinger wohl in den Jahren 88/89 gefertigt worden sind und seinerzeit als Bundle mit verschiedenen Systemanlagen verkauft wurden. Eine 10 ltr.-CB aus folierter Spanplatte, die Bestückung von Westra, 6" Tieftöner, die Weiche, nun ja, überschaubar: Und das Ganze in ordentlich: Der äußere Zustand war so lala, die Folie an ein, 2,3 Ecken abgeplatzt, die Lochblechgitter teilweise etwas verbogen, aber nichts, was man nicht mit ein paar Handkantenschlägen wieder hätte richten können. Wird fortgesetzt... [Beitrag von Mechwerkandi am 25. Mrz 2021, 17:13 bearbeitet] |
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Mechwerkandi
Inventar |
#2 erstellt: 26. Mrz 2021, 12:09 | |
Zunächst war mal etwas Messtechnik für übergeordnete Erkenntnisse gefragt: Unschwer zu erkennen: Da lief im MHT-Bereich irgendwas völlig aus dem Kurs. In den Fokus der Betrachtungen gerieten die 30 Jahre alten Elkos der Frequenzweiche, die sich beim Nachmessen als völlig hinfällig erwiesen. Die Kapazitäten hatten teilweise um das Mehrfache des Nennwertes zugelegt. Aufgrund der Überlegung, das die Boxen a) gleich alt und b) wohl meist paarweise betrieben wurden, lässt sich herleiten, das die Kapazitätsänderung dieser Elkos weder planbar noch nachvollziehbar ist. Aufgrund der geringen Kosten für Ersatz (hier: Monacor-MKT) und des überschaubaren Aufwandes für den Tausch würde ich in dem Kontext pauschal dazu raten, solche Dinger zu ersetzen. Nach dem Tausch sah das ganze dann auch gleich anders aus: Im Rahmen der Toleranzen sind jetzt beide Boxen wieder gleichauf, mit einem zu erwartenden Impedanzverlauf. Die Tiefton-Reso bei ~ 85 Hz, das ist für eine Box dieser Ausführung ok. So stellt sich die Geschichte jetzt dar: Lackiert mit Dupli Effektlack "Granit", das ist ein interessanter Effekt, allerdings scheint mir die Verarbeitung nicht so ganz ohne, die Warnhinweise auf der Dose sind fast länger wie die Produktbeschreibung. Ich empfehle einmal mehr einen funktionierenden Atemschutz. (Filtermaske) Nach dem Trocknen über Nacht zaponieren wie herstellerseitig empfohlen. Ich war bis zur Demontage der Boxen davon ausgegangen, das ein CB Gehäuse eigentlich irgendwie "dicht" sein sollte. Naja, die Dinger waren real so dicht wie die Titanic (nach dem Untergang). Das Anschlusskabel einfach durch ein Loch in der Rückwand gesteckt um mit einem Knoten gesichert, der MT hat zwar einen Dichtring aus einem Elastomer, aber dessen Funktion ist über die Jahre auch hinfällig. Zwischen dem Korb vom TT und dem Gehäuse fanden sich Reste einer grauen Kittmasse, die ich so eher in einer Sanitärinstallation, Abtlg. Muffenkitt, erwartet hätte. Auch hier half etwas Silikon weiter. Der Klangeindruck der überarbeiteten Boxen ist für meinen Geschmack gar nicht so ohne, der Bass kommt schön stramm, so wie ich das mag. Jenseits von 20 m² Raumgröße sind sie sicher überfordert, aber dafür waren sich sicher nie gedacht. Geändert gegenüber dem Original wurden in Summa: >> Rückwand mit aufgeleimter Leiste 30x20 innerwärts vorbeugend verstärkt >> festes Anschlusskabel durch hü Klemmarmatur ersetzt >> Dämmung (Poly-Watte) um ca. 50% ergänzt, im Sinne einer "lockeren Füllung" >> Kapazitäten der Weiche erneuert, s.o. [Beitrag von Mechwerkandi am 26. Mrz 2021, 12:11 bearbeitet] |
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Mechwerkandi
Inventar |
#3 erstellt: 28. Mrz 2021, 10:01 | |
Werkstatt-Tipp: Fragwürdige Schraublöcher in Spanplatte werden wieder belastbar, wenn man hü Weissleim etwa 1:1 mit Wasser verdünnt und das Gemisch mit einer Kanüle o.ä. in das Schraubenloch appliziert. Über Nacht trocknen lassen. Durch die Feuchtigkeit quillt das Material etwas auf, der Leim sickert in die Struktur ein und bindet dort ab. Versuche mit dünnflüssigem Sekundenkleber führten zwar schneller zu einem Ergebnis, aber der Kleber wird so hart/spröde, das die Verbindung beim Eindrehen der Schraube bricht. Der Holzleim bleibt da eher zäh-fest. |
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Mechwerkandi
Inventar |
#4 erstellt: 03. Apr 2021, 10:09 | |
At last noch etwas finale Messtechnik: Wie ich finde, gar nicht schlecht. Vor allem vor dem Hintergrund, das die Dinger ~ 30 Jahre alt sind und damals sicher nicht zu den hochwertigen Exemplaren ihrer Gattung gehörten. Off-axis schmiert die Geschichte so ein bisschen ab, die Konus-Pappen fangen dann doch irgendwann das beamen an. Aber das sind Eigenheiten, die vor dem Hintergrund der realen Benutzung in den Hintergrund treten. Damals hat sich sicher niemand Gedanken über eine korrekte Aufstellung im Hörraum gemacht, die Dinger standen irgendwo im Regal oder auf einem Bord an der Wand und fertig. Nebenbei konnten wir noch herausfinden, das die teesieb-feinen Metallgitter vor den Lautsprechern weder hörbar noch messtechnisch nachvollziehbar einen Einfluss auf das Klangbild hatten. Nochmal vielen Dank an Roman für die Archivsuche und an Rainer von www.klangtechnik.com für die ARTA-Session. |
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