Schreibtischbox mit Faital 3FE25

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Ste_Pa
Stammgast
#1 erstellt: 24. Jun 2018, 01:47
Hallo Zusammen,

ich hatte vor einigen Monaten hier im Forenbereich schon einmal einiges zu den Lautsprecherselbstbaugrundlagen angefragt. Soweit wurde mir auch sehr gut geholfen.


Jetzt soll es aber konkreter werden. Bei meiner letzen Conrad-Bestellung habe ich mir 2 Chassis von Faital mitbestellt, die Faital 3FE25 in der 8-Ohm-Ausführung.
Die Chassis hatten mir immer schon gefallen und der Preis (15,99 €) war auch in Ordnung.

Als Bauvorschläge im Netz existieren zum einen die PCfi. Leider ist hier die Box als "PC-Variante" ausgeführt, sprich es wird mit PC-Software entzerrt.
Zum anderen gibt es die Mini DCAAV. Im Video zu sehen hier (Klick).

Beide Bauvorschläge nutzen das Doppel-Baßreflex-Prinzip.

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Was mich hier (Mini DCAAV) aber wundert ist der Sperrkreis, welcher aus einem Notch-Filter besteht. Dieser senkt Frequenzen um 7 kHz sehr schmalbandig und sehr stark (12 dB) ab. Kann dies so richtig sein ?

mini DCAAV Sperrkreis / Notch Filter

mini DCAAV Original BoxSim (aber einfach BR) mit Sperrkreis
(Simuliert als einfache BR-Box. Schaut irgendwie nicht so toll aus. )

Doppel-BR kann ich mit BoxSim leider nicht so recht simulieren.

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Jetzt habe ich mich selbst ans Werk gemacht und versucht das Chassis 3FE25 in einem kleinen normalen BR-Gehäuse zu simulieren mit entsprechenden Sperrkreis(en) ...

Volumen: 4,8 Liter (H: 20 cm / T: 20 cm / B: 12 cm)
Chassis-Position: mittig
Abstimmfrequenz: 120 Hz

Sperrkreis 1: 500 Hz bis 2900 Hz, -6 dB
=> L= 0,44 mH / C = 17 µF / R= 8 Ohm

Sperrkreis 2: 7000 Hz bis 9000 Hz, -3.5 dB
=> L= 0,09 mH / C= 3,75 µF / R= 4 Ohm
Ob ich diesen Sperrkreis überhaupt brauche, da bin ich unsicher.

Das Ganze schaut dann so aus:

Faital 3FE25 Eigener Box-Entwurf Bild 1
Faital 3FE25 Eigener Box-Entwurf Bild 2

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Anschließend noch der Versuch einer Impedanzlinearisierung (Bocherout-Glied: R= 10 Ohm, C=0,7 µF), welcher aber nur bei den hohen Frequenzen wirkt. Der Impedanzbuckel bei 1900 Hz (der durch den Sperrkreis entsteht) wird kaum beseitigt.
Faital 3FE25 Eigener Box-Entwurf Bild 3 (Impedanzlinearisierung)

______________________________________________________________________________________________
Meine Frage nun in die Runde ... Kann / sollte ich das so bauen ?
Lieber wäre mir ja eine erprobte Box ... Aber ich habe die Chassis nun hier und bis auf die Mini DCAAV finde ich keine Bauanleitung mit Sperrkreisen.

Viele Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 24. Jun 2018, 01:51 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#2 erstellt: 24. Jun 2018, 10:55
unabhängig der weichensimulation stellt sich mir hier als erstes die frage, auf welche art und weise die chassis durch dich ins boxsim importiert worden sind...
Ste_Pa
Stammgast
#3 erstellt: 24. Jun 2018, 11:05
Hallo Martin,

ich habe einfach die Angaben des Faital 3FE25 (8 Ohm) von der Herstellerseite in die Eingabefelder vo BoxSim übertragen.

ChassisDaten_Faital_3FE25

Viele Grüße
Steffen
P@Freak
Inventar
#4 erstellt: 24. Jun 2018, 11:21
Du brauchst den akustisch GEMESSENEN Original Frequenzgang des Chassis in definierter Umgebung ( Gehäuse )
oder ein original Abbild davon ...

SO kannst du dir jegliches "rum machen" sparen weil das nix mit der Realität zu tun hat.
Zudem soll es bei der praktischen Lautsprecher Entwicklung durchaus vorkommen das auch mehrere Frequenzgänge unter Winkel beachtet werden.

P@Freak
herr_der_ringe
Inventar
#5 erstellt: 24. Jun 2018, 11:46
alternativ als ausgangsbasis für weitere simulationen: klick
nach der simulation die weiche per software diese aufbauen und mittels messung nochmals verifizieren.
oder
erst die chassis im eingebauten zustand vermessen, dann den sperrkreis mittels software entwickeln
oder
try&error wie bisher weitermachen und irgendwann entnervt aufgeben


[Beitrag von herr_der_ringe am 24. Jun 2018, 11:47 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#6 erstellt: 24. Jun 2018, 12:25
Danke zunächst für die Antworten. Das klingt in Summe dann aber gar nicht so gut für mich.
Hat hier nicht zufällig Jemand schon mal boxentechnisch etwas mit den Faital-Chassis (3FE25) gebaut ?

Viele Grüße
Steffen
herr_der_ringe
Inventar
#7 erstellt: 24. Jun 2018, 13:27
drückmichsanft
nichtmal eine minute suchen...
Ste_Pa
Stammgast
#8 erstellt: 24. Jun 2018, 14:51
Hallo Martin,

ja das ist doch die Mini DCAAV, die ich oben verlinkt hatte.
Diese hat dieses "seltsame" Notch-Filter als Sperrkreis mit 12dB Absenkung in einem sehr schmalen Bereich um 7kHz herum.
150 x 140 x 100 = 2,1 Liter scheint mir auch etwas arg klein, etwas größer dürfte die Box schon sein.

Diese hier (PCfi) wäre mit 180 x 180 x 100 = 3,2 Liter etwas größer. Leider ist kein Sperrkreis dokumentiert.

Viele Grüße
Steffen
herr_der_ringe
Inventar
#9 erstellt: 24. Jun 2018, 15:28
asche auf mein haupt

dann bleibt dir derzeit wohl nur, die daten "richtig" ins boxsim zu importieren. ergo entweder die herstellerdaten tracen (s. link in post #5) und im zweiten step importieren...
...oder das messmikro schwingen. sofern die LS am PC verwendet werden, wäre das die vermutlich sinnvollere methode, da der sperrkreis dann mittels freeware "aufgebaut" werden kann, siehe bauberichte von michael klick
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#10 erstellt: 24. Jun 2018, 15:46
Hier gibt es die Daten für WinISD, Hornresp und Basta

Loudspeaker Database
sayrum
Inventar
#11 erstellt: 24. Jun 2018, 15:50
Hey Steffen,

nach meinem Verständnis sind beide Doppelbassreflexboxen aus der italienischen Schmiede mit sehr wenig Bass gesegnet.
Wäre mir (auch am PC) zu wenig...

herr_der_ringe
Inventar
#12 erstellt: 24. Jun 2018, 16:03
die software ist für simulationen im bereich der TSP, also nix sperrkreis.
einzig im basta! user guide steht was von nem "passive filter tab", wobei ich die software nicht näher kenne.

ps: fs 110hz plus xmax von 1,83mm...das wird so oder so nicht allzuviel bass geben

nachtrag: hab mir mal eben was in loudspeakerdatabase angeschaut...offensichtlich werden da herstellerangaben verwendet? nene du, da messe ich lieber selber


[Beitrag von herr_der_ringe am 24. Jun 2018, 16:07 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#13 erstellt: 24. Jun 2018, 20:18
Danke Euch für die Antworten.

Die Loudspeaker-Datenbank sieht interessant aus. Wie ist das eigentlich bei BoxSim (nur das habe ich bisher probiert) mit den dort von Hause aus eingepflegten Chassis (meist aus dem Hause Visaton). Handelt es sich bei den *.BCH-Dateien um wirklich gemessene Daten oder ebenfalls "nur" um Herstellerangaben?

Aktuell ärgere ich mich doch ein wenig, das ich vorschnell die Chassis mitbestellt habe. Gefallen hatte mir halt der für einen 3''-ler rel. hohe Schalldruck von 91 dB. Ich bastele aktuell ja an kleinen Röhren-Amps und die Boxen sollten nur "nebenbei" für einen kleinen PCL82 SE-Amp entstehen.
Ich wäre sicher mit einer fertig ausgeloteten Lösung (Mini-TQWT mit Sica 3.5, CT247 mit Visaton FR10, Spiralino, "Björn" mit B80, etc.) viel besser gefahren. Ein wenig über Boxenbau etc wollte ich ja lernen, aber damit nicht unbedingt mehr Aufwand betreiben als für den Amp.

Viele Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 24. Jun 2018, 20:30 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#14 erstellt: 24. Jun 2018, 21:33
boxsim ist freeware. der deal mit dem programmentwickler dürfte daher sein, daß deshalb nur visaton-chassis (mit den korrekten daten) eingepflegt werden. die ergebnisse stimmen auch weitgehend mit der simulation überein. (trotzdem sei angemerkt, daß auch dies kein garant dafür ist, eine gutklingende box aus dem eff-eff herbeizuzaubern.)

du kannst ja mal hergehen und ein projekt mit visaton-chassis mit boxsim als auch 1:1 mit basta! simulieren und die unterschiede vergleichen



Gefallen hatte mir halt der für einen 3''-ler rel. hohe Schalldruck von 91 dB

physik lässt sich nun mal nicht überlisten. es gibt die drei stellschrauben lautstärke, gehäusegröße und tiefgang - zwei davon kannst du dir aussuchen.
ergo:
klein und laut, aber kein tiefgang
klein und tiefgang, aber nicht laut
laut und tiefgang, aber nicht klein
oder dich im mittelbereich der dreien aufhalten (in deinem fall sind zwei größen durch die chassisparameter jedoch schon weitestgehend vorgegeben).

dazu kommen, wie dir so langsam zu dämmern scheint, daß selbst so ein popeliger sperrkreis ohne übung mal nicht "so eben" aus dem ärmel gezaubert ist.

aber hey, man wächst mit den aufgaben. es sei positiv vermerkt, daß du dir deutlich mehr mühe gegeben hast, als viele andere
dauert zwar, aber ist definitiv zu schaffen. ein bisschen grundlagen noch, und das ding kommt ins rollen.


[Beitrag von herr_der_ringe am 24. Jun 2018, 21:38 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#15 erstellt: 24. Jun 2018, 22:50
Hallo Martin,

das könnte dann auch erklären warum die BoxSim-Projekte, die u.a. auf der Visaton-Web-Projekt-Seite vorgestellt werden, i.d.R. direkt (aus der Simulation heraus) nachgebaut werden und später sich auch im realen Aufbau bewähren (mit etwas Feinschliff vermutlich). So hatte ich mir den Weg auch mit meinen Faital-Chassis ursprünglich vorgestellt, aber wie ich nun sehen muss, ist dies leider Fail.

Andere Tools (außer BoxSim) habe ich leider bisher noch nicht angesehen, dieses "Basta!" scheint auch Freeware zu sein, was schon mal gut klingt.

Was ich noch nicht direkt geschrieben hatte. Die Boxen sollen an einem kleinen SE-Röhrenamp mit PCL82 betrieben werden. Aus dem Amp kommen eh nur knapp 3 Watt Sinus heraus und die Ausgangsübertrager sind auch aus dem Low-Budget-Segment (Hammond 125ASE Universal: 100 Hz. - 15 Khz (+/- 1dB max. ref. 1 Khz). Der Amp selbst hat daher nicht so den tollsten Tiefgang. Da die Boxen auf den Schreibtisch sollen ist die Gehäusegröße auch beschränkt (max. 5 Liter, eher etwas kleiner).
Daher kommt nur die Variante 1 Deiner Auswahlkombinationen in Frage:
"klein und laut, aber kein tiefgang"

Vor Messungen habe ich mich bisher immer gedrückt, auch was die Frequenzgänge der Röhrenamps anbelangt. Ich hatte mir hier zwar schon mal eine kleine ARTA-Messbox gebaut. Eine externe USB-Soundkarte ist auch da. Aber das "Prozedere" ist sowohl bei der Aufnahme von Amp-Frequenzgängen als auch bei der Aufnahme von Box-Frequenzgängen sicher nicht ganz ohne. Zumal ich für Boxen auch noch ein Messmikrofon bräuchte. Hier habe ich allerdings vorgestern die Dokumentationen von Gazza durchgelesen. Es scheint wohl auch schon mit preiswerten Mikrofonen möglich, halbwegs etwas zu messen.
Was ich hier aber als großes Problem (noch größer als das der Auslegung des Sperrkreises) ansehe ist die Planung der Konstruktion der Box besonders in Verbindung mit dem BR-Kanal / Rohr. Um etwas zu messen, muss ich die Chassis ja zunächst in ein Gehäuse bauen. Das sollte aber "irgendwie" halbwegs passen, damit ich nicht für 10 Varianten Bretter im Baumarkt kaufen und sägen lassen muss, um dann X-verschiedene Gehäusearten (LxHxB) mit Y-verschiedenen Längen und Durchmessern von BR-Rohren aufzubauen und zu vermessen. Das wäre doch relativ teuer und sehr zeitintensiv.

Bis hier hin erst mal. Ich hole mir zwecks Frust-Bekämpfung wegen der Chassis erst mal ein Bier.

Viele Grüße
Steffen


PS: Könnte ich mit diesem Frequenzgang nicht etwas anfangen ?
[Quelle: abmade.it]
Dieser scheint in der realen Box mit verbautem Chassis FAITAL 3FE25 mit Hilfe von ARTA gemessen zu sein (allerdings mit der 4 Ohm Ausführung).

PCfi Frequenzgang FAITAL 3FE25 in Dopprl-BR Box


[Beitrag von Ste_Pa am 25. Jun 2018, 12:06 bearbeitet]
jackman61
Stammgast
#16 erstellt: 25. Jun 2018, 19:16
Moin Steffen,

der Frequenzgang in Deinem letzten Post kommt der Realität schon ziemlich nah.

Ich habe das Chassis vor 2 Jahren in eine TQWT gebaut, was ziemlich gut funktioniert hat, aber auch etwas mehr Entzerrung brauchte. Leider habe ich die Messungen nicht bei mir, da das ein Freund gemacht hatte.

Auf jeden Fall muss der Anstieg zum Hochton kompensiert werden, sonst klingt es sehr "frisch". Ich meine, wir hatten 2 Sperrkreise verbaut, einmal für den Buckel von 1-3kHz und einmal für den Anstieg ab 5kHz.

Ernsthaften Bass wirst Du mit BR-Gehäusen nicht bekommen. Deine veranschlagten 5 Liter könnten vielleicht gehen. Die TQWT ist da schon was anderes, ist aber ca. 55 cm hoch bei 12 bis 12,4 cm Breite und ca. 18 cm Tiefe, je nach Materialstärke.

Mit der Entzerrung verlierst Du natürlich wieder Wirkungsgrad, wobei aber immer noch um die 88 dB übrig bleiben könnten (vom Pegel im obigen Diagramm bei 200 Hz ausgehend).

Ich kann mal fragen, ob die Messungen und die Beschaltung bei meinem Freund noch auf dem Rechner vorhanden sind. Dann könnte ich Dir das evtl. zukommen lassen.
Ste_Pa
Stammgast
#17 erstellt: 25. Jun 2018, 21:56
Moin Günther,

das sind doch mal sehr erfreuliche Nachrichten für mich.

Ich denke mit 88dB könnte ich sehr gut leben, das ist immer noch mehr als der Durchschnittswert in meiner Bauvorschlägesammlung anderer Schreibtischboxen mit anderen Chassis, der bei ca. 82 dB liegt.

Habt ihr die Messungen damals an der großen TQWT durchgeführt ? Und kann ich diese auf ein mir so "vorschwebendes" ~ 5 Liter großes Gehäuse übertragen ?

Im Lautersprecherbau bin ich neu und habe relativ wenig Ahnung von der Materie, daher die Fragen.

Die Chassis-Daten der Hersteller gelten ja für eine unendliche Schallwand. Ich denke mal so etwas kann man @home nicht messen. Also wäre der Weg die Chassis in ein Gehäuse eigener Wahl einzubauen und dann den Frequenzgang (und ggf. der Impedanzgang) der Box zu vermessen. Anschließend die Daten dann in ein Simulationsprogramm übertragen und so sich die Sperrkreise zusammenstellen.

Wenn ich Eure Messungen für meine kleinere Boxen nutzen kann, wäre ich natürlich Mega Happy.
Ansonsten strebe ich ... keine Ahnung wie man das richtig ausdrückt ... einen halbwegs ausgewogenen Klang an. So richtiger Tiefbaß muss (und kann es) wegen der Boxengröße vermutlich eh nicht werden. Auch haben die (Low-Budget)Ausgangsübertrager des kleinen Röhrenamps, an dem ich gerade bastele, ab ca. 100 Hz bereits einen Abfall der Amplitude. Daher kommt da unter 60 Hz sicher eh nicht mehr viel an. Wobei klar, es könnte ja auch mal sein, dass die Boxen anderesweilig betrieben werden.

Viele Grüße
Steffen

PS: Meine Maßvorstellungen von den Boxen sind nicht so wirklich fix, aber ich fürchte 55 cm sind für meinen Schreibtisch doch zu viel.


[Beitrag von Ste_Pa am 25. Jun 2018, 22:04 bearbeitet]
gazza-diy-audio
Stammgast
#18 erstellt: 26. Jun 2018, 16:33
Moin Steffen,

erstmal vorab ein Lob, weil Du die Sache doch sehr strukturiert angehst und nicht einfach ein Chassis in eine Kiste schraubst. Wenn Du dem Hobby treu bleiben willst, würde ich mal mit Messungen beginnen. Wie Du es schon schriebst, das geht mit recht simplen Mitteln.
(Ein Schwung Billig-Mikros, die ich für einfache Messungen kalibrieren werde, ist übrigens auf dem Weg zu mir.)

Deine Euphorie bzgl. 88dB teile ich nicht ganz. Die Messung zeigt im Bereich von 200Hz schon nur noch 86dB. Da der ja fullrange laufen soll und nicht erst ab 350-500Hz als Miteltöner werden da nach Beschaltung evtl. wohl eher 85-84 dB stehen, wenn das wenige an Bass unterhalb 300Hz nicht auch noch untergehen soll.

TQWT bietet sich bei der Qt natürlich an, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass es eine Linie mit weniger als 1m Länge auch tun könnte. In BR könnte man so um die Mitte 70Hz rauskitzeln. Aber wie oben schon geschrieben, wird das dann nicht so fürchterlich laut.

Der FG, den Du gepostet hast, ist natürlich mit 1/6 gesmoothed; das könnte also tatsächlich noch deutlich zappeliger sein. Den Töner hast Du, mach doch weiter und steig in Messungen ein, denn so richtig gescheit wird es ohne vermutlich nicht werden.

Du solltest Dich aber nicht grämen, denn die meisten Breitis in der Klasse machen nicht den Pegel, den Du dir erhofft hast, wenn sie tatsächlich fullrange laufen sollen. Bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht.

LG Gazza
Ste_Pa
Stammgast
#19 erstellt: 26. Jun 2018, 18:16
Hallo Gazza,

Dank Dir für das Lob (so was hört man gern) und auch Deine ausführliche Antwort.

Ich denke mal 84 bis 85 dB wären auch Okay.

Die Chassis habe ich ja nun hier und ja sie sollen in eine Box kommen, so zumindest der Plan.
Ich bin zwar eher der Elektronikbastler, aber interessieren tut mich der Boxenbau ebenfalls. Es wird zwar hier immer "nur" um kleine Budget-Boxen gehen, da ich keinen Platz habe und auch sogut wie keine Mittel der Holzbearbeitung. Aber der Baumarkt kann mir ja zumindest MDF zuschneiden. Der Lerneffekt ist mir dabei aktuell das Wichtigste. Das ist bei meinen kleien Selbstbau-Röhrenamps auch so. Und mal selbst eine Box vermessen zu können, ist schon mal etwas Feines, denke ich. Deine Dokumentationen im Netz habe ich mir alle schon durchgelesen (bin durch einen anderen Thread hier darauf gestoßen) und war erfreut über die aufschlußreichen und gut gegliederten Inhalte, speziell zu den Frequenzgangkorrekturen aber auch dem prinzipiellen Vorgehen. Den Dokumentationen habe ich für mich viel mehr Wichtiges und Verständliches entnehmen können als meinem Lautsprecherbaubuch.

In die ARTA-Software möchte ich mich (auch wegen dem Amp) einarbeiten. Eine USB Soundkarte habe ich (Emu 202). Diese verfügt auch über einen Mikrofoneingang. Einen kleinen Mono-Amp mit LM1875 oder TDA2030 kann ich mir schnell "zusammenbraten", das wäre nicht das Problem. Ich denke mal so ein kleiner IC-NF-Verstärker sollte linear genug sein im Verhältnis zu den Lautsprechern.

Wo es aber "hängt" in Bezug auf die Meßkette ist das Mikrofon. Sehr viel Geld will und kann ich hier nicht investieren. Gestern habe ich noch ein wenig im Netz recherchiert. Es gab wohl mal eine Mikrofon-Kapsel vom Typ Panasonic MCE-2000, diese gibt es aktuell leider nicht mehr. Pollin oder Conrad / Völkner führen auch unterschiedliche sehr günstige Elekret-Mikrofonkapseln. Aber diese sind alle samt unkalibriert. Da ich @home ja keine Referenz habe, kann ich selbst hier Nichts tun, um Kalibrierdaten zu erhalten. Und ohne Kalibrierdaten brauche ich mit ARTA vermutlich nicht anfangen etwas "zu messen".

Dann wäre noch die Box selbst ... Ich würde jetzt gern so verfahren wollen, dass ich mir entsprechende Bretter im Baumarkt schneiden lasse. Die Kernfrage ist nun aber zunächst welches Boxprinzip (BR oder TQWT oder gar TML (geht wahrscheinlich bei kleineren Boxen nicht so gut)) und welche Außenmaße bzw. Maße für Bassreflex-Rohr bzw. TQWT-"Kanal". Dies bezogen auf die Chassis Faital 3FE25 (8 Ohm Ausführung) und der Maßgabe "Schreibtischtauglich" (also nicht zu groß (am liebsten schmal, nicht ganz zu hoch (<35 cm), bei der Tiefe sehe ich es nicht so eng. ).
Dann würde ich die Box aufbauen und vermessen. Ich könnte dannach versuchen anhand der Messwerte die Sperrkreise dimensionieren (sehr gern mit Eurer Hilfe ) aber am mechanischen Aufbau der Box ist dann kaum noch etwas zu ändern. Ich kann dann ja schwer die Box 5 cm höher machen oder den BR-Kanal von hinten nach vorn oder weiter nach oben/unten legen etc.
Gäbe es denn so einen groben (mechanischen) Plan nach dem ich das Gehäuse der Box aufbauen könnte ?
Oder ich orientiere mich am Doppel-BR-Gehäuse der PCfi (H: 20 cm, B: 12 cm, T: 23 cm -> ca. 5 Liter), baue dieses und versuche dann zu messen.

Bis hier hin erst einmal.

Viele Grüße
Steffen

PS: Falls Du so ein kalibriertes Billig-Mikro "übrig" hättest, würde ich Dir gern eines abkaufen. Was würde so etwas in etwas kosten ?


[Beitrag von Ste_Pa am 26. Jun 2018, 20:18 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#20 erstellt: 26. Jun 2018, 21:44
wegen billig-mikro: man könnte sich eine preiswerte mikrofonkapsel zulegen, ein mikro daraus aufbauen und dieses dann kalibrieren lassen klick
gazza-diy-audio
Stammgast
#21 erstellt: 27. Jun 2018, 08:26
Moin Steffen,

Du gehst da mit sehr viel System ran, stellst Dir die richtigen Fragen und bist auf einem guten Weg! Den Faital wirst Du schon zum Klingen bringen.
Eine Entscheidung bzgl. des Gehäuses musst Du sicher irgendwann einfach fällen. Um überhaupt etwas Bass zu haben, wirst Du vermutlich in Richtung eines ventilierten Gehäuses gehen. Bei den TSP des Chassis bietet sich TQWT tatsächlich an; hat bei Dir in diesem Fall aber den Nachteil, dass es eine vermutlich eher schlanke hohe Box würde, die sich nicht gut stellen lässt. Zudem ist TQWT etwas schwieriger zu simulieren als BR. (Die online Rechner sind nur bedingt geeignet.)
Bei BR wird die Abstimmung wegen der Chassis-Parameter nicht ganz sauber:

Faital 3 FE25 Simu

Gibt also eine mehr oder weniger ausgeprögte Betonung im Oberbass. (Muss gerade bei kleinen Kisten nicht schlecht klingen, kann aber in Verbindung mit wandnaher Aufstellung auf einem Schreibtisch ggf. zu viel sein.) Wenn Du mehr Volumen gibst oder tiefer abstimmst, wird der Überschwinger bei der Abstimmfrequenz bei gleicherzeitiger Ausprägung der leichten Senke um 100Hz größer ausfallen.
Das Holz für eine BR-Testkiste, mit der man später auch noch Wärme erzeugen kann, wird vermutlich bei ca. 3€ liegen und als BR-Rohr kannst Du einfach graues Abflussrohr nehmen. Ein wenig Dämpfung aus einem Ikea-Kissen dazu und fertig ist die Testkiste für den Faital. Dann kannst Du den messen und hören ob der in BR für Dich funktioniert. Sind am Ende 6 Brettchen die Du leimen musst und zwei Löcher, die Du fräsen oder sägen / bohren musst. Eigentlich kein Aufwand und kostet vermutlich keine Stunde. Vielleicht magst Du das probieren? Irgendwann ist halt Praxis angesagt, denn die Töner liegen ja schon bei Dir.

LG Gazza


P.S.: wg. kalib. Messmicro: Ich habe die für andere Zwecke bestellt (Idee für einen Workshop, bei dem es um das Messen und Entwickeln mit einfachen Mitteln gehen soll). Also vollkommen ohne finanzielle Interessen zu Demonstrationszwecken. Ich weiß auch noch nicht ganz genau, wie die sind und in welchen Bereichen man dann damit nach Kalibrierung verlässlich messen kann. Erfahrungsgemäß sollte das aber für einfache FG-Messungen mehr als ausreichen. Wie gesagt, war eher mit Blick auf einen möglichen Workshop oder Umsetzung eines Billig-Equipments für mobile Messungen und nicht originär zum Verkauf gedacht . Schreib daher bitte eine PN, ok?
Der Service von HSB z.B. oder das Equipment, was die zum Messen verkaufen, (s. Link herr der ringe) ist auch super. Kann ich auch nur empfehlen!
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#22 erstellt: 27. Jun 2018, 09:33
Könnte man die TQWT nicht falten?
holly65
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 27. Jun 2018, 15:14
Moin,


jackman61 (Beitrag #16) schrieb:
Leider habe ich die Messungen nicht bei mir, da das ein Freund gemacht hatte.

Auf jeden Fall muss der Anstieg zum Hochton kompensiert werden, sonst klingt es sehr "frisch". Ich meine, wir hatten 2 Sperrkreise verbaut, einmal für den Buckel von 1-3kHz und einmal für den Anstieg ab 5kHz.

ich wars......
Die Weichenschalte habe ich damals für mich nicht notiert - in den Mess- Dateien steht :
1,8mH in Serie - gebrückt mit 8,2 Ohm + Saugkreis.
Die 1,8mH mit 8,2R nehmen den Frequenzgang Anstieg des Chassis ab dem Mittelton zu höheren Frequenzen hin raus.
Der Saugkreis dahinter linearisiert den Bafflestep um ca.2,5Khz.

Den Anstieg im SHT haben wir damals nicht linearisiert - unter 15 Grad Abhörwinkel fiel das nicht negativ auf.

Bei einer anderen Schallwandgeometrie muß die Entzerrung natürlich komplett neu gemacht werden.....die Weichentopologie könnte aber hilfreich sein.
Bei einem Böxlein das direkt auf der Schreibtischplatte steht ist nochmal alles komplett anders und es helfen nur Messungen
und Entzerrung am Aufstellungsort.

LG

Karsten


[Beitrag von holly65 am 27. Jun 2018, 15:19 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#24 erstellt: 27. Jun 2018, 18:48
Hallo Martin,

Dank Dir für die Info zum Mikro-Kalibrieren, ich wusste bisher nicht, dass es so etwas als Dienstleistung gibt.


Moin Gazza,

Dir auch vielen Dank für die weiteren neuen Informationen.
TQWT würde ich erst mal nicht unbedingt machen wollen, ich denke eine BR-Box ist leichter mechanisch zu bauen und auch zum Testen leichter zu verändern (Länge des Baßreflexrohres). Was hälst Du vom Aufbau der PCfimit dem Doppelbaßreflexsystem (~ 5 Liter Gehäuse). So schlecht gefällt mir dieser Bauvorschlag gar nicht. Von den Abmaßen würde mir die Box zusagen. Falls es nützlich ist könnte ich die Box auch noch ein klein wenig höher und tiefer bauen. Allerdings ist die PCfi für den Faital 3FE25 in der 4-Ohm-Ausführung konzipiert. allerdings habe ich wenig Erfahrung generell und Doppel-BR hat sicher auch so seine Tücken ... Eine Simualtion mit BoxSim ist vermutlich auch nicht so leicht möglich.
Wobei ich das Gehäuse Deiner Sica Mini TQWT auch sehr gut gefällt. Wäre jetzt auch die Frage, ob ich das so als Prototyp bauen könnte. Hier kann ich dann aber eher schlecht am Kanal etwas variieren. *grübel*

Wie hast Du denn den Frequenzgang des Faital 3FE25 in Deiner Abbildung gezaubert ?

Ich habe gestern noch ein wenig überlegt und denke ich werde den vorgeschlagenen Weg mal antesten. So schlimm ist ein Prototypenbau eines kleinen Holzgehäuses dann auch nicht, wenn ich paar MDF-Reste im Baumarkt sägen lasse. Da hast Du "irgendwie" schon Recht. Zeitaufwändiger wird die ARTA-Geschichte, aber mit dem Tool samt Interface wollte ich mich sowieso mal mehr "anfreunden". Bleibt nur das Meßmikro als Engstelle. Ich schreibt Dir dazu mal ein PN.


Hallo Karsten,

na das ist ja toll, dass Günthers Post hier gelesen hast und auch gleich antwortest. Vielen Dank!

Dein Frequenzkorrekturnetzwerk habe ich so notiert, ich hoffe es ist so richtig (Werte des Saugkreises sind im Bild Fantasiewerte, da das Programm, was ich zum Zeichnen zweckentfremdet habe, Werte braucht, sonst "meckert" es) ?

Frequenzkorrekturglied_Faital3FE25_in_TQWT
Der Saugkreis könnte bei meinen Röhrenverstärker von Vorteil sein, da er wohl auch die Impedanzkurve linearisiert. Ansonsten sehe ich an dem geposteten Frequenzgang sehr gut, wie die Frequenzgangkorrektur arbeitet. Leider sind mir die 55cm Höhe der Box doch etwas "fett". Wie Du schreibst und wie ich auch Gazza verstanden habe, werde ich wohl um eigene Messungen dann nicht "drumherumkommen", sofern ich die Boxengeometrie verändere ... Aber so langsam habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet selbst mal Messungen mit ARTA durchzuführen.

Viele Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 27. Jun 2018, 18:56 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#25 erstellt: 27. Jun 2018, 20:31
habe es gerade mal angetestet: lt. ajhorn ginge eine transmissionline mit dem chassis.
ca 4,2ltr volumen (+/- 0,25ltr), f3 ca. 70hz (+/- 5hz)
vapour
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 27. Jun 2018, 22:24
Die 4Ω und die 8Ω -Variante des 3FE25 haben ein paar Unterschiede in den TSP. Vergleiche z.b Qts.

Eventuell ist es auch eine Überlegung Wert den Treiber nach oben oder stark angewinkelt strahlen zu lassen. Habe mal testweise ein paar Messungen gemacht.

3FE25A 0, 50 Grad

Blau = 0 Grad
Grün = 50 Grad
Zu 90 Grad ändert es sich nicht mehr so stark.

Ich muss aber dazu sagen dass mein Messaufbau nicht optimal war. Der Abstand zum Mikrofon lag bei 20 cm +- x%. Die Lautstärke war willkürlich gewählt.
Und die Schallwand ist in dieser Messung etwas problematisch. Da meine Box als Rundstrahler ausgelegt ist, Musste ich den oberen Teil abnehmen und die Löcher verschließen. Der Einbruch bei 3 kHz ist z.b so entstanden.

Egal, hier geht es darum zu zeigen, wie sich ein sehr starkes abwinken auf den Frequenzgang des 3FE25 auswirkt.
Vorteil: Der Klang ändert sich nicht großartig wenn du deine Position im Raum/am Tisch änderst.
Nachteil: Mehr Reflexionen an der Wand.
gazza-diy-audio
Stammgast
#27 erstellt: 28. Jun 2018, 09:32
Moin,

die DCBR Vaiante aus dem Vorschlag finde ich eigentlich recht spannend. Ich habe mit den King Sheets auch eine solche Kiste für einen TangBand 5 Zöller geplant. Was mich bei der Kiste aber irritiert ist, dass die DCBR Anordnung nicht zu gescheiter Bassperformance führt. Dass der abgebildete FG einer Entzerrung bedarf versteht sich von selbst. Daher sehe ich in dem Vorschlag so noch keinen direkten Vorteil, weiß aber auch nicht, ob und wo die abgebildete Messung gegated ist.
Bei meinen Simus zu DCBR war immer die schwierige Aufgabe, Senken im FG zu vermeiden, indem man beide Kammern richtig abstimmt. Die Senke bei 200Hz könnte daher rühren?!?
Realität dürfte sein, dass es mit dem Chassis nicht so laut wird, wie gedacht, es irgendwo eine Abstimmung um 70Hz wird (BR am einfachsten zu realisieren) und der FG eine Aufgabe darstellt. (Da gibt es echt pflegeleichtere Kandidaten.)

Die Simu basiert im Bassbereich rein auf den TSP des Chassis. Dabei habe ich einkalkuliert, dass der leichte Abfall zu den hohen Frequenzen durch die Interaktion von Chassis und Schallwand mehr als kompensiert wird.(Im Bereich der Bassabstimmung greifen die TSP des Chassis als wesentliche Parameter der Gehäuse-Auslegung; zur Modellierung des Frequenzganges per Beschaltung darüber hinaus bedarf des i.d.R. Messungen (auch wenn getracte Chassisdaten, wenn sie verlässlich sind, einen ersten guten Ansatz liefern können).

LG Gazza


P.S.: @vapour: das Gezappel obenrum würde mi auch keine Sorgen machen; die 5-6dB Überhöhung von Grundton zu den Mitten und unteren Höhen sehe ich viel kritischer.


[Beitrag von gazza-diy-audio am 28. Jun 2018, 09:36 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#28 erstellt: 28. Jun 2018, 09:59
Wenn der TE dafür Platz hätte, wie würde denn ein flacher, breiter Wandlautsprecher mit dem Treiber funktionieren, als BR, oder wie die vifantastisch als TML?
Ste_Pa
Stammgast
#29 erstellt: 28. Jun 2018, 17:13
Hallo Zusammen,

wieder vielen Dank für die vielen neuen Informationen.

Noch mal zu den Varianten aus meiner aktuellen Sicht ...

Nach der Einschätzung von Gazza würde DCBR wahrscheinlich schon mal (für mich als Einsteiger) ausfallen. Ich vermute, wenn ich die Zusammenhänge auf die Regelungstechnik / Systemtheorie übertragen würde, hätte ich bei DCBR eine Polstelle mehr in der Übertragungsfunktion der Box, ähnlich wie das bei einer Passiv-Membran der Fall ist (korrigiert mich bitte, wenn ich hier irre ). So etwas macht dann das Handling sicher schwieriger.

Bleiben zunächst eine TQWT-Box, die sich für das Chassis anbietet (möglicherweise dann mit schlanker und hoher Box). Oder eine TML-Box, die Martin sogar mit AJHorn schon mal simuliert hat. Zirka 4,2 Liter Volumen (+/- 0,25 Liter) und f3 ca. 70 Hz (+/- 5 Hz) würden mir sehr gefallen.

Eine kleine TML habe ich hier im Forum als CC 52 (Bauvorschlag aus der Zeitschrift Hobby-Hifi, für TML-Verhältnisse vermutlich eine rel. kompakte Box) gefunden, allerdings mit anderem Chassis.

Das normale BR-Verfahren stünde auch noch zur Debatte. Vorteilhaft ggf., weil ich eine wenig mit BoxSim simulieren könnte (was mit TQWT und TML vermutlich nicht so ohne Weiteres funktioniert). Ich meine aber irgendwo gelesen zu haben, dass TML- und TQWT-Boxen "gutmütiger" sind, was leichtere "Fehl"konstruktionen anbelangt. BR-Boxen sollen da empfindlicher sein. Dafür könnte ich aber bei gebauter Box am BR-Rohr noch etwas ändern, was bei den Kanälen bei TML und TQWT nicht so leicht machenbar ist.

@vapour: Ich hatte vor, die Box mit (abschraubbaren) "Füßen" oder einem Brett vorn auszustatten, so das der Breiti in der Box (die auf dem Schreibtisch steht) direkt auf meine Ohren zielt. Ich weiß hier aber nicht, ob man dann noch von schräg bzw. stark abgewinkelt sprechen kann, oder ob diese Ausrichtung dann eher das Gegenteil ist.

@Markus: Die "Vifantastisch"-Wandbox habe ich mir angesehen. Leider sind die 1,2 Meter pro Box doch etwas zu dicke für mein aktuell eher kleines Zimmer. Das Konzept und die Machart der Box ist aber sehr interesant, weil es ja Tiefe spart und so in vielen Raumkonzepten eine gute Idee ist.

Bis hier hin erst einmal.

Viele Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 28. Jun 2018, 17:17 bearbeitet]
sayrum
Inventar
#30 erstellt: 28. Jun 2018, 17:45
Hey

Die Vifantastisch ist 65cm hoch, 44cm breit aber nur 6,7cm tief. Dh zB hochkant 2× 44cm.
Dazu noch sehr preisgünstig und vollkommen ohne Sperrkreis genießbar
MMn ist es wichtig, dass die Chassis auf Ohrhöhe sind wenn du mit geringerem Abstand hörst.


herr_der_ringe
Inventar
#31 erstellt: 28. Jun 2018, 19:54
simulation des chassis als transmissionline:

Faital Pro 3FE25-8 - TML

schwarz: anfangsquerschnitt 6x11cm, endquerschnitt 3x11cm; linelänge 90cm, chassis 30cm vom anfang entfernt
rot: identisch wie schwarz, bis auf endquerschnitt 2,5x11cm
blau: identisch wie schwarz, bis auf endquerschnitt 3,5x11cm

bei abänderungen der gehäusebreite ist die querschnittfläche beizubehalten.
bizarre
Inventar
#32 erstellt: 28. Jun 2018, 21:28
Hmm,

auf dem Schreibtisch + wandnah kommen noch 4 ..6 dB zwischen 100 und 200 Hz dazu.... Lineare Simu im Baß wird dann oft viel zu fett..
Ste_Pa
Stammgast
#33 erstellt: 29. Jun 2018, 16:07
Hallo Zusammen,

erneut ein großer Dank von mir für die Antworten.


@sayrum: Ups, da hat mich vorgestern Tannte Google wohl auf die falsche vifantastische Spur geschickt.
44 cm sind schon was anderes als die 1,2 Meter.


@Martin:
Wow, da hast Du extra wegen mir so eine schöne Simulation angefertigt. Vielen Dank!
Du nennst 4 Parameter für den Boxenbau (Anfangsquerschnitt, Endquerschnitt, Linenlänge und "Chassis x cm vom Anfang entfernt"). Ich bin ja relativ neu in der Materie des Lautsprecherbaues daher habe ich hier Schwierigkeiten mit der Zuordnung. Ich habe mal eine kleine Skizze angefertigt:

TML-Box Bau-Parameter2 (mechanisch)
Anfangsquerschnitt, Endquerschnitt und Linenlänge habe ich versucht einzuzeichnen, weiß aber nicht so recht, ob das so Korrekt ist ...
Die Größe "Chassis x cm vom Anfang entfernt" kann ich so nicht einordnen. Kannst Du mir hier evt. "auf die Sprünge" helfen ?

Der Frequenzgang gefällt mir eigentlich gut, Bass ab 75 Hz relativ linear bis 420 Hz. Dannach kommt allerdings ein Amplitudenabfall. Hier könnte ich mit Sperr- / Saugkreisen etwas machen ?

@bizarre
Schreibtisch + wandnah wird es auf jeden Fall werden hier.

Viele Grüße Euch
Steffen
herr_der_ringe
Inventar
#34 erstellt: 29. Jun 2018, 16:45
hi steffen,
der einbruch bei 500hz ist durch die TML "systembedingt". würde das chassis am anfang der line sitzen (und nicht wie simuliert bei 1/3), so schaut das in der simulation nochmals deutlich welliger aus. klanglich wird dieser keine hörbare auswirkung haben - widerstehe also der versuchung, diesen einbruch aktiv aufzufüllen (passiv geht das sowieso nicht).

zu den bezeichnungen: schau dir in post #31 die eingabemaske "linksoben" bzw. die skizze links an:
anfangsquerschnitt 66cm² = AH
endquerschnitt 2,5x11cm = H*B
linelänge 90cm = gedachte linie in der kanalmitte von AH bis H*B
abstand des chassis vom anfang: 30cm = TP1

siehe evtl auch diesen plan zum verständnis.

nur das falten kann dir leider niemand abnehmen...das ist immer eine etwas undankbare fleißaufgabe
es kommt hier nicht auf absolute genauigkeit an, aber so "in etwa" sollte das schon stimmen.
evtl ist es hilfreich, die line dazu aus einem karton auszuschneiden.
Ste_Pa
Stammgast
#35 erstellt: 30. Jun 2018, 17:51
Hallo Martin,

Vielen Dank Dir für die Hinweise. Ich denke mal das könnte dann so aus sehen ...

TML-Box Bau-Parameter3 (mechanisch)

Alles weitere liegt dann bei mir, zwecks Probebau. Das normale BR-System will ich ebenfalls angehen zum Test. Ich kümmere mich gerade erst mal um ein Meßmikro und einen kleinen Monoverstärker und dann geht es weiter.

Viele Grüße
Steffen

PS: Noch eine Frage ... Dieses AJHorn gibt es nur als Kaufversion ?


[Beitrag von Ste_Pa am 30. Jun 2018, 18:06 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#36 erstellt: 01. Jul 2018, 17:06
hi steffen,
ich würde an deiner stelle das testgehäuse mal wie auf der linken skizze aufbauen, jedoch den kanal aufgrund des schreibtisch nur mit 2,5cm höhe.
hinsichtlich dämmaterial gehts dann weiter, wenn du mit dem gehäuse soweit bist.

zu ajhorn: ich bin selbst lange um den kauf herumgeschlichen, durfte dann mit der vorgängerversion eines bekannten etwas herumtesten. nach kurzer zeit hab ich dann doch zugeschlagen. (lohnt sich jedoch nicht wegen einem oder zwei paar LS.)
es gibt zwar eine demo, allerdings ist diese stark funktionseingeschränkt. eine TML zu simulieren geht meines wissens noch mit hornresp, allerdings kann dort der einfluß des dämmaterials sowie ggf. resonatorkammer nicht mitbetrachtet/mitsimuliert werden. die kurve sieht dort dann um einiges zappeliger aus.

dumme frage: monoverstärker...wozu?
(ich mach das messen immer mit dem stereoamp)
Ste_Pa
Stammgast
#37 erstellt: 01. Jul 2018, 18:11
Hi Martin,

wie immer Dank Dir für die Antworten, ich werde das mal Alles versuchen zu beherzigen.

Mehr als ein oder zwei paar LS werde ich aktuell in näherer Zukunft nicht bauen, sonst habe ich keine Zeit mehr für die Röhrenamps.
Daher sind dann die 119 Euro, die das Tool lt. Internetseite kosten soll, für mich aktuell nicht sinnvoll, denke ich. Bzw. sinnvoll schon, aber für meinen Einsatz zu teuer.

Den Monoverstärker wollte ich klein halten, ein Kanal mit LM1875T (20 Watt IC NF Verstärker). Die Platzverhältnisse sind hier z.Zt. eher beengt. Wenn ich meinen Yamaha-Stereo-Reciever (der auch mehr oder weniger fest einem Rack "verbaut" ist) auf den Tisch packe, wäre dann kein richtiger Platz mehr für alles andere. Daher dachte ich, ich "brate" mal eben so einen kleinen IC-Verstärker zusammen.
Einen Röhrenamp hätte ich zwar auch, aber das ist ein Eigenbau mit ELA-Ausgangsübertragern. Dieser hat vermutlich nicht die besten Voraussetzung für eine Lautsprechervermessung. Außerdem hat dieser nur ca. 2x 1,5 Watt.

Bis hier hin erst mal.

Einen schönen Restsonntag
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 01. Jul 2018, 18:13 bearbeitet]
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