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LYC, die Drölfizigste+A -A |
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Autor |
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robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#52 erstellt: 19. Mai 2020, 13:03 | ||
Die Waveguides habe ich mit Plastic Primer behandelt und dann fünfmal gefüllert. Letzteres hat ziemlich genau eine komplette 400ml-Sprühdose verbraucht. Bis auf ein paar kleinere Fehlstellen ist die Oberfläche nun schön glatt. Primer und Füller sind beide von Dupli Color und haben sich bei einer Testlackierung gut mit dem Hydro-Acryl-Decklack von Hesse-Lignal vertragen. Die erste Lackschicht auf den Boxen habe ich mit 400er nass wieder runtergeschliffen. Wo ich schonmal dabei war, habe ich auch noch ein gutes Stück vom Füller wieder mit runtergenommen, damit die Füllschicht mit den nachfolgenden Aufträgen nicht zu dick wird. Natürlich ist dabei das Holz wieder durchgekommen... Aber was soll's, ich wollte ja sowieso nochmal füllern. Also habe ich anschließend ohne Zwischenschliff, aber unter Einhaltung der Durchtrocknungszeit, wieder zwei Schichten Füller aufgetragen. Die Fehlstellen zeichnen sich leider immer noch etwas ab, sodass ich wohl nochmal schleifen muss. Diesmal werde ich gemäß Empfehlung von herr_der_ringe die Kanten nur "anhauchen" und die Flächen so vorsichtig wie möglich bearbeiten Hoffentlich kann ich dann endlich mal mit dem Auftrag des eigentlichen Decklacks beginnen. [Beitrag von robbenpinguin am 19. Mai 2020, 13:06 bearbeitet] |
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robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#53 erstellt: 22. Mai 2020, 15:18 | ||
Es ist so irrsinnig frustrierend, ich glaube, ich werde nie mit der verdammten Lackierung fertig. Gerade bin ich dabei, die Oberfläche der Boxen mit 400er nass etwas zu glätten. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich vor allem entlang der harten Kante an der Rückseite der Boxen an manchen Stellen Risse durch den Isolierfüller ziehen. An diesen konnte ich den Füller mit dem Fingernagel vom MDF herunterklopfen Das MDF unter diesen Bereichen ist feucht... Hier eine Nahaufnahme: Das gleiche passierte bei einer der Fehlstellen, die ich mit dem Isolierfüller eigentlich "glattbügeln" wollte. Weiß jemand einen Rat, wie ich das wieder beheben und in Zukunft vermeiden kann? Intuitiv würde ich die Problemstellen gut eine Woche trocknen lassen und dann nochmal mit dem Pinsel mit Isolierfüller behandeln. Danach wieder beischleifen und hoffen, dass es endlich mal hält und abschließt. EDIT: Auf den Rückseiten der Boxen sind mir ein paar Risse im Füller im Bereich der Leimstellen aufgefallen. Diese Stellen lassen sich mit dem Fingernagel eindrücken. Vermutlich ist das MDF darunter ebenfalls gequollen/feucht. Lässt sich das irgendwie retten, ohne alles wieder runterzuschleifen? [Beitrag von robbenpinguin am 22. Mai 2020, 16:20 bearbeitet] |
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BolleY2K
Inventar |
#54 erstellt: 22. Mai 2020, 16:28 | ||
Irgendwie scheinen Deine Produkte nicht miteinander zu harmonieren. Wenn das MDF darunter wirklich feucht ist, hält da sowieso nix drauf. Alles runter wäre mein Vorschlag. Dann weniger komplexe / komplizierte Produkte nehmen. Ich spachtel nur mit dem Moltokram (Holzspachtel). Auf einigen LS, die danach lackiert wurden ist das jetzt 10 Jahre drauf ohne jegliche Risse o.ä.. Lack als Tipp irgendwann mal von Udo Wohlgemuth: "Fenstet und Türengrund von Schöner Wohnen". Dazu gibt es auch einen passenden Decklack, beides bei Bauhaus zu finden. Ich habe damit nicht nur LS sondern auch vor 2 Jahren eine Holztreppe lackiert. 2x grundiert, 2x Decklack. Glatt, fest, auch nach 2 Jahren Benutzung noch ohne irgendwelche Macken. Viel Glück und lass Dich nicht entmutigen! |
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Wave_Guider
Inventar |
#55 erstellt: 22. Mai 2020, 21:04 | ||
Füller und Spachtelmassen nehmen eigentlich alle Wasser auf (Ausnahme: Epoxy-Spachtel, der aber übel zu schleifen ist) und beim Nassschleifen gelangt die Feuchtigkeit dann halt auch an das Holz. Was ist Isolierfüller? Und warum wird der Verbraucher darüber im Unklaren gelassen, dass Wasser allerdings durch ihn hindurch ins Holz gehen wird? Also liegen zwei Fehler vor: - Falsche Deutung von Werbeaussagen (bzw. nicht geblickt zu haben, für welchen Anwendungsfall die Werbeaussagen ganz offenbar unvollständig sind). - Nass geschliffen zu haben. Die Gehäuse neu zu bauen könnte evtl. einfacher sein, als wiederum mit irgendwas zu versuchen, die Schadstellen zu pimpen. Eine ausgespachtelte Fehlstelle wird immer anders wie die Fläche daneben auf Änderungen der Luftfeuchte reagieren. Und wird auch anderes hinsichtlich Materialabtrag auf Schleifen reagieren, wie das Holz. Also man wird sehr wahrscheinlich später Übergangszonen erkennen. Bei einem Neubau würde ich so vorgehen: - das Gehäuse innen und außen mit 2-Komponenten Klarlack (für Autos) bestreichen. - einziehen lassen lassen und dann noch eine (oder zwei) weitere Schichten (ala: "nass in nass") drauf. - Einen Tag warten. Dann Schleifen bis die Pinselstrukturen weg sind und dann jenen Isolierfüller (nach Trocknungsphasen) mehrfach drauf. Und den dann schleifen, dann die nächste Kampagnie mit "Isolierfüller". War das Holz (an seiner näheren Oberfläche zumindest) durch den 2-K Klarlack gut getränkt, wird man den Füller vermutlich nun auch nass schleifen können, ohne dass das Holz quellen wird. Aber Garantie gibt Dir keiner... Wenn man nicht Nassschleifen muss (weil man z.B. einen trocken gut schleifbaren Füller verwendet und einen Exenterschleifer mit Staubabsaugung damit sich weniger Placken auf dem Schleifpapier bilden), um so geringer das Risiko. Halbwegs besser wird es sicher aber erst nach der 20sten selbst lackierten Box. Das ist unser aller Übel, vor dem wir stehen. Das schlimmste Übel ist aber zu glauben, man könnte mit "Wohnraum-Lacken" und der guten Absicht des Tages, eine hochwertige Lackierung erzeugen. Grüße von Thomas |
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BolleY2K
Inventar |
#56 erstellt: 23. Mai 2020, 10:21 | ||
Hallo Thomas, wenn Du meinen Post damit meinst, scher nicht alles über einen Kamm. Es gibt auch im Baumarkt gute Lacke, man muss nur wissen, was man nimmt und für welchen Anwendungszweck. Von "schnell mal machen" schrieb ich auch nichts. Trockenzeiten beachten, ggf. Zwischenschliff etc. ist selbstverständlich, das muss man, denke ich, nicht mehr zwingend erwähnen. Wer was schnelles will, muss halt Warnex nehmen oder eine unebene Oberfläche als Designelement verwenden. VG! |
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Wave_Guider
Inventar |
#57 erstellt: 23. Mai 2020, 12:03 | ||
Bolle schrieb:
Hi, bei "Designelement" kam mir die Idee: man könnte die ausgebrochenen Kanten der Box doch mit einem Radiusfläser oder 45Grad Fräser überarbeiten. Dann wäre man einen Teil der Schäden schon los und kann sich auf die Schäden in der Fläche konzentrieren.
Man sollte halt nach denen Fragen, die am meisten stinken. Das sind meist die Besten. Aber bei Lack sollte man auch fragen, ob (und nach welcher Zeit) der schleifbar ist (der eigentliche Lack wäre da das nächste Thema nach dem Füllern). Insbesondere Wasser verdünnbarer Lack schleift sich nicht immer gut. Also noch schlechter wie Kunstharzlack.
Oder, wenn es mit der Nase (und Auge) vereinbar ist, Hammerit (also die Hammerschlag Version). Gehört zu den infernalischt stinkenden Lacken aller Zeiten Und trocknet deshalb sehr schnell. Aber erst mal sollte man die Trocknung des Holzes abwarten (falls noch nicht geschehen), ob da noch mehr passiert. Ich würde die Gehäuse bei gutem Wetter draußen an einem überdachten windigen Ort aufstellen und ein paar Tage trocken pusten lassen. Grüße von Thomas |
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herr_der_ringe
Inventar |
#58 erstellt: 23. Mai 2020, 12:18 | ||
robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#59 erstellt: 25. Mai 2020, 18:17 | ||
Vielen Dank für die vielen Ideen und Anregungen! Fürs erste werde ich die Arbeit an den Boxen ruhen lassen, damit das MDF so gut wie möglich durchtrocknen kann. Dann werde ich schauen, inwieweit ich den Schaden ausbessern kann - und wenn es dann nicht perfekt aussieht, sei's drum. Die Fehlstellen sind ja hauptsächlich an den Rückseiten, die man im Betrieb eher nicht sieht. Vielleicht habe ich irgendwann die Muße, die Gehäuse komplett neu zu bauen. Bevor ich das mache, gibt es aber genug andere Bastelprojekte Während die Gehäuse trocknen, werde ich mich um die Ständer kümmern. Ein Bekannter von mir hat ein paar Stahlrohre zuviel und ein Schweißgerät, es wird also spannend... |
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robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#60 erstellt: 14. Jun 2020, 11:23 | ||
Zeit für einen weiteren Zwischenbericht. Während die LYC seit dem letzten Stand in einer trockenen Ecke auslüften, habe ich mich Ständern gewidmet. Insgesamt werden es vier Stück, sodass alle Boxen außer dem Center auf Ohrhöhe platziert werden können. Hier eine grobe Skizze: Zwei Stahlrohre werden mit einer Stahlbasis verschweißt, auf deren Unterseite ein Stück Waschmaschinenmatte als Auflagefläche dient. Die Basis wird mit einer Holzverschalung aus drei Platten MDF umgeben, die Box steht auf einer Ablage aus zwei Platten MDF. Durch Bohrungen in der Ablage kann die Box durch die Gummifüßchen hindurch fest mit dem Ständer verschraubt werden. Untere Verschalung und Ablage sind deswegen in Schichten realisiert, damit vor deren Verleimen Taschen eingefräst werden können. So kann durch das große Rohr und die Taschen Kabel geführt werden, das zwei NL4MP-Terminals verbindet. Für die Verbindung von Holz und Metall wird Montagekleber genutzt. Das Finish wird reinweiß wie die Boxen für die Holzelemente, die Rohre werden mit Lack aus der Sprühdose anthrazit-metallic lackiert. Das akustische Zentrum zwischen HT und TMT befindet sich schlussendlich auf knapp einem Meter Höhe, die Ständer werden etwa 74cm hoch. Mit Sandfüllung in den Rohren kommt jeder Ständer auf etwa 20kg Gewicht, was die etwas geringe Auflagefläche wettmachen sollte. Die Stahlrohre hatte mein Kollege noch über und mit seiner Rohrsäge wurden sie auf die benötigten 70cm Länge zugeschnitten. In die großen Rohre wurden anschließend Einkerbungen zum Durchführen der Kabel geflext. Mit dem Flexen ging es munter weiter, schließlich brauchen die Terminals Platz! Also mussten auch die Stahlfüße eingekerbt werden. Bei 2cm dickem Stahl eine ganz schöne Arbeit Anschließend wurde angezeichnet... ...und mein Bekannter durfte sein Schweißgerät einsetzen. Ein schnell zurechtgefräster Abstandshalter sorgte dafür, dass die Rohre nicht zu schief stehen und die Ablagen auf jeden Fall montiert werden können. Schlussendlich standen insgesamt 60kg Stahl bereit fürs Grundieren Anschließend mussten die Rohre und Füße fürs Grundieren angeschliffen werden. Dafür habe ich 80er, 180er, 240er und final 320er verwendet. Glücklicherweise nennt mein Kollege nicht nur ein Schweißgerät sein Eigen, sondern auch einen Kompressor inklusive Spritzpistole. Damit wurden die Rohre und die Fußoberseiten mit 2K-Epoxygrundierung versehen. Das Lackbild auf den Rohren ist wirklich der Wahnsinn. So glatt und gleichmäßig bekommt man das mit der Rolle nicht hin... ...und mit dem Pinsel erst recht nicht. Aber für die Unterseite und Seiten der Füße, die man schlussendlich nicht sieht, reicht das aus. Als nächstes waren die Holzarbeiten dran. Irgendwann habe ich aufgehört, Bohrungen und Fräsungen zu zählen Aufgepasst werden musste bei der Unterseite der unteren Verschalung. Die Schweißnähte brauchen etwas Platz, also muss stufenweise der Fräsradius verringert werden. Aus einem Reststück habe ich freihand eine Schablone für die Tasche gefertigt... ...und damit die Tasche sowohl in die Verschalung unten... ...als auch in die Ablage oben gefräst. Hier findet nach dem Anlöten der Terminals das Kabel Platz. Nicht vergessen werden durften die unteren Schichten der Verschalung. Diese sind nicht mehr als Rahmen, die Stahlfuß und Waschmaschinenmatte umschließen. Ich habe sie mit der Stichsäge aus MDF-Brettern ausgesägt. Als nächstes folgte das Verleimen der Ablagen... ...und der ersten Rahmen der Verschalungen. Das Dreieck musste ich nachträglich einleimen, weil ich vergessen hatte, es beim Aussägen der Rahmen stehen zu lassen. Es ist aber notwendig, damit für die jeweils untere Schraube der Terminals überhaupt Material zum Einschrauben vorhanden ist. Damit sind wir beim aktuellen Stand angelangt. Als nächstes müssen die Ausfräsungen und Bohrungen für die Terminals vorgenommen werden. Dann müssen die letzten Rahmen an die Verschalungen verleimt werden und anschließend alles bündig gefräst und geschliffen sowie verrundet werden. Danach fehlt "nur noch" das Finish. Sobald die Grundierung steht, werde ich die Verschalungen, Ablagen sowie die vor sich hin schlummernden LYC-Gehäuse gemeinsam endlackieren. Es ist also noch ein bisschen was zu tun... |
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sayrum
Inventar |
#61 erstellt: 14. Jun 2020, 12:08 | ||
Hey Spannde Ausführung der LSStänder. Ich würde den HT auf Ohrhöhe bringen. Dh Ohrhöhe beim sitzen messen und Länge der Ständer entsprechend anpassen. Deine jetzige Planung wird nach meiner Vermutung die LS viel zu hoch platzieren. |
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MarsianC#
Inventar |
#62 erstellt: 14. Jun 2020, 12:55 | ||
Krasser Aufwand. Höhe passt doch, das akustische Zentrum liegt nicht im HT. Vertikal bricht der FG unter Winkel nur kurz und recht spät ein, also auch kein Problem. |
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robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#63 erstellt: 14. Jun 2020, 13:23 | ||
Die Höhe der Boxen ist von einem Bekannten, der Tontechnik studiert, abgesegnet worden. Laut ihm sollte auf jeden Fall das akustische Zentrum auf Ohrhöhe ausgerichtet sein. Dieses befinde sich bei Zweiwegeboxen zwischen HT und TMT. Wo genau, hänge vom Bündelungsverhalten der Treiber sowie der Übernahmefrequenz ab. Zumeist liege es etwas näher am Hochtöner, aber niemals in diesem. Ich habe bei der Planung der Einfachheit halber Mitte zwischen HT und TMT als akustisches Zentrum angenommen. Diese wird sich auf etwa 98cm Höhe befinden. Die Ohrhöhe beträgt bei mir mit der aktuellen Möblierung ziemlich genau 1m. Zudem werden die Fronts in etwa 3m Entfernung aufgestellt. Die Winkel zu HT und TMT liegen dann jeweils unter 2°, das passt dann schon [Beitrag von robbenpinguin am 14. Jun 2020, 13:25 bearbeitet] |
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robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#64 erstellt: 01. Jul 2020, 15:34 | ||
Kleines Statusupdate: Mittels einer aus ein paar Restbrettchen gebauten Schablone habe ich die Ausklinkungen für die Terminals in die Verschalungen und Ablageflächen gefräst. Das super geklappt! Hier ist der Prozess exemplarisch an einer der Ablageflächen gezeigt. Als Nächstes galt es, die Bohrungen zu den innenliegenden Taschen für die Kabel vorzunehmen. Dazu habe ich zunächst Führungen mit einem 2mm-Bohrer und anschließend mit einem 25mm-Forstnerbohrer etwa 4 cm tiefe Löcher gebohrt, die zu den Taschen durchstoßen. Mit meiner schwachbrüstigen Akkubohrmaschine und dem billigen Forstnerbohrer hat das einiges an Geduld benötigt, letztendlich aber gut geklappt. Anschließend wurde zweimal vorgebohrt und die Terminals ließen sich befestigen. Die nachfolgenden Bilder zeigen den Vorgang wieder am Beispiel einer Ablagefläche. Nachfolgend habe ich an die unteren Verschalungen die dritte Ebene in Form des jeweiligen zweiten Rahmens geleimt und alle Teile bündig gefräst, gespachtelt, geschliffen... Mittels einer Japansäge habe ich zudem noch große Fasen angebracht, um die Designsprache der LYC in den Ständern fortzuführen. Dafür, dass diese Fasen ohne Führung entstanden sind, sind sie mir ziemlich gut gelungen, wie ich finde Nun geht es ans Grundieren, das ich diesmal nicht so ausufern lassen werde wie bei den LYC. Es kann sich nur noch um Wochen handeln |
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robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#65 erstellt: 17. Jul 2020, 14:29 | ||
Die Holzverschalungen habe ich mittlerweile weiter bearbeitet:
Foto habe ich leider keins parat. Der Wechsel auf die Moltorolle hat ein wesentlich feineres Bild mit deutlich weniger ausgeprägter Orangenhaut bewirkt. Hätte ich das mal früher ausprobiert und auch für die Boxen genutzt Ich werde als nächstes direkt auf 400er-Papier gehen und hoffe, danach schon den Decklack auftragen zu können. Bei den Boxen habe ich die Stellen mit abgeplatztem Füller korrigiert. Hier werde ich nach Anschliff mit der Moltorolle eine letzte Füllerschicht auftragen, um die Risse aufzufüllen, die sich durch meinen Nassschliff aufgetan haben (s. Post #53). Außerdem habe ich mich um die Stahlrohre gekümmert. Ich habe jeweils zwei Schichten Lack in anthrazit-metallic aufgesprüht, anschließend zwei, drei Schichten seidenmatten Klarlack. Das hat mir so gut gefallen, dass ich die Waveguides auf die gleiche Art und Weise behandelt habe. Die Optik erinnert nun an matt eloxiertes Aluminium und ist sehr schwer mit der Handykamera einzufangen. Hier trotzdem zwei Versuche: Zum Ersten die Oberfläche der Stahlsäulen im Innenraum... ...und zum Zweiten die Oberfläche der Waveguides bei Tageslicht. Die WGs hinten im Bild sind bereits mit seidenmattem Klarlack behandelt, der vordere noch nicht. Der reduzierte Glanzgrad wirkt meines Erachtens deutlich edler und kaschiert Unebenheiten auf der Oberfläche. Ich bin zuversichtlich, in zwei Wochen alles zusammenbauen und endlich benutzen zu können |
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robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#66 erstellt: 10. Sep 2020, 20:05 | ||
Sie sind fertig! Viermal mit Ständer, jeweils durch die Füßchen der Boxen hindurch mit diesen verschraubt... ...und einmal als Center ohne Ständer, hier provisorisch auf einem der bisher verwendeten Lautsprechern. Die vier beständerten LYC spielen seit knapp einer Woche in einer centerlosen Surround-Aufstellung. Als Side Surrounds machen sie sich meiner Meinung nach ganz gut, da durch das gleichmäßige Abstrahlverhalten das Klangbild auch außerhalb des Sweet Spots sehr natürlich bleibt. Es war absolut kein Fehler, direkt ein komplettes Surround-Set zu bauen Als nächstes folgen noch Subwoofer Bis zu diesem Punkt hat es, anders als im letzten Post geschrieben, natürlich deutlich länger als zwei Wochen gedauert. Aber der Reihe nach: Nach dem Lackieren der Waveguides und der Ständerrohre habe ich die Verschalungen ein letztes Mal mit 400er trocken geglättet. Als nächstes habe ich die mittlerweile durchgetrockneten Boxen mit 240er trocken geschliffen, nochmals drei dünne Schichten Füller mit der Moltorolle appliziert und dann die Oberfläche in mühevoller Handarbeit mit 400er trocken final egalisiert. Allein dieser letzte Schritt hat pro Box etwa eine bis anderthalb Stunden gedauert Damit war alles bereit für den Decklack. Der Kollege, der mir schon beim Schweißen geholfen hatte, hatte sich unabhängig von meinem Projekt eine Lackierpistole besorgt, die ich dann in der Hoffnung auf ein besseres, homogeneres Finish auch gerne benutzen wollte. Allerdings war er zunächst zwei Wochen im Urlaub, die ich also ungeduldig abgewartet habe. Als ich die zwischenzeitlich im Keller gelagerten, lackierbereiten Lautsprecher und Verschalungen dann einlud, traf mich erstmal der Schreck: Das Holz hatte vermutlich durch das andere Klima im Keller (trocken, aber im Vergleich zu den 35°C draußen eher kühl) extrem gearbeitet - es sind außnamslos alle Stöße durchgekommen, und an manchen Stellen hatten sich wieder Risse aufgetan. Die Stoßkanten konnte ich fix beischleifen, sodass sie nicht zu sehr auffallen. Mittlerweile war ich es aber nur noch leid, an der Grundierung herumzudoktern und habe deswegen nach Einweisung durch meinen Bekannten den Behälter der Lackierpistole mit Lack befüllt und losgesprüht. Die nächste große Enttäuschung: Der Lack ließ sich überhaut nicht gescheit sprühen. Druck und Düsengröße waren wie im Datenblatt empfohlen, aber der Auftrag war einerseits sehr dünn, andererseits war das Lackbild aber auch nicht besser als das, was ich bisher beim Füller mit der Moltowalze fabriziert hatte. Nach einer Stunde Herumplagen habe ich es dann aufgegeben und entschieden, den Decklack doch zu rollern. Da hätte ich mir die zwei Wochen Wartezeit auch sparen können. Hinterher ist man immer schlauer. Also habe ich im Verlauf einer Woche sowohl Verschalungen als auch Boxen per Moltorolle grundiert. Dabei habe ich zwischen jedem Auftrag eine Stunde gewartet. Insgesamt sind es vier Schichten geworden, bis der Lack zu meiner Zufriedenheit gedeckt hat. Die längere Wartezeit zwischen den Schichten ist nötig, weil der Lack nicht so schnell wie der Füller abbindet. Schlussendlich waren dann alle Holzbauteile soweit! Die Oberfläche ist nicht perfekt geworden und zeigt eine feine Orangenhaut, aber damit habe ich mich abgefunden. Die feine Struktur sehe ich in den drei Metern Hörentfernung nicht mehr. Der Zusammenbau der Lautsprecher war dann nicht weiter spektakulär, nur etwas langwierig. Ich sage nur: 72 Schrauben und ein Edding. Bei den Ständern wurde es hingegen nochmal spannend. Zuerst habe ich jeweils ein Stück Waschmaschinenmatte mittels dauerelastischem Montagekleber an jeden Stahlfuß geklebt. Anschließend wurde jedes Rohr mithilfe eines Trichters bis zum Rand mit Quarzsand gefüllt. Anschließend habe ich mit dem gleichen Montagekleber die unteren und oberen Verschalungen verklebt. Bei letzteren habe ich mittels der Wasserwaagenfunktion meines Smartphones sichergestellt, dass die Fläche gegenüber dem Boden nicht verkippt ist. Es war eine ziemliche Fummelei, die Kabel durch die zuvor gefrästen Taschen zu führen. Dabei hat es nicht geholfen, dass die Rohre, auch wenn es optisch nicht so auffällt, teilweise ziemlich schief verschweißt sind. Ich musste bei zweien der Ständer ziemliche Gewalt anwenden, bis die Verschalungen da waren, wo sie hinsollten. Mit dem Anblick danach war ich trotzdem sehr zufrieden. Das Verbinden der Kabel mit den Terminals war auch nicht ohne. Ich habe mich für Flachstecker entschieden, weil mir Löten in diesem Fall zu schwierig erschien. Es war schlussendlich die richtige Entscheidung, aber trotzdem ziemlich nervenaufreibend, weil ich nur sehr wenig Kabelüberstand gelassen habe. Das musste aber sein, weil die Taschen in den Ständern doch eher knapp ausgefallen sind. DIe Terminals ließen sich nur unter milder Gewaltausübung richtig montieren. Natürlich iut das Holz durch die Lackierung hindurch beim Eindrehen der Schrauben an manchen Stellen wieder leicht eingerissen Naja, sieht man zum Glück nicht wirklich. Es blieb noch, alles provisorisch aufzustellen, die Boxen anzuschließen und den AVR das System einmessen zu lassen. Der hat prompt gemeldet, dass bei einer der LYC die Polarität nicht stimmt. Es stellte sich heraus, dass ich Terminalanschlüsse vertauscht hatte... Passiert und konnte schnell behoben werden. Der erste Test zauberte mir dann ein breites Grinsen ins Gesicht Schließlich habe ich dann noch die Ständer "in Betrieb genommen": Vier konfektionierte Verbinderkäbelchen später durften sich Ständer und Boxen wirklich eine Einheit nennen. Tja, somit endet ein Jahr an Planungen, Plackerei und viel Erfahrungen. Die wichtigste davon: Der irrsinnige Aufwand beim Lack hat sich ausdrücklich nicht gelohnt. Beim nächsten Mal nehme ich wieder Warnex und spare mir die hunderten Stunden Arbeitszeit. Was sich aber gelohnt hat, ist auf jeden Fall der Bau der Little Yellow Cab: Sie klingen wirklich sehr, sehr gut. Ich kann jedem, der sich für sie interessiert, nur empfehlen, sie zu bauen. Vielen Dank an alle, die dieses Projekt mitverfolgt und wertvolles Feedback gegeben haben. Wenn es soweit ist, reiche ich vielleicht noch ein Bild des kompletten 5.0-Setups nach. Bzw. 5.2, nachdem die Subwoofer dazugekommen sind. Es gibt irgendwie immer ein nächstes Projekt |
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sayrum
Inventar |
#67 erstellt: 11. Sep 2020, 05:56 | ||
Wow, was für ein Projekt! Hut ab, das war ja eine langer Trip der nun endlich ein sehr schönes Ende gefunden hat Viel Spaß mit den LYC! Ich genieße sie auch bei mir im Wohnzimmer |
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ennokin
Stammgast |
#68 erstellt: 11. Sep 2020, 08:35 | ||
Das Gefühl wenn der Lack drauf ist und man mit dem Finish zufrieden ist, ist unbezahlbar. Dann heißt es nur noch zusammenbauen und anschließen. Sieht sehr gut aus, viel Spaß damit |
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sagemer
Stammgast |
#69 erstellt: 11. Sep 2020, 09:38 | ||
Wow, eine Mordsarbeit hast Du Dir gemacht. Es hat sich aber gelohnt, das Ergebnis sieht sehr gut aus. |
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ad-mh
Inventar |
#70 erstellt: 11. Dez 2020, 20:45 | ||
Trotz aller Fehlschläge ist das sehr schön gemacht. So lernt man, mit Holz und Lack umzugehen. |
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ad-mh
Inventar |
#71 erstellt: 12. Dez 2020, 20:04 | ||
@robbenpinguin Was ist denn beim Subwoofer geplant? |
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robbenpinguin
Ist häufiger hier |
#72 erstellt: 02. Jan 2021, 22:53 | ||
Geplant ist schon, die Umsetzung dauert aber noch an. Es werden 2x Eminence Lab 12 in je 28l CB an einer IMG STA-1000D als Hauptsubwoofer und 2x Wavecor SW215WA01 in je 11l CB an einer IMG STA-300D als Hilfssubwoofer. All das aktiv entzerrt per MiniDSP nach Einmessung mit REW und Errechnen der Entzerrung mit dem Multiple Subwoofer Optimizer. Derzeit pausiert das Projekt aber. Sobald es vorwärts geht, poste ich im dazugehörigen Bauthread. |
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