Impedanzkorrektur nötig?

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Spockster_
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Jul 2020, 09:33
Hallo zusammen, ich bin kein Techniker und habe mich versucht mein Problem mit Rechere und eigenen Versuchen zu lösen, doch komme ich nicht mehr weiter und hoffe, dass mir jemand helfen kann.

Es geht um Schaltung:
Scannen0001

Sobald ich die Anlage für etwas länger aufdrehe, kratzt es kurz und der Ton ist komplett weg.
Kondensator oder die Anlage sind auch nicht warm nach Handauflegen.
Mein Verstärker ist ein Yamaha CD-NT670D und soll an mind. 6 Ohm angeschlossen werden.

Frage:

A. Geht diese Schaltung auf? Was würdet ihr machen?
B. Ist eine Impendanzanhebung von circa 2 Ohm nötig?

Ich möchte gerne noch anmerken, dass ich mit dem Klangbild sehr zufrieden bin.
Der Hochton-Part, außer dem PTC und der Diode habe ich aus einem originalen Schaltbild wo dieser Magnetostat
verbaut worden ist - die Werte für die Diode waren nicht ersichtlich, deshalb habe ich 5,8 V und 1500 W ausgewählt.
Der Strang mit dem TMT ( Seas Excel Vintage 17Hec-001) habe ich mit verschieden Spulen/Kondensatoren ausprobiert. Tiefen sowie Mitten passen mit der 1 mH Spule.


Ich bedanke mich schon mal im Voraus!!

Gruß, Tim


[Beitrag von Spockster_ am 08. Jul 2020, 11:14 bearbeitet]
not0815
Inventar
#2 erstellt: 08. Jul 2020, 13:52
Hallo,


Spockster_ (Beitrag #1) schrieb:
Sobald ich die Anlage für etwas länger aufdrehe, kratzt es kurz und der Ton ist komplett weg.

Diese Aussage ist für mich nicht ganz eindeutig.
Geht nur der HT aus oder schaltet der Amp ab (Schaltet ggf. der Amp auch an anderen Boxen oder ohmschen Lastwiderständen von 3-4 Ohm ab?) ?

Ich gehe davon aus, dass kein Defekt des Verstärkers vorliegt.
Eigentlich dürfte die Box mit der gezeigten Weiche kein sehr kleines Impedanzminimum verursachen. Ohne die Schutzschaltung sollten ca. 3 Ohm nicht unterschritten werden. Damit sollten moderne Verstärker eigentlich klar kommen.
Wenn allerdings die Z-Dioden im HT-Zweig durchschalten, schließen sie den HT nahezu kurz und die Impedanz sinkt im HT-Bereich unter 4 Ohm und oberhalb vom 6-7 kHz sogar unter deutlich 2 Ohm. Ca 5,8Vss am HT bedeuten schon ca. 5 Watt und dies wäre schon recht laut, grundsätzlich sind daher Z-Dioden mit 5,8V 1500mW durchaus "angemessen", aber auf Dauer unterdimensioniert. Ein Widerstand in Reihe zu den Z-Dioden würde den Impedanzeinbruch zwar verhindern, aber zugleich auch die Schutzwirkung herabsetzen.

Ich würde - falls tatsächlich für den Home-Hifi-Betrieb eine Schutzschaltung für den HT erforderlich sein sollte - eher nur einen PTC in Reihe zum HT statt der parallelen Z-Dioden schließen. Und wenn zusätzlich noch Z-Dioden geschaltet werden, dann sollten diese direkt parallel zum HT hinter dem PTC geschaltet werden.

Gruß
Sven


[Beitrag von not0815 am 08. Jul 2020, 13:57 bearbeitet]
Spockster_
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 08. Jul 2020, 14:04
Ich möchte mich etwas verständlicher ausdrücken und bedanke mich schon mal für deinen Input, Sven.

Wenn ich für circa 3 Minuten die Anlage bei circa 90% aufdrehe, schaltet sich nach circa 2 Minuten beide Lautsprecher komplett auf Stumm.

Soll ich den Widerstand der vor dem HT liegt von 0,47 Ohm auf 2 Ohm austauschen?

Der Verstärker möchte aber 6 Ohm haben. welchen Wert sollen die Z-Diode besitzen?


[Beitrag von Spockster_ am 08. Jul 2020, 14:32 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#4 erstellt: 08. Jul 2020, 14:20

Spockster_ (Beitrag #1) schrieb:

Mein Verstärker ist ein Yamaha CD-NT670D und soll an mind. 6 Ohm angeschlossen werden.

Nach der Typenbezeichnung ist das ein CD Spieler mit ein paar Gimmicks, aber kein Verstärker.
Spockster_
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Jul 2020, 14:23
Vielen Dank für den Hinweis.

Mein Verstärker ist der Yamaha A670.
not0815
Inventar
#6 erstellt: 08. Jul 2020, 14:43
Mit 4 Ohm Nennimpedanz kommt auch ein Yamaha Verstärker A-670 ? ( ~ A760) klar. Im Grenzbereich geht aber jedem Verstärker mal der Saft aus.

Der Tiefpass vor dem TMT und dessen Dimensionierung sind nicht das Problem.
Bei "90%" aufgedrehten Verstärker schalten die Z-Dioden in deiner Weiche dauerhaft durch und schließen den Hochpass des HT kurz. Dies führt zu der bereits erläuterten Impedanzsenkung und damit zum Ansprechen der Schutzschaltung im Amp. Entferne die Z-Dioden und nutze allenfalls nur einen PTC .

Aonsonsten alle Chassis in der Box ohne Weiche elektrisch und akustisch messen und eine neue Weiche mit größerer Flankensteiheit entwickeln. Dies wäre der auch bessere Überlastungsschutz.


[Beitrag von not0815 am 08. Jul 2020, 14:58 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#7 erstellt: 08. Jul 2020, 14:47
Versuchsweise den Hochtonzweig der Weiche komplett abklemmen und noch mal probieren.
Tritt das Problem dann nicht mehr auf, Verursacher gefunden.

Ergänzend:
Ändert sich die Impedanz im Hochtonzweig nachhaltig, ändert sich auch noch die Trennfrequenz der Weiche.


[Beitrag von Mechwerkandi am 08. Jul 2020, 15:07 bearbeitet]
Spockster_
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 08. Jul 2020, 15:08
Der Hochtöner ist ein magnetostat, also ein sensibelchen. Ein PTC soll sehr träge dafür sein, deshalb habe ich die bidirektionale Diode der original-Schaltung einfach übernommen, vielleicht die Spannung der Dioden erhöhen?
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 08. Jul 2020, 15:16
Hi,
Spockster_ (Beitrag #3) schrieb:
... Soll ich den Widerstand der vor dem HT liegt von 0,47 Ohm auf 2 Ohm austauschen?...

Nein.
bzw. dabei würde der HT merklich leiser werden (wenn das kein Problem ist, kannst du das machen).

Dein eigentliches Problem ist sehr wahrscheinlich
...Wenn ich für circa 3 Minuten die Anlage bei circa 90% aufdrehe, ....

In den allermeisten Anlagen
-- produzieren die Quellgeräte so hohe Pegel
-- und sind die Vol.-Potis so ausgelegt
dass die maximale Leistung schon bei Vol. 40 - 60% erreicht wird, darüber gibts Clipping.

.. sowie die Schutzschaltung.
Warum brauchst du sie überhaupt ? (Hörst du extrem laut?)
Bitte zeig bzw. verlinke mal die Originalschaltung.
Welcher HT ist das ? (genauer Typ).

Und ja, der PTC gehört in der Schaltung nach vorne, also in Reihe mit dem Widerstand bzw. dem Kondensator.
Die Dioden halte ich für zu niedrig dimensioniert und würde sie komplett entfernen (das ist nichts für thermisch limitierte HiFi-HTs).
Der PTC sollte zur Sicherheit je nach Hochtöner kleiner sein: 0.75, höchstens 0.9 A Haltestrom für 4 Ohm-Systeme, dann kommt der auch rechtzeitig.

Gruss,
Michael

----------------------
ooops, zu langsam


[Beitrag von ehemals_Mwf am 08. Jul 2020, 15:19 bearbeitet]
Spockster_
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 08. Jul 2020, 15:29
.


[Beitrag von Spockster_ am 08. Jul 2020, 16:16 bearbeitet]
Spockster_
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 08. Jul 2020, 15:33
Zum Hochtöner kann ich dir leider nicht viel sagen, es ist ein Infinity Emit-R, mit 4 Ohm und 60 Watt besitzen.

Im Netz finde ich nichts über diesen HT.
ehemals_Mwf
Inventar
#12 erstellt: 08. Jul 2020, 15:48
Du siehst, auch in der Originalschaltung ist eine Sicherung ganz vorne im HT-Zweig eingefügt.
Die Parallel-Dioden würde ich weglassen solange dir niemand eine sinnvolle Dimensionierung nennen kann und -- wie schon gesagt -- stattdessen die PTC-Sicherung etwas kleiner wählen.
Mechwerkandi
Inventar
#13 erstellt: 08. Jul 2020, 15:50
Was ist das da links im Schaltplan, mit "CB1" gekennzeichnet?
vVegas
Inventar
#14 erstellt: 08. Jul 2020, 16:06
Sollte ne Sicherung sein. Glühlampe wäre eher anders bezeichnet.
ehemals_Mwf
Inventar
#15 erstellt: 08. Jul 2020, 16:07

Mechwerkandi (Beitrag #13) schrieb:
Was ist das da links im Schaltplan, mit "CB1" gekennzeichnet?

CB = Circuit Breaker (wahrscheinlich),
also Sicherungsautomat -- z.B. Bi-Metal, bei kleinen Werten IMHO unzuverlässig bzw. Kontakte schnell verbrannt d.h. defekt --
oder Schmelzsicherung.
Spockster_
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 08. Jul 2020, 16:12
Ich möchte mich abschließend bei allen vielmals bedanken.!!
Mechwerkandi
Inventar
#17 erstellt: 08. Jul 2020, 16:25
Was ist denn nun los?
Habe ich was verpasst?
not0815
Inventar
#18 erstellt: 08. Jul 2020, 17:17

Mwf (Beitrag #9) schrieb:

Und ja, der PTC gehört in der Schaltung nach vorne, also in Reihe mit dem Widerstand bzw. dem Kondensator.

Nein, Schutzelemente gehöhren i.d.R. direkt vor den Treiber. Nur so lassen sich die Belastung unabhängig von der Filterbeschaltung berücksichtigen und ggf. entsprechend begrenzen.

Mwf (Beitrag #9) schrieb:

Die Dioden halte ich für zu niedrig dimensioniert und würde sie komplett entfernen (das ist nichts für thermisch limitierte HiFi-HTs).

siehe oben

@ Tim
Originalschaltung ist nicht (mehr) ersichtlich.

Statt mit mehr oder weniger wirksamen passiven "Schutzschaltungen" sollten empfindlichen Chassis besser steilflankiger und ggf. höherfrequent angekoppelt werden. Wenn letzteres nicht geht ist das Chassis für den Einsatzzweck ungeeignet.

Gruß
Sven
ehemals_Mwf
Inventar
#19 erstellt: 09. Jul 2020, 00:18

not0815 (Beitrag #18) schrieb:

Mwf (Beitrag #9) schrieb:

Und ja, der PTC gehört in der Schaltung nach vorne, also in Reihe mit dem Widerstand bzw. dem Kondensator.

Nein, Schutzelemente gehöhren i.d.R. direkt vor den Treiber. Nur so lassen sich die Belastung unabhängig von der Filterbeschaltung berücksichtigen und ggf. entsprechend begrenzen.

Sorry, das sehe ich eher als theoretischen Aspekt.

Er ignoriert was passiert wenn das Sicherungselement in Funktion tritt, d.h. hochohmiger wird bzw. vollkommen trennt:
Ein davor liegender Hoch- oder Tiefpasses wird ent-dämpft, d.h. >=2. Ordnung mutiert die Schaltung zum Saugkreis, nur noch begrenzt durch Spulenverluste (und ggfs. Vor-Widerstände).
Rund um die Grenzfrequenz gehts Richtung Kurzschluss, was die Bauteile selbst und zuletzt auch der treibende Verstärker garnicht mögen.
Kurzum:
-- Chassis geschützt, aber Weiche und Verstärker gefährdet /überlastet.

Abhilfe:
Sicherungselement nach vorne verlegen, dadurch Schaltung bedämpfen = Strom reduzieren, also nicht nur Chassis, sondern auch Weiche und Verstärker schützen.(*) (**)

Auch bei Infinity scheint man das so zu sehen, siehe Schaltplan.


... Statt mit mehr oder weniger wirksamen passiven "Schutzschaltungen" sollten empfindlichen Chassis besser steilflankiger und ggf. höherfrequent angekoppelt werden. Wenn letzteres nicht geht ist das Chassis für den Einsatzzweck ungeeignet...

Im Prinzip Zustimmung, der TE müsste aber seine Gründe jenseits
... ist ein magnetostat, also ein sensibelchen ...
noch kundtun, z.B. häufiger Betrieb am Limit notwendig /nicht zu verhindern ...

---------------------------------
(*) = zu Zeiten von Röhrenverstärkern war alles anders, d.h. Kurzschluss weniger ein Problem als Leerlauf, daher sehe ich parallel geschaltete Diodenclipper bzw. eine Sicherung "hinten" (direkt vorm Treiber) als historisches Relikt.

(**) = Dimensionierung der Sicherung ggfs. soweit anpassen dass Verluste der Schaltung mit berücksichtigt werden, speziell evtl. Spannungsteiler, da ein Parallel-R Strom fließen lässt der nicht durchs Chassis geht.
Die Verluste in der Sicherung selbst als Serienwiderstand berücksichtigen (PTC typ. <=0.5 Ohm).


[Beitrag von ehemals_Mwf am 09. Jul 2020, 15:09 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#20 erstellt: 10. Jul 2020, 00:05
Das unterbrechende Element (hier: PTC) muss auf jeden Fall vor das Frequenzfilter. Das ist keine Option, sondern ein Muss.

Ist der PTC zwischen Filter und Lautsprecher, passiert bei Überlast folgendes:

Wie Mwf geschrieben hat, wird das Filter bei hochohmiger Last zum "LC-Saugkreis" mit den von ihm beschriebenen Folgen.

Außerdem steigt bei hochohmig werdender Last (Lautsprecher + PTC) die Wechselspannung am Ausgangs des Filters (Mittenabgriff des LC-Serien-Schwingkreises, der dann weniger bedämpft wird).
Ein PTC nach dem Filter wird dadurch fast wirkungslos.

-> Endstufe überlastet und Hochtöner und evtl. auch PTC und Kondensator trotzdem defekt.

Bernhard
Kay*
Inventar
#21 erstellt: 10. Jul 2020, 00:56

der TE müsste aber seine Gründe jenseits

... ist ein magnetostat, also ein sensibelchen ...

noch kundtun, z.B. häufiger Betrieb am Limit notwendig /nicht zu verhindern ...

da ein Ls grundsätzlich nicht 100% abgesichert werden kann,
fände ich es in der Tat sehr interessant,
die Motivation des TE aufzuklären
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