Hochpass richtig verstanden?

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Raydeen
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Okt 2021, 19:47
Hy Leute,

ich hoffe mein Titel ist nicht zu Irreführend

Ich möchte mich jetzt an meine ersten DiY Lautsprecher trauen und bin dabei auf die günstigen Peerless FR35/8 gestoßen. Mit 17€ pro Stück ja fast unschlagbar.

Jetzt möchte ich für die Lautsprecher einen Kondensator als Hochpass parallel löten und naja meine Formel spuckt mir bei 8Ohm und 220Hz trennen 90.43mycroF aus. Kann das stimmen? Oder habe ich mich da grundlegend verrechnet?
Bevor die Frage aufkommt, ich möchte bei 220Hz trennen da die Resonatsfrequenz bei 110Hz liegt und ich mal gelesen habe, dass man grob beim 2-fachen der Resonatsfrequenz trennen sollte.

Ich hoffe ich habe mich da nicht komplett verhauen

Schönes Wochenende euch.
P@Freak
Inventar
#2 erstellt: 22. Okt 2021, 20:10
Hallo,

also ein HP Kondensator wird seriell zwischen gelötet net parallel. Deine genannte x2 Formel gilt für die EINBAUresonanzfrequenz nicht für die Freiluftreso des losen Chassis oder soll das Ding auf eine offene Schallwand ?

P@Freak
Raydeen
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Okt 2021, 20:26
Nein das Chassi soll in ein ca 2l Gehäuse und dann bestehende Sateliten ersetzen. Wobei ich vorhin gesehen habe das das Aktivmodul schon bei 140Hz trennt, wie Steil weis ich nicht und ob es so gut ist so nah an der Resonanz zu trennen auch nicht.

Naja das ist ja schonmal gut zu Wissen das man die Resonanzfrequenz dafür eher nicht verwenden kann. Wie komme ich jetzt aber an die Einbaufrequenz?
holger63
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Okt 2021, 21:03
Aktivmodul? Vom Sub?
Raydeen
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Okt 2021, 21:19
Ja das Aktivmodul vom Sub trennt auch die derzeit noch Sateliten

(Laut Mindfactory) ist der Frequenzgang: Satelliten: 140Hz-20kHz, Subwoofer: 20Hz-120Hz

mir geht es halt darum das die kleinen Sateliten kein Klangvolumen bringen. darum möchte ich sie jetzt durch Breitbänder austauschen.
Kay*
Inventar
#6 erstellt: 23. Okt 2021, 00:48

naja meine Formel spuckt mir bei 8Ohm und 220Hz trennen 90.43mycroF aus

...
und was sagt dir deine Formel zum Impedanzgang des LS?
(der Ls hat keine 8ohm, sondern einen von der Freq. abhängigen "ohm-Wert")

Wie entzerrst du den Impedanzverlauf in der Gegend der Einbauresonanz,
unter der Bedingung, dass die Werte Einbau/Alters-/Temperatur/usw. -abhängig sind?
MBU
Inventar
#7 erstellt: 23. Okt 2021, 01:20
Wenn du den Treiber in ein 2 Liter (geschlossenes!) Gehäuse einbaust schalte einen 10 mikroFarad-Kondensator in Serie.

1 2
Raydeen
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 23. Okt 2021, 07:02
MBU? Kannst du mir bitte erklären wie du auf die 10mycro kommst?
bizarre
Inventar
#9 erstellt: 23. Okt 2021, 07:30
Hmm, Audiocad scheint an der Stelle einen Bug zu haben....100yF statt 10 yF würde mir einleuchten.....

LG, Manfred
Rufus49
Stammgast
#10 erstellt: 23. Okt 2021, 08:37
Wie schon angesprochen, muss der Hochpasskondensator immer in Serie zum Breitbänder geschaltet werden, um diesen vor den tieferen Frequenzen (unter 80 Hz) zu schützen.

Der Kondensatorwert dürfte irgendwo zwischen 80-120 yF liegen.
Da kann man nicht viel falsch machen, allerdings muss dann der Frequenzgang durch eine Korrekturschaltung noch linear gemacht werden.

Das geht nur eigentlich nur mit Messtechik und Abstimmung der Korrekturschaltung nach Chassiseigenschaften und Gehäuseabmessungen.
Raydeen
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 23. Okt 2021, 09:07
Und lasst mich raten: das messen geht natürlich nicht mit jedem Mikrofon.

Jetzt mal anders gedacht, wenn ich den kondensator weg lassen würde da die Endstufe ja schon bei 140Hz trennt. Was müsste ich dann noch tun ohne mir erst 'teures' messequip kaufen zu müssen?
MBU
Inventar
#12 erstellt: 23. Okt 2021, 10:42

bizarre (Beitrag #9) schrieb:
Hmm, Audiocad scheint an der Stelle einen Bug zu haben...


Lag an mir - nicht an AudioCad ...

Hier das Übertragungsverhalten mit 220 "kleinen Fahrrädern" und unbeschaltet (rot).

Bildschirmfoto von 2021-10-23 12-38-45

100 mikroFarad

Bildschirmfoto von 2021-10-23 12-44-58

150 mikroFarad

Bildschirmfoto von 2021-10-23 12-46-28


Raydeen (Beitrag #11) schrieb:
Und lasst mich raten: das messen geht natürlich nicht mit jedem Mikrofon.

Für die schnelle Messung nebenbei nutze ich diese Mikrofon und das kostenlose REW.


[Beitrag von MBU am 23. Okt 2021, 10:52 bearbeitet]
Pollton
Inventar
#13 erstellt: 23. Okt 2021, 10:59
Hallo,

Raydeen (Beitrag #11) schrieb:
Und lasst mich raten: das messen geht natürlich nicht mit jedem Mikrofon.

ja natürlich, du brauchst ein kalibriertes Messmikrofon, einen Verstärker und eine gute Soundkarte, ca. 100-150€. Wenn du Lautsprecherbau nicht weiterhin als Hobby betreiben möchtest, lohnt es sich natürlich nicht. Aber wenn du alles richtig machen willst, geht es nicht ohne.


Jetzt mal anders gedacht, wenn ich den kondensator weg lassen würde da die Endstufe ja schon bei 140Hz trennt. Was müsste ich dann noch tun ohne mir erst 'teures' messequip kaufen zu müssen?

Dein System setzt offensichtlich bei 140 Hz schon einen Hochpass, dann brauchst du eigentlich keinen passiven Hochpass mehr. Allerdings sind die 2 L für das Chassis nicht optimal, denn qtc liegt bei 1,2, was bei 200 Hz einen leichten Buckel erzeugt. Ich kann nicht sagen, wie sich das mit dem Hochpass verhält. Und ein Sperrkreis brauchst du ja eigentlich auch noch. Da hilf nur ausprobieren.
Aber viel mehr Volumen werden die Breitbänder in den kleinen Volumen auch nicht bringen. Ich frage mich, warum du diese Chassis verwenden möchtest? Möchtest du nur basteln oder Geld sparen? Ich meine, es würden sich sicherlich auch kleine Kompaktlautsprecher finden, die wesentlich besser funktionieren werden.
Raydeen
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 23. Okt 2021, 11:43
Ich hatte gestern abend einfach nach Breitbändern für kleins Volumen gegooglet da sich die Lautsprecher halt in die Wohnwand ziemlich integrieren sollen udn somit "große" Gehäuse ausfallen. Nachdem ich dann aber weiter gegoogelt habe bin ich auf "Die Kiste" gestoßen (link gerade nicht auffindbar) die wird aber mit einem Moncaor SP8/4 ausgestattet und ich denke das ich eins der beiden Sachen bauen werde.
Ich bin auch der meinung das diese Lautsprecher egal ob die Moncaor SP8/4 oder die Vifa 9 BN 119/8 schon einen Unterschied zu den bis jetzt wirklich kleinen Sateliten machen werden. Wieviel wird sich rausstellen

Es ging mir eigentlich auch mehr um die berechnung des Kondensators als um das eigentliche Bauvorhaben (nicht böse gemeint)

Oder habt ihr eventuell einen anderen Vorschlag mit sagen wir mal max 5l gehäuse? das natürlich nicht den Rahmen sprengt also für das Chassi an sich wollte nicht nicht mehr als 30€ pro Stück ausgeben da es auch erstmal ein Versuch ist
Kay*
Inventar
#15 erstellt: 23. Okt 2021, 11:52

Dein System setzt offensichtlich bei 140 Hz schon einen Hochpass, dann brauchst du eigentlich keinen passiven Hochpass mehr.

sehe ich genauso!
Das etwas zu hohe Q würde mich erst stören, wenn's beim Hören im Raum unangenehm auffällt.
(man kann auch 12..15mm Rohre, gestopft mit Dämmmaterial, nutzen,
vgl Visaton Nano)


p.s.
wenn man Messtechnik nicht bezahlen will/kann,
wäre ein Treiber von Visaton von Vorteil, sofern er in der Datenbank von boxsim steht.
Simulieren zeigt, wo der Hammer hängt.
Dann wird man früher oder später vlt. doch die Entscheidung für's 'messen' treffen.

Ansonsten sollte ein boxsim-Datensatz des hier erwähnten Treibers
auffindbar sein, bzw. die Unterstützung zum Einbinden.

edit;
@Michael,
danke für deine Mühe,
aber es fehlt der Impedanzverlauf!
Wenn man nur einen Serien-C verwendet,
so ist die Beobachtung des Impdanzverlaufes Pflicht


[Beitrag von Kay* am 23. Okt 2021, 11:57 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#16 erstellt: 23. Okt 2021, 12:16

Raydeen (Beitrag #14) schrieb:
.....Es ging mir eigentlich auch mehr um die berechnung des Kondensators als um das eigentliche Bauvorhaben (nicht böse gemeint).....


wobei dann ja auch mittlerweile klar sein sollte, dass man den nicht "berechnen" kann...
Raydeen
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 23. Okt 2021, 12:27
Sieht ganz danach aus

Danke euch, schönes wochenende noch
Pollton
Inventar
#18 erstellt: 23. Okt 2021, 13:16

Raydeen (Beitrag #14) schrieb:
Ich hatte gestern abend einfach nach Breitbändern für kleins Volumen gegooglet da sich die Lautsprecher halt in die Wohnwand ziemlich integrieren sollen udn somit "große" Gehäuse ausfallen.

Ah okay, dann sagt das doch gleich. Durch den Wandeinbau verhält sich das Ganze ja noch wiederum anders.
bizarre
Inventar
#19 erstellt: 23. Okt 2021, 13:28

Raydeen (Beitrag #14) schrieb:
Oder habt ihr eventuell einen anderen Vorschlag mit sagen wir mal max 5l gehäuse? das natürlich nicht den Rahmen sprengt also für das Chassi an sich wollte nicht nicht mehr als 30€ pro Stück ausgeben da es auch erstmal ein Versuch ist


Ich würde den FR35/8 so wie hier: verbauen, ohne das BR Rohr.. Selbst ohne Sperrkreis wird das schon viel besser klingen als die "Brüllwürfel"...


[Beitrag von bizarre am 23. Okt 2021, 15:09 bearbeitet]
MBU
Inventar
#20 erstellt: 23. Okt 2021, 14:11

Kay* (Beitrag #15) schrieb:

aber es fehlt der Impedanzverlauf!


ohne Beschaltung - 100 mikroF - 150 mikroF - 220 mikroF

ohne 100 150 220

ich würde es aber auch zunächst ohne Kondensator versuchen, denn die geschlossene 2 Liter-Box ist schon ein 12 dB Hochpass.

2ltr

Den Überschwinger (Güte 0,9) würde ich mir zunächst einmal anhören. Je nach Aufstellung macht der Raum da noch deutlich mehr Ärger als die knappen +1,5 dB.

Der Treiber an sich ist für den Preis mehr als OK. Ich hatte diesen mittels DSP korrigiert in meiner SAKPC EA verbaut. Der Frequenzgang ohne DSP sah so aus:

sakpcea

Im Regal mit breiter Schallwand (z.B. durch Bücher eingerahmt) könnte das mittleren Ansprüchen auch ohne DSP genügen.


@Manfred: Dein Link funktioniert nicht.


[Beitrag von MBU am 23. Okt 2021, 14:25 bearbeitet]
Raydeen
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 23. Okt 2021, 17:22

Ich würde den FR35/8 so wie hier: verbauen, ohne das BR Rohr.. Selbst ohne Sperrkreis wird das schon viel besser klingen als die "Brüllwürfel"...


Der meinung bin ich auch, ich weis zwar nicht ob die 3l wie in dem Bauplan, im vergleich zu meinen geplanten 2l einen unterschied macht aber naja,

ich hänge bei der ganzen Sache jetzt irgendwie total zwischen 3 Sachen.

Das eine ist der fertige Bausatz vom ct247
Das andere ist das 3l gehäuse mit dem Peerless FR35/8 oder dem Monacor sp-8/4

und ich habe als anfänger keine Ahnung welches ich nehmen soll
Kay*
Inventar
#22 erstellt: 23. Okt 2021, 17:31
beides ausprobieren,

dann haste die Ahnung
bizarre
Inventar
#23 erstellt: 23. Okt 2021, 17:38
Nimm den Peerless ! Ist den 2 Anderen in fast allen Belangen überlegen... Zwischen dem Peerless und Monacor/Visaton liegen schließlich 20? Jahre Weiterentwicklung in der LS Technik .. OK, die CT247 kann Baß. wird hier aber nicht gebraucht...
Raydeen
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 23. Okt 2021, 17:49
Naja einen gewissen tiefgang sollten sie schon haben da sie ja bis 140Hz relativ liniar spielen sollten. ich denke aber das ich es erstmal mit dem Peerless FR35/8 probieren werde und dann entscheide ob es reicht oder doch mal einen ct247 bausatz bestellen werde. Sind ja jetzt nicht wirklich Unsummen
ehemals_Mwf
Inventar
#25 erstellt: 24. Okt 2021, 12:34
Hi,

(Basics)

Raydeen (Beitrag #1) schrieb:
... Bevor die Frage aufkommt, ich möchte bei 220Hz trennen da die Resonatsfrequenz bei 110Hz liegt und ich mal gelesen habe, dass man grob beim 2-fachen der Resonatsfrequenz trennen sollte. ...

Das sind Faustformeln aus ganz frühen Zeiten der LS-Entwicklung und gelten /galten eher für Filter höherer Ordnung, also gerade nicht für Hochpässe 1.Ordung (= 1 Kondensator in Reihe z. LS = theor. 6 dB/O.).

Die innigliche Wechselwirkung zwischen Kondensator und Grund-Einbauresonanz legt nahe, die Resonanz in das Filter bzw. die gesamte Bass-Gehäuse-Abstimmung mit einzubeziehen. (... wenn nicht gegen, dann eben mit ... )

Das ist das Prinzip des GHP (= geschlossen + Hochpass), wie von MBU hier simuliert.
Eine einigermaßen geschlossene Formel dafür hat B. Timmermanns in seiner HobbyHiFi mal veröffentlich.
Ich halte aber grundsätzlich wenig von Berechnungen welche sklavisch bestimmte Q-Werte verlangen und keinerlei (dezente) Anhebung im Bass /Grundton von z.B. 1 - 2 dB zulassen,
obwohl die meisten User genau dies bevorzugen und evtl. eine Bafflestep-Korrektur weniger stark bzw. ganz entbehrlich wird.

Also:
GHP simulieren bzw. praktisch ausprobieren, dabei gilt:
je kleiner die Kapazität desto größer die (Oberbass-)reduzierende Wirkung.

(ach so, ja,
inzwischen wissen wir: Wandeinbau, also Korrektur ohnehin nicht notwendig ...)


Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 24. Okt 2021, 12:46 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#26 erstellt: 25. Okt 2021, 14:15
vifantastisch ist bekannt? => wenn du im thread suchst, wirst du auch die "sat"-version =GHP finden
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