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Spule als Hochpassfilter+A -A |
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Autor |
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70er-Receiver-Fan
Stammgast |
20:37
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#1
erstellt: 07. Mrz 2006, |
Hallo Leute Nun ist es mir diese Schaltung zum zweiten Mal untergekommen: Eine parallel zum Hochtöner geschaltete Spule als Hochpassfilter. Beim ersten Mal dachte ich noch, daß dieses eine besondere Sparversion einer Weiche sei. Es war ein Lautsprechersystem von Nordmende aus den späten 50er Jahren. Da ging es sogar soweit, dass die einzige Spule sowohl parallel zum HT als auch in Reihe zum TT geschaltet war - kein Kondensator oder sonst irgendein Bauteil. ![]() ![]() Jetzt habe ich das gleiche Prinzip bei einem Magnetostaten von Pioneer vorgefunden: eine Spule ist auf dem HT fest montiert und parallel zum HT geschaltet. Wie ist so eine Schaltung akustisch zu beurteilen? Gruß, Rainer |
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ghosthifi
Stammgast |
20:43
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#2
erstellt: 07. Mrz 2006, |
ich mag mich täuschen aber kann es sein das das lediglich ein 6dB Filter für den TT ist und beide LS seriell geschaltet sind d.h. die Ohm verdoppelt werden |
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nailhead
Stammgast |
21:15
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#3
erstellt: 07. Mrz 2006, |
Hier handelt es sich um eine serielle Weiche, naja, wohl eher eine serielle 'Spar'weiche. Anschaulich gesprochen: die Spule hat ja bei tiefen Frequenzen einen geringen Widerstand und leitet somit tiefe Frequenzen am HT vorbei. Gleichzeitig wirkt sie als 6dB Filter für den TT. |
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ghosthifi
Stammgast |
21:25
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#4
erstellt: 07. Mrz 2006, |
das heisst eine Spule führt parallel geschaltet tiefe Frequenzen weg und seriell zum Treiber hinzu? wie ist das beim Kondensator? Gegenteil also für hohe Frequenzen? |
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A._Tetzlaff
Inventar |
21:29
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#5
erstellt: 07. Mrz 2006, |
Der Hochtöner wird aber eine erheblich geringere Induktivität als die Spule haben - er leitet die Höhen also zum TT durch. Die Schaltung kann eigentlich nicht funktionieren. ![]() |
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ghosthifi
Stammgast |
21:49
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#6
erstellt: 07. Mrz 2006, |
strom geht den geringsten Widerstand, über die Spule ? |
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cyr1ll
Stammgast |
21:51
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#7
erstellt: 07. Mrz 2006, |
Habe gerade mal mit Boxsim rumgespielt und kann die Bedenken von A._Tetzlaff bestätigen. |
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ghosthifi
Stammgast |
22:03
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#8
erstellt: 07. Mrz 2006, |
dann ist das also nur da um den HT vor tiefen Frequenzen d.h. Zerstörung zu schützen einen Kondensator hat man wohl nicht benützt weil man dann den TT nicht mehr seriell anschließen konnte wieso haben die früher eigentlich alles immer seriell angeschlossen? Um die Belastung am Verstärker kleiner zu halten? |
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A._Tetzlaff
Inventar |
00:57
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#9
erstellt: 08. Mrz 2006, |
Nein, auch das geht nicht, denn der HT hat als Serien-Widerstand nur den TT, der zudem eine geringe Induktivität haben sollte, sonst bekommt der HT alles, nur keine Höhen ab! Sinn macht die Schaltung aber mit einem kapazitiven HT, denn dann (könnte ich mir vorstellen) haben wir ein 12dB-Filter für den HT und die Spule lässt die Tiefen durch (der HT kann ja keine Tiefen passieren lassen). Damit eignen sich Elektrostaten (villeicht meintest Du sowas?) und Piezos. |
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70er-Receiver-Fan
Stammgast |
01:00
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#10
erstellt: 08. Mrz 2006, |
So! Hier mal ein paar Bilder von diesem Wunderwerk der Elektrotechnik: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Dann habe ich mir mal den Spaß gemacht, und die Schaltung der Nordmende-Lautsprecher gemessen. Dazu habe ich erst das gesamtsystem gemessen, dann nach dem Auslöten der Spule die einzelnen Komponenten. Komplett verdrahtet hat die Kombination einen Gleichstromwiderstand R von 4,5 Ohm, L = 0,59 mH Einzeln gemessen: Spule R = 1,2 Ohm, L = 0,46 mH HT R = 5,0 Ohm, L = 0,25 mH TT R = 4,2 Ohm, L = 0,28 mH ... und klingen tuts auch noch gut ![]() Um das Bild nun komplett zu machen, sei noch erwähnt, dass der HT (der ja auch einen offenen Korb hat) ohne eigenes Gehäuse zusammen mit dem TT in einer Box verbaut war. Nettovolumen ca. 15 liter, mit resonierender Hartfaserpapprückwand, in der zwei 5-Markstück-große Löcher ein unkontrollierte Reflexundichtigkeit beisteuerten... ![]() Und hier noch ein bild von dem Pioneer PT-R13A (Hochtonbändchen oder Magnetostat aus der S-710 / S-510): ![]() ![]() Gruß, Rainer |
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ROBOT
Inventar |
01:18
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#11
erstellt: 08. Mrz 2006, |
Bei dem Pioneer is das wirklich eine parallele Spule? Auf den ersten Gedanken könnte man es auch für einen Impedanzwandler halten ![]() Die Nordmende Schaltung is ja echt abenteuerlich. Vielleicht hat man damals bewusst auf Kondensatoren verzichtet, einfach aus Kostengründen? |
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A._Tetzlaff
Inventar |
01:25
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#12
erstellt: 08. Mrz 2006, |
Selbst DAS macht keinen Sinn - eher würde man den TT mit Serienspule verbauen und parallel dazu den HT. Es scheint sich tatsächlich um dynamische LS zu handeln bzw. Bändchen. Aber ein popliger Kondensator kostet doch nichts! |
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usul
Inventar |
08:01
![]() |
#13
erstellt: 08. Mrz 2006, |
Ich denke auch, das ist ein Trafo, den ein Bändchen braucht. Hat also nichts mit dieser Exoten-Kontruktion aus den 50ern zu tun. |
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sakly
Hat sich gelöscht |
08:29
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#14
erstellt: 08. Mrz 2006, |
Doch doch. Die Spule hat einen geringen Widerstand bei tiefen Frequenzen. Der aprallel geschaltete größere Widerstand (in dem Fall der Hochtöner) bekommt so gut wie keinen Strom ab, der durch die Parallelschaltung fließt. Wenn der HT 5Ohm hat, dann ist der Widerstand mindestens 4x so groß, wie der der Spule. Es fließt also der 4-fache Strom durch die Spule und dahinter auch direkt durch den Tieftöner, denn die sind ja seriell geschaltet. Im Hochtonbereich wird die Impedanz der Spule viel größer und der Stromfluß verschiebt sich damit auf den HT. Trotzdem fließt der Strom aber genauso durch den Tieftöner, denn sie sind ja immer noch seriell geschaltet. Durch die ansteigende Impedanz des Tieftöners erhöht sich auch die Gesamtimpedanz, was die aufgenommene Leistung des LS im Hochtonbereich auch schmälern dürfte, also eine "interne Wirkungsgradanpassung". Die abgestrahlte Lautstärke der Höhen am Tieftöner dürfte bei ähnlicher Impedanz theoretisch gleich sein, aber praktisch vermutlich durch den verminderten Wirkungsgrad in dem Bereich wohl doch niedriger. Der HT mit paralleler Spule dient also nur zur Hochtonunterstützung des breitbandig spielenden Lautsprechers (also des TT). |
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A._Tetzlaff
Inventar |
13:48
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#15
erstellt: 08. Mrz 2006, |
Gut, dann hammas ja. |
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70er-Receiver-Fan
Stammgast |
17:14
![]() |
#16
erstellt: 08. Mrz 2006, |
Ja, so wie sakly es beschrieben hat entspricht es auch der gehörten Wiedergabe. Rechnerisch müßte die "Trennfrequenz" so bei 2.800 Hz liegen - der HT spielt aber deutlich vernehmbar bis in die Mitten. Solche Dinge wie Phasenverhalten, Interferenzen, etc. scheinen bei einer derartigen Schaltung und der Anordnung der LS in der Box überhaupt kein Thema zu sein... Mal sehen wie die mit einer "echten" Weiche laufen. |
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Robert_K._
Inventar |
18:24
![]() |
#17
erstellt: 08. Mrz 2006, |
Also ist's ein halbes "FAFT". Dafsf ist kein guter Name. Da bfekommt man Fusseln im Mund fffvon. ![]() |
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el`Ol
Inventar |
10:36
![]() |
#18
erstellt: 12. Mrz 2006, |
Das ist jetzt wieder im Kommen, im Zusammenhang mit current source Verstärkern, die keine Vorschalt-Kondensatoren mögen. |
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