Frage zu Spulen in der Freq. Weiche...

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ad2006
Inventar
#1 erstellt: 22. Mai 2006, 11:40
Ich habe folgende Frage...

Pilzkernspule
Lm/H 1,5 ; R/Ohm 0,31 ; Draht 0,95 mm

Luftspule IT
Lm/H 1,5 ; R/Ohm 0,73 ; Draht 1 mm

Luftspule Mundorf
Lm/H 1,5 ; R/Ohm 0,36 ; Draht 1,4 mm

Was bewirken die Wiederstandswerte bei gleichen Werten der Lm/H von 1,5?

Hintergrund:
Meine neu gebauten CT 202 sollten laut K&T mit Pilzkernspulen gebaut werden. Mein Händler hat die Freq. Weiche mit IT Luftspulen gebaut. Da erkennt man einen anderen Wiederstandswert. Die Lautsprecher klingen sehr Bassarm. Kann das damit zusammenhängen, das der Wiederstand höher ist als in K&T vorgeschlagen?
Was bewirkt ein Höherer Drahtdurchmesser? Was würde passieren wenn ich statt den IT Spulen die genannte Mundorf Spule mit 1,4 mm verbauen würde?

Danke fürs Bemühen!

Andreas
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2006, 09:26
Hallo ad2006,
Vereinfacht gesagt, beeinflusst der ohmsche Widerstand der Spule das Verhältnis von Bassbereich und Mitteltonbereich des Bassmitteltöners. Es ist aber genau umgekehrt, wie landläufig angenommen. Der Bass im Bereich der Resonanzfrequenz des TMT im Gehäuse ist in erster Linie ein mechanischer Effekt. Dieser ändert sich nicht grossartig durch den ohmschen Widerstand der vorgeschalten Spule. Aber der Frequenzbereich darüber schon. Er wird mit steigendem ohmschen Widerstand der Spule immer leiser, weil der den elektrischen Antrieb schwächt. Die gerne ergriffene Tuningmassnahme, die ursprünglich eingebaute höherohmige Spule gegen eine niederohmigere auszutauschen, bewirkt eine Anhebung des Frequenzbereiches oberhalb! des Basses. Der Bass wird dadurch subjektiv "schneller", weil sich die Übertragungsfunktion in Richtung Besselabstimmung verrundet, die ein besseres Impulsverhalten bietet. In Deinem Fall hast Du jetzt relativ zum Mitteltonbereich etwas mehr Bass, als mit der Pilzkern- oder Mundorf-Spule.
Ich würde Dir allenfalls empfehlen, den Vorwiderstand des Hochtöners etwas zu erhöhen, um ihn an den jetzt niedrigeren Mitteltonpegel anzupassen. Wir sprechen hier übrigens von weniger als einem dB-chen!!!
Wenn Du einen so deutlichen Mangel an Bass zu beklagen hast, glaube ich aber ursächlich eher an ein Aufstellungsproblem.
Grüsse


[Beitrag von ton-feile am 29. Mai 2006, 09:29 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Mai 2006, 10:46
Dem ist noch hinzuzufügen, dass ein Vorwiderstand welcher Art auch immer beim Basslautsprecher die Bedämpfung durch den Verstärker (Dämpfungsfaktor) verschlechtert. Allerdings sind auch dies oft "akademische" Werte, die sich sehr wenig auswirken. Wenn schon kann sich dadurch der Bass bei der Eigenresonanz der Box etwas stärker betonen und etwas länger ausklingen.
Wenn man die Box mit einem Boxenprogramm (BASSCAD) simuliert, kann man einen Widerstand einbringen und sehen, wie sich die Kurve etwas verändert. Durch den Widerstand erhöht sich die Güte (hat nichts mit Qualität zu tun!), sodass die Bassresonanz stärker betont wird, ähnlich einem etwas kleineren Gehäuse.

Was unter Umständen eine Rolle spielen kann und für die Luftspule spricht ist die Verringerung der Verzerrungen. Ein Eisenkern (wie er auch aussehen mag) lässt sich bis zu einem gewissen Mass magnetisieren. Nachher ist schluss. Wenn man also eine Spule mit einem Eisenkern verwendet, wird irgendwann die Magnetisierung voll ausgereiz sein, sodass sich ab diesem Punkt die Signalform ändert und dadurch erhebliche Verzerrungen entstehen. Dies kann bei einer Luftspule nicht passieren.
Allerdings sollte man davon ausgehen können, dass bei einer seriösen Box die Wahl der Spule so getroffen wurde, dass vorher der Tieftöner abraucht, als dass die Spule in die Sättigung getrieben wird.
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