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Der Tod des Vollverstärkers?

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DJ_Bummbumm
Inventar
#1 erstellt: 31. Dez 2014, 11:33
Liebe Hifi-Freunde,

am letzten Tag des Jahres, wo man sich besinnen sollte, möchte ich ein ernstes Thema anschneiden: den bevorstehenden Tod des Vollverstärkers.

Die Realität im Jahre 2014 (und wohl auch 2015) sieht doch so aus, dass der Vollverstärker von zwei Seiten aus in die Zange genommen wurde:

1) Bei der großen Normalbevölkerung ist er weitgehend verschwunden. Hier hat längst der AV-Receiver seinen Platz eingenommen und gilt nun als Selbstverständlichkeit.

2) Bei ernsthaften Hifi-Freunden galt der Vollverstärker von jeher nur als Budget-Kompromiss für Einsteiger. Hier behauptet nach wie vor die Kombination aus Vor- und Endstufe das Feld.

3) Der finale Schlag, nämlich die Überflüssigmachung durch Aktiv-Konzepte steht noch in den Sternen. Im Hifi-Forum mag das mancher betreiben, im wahren Leben jedoch spielt es (noch?) keine Rolle.

Was glaubt ihr?
Gibt es dennoch genug Fans, die den Vollstärker nicht sterben lassen werden, oder ist sein Schicksal besiegelt?

BB


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 31. Dez 2014, 11:34 bearbeitet]
Pauliernie
Inventar
#2 erstellt: 31. Dez 2014, 11:52
Hallo,

für Liebhaber einer reinen, klassischen Stereokette, wird der Vollverstärker immer die erste Wahl bleiben. Und das Vollverstärker nur einen Kompromiss für Budget-Einsteiger darstellen, könnte man so mutmaßen, da sich in der unter 1000-Euro Klasse ja jede Menge Modelle tummeln.

Allerdings gibt es eine Menge Vollverstärker auch im höherpreisigen oder High-End Bereich. Und das da Vor-und Endkombis die Nase vorn haben sollen kann ich mir nicht vorstellen, da es Vergleichsweie wenig bezahlbare Angebote auf dem Markt gibt. Ferner ist auch der größer Platzbedarf einer Vor- und Endkombi für viele ein Problem und daher wird zum Vollverstärker gegriffen.

Das der AVR und der Surround-Boom weiter Einzug hält, ist unbestritten. Ich habe aber meine 5.1 Kette erst von 1/12 Jahren aufgelöst, da der Höranteil am DVD/Surround immer weniger wurde und ich das Soundthema mit einer entsprechenden Soundbar gelöst habe.

Nein, aussterben wird der Vollverstärker m.M. nicht.
Philip_
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 31. Dez 2014, 12:28
Hallo!
Dann gehöre ich auch wohl zu den Dinosauriern - habe mir erst neulich einen Vollverstärker gekauft.
Für meine bescheidenen Ansprüche und meinen Geldbeutel ist der genau richtig. Aber natürlich würde ich auch eine Vor- und Endstufenkombination nehmen
Für mich persönlich sind die ganzen Surround-Anlagen nichts - eine Soundbar reicht mir vollkommen.
Aber die LS der Anlage können eigentlich nicht groß genug sein.

Gruß
Philip
herrdadajew
Inventar
#4 erstellt: 31. Dez 2014, 12:33
Er wird ebensowenig aussterben wie die Schallplatte, in diesem Siine guten Rutsch ins neue Jahr


[Beitrag von herrdadajew am 31. Dez 2014, 12:33 bearbeitet]
majorocks
Inventar
#5 erstellt: 31. Dez 2014, 12:41
Für mich macht nur noch ein Vorverstärker bzw. ein DAC einen Sinn, da ich nach etlichen Jahren der Verstärkersuche und des ständigen Dranges, etwas neues auszuprobieren, an einem aktiven System hängengeblieben bin.

Vielleicht werden da noch das eine oder andere Mal die Monitore getauscht, wovon ich eigentlich nicht ausgehe - es sei den, es stellt sich ein unerwarteter Geldsegen ein

Rutscht juut rinnnn


[Beitrag von majorocks am 31. Dez 2014, 12:42 bearbeitet]
dharkkum
Inventar
#6 erstellt: 31. Dez 2014, 12:56
Ich brauche keinen Stereo-Verstärker mehr.

Manche AVRs sind klanglich, auch bei Stereo-Wiedergabe, wegen ihrer Einmesssysteme überlegen (allerdings taugt nicht jedes System und selbst die besten nicht für jeden Raum).

Man kann sich natürlich auch einen extra Hörraum nach akustischen Richtlinien einrichten oder benutzt separate Korrektursysteme (Dirac usw.), was aber im Endeffekt teurer und komplizierter wird.

Ich war früher auch ein Verfechter des reinen Stereo, AVR nur im Direct-Modus, ohne Subwoofer und irgendwelche Korrekturen oder separater Verstärker nur für Stereo (mit Verstärkerumschaltbox).

Die Technik schreitet aber voran und ich habe mich inzwischen von den Vorteilen der Raumkorrektur per DSP überzeugen lassen und möchte nicht mehr darauf verzichten.

Ausserdem habe ich sowohl im Wohnzimmer wie auch im Hobbyraum (wo ich am meisten Musik höre) mehrere Quellen die alle über HDMI verfügen, Musik wird nur noch vom HTPC über HDMI wiedergegeben, also wäre ein normaler Stereo-Verstärker eh fehl am Platze.
uterallindenbaum
Stammgast
#7 erstellt: 31. Dez 2014, 13:04
Der Tod des Vollverstärker wird mit dem der Schallplatte, der Plattenspieler, der CD-Player und der CD kommen. Kurz nach dem dritten Weltkrieg.

Es werden immer leute geben die nicht in den Stereotypen passen. Schon jetzt ist eigentlich hifi Tot. Trotzdem gibt's diesen Forum mit zahlreiche Enthusiasten drauf.
Lars_1968
Inventar
#8 erstellt: 31. Dez 2014, 13:12
Moin Moin,

ich glaube gar nicht mal, dass Vollverstärker aussterben werden aber sie werden von anderen Produkten - in erster Linie vom AVR - verdrängt. Er wird mMn eher zu einem Nischenprodukt werden, so wie bei mir z.b. wo ich eine 9.1 Anlage betreibe, der AVR aber "nur" 7 Endstufen hat, bzw. wer mit potenten Stand LS nicht in einem Mehrfamilienhaus wohnt, wird hier ggfs. auch auf einen Vollverstärker zurück greifen.

VG
Lars
liesbeth
Inventar
#9 erstellt: 31. Dez 2014, 13:13
Ich denke, das man in nächster Zeit auch in VV Dinge wie Einmesssysteme oder Streamingclients finden wird.
Snp_x
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 31. Dez 2014, 13:13
Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit für den Tod des Vollverstärkers
Das gleiche gilt für klassische AVR's

Warum müssen denn bei einer Hifi-Kette die höchsten Ströme den längsten Kabelweg nehmen? Das macht doch in der heutigen Zeit gar keinen Sinn.

Ich wünsche mir ein Bussystem für Lautsprecher, wo (idealerweise optisch) die Musik ähnlich TOSLINK tranportiert wird, mit der gleichzeitigen Information wie Laut welcher Kanal wiedergegeben werden soll. Die Verstärker gehören dann hinter eine aktive Frequenzweiche direkt vor die Treiber. Für unterschiedliche Klangbilder kauft man dann keine neuen Boxen sondern wählt das passende dann an der Box selbst aus.

Es wäre höchste Zeit für die Hersteller klassischer Hifi-Komponenten sich hier zusammen zu finden. Ansonsten werden sie von Sonos&Co im Massenmarkt überrollt. Von den wenigen anspruchsvolleren Hifi Idealisten können die großen Hersteller wohl kaum leben...
Hosky
Inventar
#11 erstellt: 31. Dez 2014, 13:16
In dem Moment, wenn die Massenhersteller auf den Trichter kommen, Stereo-Amps standardmäßig mit Digitaleingängen, Netzwerkfunktionalität und Korrektursystemen in einem flachen Gehäuse anzubieten, werden die Massen meiner Meinung nach von AVRs auf Stereoamps umsteigen. Das Revival wird kommen
Lars_1968
Inventar
#12 erstellt: 31. Dez 2014, 13:20
Dann hast Du statt eines 5-, 7- 9.....whatever AVR einen Stereo AVR mit mehr Leistung und brauchst für Dein HK doch wieder was "Mehr-Kanaliges"
Pauliernie
Inventar
#13 erstellt: 31. Dez 2014, 13:22

Lars_1968 (Beitrag #12) schrieb:
Dann hast Du statt eines 5-, 7- 9.....whatever AVR einen Stereo AVR mit mehr Leistung und brauchst für Dein HK doch wieder was "Mehr-Kanaliges"


...sofern man auf Heimkino steht, nur braucht eben nicht jeder.
peacounter
Inventar
#14 erstellt: 31. Dez 2014, 13:30

herrdadajew (Beitrag #4) schrieb:
Er wird ebensowenig aussterben wie die Schallplatte, in diesem Siine guten Rutsch ins neue Jahr

Ja, der Vergleich passt ganz gut.
Vollverstärker und vor-end-Kombis erwartet vermutlich ein ähnliches nischendasein wie heute eben Vinyl.
Wirtschaftlich nicht wirklich relevant, aber weiterhin erhältlich.
Die großen Hersteller werden sich da sicher noch weiter zurückziehen aber Anbieter wird es auch in der Zukunft geben.

Ich selber hab mit Surround auch nix am Hut aber die große Masse der Käufer Interessiert sich längst nicht mehr für stereo.
Außer natürlich bei Kopfhörern, DER Markt ist in den letzten Jahren explodiert und immer mehr Menschen sind bereit für einen KH oder in-ear auch vierstellig zu bezahlen.

Schön wäre, wenn es stereo-Amps mit einer einmessung auf den Raum gäbe, wie es beim AV längst gang und gäbe ist.
Aber das bleibt vermutlich ein Traum, der Markt ist einfach nicht da.
hammermeister55
Stammgast
#15 erstellt: 31. Dez 2014, 13:35
Hallo zusammen,

ich glaube das heute Nacht mehr Vollerstärker sterben als man denkt.

Aber ich denke auch das der Vollverstärker weiterhin sein Nischensegment füllen wird. Und hoffe das er uns noch lange erhalten bleibt.

MfG

Rüdiger


[Beitrag von hammermeister55 am 31. Dez 2014, 13:37 bearbeitet]
Boomy
Stammgast
#16 erstellt: 31. Dez 2014, 13:45
Interessanter Denkanstoß,

ich bin auch der Meinung, dass der VV über kurz oder lang aussterben wird.

Man muß sich nur vor Augen halten, dass jeder Hersteller ein Wirtschaftsunternehmen ist.
Er ist auf Gedeih und Verderb dazu verdammt, Geld zu verdienen.
Für börsennotierte Unternehmen ist es noch schlimmer.

Entweder man schwimmt mit dem zur Zeit angesagten Strom, oder man geht unter.
Auch muss die Industrie immer etwas Neues "erfinden" oder zumindest weiterentwickeln.

Deutschland ist leider nur ein Teil des Weltmarktes.
peacounter
Inventar
#17 erstellt: 31. Dez 2014, 13:46

hammermeister55 (Beitrag #15) schrieb:
Aber ich denke auch das der Vollverstärker weiterhin sein Nischensegment füllen wird.

Logischerweise steigen damit natürlich auch die Preise.
Ähnlich wie bei Plattenspielern.
So solide Dreher wie sie noch in den 80ern für relativ kleines Geld zu kriegen waren, kosten heute eher ein Monatsgehalt.
Aber für die, die heute noch mit den ollen schwarzen Scheiben rummachen wollen, gibt's ja den gebrauchtmarkt und so wird das sicher dann auch bei vollverstärkern aussehen.


[Beitrag von peacounter am 31. Dez 2014, 13:48 bearbeitet]
cr
Inventar
#18 erstellt: 31. Dez 2014, 13:47
Nicht auftrennbare Vollverstärker sind unflexibel. Was in den 70ern bei gehobenen Modellen zum Standard wurde, verschwindet jetzt wieder.

Ich habe noch aus histor. Gründen bei einer der Anlagen einen alten, auftrennbaren Vollverstärker, brauche aber die Vorverstärkerfunktionen nicht wirklich:
Weder eine Line-Verstärkung, noch Phono, noch eine eingeschränkte Klangregelung, noch das Cassettenkopiermanagement (1 nach 2, 2 nach 1, Monitor)
Nicht nur Aktivboxen machen Vollverstärker unnötig, auch wenn man selber aktiviert, braucht man nur Endstufen und aktive Frequenzweiche/DSP

Gute Endstufen gibts ab 200 Euro für 2x100W, brauchbare ab 120 bis 150 Euro.

Die Hersteller haben aber auch alles verschlafen. SPDIF-Eingänge wären schon an 1990 Pflicht gewesen, jetzt zusätzlich HDMI. Und zwar nicht zu Phantasiepreisen, denn diese Eingänge samt Wandler sind billiger als ein eingebauter Phonoverstärker, den 95% der Leute nicht brauchen.


[Beitrag von cr am 31. Dez 2014, 13:50 bearbeitet]
olsoundb
Stammgast
#19 erstellt: 31. Dez 2014, 14:06
Hi zusammen. Dass der reine Vollverstärker ausstirbt kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Auch in Zeiten von AVR und aktiven Systemen. Persönlich halte ich das Equipment strikt getrennt. Also AV und Stereo jedes für sich. Und wenn wie erst neulich geschehen beim Stereoreceiver, einem endteuren Yamaha, der ZF-Chip die Flügel streicht und nix mehr mit UKW-Empfang geht (auf anderen Wellenbändern auch nicht), der Chip als Ersatzteil nicht mehr lieferbar ist und die Suche nach einem passenden Vergleich uferlos wird, dann bin ich froh, meinen 80er-Jahre Sherwood - Amp und den alten Onkyo-Tuner wieder rauszukramen. Ein Einzelfall, zugegeben, nur ist es nie verkehrt, so was in Reserve zu haben. Dass der Sherwood nicht als Hauptgerät ständig genutzt wird liegt einfach daran, dass er einen geradezu unmenschlichen Punch liefert. Rein wohnungsbedingt bin ich momentan nicht in der Lage, das Potential auszuschöpfen. Außerdem hätte ich da ich Angst um meine Boxen (Sanyo SX 340). Von "freundlichen" Nachbarn ganz zu schweigen .
Rein erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass es viele gibt, die so ähnlich denken wie ich. Auch beim besten Equipment kann mal was kaputt gehen. Dann ist es beruhigend zu wissen, dass man eine Reserve hat. Weiterhin ist gerade aktuell ein umsteigen vieler "alter Hasen" zu verzeichnen, die reumütig von AV wieder zu Stereo zurückkehren. Zu guter Letzt: für Neueinsteiger ist ein VV doch ideal, um sich langsam an die Möglichkeiten heran zu arbeiten. Besseres, vielfältigeres und moderneres Equipment kann man sich immer noch zulegen. Das hat ja nichts mit Angst vor moderner Technik zu tun oder gar Technik-Feindseligkeit. Der Markt für VV wird wohl weiter schrumpfen, ganz verschwinden wird er sicher nicht.
Grüße an alle und einen guten Rutsch
Olsoundb
Life is NOT about FINDING yourself. It is about CREATING yourself!
herrdadajew
Inventar
#20 erstellt: 31. Dez 2014, 14:10
Hallo!

Ich habe mir vor einigen Jahren den unten stehenden Vollverstärker gekauft, weil damals noch die gängige Meinung im Umlauf war, dass der VV dem AVR klanglich überlegen sei. Und dem war auch so. Heute kann ich das nicht mehr bestätigen. Aber zum Trotze !! CD und Schallplatte höre ich ausschließlich über den VV.

VG
cr
Inventar
#21 erstellt: 31. Dez 2014, 14:12

Dass der Sherwood nicht als Hauptgerät ständig genutzt wird liegt einfach daran, dass er einen geradezu unmenschlichen Punch liefert. Rein wohnungsbedingt bin ich momentan nicht in der Lage, das Potential auszuschöpfen.


Ein Verstärker ist doch nie zu stark, solange sich das nicht in Leistungstransistorrauschen ausdrückt (ein Problem alter Hochleistungsverstärker), da der Lautstärkeregler bereits erfunden wurde
peacounter
Inventar
#22 erstellt: 31. Dez 2014, 14:21
Ja, das hat mich vorhin auch gewundert...

Aber Redundanz ist immer was schönes, ich hab auch so ziemlich jedes Gerät nochmal in reserve.
Und ohnehin in jedem Raum (außer dem Bad) ne ordentliche beschalle.
Aber gute vollverstärker gehen ja eigentlich auch kaum kaputt und wenn, dann idr nicht irreparabel.
Und da ich Neuanschaffungen eh hasse, denke ich, ich werde wohl nie auf das Angebot am Markt angewiesen sein.
Insofern ist mir der "Tod des VV" ziemlich schnuppe, so wie auch das vinylsterben, das sicher bald weiter fortschreitet.
Was wir da derzeit erleben ist imo ein Strohfeuer und sowas kommt dann bestimmt auch irgendwann nochmal für stereo-Amps.
cr
Inventar
#23 erstellt: 31. Dez 2014, 14:31

Aber gute vollverstärker gehen ja eigentlich auch kaum kaputt und wenn, dann idr nicht irreparabel.


Möchte man meinen. Ist zwar nur ein Sony ES-Receiver, aber es mußten unzählige Lötstellen bereits nach 10 Jahren nachgelötet werden und jederzeit kann die nächste versagen.....

Weitere häufige Verstärkerdefekte:
Wackelkontakt im Relais, kratzende Potis.......
peacounter
Inventar
#24 erstellt: 31. Dez 2014, 14:36
Genau das meinte ich ja.
Ein AV-Receiver ist da idr schwerer wiederzubeleben.
Macht aber auch nix, die Dinger müssen ja eh öfter durchgetauscht werden wegen neuer Formate oder Anschlüsse.
Da lohnt sich ne Reparatur meist nicht.
Weischflurst
Gesperrt
#25 erstellt: 31. Dez 2014, 14:55
Nettes Thema. Für mich nur zwanzig Jahre zu spät.

Ich habe kein einziges Gerät in meiner "Kette", das man in einem Hifi-Geschäft finden würde. Trotzdem höre ich überdurchschnittlich gut Musik.

Das Schöne daran ist, dass es sich viel besser in die Wohnlandschaft einordnet. Man sieht es nämlich (fast) nicht.
peacounter
Inventar
#26 erstellt: 31. Dez 2014, 14:58
Ja, dein Konzept ist interessant.
Aber nicht unbedingt was für die Masse und ich glaub, darum ging's dem te.
Und dass die Nerds oft mehr auf imposante Geräte stehen, ist ja auch bekannt.
Meine Welt ist das wie du weißt auch nicht.
Pauliernie
Inventar
#27 erstellt: 31. Dez 2014, 15:15
Hallo,

solange sich die Nerds von heute nur einen Stöpsel ins Ohr stecken und MP3-Salat konsumieren, werden Sie kaum Zugang zu guten Hifi bekommen.

Leider sind diese Art Musikkonsumenten mittlerweile in der Mehrzahl. Hauptsache bunt, geil, laut und viel GB-Speicher. Diese Klientel wird voraussichtlich den Niedergang von Hifi-Geräten im allgemeinen und VV im besonderen beschleunigen.
ohne_titel
Inventar
#28 erstellt: 31. Dez 2014, 15:23
es gibt sicher gewaltige verschiebungen auf dem massenmarkt, die auf lasten klassischer hifiketten gehen.
genau wie es leute gibt, die noch analog fotografieren, zu fuß zur arbeit gehen und auf offenenm feuer kochen, wird es auch immer leute geben, die klassische vollverstärker nutzen.
die breite masse freilich wird einen anderen weg gehen.
in den 80er jahren hatte jede familie, die etwas auf sich hielt, eine stereoanlage im wohnzimmer, die damals ein monatsgehalt kostete. viele dieser anlagen können klanglich heute noch mithalten. diese anlagen wurden lange genutzt und sind heute zumindest in teilen verbraucht oder obsolet. sie werden nicht 1:1 ersetzt, weil sich die nutzung verändert hat.
in den hochzeiten der stereokette wurde absichtsvoll eine platte (die damals geld kostete) ausgewählt und aufgelegt. man begab sich wahlweise einzeln auf den penibel ausgerichteten ikea poäng sessel oder im rudel auf den boden und hörte das werk.
heute wird musik anders benutzt; nicht mehr der gezielte genuss eines ganzen werks stellt die regel dar, sondern die unbegrenzte berieselung mit beliebig verfügbarer musik, gekauft oder geklaut, mobil oder daheim, elektropop oder klassik. da die musik immer konsumiert wird, kann niemand es sich leisten, dafür im wohnzimmer sitzen zu bleiben. in der bahn, in der küche, am klo und im garten muss die lückenlose versorgung enhalten bleiben. die wiedergabequalität ist den umständen geschuldet. und für das eine mal am sontag vormittag, wenn papa sich nach dem frühstück seine peter gabriel - mp3s anhören will, ist der extraaufwand, den eine geeignete wiedergabekette erfordert, schwer zu rechtfertigen. ich habe mal kurz nachgerechnet: die fläche, die meine durchschnittsstereoanlage beansprucht, kostet in 30 jahren (so alt sind die ältesten teile...) in münchen etwa € 5400,- miete. das unterbauküchenradio wohnt dagegen fast umsonst...
peacounter
Inventar
#29 erstellt: 31. Dez 2014, 15:24
Oh, das Niveau von mobilem HiFi ist heute enorm hoch und der Markt wächst weiter.
Schlechte Handys mit beipackstöpsel oder Beats-KH sind da oft nur der einstieg fürs highendige mobile Hobby.
Player und inears für vierstellige Summen sind heute keine Seltenheit mehr.
Mit niveau-oder anspruchsloser Beschallung hat das nichts zu tun.
Da verlagert sich halt nur der Konzertsaal vom Wohnzimmer in die Bahn, ins Schwimmbad usw
Und nur weil man kann heißt es ja nicht, dass man ungezielt auf random hören muss.
Ich jedenfalls tue das nicht, auch nicht in der Bahn mit dem Player/Handy in der Hand.
Und die meisten, die ich kenne, auch nicht.


[Beitrag von peacounter am 31. Dez 2014, 15:28 bearbeitet]
ohne_titel
Inventar
#30 erstellt: 31. Dez 2014, 15:46
das sollte jetzt kein angriff auf mobile systeme sein, und wenn ich 300,- in ein inearsystem investiere und das an einem vorhandenen telefon betreibe, wird das um drei klassen besser klingen als eine neue stereoanlage für 300,-. ich wollte damit nur darauf hinweisen, dass die zurückgehende verbreitung eines gerätetyps nicht so sehr anderen gerätetypen gleicher bauform anzulasten ist, sondern der tatsache, dass die gebrauchssituation eine andere geworden ist.
herrdadajew
Inventar
#31 erstellt: 31. Dez 2014, 15:46

ohne_titel (Beitrag #28) schrieb:
es gibt sicher gewaltige verschiebungen auf dem massenmarkt, die auf lasten klassischer hifiketten gehen.
genau wie es leute gibt, die noch analog fotografieren, zu fuß zur arbeit gehen und auf offenenm feuer kochen, wird es auch immer leute geben, die klassische vollverstärker nutzen.
die breite masse freilich wird einen anderen weg gehen.
in den 80er jahren hatte jede familie, die etwas auf sich hielt, eine stereoanlage im wohnzimmer, die damals ein monatsgehalt kostete. viele dieser anlagen können klanglich heute noch mithalten. diese anlagen wurden lange genutzt und sind heute zumindest in teilen verbraucht oder obsolet. sie werden nicht 1:1 ersetzt, weil sich die nutzung verändert hat.
in den hochzeiten der stereokette wurde absichtsvoll eine platte (die damals geld kostete) ausgewählt und aufgelegt. man begab sich wahlweise einzeln auf den penibel ausgerichteten ikea poäng sessel oder im rudel auf den boden und hörte das werk.
heute wird musik anders benutzt; nicht mehr der gezielte genuss eines ganzen werks stellt die regel dar, sondern die unbegrenzte berieselung mit beliebig verfügbarer musik, gekauft oder geklaut, mobil oder daheim, elektropop oder klassik. da die musik immer konsumiert wird, kann niemand es sich leisten, dafür im wohnzimmer sitzen zu bleiben. in der bahn, in der küche, am klo und im garten muss die lückenlose versorgung enhalten bleiben. die wiedergabequalität ist den umständen geschuldet. und für das eine mal am sontag vormittag, wenn papa sich nach dem frühstück seine peter gabriel - mp3s anhören will, ist der extraaufwand, den eine geeignete wiedergabekette erfordert, schwer zu rechtfertigen. ich habe mal kurz nachgerechnet: die fläche, die meine durchschnittsstereoanlage beansprucht, kostet in 30 jahren (so alt sind die ältesten teile...) in münchen etwa € 5400,- miete. das unterbauküchenradio wohnt dagegen fast umsonst...


VOLLKOMMEN AUF DEM PUNKT GEBRACHT!!!!
peacounter
Inventar
#32 erstellt: 31. Dez 2014, 16:49

ohne_titel (Beitrag #30) schrieb:
... dass die gebrauchssituation eine andere geworden ist.

Das ist zweifelsohne so.
Führt aber imo nicht zu einem beliebigeren und weniger bewussten Umgang mit Musik, wie oft behauptet wird.
Die Mehrheit der Konsumenten hat früher auch schon völlig random und mit schrottigem Sound gehört, da hat sich nach meiner Beobachtung nichts geändert.
Und bei mir persönlich hat die Möglichkeit, überall und jederzeit auf höchstem Niveau Musik hören zu können, sogar zu noch häufigerem und oft intensiverem gezielten hören geführt.
Wenn ich zb abends mit dem Rad am Rhein entlang fahre und bei der Kulisse spontan Lust auf etwas bestimmtes bekomme, kann ich anhalten und auf einer Bank mit Blick auf die Schiffe zb Otis Redding hören.
Früher musste ich da bis zu Hause warten und der besondere Moment war dann längst vorbei.
Und auch die Fahrt in den öffentlichen wird so zum Rückzug in den Konzertsaal.

Wenn ich mich so umsehe hat sich der musikkonsum eigentlich nur verschoben aber nicht wirklich verändert.
Für ein überleben der Gattung vollverstärker ist diese Entwicklung natürlich nicht förderlich.


[Beitrag von peacounter am 31. Dez 2014, 16:52 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 31. Dez 2014, 17:07
Moin


heute wird musik anders benutzt; nicht mehr der gezielte genuss eines ganzen werks stellt die regel dar, sondern die unbegrenzte berieselung mit beliebig verfügbarer musik, gekauft oder geklaut, mobil oder daheim, elektropop oder klassik. da die musik immer konsumiert wird, kann niemand es sich leisten, dafür im wohnzimmer sitzen zu bleiben.


exakt beschrieben, nur die Schlussfolgerung ist aus meiner Sicht exakt jener Unsinn, den man uns seit einigen Jahren einzureden versucht..
Multitasking ist das Zauberwort..

Beim Hund ausführen mails beantworten, beim Autofahren lustige videos auf dem ifone geniessen, während des Fussballspielens noch schnell den Zwischenstand twittern - und alles schnell und hopp und haupsache etwas gemacht..

Die Qualität dieses outputs kann man in Foren bewundern - komplette Artikel ohne Gross-Kleinschreibung, Ortografie oder Zeilenumbruch - nur von Masochisten mit Genuss zu lesen.
Im Arbeitsleben: 25jährige cracks, die laut CV schon alles gemacht und gerissen haben, aber de fakto zu nichts in der LAge sind.
Und im Privatleben: Menschen, die häufig wirken, als wären sie für eine Ratiofarm-Werbung als ADHS-Darsteller unterwegs.

Konzentrationsfähigkeit, Reflektieren, Fokussieren - alles Quatsch- lieber ganz viel, ganz schnell , nichts richtig- Leben in CRANK-Stil..

Bescheuert, imo..
peacounter
Inventar
#34 erstellt: 31. Dez 2014, 17:14
Jo, das ist richtig.
Wenn ich höre, wieviele Leute hier schreiben, dass sie unter anderem deswegen gerne Vinyl hören, weil die Unmöglichkeit zu skippen sie entschleunigte, wundere ich mich auch jedesmal.
Ich persönlich höre so gut wie immer nur ganze Alben, egal ob von cd, Vinyl, Festplatte, Handy oder Kassette.
Ich skippe nicht rum und fasse auch random Play nicht an.
Da muss ich mich nicht disziplinieren.


[Beitrag von peacounter am 31. Dez 2014, 17:15 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#35 erstellt: 31. Dez 2014, 17:39
"Der Tod des Vollverstärkers", das klingt ja gleich hübsch dramatisch, so eine Stufe unter "Das Ende der Welt".
Mir persönlich ist es völlig wurscht, ob es in 20 oder 30 Jahren noch Vollverstärker geben wird. Das ist doch nichts als ein Produkt, mit bestimmten Anforderungen und einer daraus resultierenden Beschaffenheit. Im Falle des VV sind das die schaltbaren Eingänge, Lautstärke- und Klangregelung und die Verstärkereinheit, alles in einem Gehäuse. Wenn sich dieser Verbund mal auflöst, etwa um die Verstärker direkt hinter der digitalen Frequenzweiche vor die Treiber zu setzen, dann bleibt eine Steuer- und Kontrolleinheit übrig, im Wesentlichen ein (intelligenter) Vorverstärker. Ich könnte mir auch eine Netzwerklösung über WLAN vorstellen, die Klangregelung wandert dann auch in die Boxen.
Wie sich die Rezeption von Musik in 20 oder 30 Jahren darstellen wird, das weiss ich natürlich auch nicht. Schon gegen die ersten Grammophone wurde gewettert, sie würden den "echten" Musikgenuss zerstören und quasi eine Generation musikalische Analphabeten heranziehen. Erinnert mich ein wenig an die Tiraden gegen die unerzogene Jugend, die gibt es (nachgewiesen) seit Plato.
peacounter
Inventar
#36 erstellt: 31. Dez 2014, 17:45
Seh ich auch so.

Ich würd heute auch keinen VV mehr anschaffen.
Wenn ich heute mit HiFi anfinge, dann würde ich nen Rechner und aktive LS anschaffen.
Dazu noch das mobile Equipment und aus-die-maus.
Und alles zusammen würde vermutlich inflationsbereinigt nur drei viertel von dem kosten, was ich Anfang der 80er für meine erste anlage bezahlt habe.
Trotz besserer klangqualität.
Imo ist das dem "echten Musikgenuss" (was immer das dann genau ist) eher zuträglich.
Burkie
Inventar
#37 erstellt: 31. Dez 2014, 17:55
Hallo,

ich denke auch, dass das traditionelle Hifi austerben wird.
Wer braucht das auch?
Wer auf der Höhe er Zeit ist, hat entweder Surround (durch das Musik enorm gewinnt), oder sein Smartphone und Mini-Anlage.

Grüsse
kempi
Inventar
#38 erstellt: 31. Dez 2014, 18:00

ohne_titel (Beitrag #28) schrieb:
................... in den hochzeiten der stereokette wurde absichtsvoll eine platte (die damals geld kostete) ausgewählt und aufgelegt. man begab sich wahlweise einzeln auf den penibel ausgerichteten ikea poäng sessel oder im rudel auf den boden und hörte das werk.
heute wird musik anders benutzt; nicht mehr der gezielte genuss eines ganzen werks stellt die regel dar, sondern die unbegrenzte berieselung mit beliebig verfügbarer musik, gekauft oder geklaut ................

Zu den sog. "Hochzeiten der Stereokette" konnte sich keiner in meinem Freundeskreis soetwas leisten. Wir hatten Kompaktanlagen z.B. von Quelle und liehen uns auch mal in der Stadtbibliothek Platten. Die Charts wurden selbstverständlich mit dem Kassettenrecorder aufgenommen. Und weil wir so wenig Platten hatten, hörten wir sie so oft, bis Sie uns aus den Ohren heraus kamen.
Teilweise haben wir große Boxen mit Lautsprechern gebaut, die wir aus Musiktruhen vom Sperrmüll hatten. Und wenn wir uns trafen, haben wir wahllos alle Platten aufgelegt, die gerade zur Verfügung standen oder es wurden Kassetten abgespielt.
Ich kann bestätigen, dass wir "im Rudel auf dem Boden lagen", aber wir hörten kein "Werk" sondern tranken Bier, quatschten, baggerten die Mädels an, rauchten, diskutierten etc. während die Musik im Hintergrund lief.
Erst als wir zu etwas Geld kamen, kauften wir uns eine Stereoanlage -- von Hifi war da aber auch noch keine Rede. Unsere Art Musik zu hören, hat sich dadurch aber nicht wirklich verändert -- außer, dass wir nicht mehr jeden an unsere "wertvollen" Platten ran ließen.


Ach ja, imo verschlafen die Hifi-Hersteller uns Vollverstärker mit DSP etc. anzubieten. Warum sollte ich einen AVR mit einem Haufen TV- und sonstigen Kram kaufen, den ich nicht brauche? Den Klang einer bestehenden Anlage zu verbessern, daran haben wir doch alle ein Interesse, oder?


[Beitrag von kempi am 31. Dez 2014, 18:12 bearbeitet]
Schäferhund
Stammgast
#39 erstellt: 31. Dez 2014, 18:13

kinodehemm (Beitrag #33) schrieb:
Moin


heute wird musik anders benutzt; nicht mehr der gezielte genuss eines ganzen werks stellt die regel dar, sondern die unbegrenzte berieselung mit beliebig verfügbarer musik, gekauft oder geklaut, mobil oder daheim, elektropop oder klassik. da die musik immer konsumiert wird, kann niemand es sich leisten, dafür im wohnzimmer sitzen zu bleiben.


exakt beschrieben, nur die Schlussfolgerung ist aus meiner Sicht exakt jener Unsinn, den man uns seit einigen Jahren einzureden versucht..
Multitasking ist das Zauberwort..

Beim Hund ausführen mails beantworten, beim Autofahren lustige videos auf dem ifone geniessen, während des Fussballspielens noch schnell den Zwischenstand twittern - und alles schnell und hopp und haupsache etwas gemacht..

Die Qualität dieses outputs kann man in Foren bewundern - komplette Artikel ohne Gross-Kleinschreibung, Ortografie oder Zeilenumbruch - nur von Masochisten mit Genuss zu lesen.
Im Arbeitsleben: 25jährige cracks, die laut CV schon alles gemacht und gerissen haben, aber de fakto zu nichts in der LAge sind.
Und im Privatleben: Menschen, die häufig wirken, als wären sie für eine Ratiofarm-Werbung als ADHS-Darsteller unterwegs.

Konzentrationsfähigkeit, Reflektieren, Fokussieren - alles Quatsch- lieber ganz viel, ganz schnell , nichts richtig- Leben in CRANK-Stil..

Bescheuert, imo..


genau so sehe ich das auch. klassik z.b. mal eben so nebenbei? da kann man es auch gleich bleiben lassen, denn genießen kann man die musik so nicht, finde ich jedenfalls.
im auto spielt das radio auf ukw oder cd so nebenher, da muß ich mich auch auf wichtigeres konzentrieren, nämlich auf die fahrfehler derer, die @kinodehemm so trefflich beschrieben hat und in der bahn schaue ich aus dem fenster oder unterhalte mich auch gern mal, wenn ich jemanden gefunden habe, der nicht unentwegt auf ein display glotzt...
kempi
Inventar
#40 erstellt: 31. Dez 2014, 18:20
[quote="Schäferhund (Beitrag #39)"][quote="kinodehemm (Beitrag #33)"]Moin

[quote]............... Die Qualität dieses outputs kann man in Foren bewundern - komplette Artikel ohne Gross-Kleinschreibung, Ortografie oder Zeilenumbruch - nur von Masochisten mit Genuss zu lesen........[/quote]
genau so sehe ich das auch..........[/quote]
....und warum schreibst Du dann nicht korrekt?
[quote="Schäferhund (Beitrag #39)"]............. klassik z.b. mal eben so nebenbei? da kann man es auch gleich bleiben lassen, denn genießen kann man die musik so nicht, finde ich jedenfalls.........[/quote]
Klassische Musik als Hintergrundmusik geht doch super -- besonders im Auto, wo sie mich entspannt. Und Entspannung ist doch auch Genuss.
peacounter
Inventar
#41 erstellt: 31. Dez 2014, 18:45
@schäferhund:
Klar unterhalte ich mich auch mal in der Bahn aber das will ich eben nicht immer.
Und dann ist es doch toll, dass man unterwegs entspannt und genussvoll seinem Hobby fröhnen kann.

Und auf langen zugreisen geht auch Klassik sehr gut.
Oder im Urlaub am Pool oder auf dem Balkon.

Also imo befördern die neuen Möglichkeiten eher das konzentrierte musikhören als dass sie es "sabotieren".
Nen VV braucht man dafür aber eben nicht.
Burkie
Inventar
#42 erstellt: 01. Jan 2015, 09:44

kempi (Beitrag #38) schrieb:

ohne_titel (Beitrag #28) schrieb:
................... in den hochzeiten der stereokette wurde absichtsvoll eine platte (die damals geld kostete) ausgewählt und aufgelegt. man begab sich wahlweise einzeln auf den penibel ausgerichteten ikea poäng sessel oder im rudel auf den boden und hörte das werk.
heute wird musik anders benutzt; nicht mehr der gezielte genuss eines ganzen werks stellt die regel dar, sondern die unbegrenzte berieselung mit beliebig verfügbarer musik, gekauft oder geklaut ................

Zu den sog. "Hochzeiten der Stereokette" konnte sich keiner in meinem Freundeskreis soetwas leisten. Wir hatten Kompaktanlagen z.B. von Quelle und liehen uns auch mal in der Stadtbibliothek Platten. Die Charts wurden selbstverständlich mit dem Kassettenrecorder aufgenommen. Und weil wir so wenig Platten hatten, hörten wir sie so oft, bis Sie uns aus den Ohren heraus kamen.
Teilweise haben wir große Boxen mit Lautsprechern gebaut, die wir aus Musiktruhen vom Sperrmüll hatten. Und wenn wir uns trafen, haben wir wahllos alle Platten aufgelegt, die gerade zur Verfügung standen oder es wurden Kassetten abgespielt.
Ich kann bestätigen, dass wir "im Rudel auf dem Boden lagen", aber wir hörten kein "Werk" sondern tranken Bier, quatschten, baggerten die Mädels an, rauchten, diskutierten etc. während die Musik im Hintergrund lief.
Erst als wir zu etwas Geld kamen, kauften wir uns eine Stereoanlage -- von Hifi war da aber auch noch keine Rede. Unsere Art Musik zu hören, hat sich dadurch aber nicht wirklich verändert -- außer, dass wir nicht mehr jeden an unsere "wertvollen" Platten ran ließen.


Ach ja, imo verschlafen die Hifi-Hersteller uns Vollverstärker mit DSP etc. anzubieten. Warum sollte ich einen AVR mit einem Haufen TV- und sonstigen Kram kaufen, den ich nicht brauche? Den Klang einer bestehenden Anlage zu verbessern, daran haben wir doch alle ein Interesse, oder?
:prost


Da hast du eigentlich Recht.
Zu "Hochzeiten" wurde mit Schneider Poewer Packs oder Universum Kompaktanlagen gehört.
Und natürlich wurden die Hits vom Radio auf Kassette aufgenommen, oder von geliehenen Platten.
CDs konnte sich zu Anfang ja niemand leisten.
Seit etwa Mitte der 90er wurde solche Mini-Anlagen modern, die Radio, CD und Kassette in einem kleinen Gehäuse vereinigten, zusammen mit recht guten Kompaktboxen.
Wer brauchte da noch eine sperrige Stereo-Anlage, wo doch diese Mini-Anlagen erstaunlich gut klangen?

Heutzutage hören die Anspruchsvollen mit AV-Receivern in Stereo oder Surround.
Die Nebenher-Hörer mit Mini-Anlagen.
Die jungen Menschen hören ohnehin gleich über PC und Computerboxen, die auch erstaunlich gut sind, oder über Smartphones.

Wer braucht da noch reine Stereoverstärker, noch dazu ohne MP3-Funktion, ohne Streaming, Digital-Eingänge, ohne USB und ohne Raumeinmessung...?

Grüsse
rocket6861
Stammgast
#43 erstellt: 01. Jan 2015, 10:23
Vor Jahren habe ich mich von meinem damaligen Denon Receiver getrennt und dafür einen AVR3801 angeschafft. Nicht weil ich auf den Kinosound Zug aufspringen wollte, nein das Trumm läuft immer nur im Stereo Modus und wurde nur angeschafft um alle Geräte, bis auf den Plattendreher , über die Digitalen Aus und Eingänge zu betreiben. Das ging mit Stereo VV damals nicht, geht das heute oder hat das die Industrie noch immer nicht geschafft?
ZeeeM
Inventar
#44 erstellt: 01. Jan 2015, 11:22
Leistungsfähige Digitalendstufen samt Streamempfänger kann auf der Fläche einer Postkarte aufbauen. Die Elektronik lässt sich heute preiswert fertigen. Streamempfänger dran und fertig ist der moderne Lack.
Dynaudio XEO6 klingt schon sehr gut.
Pigpreast
Inventar
#45 erstellt: 01. Jan 2015, 12:54
Ich habe einen Stereo-Vollverstärker, aber nur deshalb, weil ich gepennt habe und mir bei der Suche nach einem neuen Verstärker vor wenigen Jahren der Begriff "AVR" noch kein Begriff war. Das Aussterben des Vollverstärkers wäre mir prinzipiell egal - kaufe ich beim nächsten Verstärker-Wechsel halt einen AVR (oder was dann sonst so verfügbar ist). Ein baldiges VV-Aussterben wäre mir jedoch aus "psychologischen" Gründen dennoch alles andere als recht: Wenn kein Mensch mehr einen VV hätte, müsste ich mich ständig fragen, ob ich mit meinem Geraffel noch zeitgemäß bin, mithin, ob ich mir selbst etwas entgehen lasse, wenn ich zu faul bin, meine Anlage auf- bzw. umzurüsten.


peacounter (Beitrag #14) schrieb:
Schön wäre, wenn es stereo-Amps mit einer einmessung auf den Raum gäbe, wie es beim AV längst gang und gäbe ist.
Aber das bleibt vermutlich ein Traum, der Markt ist einfach nicht da. :(

Mein Harman/Kardon HK 990 Vollverstärker hat eine Einmessfunktion, allerdings keine allzu überzeugende. Den Markt für VV mit guter, dann wahrscheinlich auch teurer Einmessfunktion sehe ich auch nicht, da interessierte Verbraucher dann wahrscheinlich ohnehin eher zum AVR greifen würden.


majorocks (Beitrag #5) schrieb:
...

OT: Netter Avatar...
TKCologne
Inventar
#46 erstellt: 01. Jan 2015, 13:09
Ich persönliche denke nicht das der VV in absehbarer Zeit ausstirbt. Es gibt noch genügend Firmen die sowohl im niedrigen als auch im hochpreisigen Segment Geräte im Angebot haben. Auch kommen immer wieder neue Geräte auf den Markt. Es entdecken auch einige Firmen den VV wieder. Ich habe mich vor Jahren wieder vom AVR verabschiedet, da ich eh zu 95% Musik höre und Sorroundsound nie mein Ding war. Wenn kaufe ich mir wieder einen klassischen VV. Ob der nun ein Einmesssystem hat oder nicht ist mir egal.
ZeeeM
Inventar
#47 erstellt: 01. Jan 2015, 14:45
Nischen gibt es immer. Auch SE Röhrenverstärker die Saba Greeencones betreiben finden ihre Fans.
Es gibt auch Kunden, für die ist jede elektronische Klangmanipulation ein absolutes NoGo.
Weischflurst
Gesperrt
#48 erstellt: 01. Jan 2015, 15:00

ohne_titel (Beitrag #30) schrieb:
ich wollte damit nur darauf hinweisen, dass die zurückgehende verbreitung eines gerätetyps nicht so sehr anderen gerätetypen gleicher bauform anzulasten ist, sondern der tatsache, dass die gebrauchssituation eine andere geworden ist.



Meine Gebrauchssituation hat sich keineswegs geändert. Ich sitze immer noch am liebsten im Wohnzimmer wenn ich Musik höre. Ich habe jetzt nur mehr Platz.

Mobil hatte ich zwischendurch auch mal, aber ich bin lieber voll im hier und jetzt.
ZeeeM
Inventar
#49 erstellt: 01. Jan 2015, 15:02
Verstärker ist für mich eine technische Aufgabe. Ein Signal X auf Y zu bekommen um damit Schall zu erzeugen. Das wars dann erst mal.
Pigpreast
Inventar
#50 erstellt: 01. Jan 2015, 16:09

ZeeeM (Beitrag #47) schrieb:
Es gibt auch Kunden, für die ist jede elektronische Klangmanipulation ein absolutes NoGo.

Das habe ich in einem anderen Thread auch schon angesprochen. Hier sehe ich (neben den "Einsteiger-Verstärkern") auch am ehesten noch das Fortbestehen von klassischen Vollverstärkern, wenn nicht gerade getrennte Vor- und Endstufen gewünscht sind.


[Beitrag von Pigpreast am 01. Jan 2015, 16:10 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#51 erstellt: 01. Jan 2015, 16:12
Das wird Fortbestehen, man hört gern mit alten Kinoverstärkern. Das hat aber Nichts mit Fortschritt in der Widergabetechnik zu tun.
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