Endstufe schießt beim einschalten die Haussicherung raus

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doc_relax
Inventar
#1 erstellt: 29. Apr 2016, 08:11
Hallo zusammen,

ich bin vor kurzem umgezogen, in ein Haus aus den 60ern, mit entsprechender Hausverkabelung. Nun ist mir zunächst aufgefallen, dass unser Staubsauger (1800 Watt) die Sicherung rausschießt, wenn man ihn auf höchster Stufe einschaltet. Runtergedreht, besteht das Problem nicht.

Aber leider passiert das auch bei meiner Endstufe Proton D1200. Wenn diese kalt eingeschaltet wird, also z.B. morgens, löst die Sicherung aus. Beim zweiten oder dritten Versuch klappt es dann meistens. Und auch wenn sie nur kurz aus war, kein Problem. Habe schon verschiedene Steckdosen, Leisten etc. probiert.

Die Sicherung für die Wohnung ist eine 16A und die gesamte Wohnung (ausgenommen Herd, Wasch- und Spülmaschine, diese wurden nachträglich separat abgesichert) hängt an dieser Sicherung.

Bei beiden Geräten ist das in meiner alten Wohnung (die neue Elektrik hatte) nie passiert.

Was kann man tun? Liegt am Verstärker vielleicht ein Defekt vor (gealterte Kondensatoren? Weiß nicht ob es sowas verursachen kann)?

Viele Grüße
doc
Rahel
Inventar
#2 erstellt: 29. Apr 2016, 08:22
Schau mal hier rein:
https://www.google.d...UWMFPsnmnu2uVXnLJTjg

Hier wird auch von einem Anlaufstrombegrenzer gesprochen.

oder hier:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-108-66.html


[Beitrag von Rahel am 29. Apr 2016, 08:23 bearbeitet]
colli63b
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Apr 2016, 09:37
Hallo,

das Phänomen kenne ich seit Jahren. In der alten (50er Jahre)-Wohnung mit auch nur einer Sicherung flog diese oft bei Einschalten "dickerer" Verstärker (Pass-Endstufe, größter Marantz-Vollverstärker) raus.

Seit einigen Jahren, in einem Neubau mit Einzelsicherungen passiert das bei diesen Geräten aber immer noch; nur ein kleiner, alter Akai-Receiver zur Kellerbeschallung "schafft" es nicht.

Oft klappt das Einschalten auf Anhieb; manchmal braucht's aber auch 5 Anläufe, bis die Sicherung drin bleibt.

D.h. ich würde auch bei Dir eher keinen Defekt der Endstufe vermuten. Wenn es zu sehr stört, wurden hier ja schon Hinweise zur möglichen Abhilfe verlinkt.

Gruß Matthias
*homekino*
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 29. Apr 2016, 12:24
Es gibt verschiedene Auslösecharakteristiken von Leitungsschutzschaltern!

siehe hier: Leitungsschutzschalter

Da hilft es nur den richtigen Leitungsschutzschalter einzubauen. (Typ C oder D)
doc_relax
Inventar
#5 erstellt: 29. Apr 2016, 19:52
Danke Leute! Durch den verlinkten Wikepedia Artikel

https://de.wikipedia...3.B6secharakteristik

habe ich rausgefunden, dass unser Sicherungsautomat der Klasse H entspricht und Stand der 70er Jahre ist. Es sind ähnliche Fälle im Internet zu finden, bei denen der Austausch dieser Sicherung durch ein modernes Klasse B oder C-Modell geholfen hat. Das werde ich mal beim örtlichen Elektriker in Auftrag geben.

Viele Grüße
doc
silberfux
Inventar
#6 erstellt: 03. Mai 2016, 11:58
Hi, ich hatte das gelegentlich bei 2 Monos (8000m) von Audiolab. Bei denen sprangen einige Sekunden nach dem Einschalten die Relais exakt im gleichen Moment an. Das war dann zu viel für die Sicherung. Es fragt sich da natürlich, warum die Hersteller bei den Geräten nicht den Einschaltzeitpunkt leicht variieren. Dann würden 2 Monos nicht mehr exakt gleichzeitig den Strom ziehen.
BG Konrad
golf2
Inventar
#7 erstellt: 03. Mai 2016, 12:29
Das Problem habe ich mit 2 ferngesteuerten Funktsteckdosen gelöst. So schalte ich nacheinander eine Endstufe nach der anderen mittels Fernsteuerung ein. Funktioniert tadellos. Ist auch vom Komfort her besser, da man sich nicht mehr nach den Endstufen bücken muss. - im Ernst, die Automaten flogen bei mir auch immer raus. Da mir das ziemlich auf den Keks ging musste eine Lösung her. Natürlich kann man auch einen Wechsel des Automaten in Betracht ziehen.
silberfux
Inventar
#8 erstellt: 03. Mai 2016, 18:38
Das ist sicherlich eine Lösung - und nicht die schlechteste. Ich habe die Teile schließlich immer von Hand nacheinander eingeschaltet, das ging auch. 2x bücken schaffe ich noch ganz gut am Abend
BG Konrad
McUHU
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 06. Mai 2016, 13:37
Relais gleichzeitig schalten hin oder her aber das sollt doch keine 16A ziehn vorallem nicht bei heimelektronik. Ich arbeit mit maschinen die relais im 128A bereich haben die knallen richtig laut und da fliegt wegen dem relais auch keine sicherung raus selbst wenn man die maschine an 63A hängt ;).
Is ja auch die frage ob die leistungssicherung fliegt oder der fi bei 2terem isses meistens ein problem irgendwo am gerät oder im netz was einen fehlerstorm verursacht.
_ES_
Administrator
#10 erstellt: 08. Mai 2016, 21:34

Relais gleichzeitig schalten hin oder her aber das sollt doch keine 16A ziehn vorallem nicht bei heimelektronik


Das sind manchmal sogar noch viel mehr als 16A - kommt auf die Zeit an.....
Im Einschalt-Moment sind die Elkos leer und laden sich mit voller Kante auf - so sie nichts dabei bremst.
In der Leistungselektronik ist die sogen. "Hochlade-Schaltung" deswegen gang und gäbe.
In der ersten Zeit nach dem Einschalten wird der Lade-Strom durch Widerstände begrenzt, die danach überbrückt werden.
Größere Verstärker wie z.B. mein Emitter haben das in ähnlicher Form und bei meinen ersten "Emmi" vor 20 Jahren flog mir immer wieder die Sicherung raus, beim Einschalten, bzw., das Prozedere bzgl mehrmals einschalten bis sie hält, hatte ich auch.
Am Ende stellte sich heraus, das beim externen NT meines Amps ein Defekt vorlag, der Lade-Widerstand war hin, als der gefixt war, hatte ich meine Ruhe.
Das ist aber auch ein extremes Beispiel, denn die Siebungen (Kapazitäten) sind in der Kiste völlig überdimensioniert.
Im Normalfall sollte das nicht passieren - so der Sicherungs-Typ wie bereits angesprochen, stimmt.


Is ja auch die frage ob die leistungssicherung fliegt oder der fi bei 2terem isses meistens ein problem irgendwo am gerät oder im netz was einen fehlerstorm verursacht


Wenn es der Fi wäre, der auslöst, würde er die Kiste nie "hoch" bekommen, das ist schon so wie beschrieben.
McUHU
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Mai 2016, 16:04
@ ES danke für die super erklärung.

Heißt aber auch neuere oder etwas teurere/bessere technik die gewisse mechanismen hat wie diese hochlade schaltung und damit den maximalen storm gleich nach dem einschalten etwas begrenzen haben diese probleme nicht, so hab ich das verstanden.
_ES_
Administrator
#12 erstellt: 09. Mai 2016, 19:49
Hi,
So in etwa, meistens jedoch ist es schlicht der "geringeren" Leistung geschuldet - wobei gering eher relativ zu sehen ist.
Zu den Elkos laden kommt der Trafo an sich noch hinzu, im Einschaltmoment.
Aber einer bestimmten Bau(Leistungs-) Größe kann man nichts anderes mehr machen, als den Strom begrenzen, will man nicht die (normale Haus-) Sicherung auslösen.
Hier nochmal eine Grafik, Quelle Epcos, nur zur Veranschaulichung:

Strom

Hat man jetzt einen Sicherungsautomaten mit entsprechender "schmalen" Kennlinie, dann kann die Dauer schon zuviel sein.
Will man es ganz genau wissen, hängt man eine Stromprobe in die Netzleitung und oszilloskopiert den Eingangsstrom. (Wenn man Langeweile und das Equipment hat)
Im Falle des TEs lag es auf der Hand, nach mehrmaligen Einschalten, bzw., kurz nach dem Ausschalten hatte er mit dem Auslösen keine Probleme gehabt.
Nö, da waren die Elkos noch nicht leer, bzw. durch die mehrmaligen Einschaltversuche Stück für Stück aufgeladen.
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