"echtes Rauschen"

Jedes elektronische Gerät (Verstärker) erzeugt ein mehr oder weniger starkes Rauschen. Es ist also normal, dass unter Umständen ein Rauschen hörbar wird. Wie stark dieses ist, hängt von der Konstruktion des Gerätes ab (Schaltungskonzept).
Ausserdem kann so ein Rauschen bereits auf der Aufnahme vorhanden sein, je nach dem, wie die Aufnahme entstanden ist (Analogaufnahme?).

Hallo schajo,

das Rauschen ist ein Zusammenspiel aus Qualität der Endstufen (Rauschspannungsabstand) und Wirkungsgrad der Lautsprecher.

Was für Werte sind denn bei Deinem Receiver und Lautsprechern angegeben?

Gruß

Hallo !

Zunächst Danke für euer Antworten...

Ich habe da am WE mal einige Tests gemacht.

Also:
1.) Die CD mit dem hörbaren Rauschen rauscht auch in einer anderen Baumarktminianlage; andere Netzdose, anderer Raum, gleiche Wohnung => Rauschen in der Aufnahme
2.) Alle Komponenten, die mit NF am Verstärker hingen abgekoppelt, das Rauschen bleibt
3.) Verstärker separat in andere Netzdose ohne anderes Gerät => Rauschen bleibt konstant
4.) andere Lautsprecher (Heco Mythos 300) am Verstärker angeschlossen => Rauschen bleibt gleich stark
5.) alten YAMAHA-Verstärker mit neuen Boxen => Rauschen noch stärker
6.) alter Vestärker mit alten Boxen => gleich starkes Rauschen, wie bei neuen Boxen

Ich bin somit zu der Erkenntnis gekommen, dass ich wohl damit leben muß....

Habe ich jetzt einen schlechten Verstärker gekauft oder schlechte Lautsprecher?

Kenndaten der Komponenten (Herstellerangaben von der HP):
Focal/JMLab Chorus 716S :Wirkungsgrad (2,8V/1m) 91,5 dB
Rausspannungsabstand der Endstufen kann ich nicht finden


Grüße

schajo

Wenn der Wirkungsgrad des Lautsprechers geringer ist, braucht er für die gleiche Lautstärke eine höhere Leistung. Und der Verstärker liefert eine bestimmte Rauschleistung, folglich hörst Du mit wirkungsgradstärkeren Lautsprechern das Rauschen entsprechend lauter.

Damit hat das Problem mal nichts mit der Qualität der Lautsprecher zu tun, höchstens mit deren Wirkungsgrad.

Man müsste die Rauschspannung am Verstärkerausgang messen (nicht mit einem billigen Universalinstrument, das ist dafür ungeeignet!) und daraus den Rauschabstand bestimmen. Damit könnte man die Qualität des Verstärkers bestimmen.

Das ganze "Netztuning" hat keinen Einfluss, weil es sich in so einem Fall um Brummen handeln würde und nicht um Rauschen.

Wenn schon RAUSCHen, dann richtig

Hallo richi44 !

Danke für die Erläuterungen. Den Wirkungsgrad meiner Focals hatte ich ja schon genannt. Was der Marantz für einen Rauschabstand hat kann ich nicht messen. Wie schon erwähnt, ich bin ein Neuling....

Ist denn ein Hochfrequenzbrummen vielleicht ein Rauschen? Ich höre Ansatzweise auch im TMT (der Lautsprecher ist ein 2 1/2-Wegesystem) ein "Brummen" oder "Rauschen", was aber nicht störend ist. Der Tieftöner ist dabei völlig geräuschfrei. Was mich wirklich ein wenig stört ist das Rauschen im Höchtöner.

Vielleicht war ich ja auch mit meiner Titelung "echtes Rauschen" zu schnell und es ist ein Hochfrequenzbrummen???

Gruss

Schajo

Wo ist das Problem?
Ich nehme nicht an, dass du 20 cm neben vor deinem LS sitzt.

Das Rauschen bei Musikwiedergabe kommt natürlich von der Aufnahme. Tracy Chapman ist garantiert nicht absolut rauschfrei.

PS: Hochleistungsverstärker rauschen oft noch etwas mehr, daher gabs früher für derartige Geräte sogar eine Leistungsklausel, die höheres Rauschen erlaubte.

Ich bin somit zu der Erkenntnis gekommen, dass ich wohl damit leben muß....

Warum also der Verdruß wegen Rauschens bei 20cm vor der Box?

Ein Brummen ist immer die Folge der Netzwechselspannung. Ist bei der Gelichrichtung die Siebung ungenügend, so entsteht der tiefe Brummton (bei Zweiweggleichrichtern typisch 100Hz). Solche Störungen treten auch auf, wenn beispielsweise eine geerdete Anlage (Schukostecker) zusätzlich eine Erdung durch ein Antennenkabel bekommt. Diese Doppelerdung führt zu Brummschleifen.
Diesem Brummen kann allenfalls ein anderer Ton überlagert sein, etwa ein sirren, aber immer ist diese tiefe Grundfrequenz dominierend vorhanden.
Ein Rauschen, wie es von Röhren, Transistoren und Widerständen stammt, entspricht einem "Landregen" oder "Aplaus". Das selbe Rauschen bekommt man, wenn man beispielsweise bei UKW keine Station eingestellt hat und das Muting (Unterdrückung eben dieses Rauschens) ausschaltet.
Das Rauschen ist vornehmlich eine Hochton-Angelegenheit ohne dominierende Frequenz, das Brummen vornehmlich eine Tieftonangelegenheit mit deutlichem Ton (eine hauptsächliche Frequenz).

Ui... viele Meinungen...

CR: Dass Tracy am Rauschen ist, hatte ich ja schon erwähnt. Siehe Maßnahme 1 in der dritten Antwort. Das Rauschen kommt von der Aufnahme.

Jetzt gibts da aber noch das "andere Rauschen". Und Dank richi44 bin ich mir nun sicher, dass es ein Rauschen und kein Brummen ist.

Es ist ja auch nicht wirklich ein Problem. Es fällt mir halt auf. Ich bin schon selbst ein wenig überrascht, was ich heute so alles höre, von dem ich noch vor 6 Monaten gar nicht wußte, das es existiert....

Ne ist schon klar, ich lebe jetzt mit meinem Standarrauschen bin aber um die Erfahrung reicher, dass ich mit höherwertigen Equipment nicht nur Nuancen in der Musik besser hören kann, sondern eben auch Fehler (wenn auch konstruktiv bedingt und physikalisch nicht vermeidbar). Das ist wohl der erste Schritt in die audiophile Richtung...

Dennoch Danke an euch alle für eure Erklärungen. Und keine Sorge ich bin nicht enttäuscht. Ich denke, dass ich mir in puncto Preis/Leistungsverhältnis eigentlich ganz gute Komponenten gekauft habe, die mir auch viel Freude bereitet haben und noch werden.

schajo