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Warum klingen Verstärker wie sie klingen?+A -A |
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Autor |
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P&M_Audio
Stammgast |
#1 erstellt: 01. Feb 2008, 15:59 | |
Parallel zur Diskussion in einem anderen Thread, dass ja sowieso alle Verstärker gleich klingen (sehr überspitzt formuliert) habe ich hier mal eine Verständnisfrage: Aus meiner Erfahrung bei Probehören mit verschiedenen Verstärkern (und auch dem was man so hört und liest) stehe ich vor folgendem Paradoxon: Sehr breitbandige oder schnelle Endstufen (Bandbreite über 200.000 Hz bei -3db; Beispiel hier: Spectral) scheinen im Mitteltonbereich "schlank" zu klingen, obwohl der Frequenzgang absolut linear verläuft. Endstufen mit begrenzter Bandbreite (-3 db bereits bei 50.000; Beispiel: Naim oder viele Röhren) klingen hingegen in den Mitten merklich wärmer als ihre schnellen Kollegen. Bei ebenso ausgeglichenem Frequenzgang zwischen 20 und 20.000 Hz. Woran liegt dies? Da der Mensch sowieso nicht über 20.000 Hz hören kann, dürfte es ja nicht an einem wahrgenommenen "relativen" Mangel liegen? Kann mir das jemand erklären? Gruß Martin |
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audiophilanthrop
Inventar |
#2 erstellt: 01. Feb 2008, 20:11 | |
Wenn der Frequenzgang keine Unterschiede zeigt, dann ist das nicht der relevante Parameter. Da gibt es bei Verstärkern noch ein paar mehr: Leistungsbandbreite, Verlauf der offenen Schleifenverstärkung und damit auch des Dämpfungsfaktors und des Klirrs über der Frequenz, das Verzerrungsverhalten ohne Gegenkopplung und im Zusammenhang mit der Gegenkopplung die Anfälligkeit für Leistungseinbrüchen o.ä. bei nicht rein ohmscher (v.a. kapazitiver) Belastung. Auch die Intermodulationsverzerrungen sind nicht uninteressant, da wir diese noch weit eher hören als ihre harmonische Kollegen. Ein niedriger Dämpfungsfaktor, typisch z.B. für Röhrengeräte, kann bedingt durch die resultierende Verbiegung des Frequenzgangs entsprechend dem Impedanzverlauf der Lautsprecher in "wärmerem" Klang resultieren. Vergleichsweise hoher Klirr der richtigen spektralen Verteilung ("Röhrenklang" bzw. eher Übertragerklang) tut ein übriges. Nicht ganz unproblematisch sind digitale Quellen mit signifikanten Signalanteilen im Ultraschallbereich, typisch für 1-Bit-Wandler (Noise-Shaping). Diese können durch Intermodulation im Verstärker potentiell in den hörbaren Bereich reinspucken. |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 02. Feb 2008, 14:13 | |
Es gibt solche Intermodulationseffekte auch in Lautsprechern. Kaum ein Lautsprecher kann Frequenzen jenseits von 30kHz sauber wiedergeben, geschweige denn von 100kHz oder mehr. Bei den Quellen gibt's einige SACD-Spieler, die aufgrund des DSD-Systems größere Mengen Rauschenergie im Ultraschallbereich produzieren. Wenn die nicht vom Verstärker rausgefiltert werden können sie ebenfalls durch Intermodulation im Lautsprecher hörbare Effekte erzielen. Im Extremfall kann es sogar zu thermischen Effekten im Hochtöner kommen. |
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