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Verstärker SE EL84+A -A |
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Autor |
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selbstbauen
Inventar |
12:00
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#1
erstellt: 11. Jun 2010, |||||
Es gibt hier einige Versuche einen SE Verstärker mit der EL84 zu bauen. Hier ein Beispiel für höchste Ansprüche, ohne Gegenkopplung, ohne Schaltungskniffe, für die Verstärkung eines CD-Players: ![]() Am Eingang ist ein Spannungsteiler, da die CDP in der Regel mehr als 2V Signalspannung abgeben und damit der Eingang einer ECC83 übersteuert wird. Das erste System muss eigentlich kaum Verstärkung liefern, daher ist der Kathodenwiderstand auf 7,8 kOhm gesetzt, damit wird an dem Gitter des zweiten Systems die gebotene Grenze von 2V niemals überschritten. Das Klangregelnetzwerk ist so dimensioniert, dass es in etwa bei Mittelstellung einen linearen Frequenzgang liefert. Die EL84 ist in der Kathode mit 150 Ohm so eingestellt, dass sich ein Ruhestrom von 50 mA einstellt. Wenn der Übertrager das nicht abkann, dann muss man diesen Widerstand etwas erhöhen. Bei 220 Ohm steigt die negative Gittervorspannung gegenüber der Kathode auf etwa -9 Volt und reduziert den Ruhestrom auf etwa 40 mA. Die Ausgangsleistung beträgt knappe 5 Watt sinus. Der Übertrager von "Wüstens" ist sehr gut geeignet, kann 60 mA ertragen und liefert einen linearen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz. Eine Gegenkopplung ist nicht vorgesehen, weil sie völlig unnötig ist. Die Fremdspannung ist nahe Null - und beträgt in meinem Fall nur etwa 0,5 mV am Ausgang und das auch nur, weil der Netztrafo im gleichen Gehäuse sitzt und mechanisch die Röhren schwingen lässt. Mit einer Entkopplung bekommt man das auch noch weg. Die EL84 wird mit 300 V versorgt. Das passt schon und findet man fast immer auch in den alten Röhrenradios aus den 50er und 60er Jahren. Die Heizung ist Gleichstrom. Je nach Netztrafo muss man den Widerstand - hier 0,2 Ohm - variieren, um auf die geforderten 6,3 Volt zu kommen. Man kann auch den Ladeelko variieren. Wenn die Wechselspannung mit Last bei nur 7 Volt oder weniger liegt, dann kann man den Ladeelko auch auf 20.000µF erhöhen - das bringt dann noch etwas mehr Gleichspannung. Der Aufbau sollte konsequent erfolgen - oben Versorgung mit Wechselspannung, unter nur Gleichspannung. Am Gehäuse eine Schraube, an die der Schutzleiter und die Schaltungsmasse verbunden werden. Durch das Gehäuse schlängelt sich ein Massivleiter als zentrale Masse. Eingangsbuchse isoliert gegen Masse, der Ausgang braucht keinen Masseschluss - weil es keine Gegenkopplung gibt. Ich betreibe den Verstärker mit Breitband-Lautsprecher - Greencones. Es gibt viel Musikmaterial, das hierüber phantastisch klingt, immer dann wenn es nicht besonders viel Tiefbass bringen muss. |
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pcmurx
Stammgast |
13:43
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#2
erstellt: 12. Jun 2010, |||||
Sehr schön, aber was ist deine Frage? Wenn du hier dein Projekt vorstellst bist du vielleicht im Elektronik-Selbstbauprojekt-Thread besser aufgehoben, oder? Die Dokumentation des Aufbaus gefällt mir wirklich gut! Gruß, Stefan |
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Pimok
Stammgast |
12:59
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#3
erstellt: 13. Jun 2010, |||||
Moin, ich denke die "Frage" bzw. die Sinnhaftigkeit des Themas ist im ersten Satz seines Posts gegeben:
"selbstbauen" möchte mit diesem Thema all denen, die einen El84er Eintakter bauen wollen, einen soliden und durchdachten Bauplan an die Hand geben, welcher eventuell die ständige Nachfragerei nach "Welchen Verstärker soll ich als Anfänger bauen?" verringern soll, indem er sein Projekt, gut dokumentiert und mit Kommentaren versehen, vorstellt. Gruß Kai |
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pragmatiker
Administrator |
16:57
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#4
erstellt: 13. Jun 2010, |||||
Servus zusammen,
vielleicht fehlen mir ja noch Informationen - ich kann nur ein handgezeichnetes Schaltbild lesen. Wenn es anderen auch so gehen sollte, dann fehlen zum "gut dokumentiert" noch ein paar Angaben: Welcher Ausgangsübertrager der "Wüstens" ist es denn genau? Daten und ggf. Typ des Netztrafos? Welche Daten hat die Drossel im Netzteil? Welche Spannungsfestigkeit müssen die relevanten Kondensatoren und Elkos haben? Welche Belastbarkeit benötigen die relevanten Widerstände im Stromversorgungsbereich und welche der Kathodenwiderstand der Endstufe? Welchen Wert und welche Auslösecharakteristik muß die Primärsicherung im Netzteil haben? Zulässige Bauteiletoleranzen? Wenn ich diese fehlenden Informationen kommentiere, rede ich hier nicht von mir - ich kann mir das alles berechnen und herleiten. Aber, die Zielgruppe dieses Threads ist ja offensichtlich:
Diese Fremdspannung entspricht bei einer 8[Ohm] Last einem Fremdspannungsabstand von etwa 82[dB] bezogen auf Vollaussteuerung - bei einer 4[Ohm] Last wären es ca. 79[dB]. Das sind zwar keine ganz schlechten Werte - angesichts des Aufwands im Netzteil sind sie allerdings auch nicht überragend. Und: Den vollen Dynamikbereich einer stinknormalen 16-Bit Standard CD (ca. 96[dB]) kann man mit diesen Fremdspannungsabständen auch bei Vollaussteuerung des Verstärkers nicht abbilden - hier wären Fremdspannungsabstände > 100[dB] erforderlich (was mit etwas Aufwand machbar sein sollte). Speziell die Kapazitätswerte von Lade- und Siebkondensator sind aus meiner Sicht - wenn der Netztrafo nicht irre groß und damit sehr niederohmig ist - viel zu groß dimensioniert. Bei dieser Größe speziell des Ladekondensators wird der Stromflußwinkel zum Laden des Kondensators relativ klein und der Spitzenstrom sehr groß, was für durchaus wahrnehmbare Gleichrichterverzerrungen sorgt. Und die sind dann bis zur x-ten Oberwelle der Gleichspannung überlagert oder "blasen" - wenn sie steil genug sind - direkt im Gerät herum. Weniger wäre hier aus meiner Sicht mehr (deswegen auch die Frage nach den genauen Daten der Drossel). Und: Wenn man schon alle Freiheitsgrade beim Entwurf eines Verstärkers hat, dann würde ich persönlich einen reinen Drosseleingang (also ohne jeden Ladekondensator) mit entsprechend dimensionierter Drossel und entsprechend dimensioniertem Siebkondensator vorsehen - aus der Sicht von Netztrafo und Gleichrichter ist das die schönste Last, bei der vom Netzteil die geringsten Störungen erzeugt werden. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 13. Jun 2010, 17:04 bearbeitet] |
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selbstbauen
Inventar |
21:19
![]() |
#5
erstellt: 13. Jun 2010, |||||
Danke für die interessanten Kommentare. In der Tat, das Netzteil ist überdimensioniert. Ich habe genommen, was im Schrank lag. Hier kann man frei wählen. Mir kam es darauf an, zu zeigen, dass Stabilisatoren und ähnliches nicht notwendig sind. Der Trafo ist aus dem Löwe-Opta "Venus" Stereo. Der betreibt in dem entnommenen Gerät neben der neben den Empfangsstufen noch einen SE mit den EL84. Er ist hier also etwas unterfordert - bzw. ausgelastet, weil die Ruhestromeinstellung hier höher ist. Den Übertrager wird man finden - ich mache hier keine Werbung. Die Drossel hat leider keine Beschriftung mehr, sie hat einen Widerstand von 50 Ohm. Bei den Elkos ist mindestens 350 Volt angesagt - wie angegeben ist die Spannung am Siebelko 314 Volt. Bis die Röhren Strom ziehen steigt sie auf etwa 340 Volt an. Die 250 Ohm im Netzteil sind 2 Watt-Typen - alle anderen sind 0,5 Watt-Typen. Bei der Kathode darf es auch 1 Watt sein. Die Sicherung ist für Vorsichtige 0,315A, für den sicheren Betrieb 0,5A und bei diesem Ladeelko 0,7A. Die Fremdspannung ließe sich nur mit dem Auslagern des Netztrafos noch verbessern. Oder natürlich mit einer Gegenkopplung - auf die ich aber bewusst verzichte. Die Greencones übertragen den mechanischen Brumm (50Hz) ohnehin nicht. Bei nächster Gelegenheit mach ich mal Photos und vielleicht finde ich auch noch einen kleineren Ladeelko. In der Zeichnung vergessen habe ich übrigens einen 80kOhm Widerstand parallel zum Ladeelko (damit man schneller wieder mit dem Lötkolben ran kann) und einen 330 nF Kondensator ebenso parallel. |
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