Hochohmige Lautsprecher am Ausgangsübertrager

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chris2178
Gesperrt
#1 erstellt: 23. Feb 2014, 14:01
Hallo

Ist es eigentlich so je hochomiger der Lautsprecher wird desto Lauter wird er? am Ausgangsübertrager.
Z.b bei höherer Frequenz steigt die Impdanz der schwingspule an,der Widerstand wird grösser und der Schalldruck steigt ,deswegen benutzt mann eine Impedanzlinearisierung?

beim Transistorverstärker braucht mann aber keine Impedanzlineasierung das scheint wohl anders zu funktionieren ?

und der 4 Ohm Ausgang ist etwas leiser als der 8 Ohm Ausgang am Röhrenausgangsübertrager,logisch die Spannung ist am 8 Ohm Ausgang Grösser weil mehr Windungen vorhanden sind?

habe schon lönger nix mehr mit Röhrenverstärkern gemacht,nur als Auffrischung ,hoffe hab nix falsches geschrieben

Gruss Chris
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Feb 2014, 15:44
Leider ist das Meiste falsch!

Zunächst brauchen wir für eine bestimmte Lautstärke eine bestimmte Leistung, wie die zustande kommt ist eigentlich egal.
Jetzt hast Du an einem (Transistor)Verstärker (angenommen) eine Ausgangsspannung von 10V. Bei einer 4 Ohm Last fliesst damit ein Strom von (I=U/R) 2.5A. Und die Leistung P ist U*I, also hast Du eine Leistung von 25W.
Hätte ich einen Lautsprecher mit 800 Ohm (ein alter Philips aus einem Radio oder SW-Fernseher), dann ergäbe dies einen Strom von 10/800 = 12.5mA und die Leistung wäre demnach 125mW und nicht mehr 25W. Das ist ein Unterschied von 200, was 23dB entspricht und da ist die GERINGERE Lautstärke deutlich auffallend.

Dass ein Röhrengerät ohne Gegenkopplung bei einer hochohmigeren Last eine höhere Ausgangsspannung liefert, ist prinzipiell richtig. Nur erstens sind solche Geräte nicht Hifi, sondern bestenfalls "Highend-Schrott" und zweitens fliesst an der hochohmigeren Last weniger Strom (darum ist die Spannung höher). Aber über alles gerechnet kommt IMMER weniger Leistung daher und damit weniger Lautstärke.

Die Impedanzlinearisierung kann man einmal benutzen, um die Weiche überhaupt berechenbar zu machen und vor allem um dem Röhrenverstärker eine einigermassen gleichmässige Last mit möglichst wenig Phasendrehungen anzubieten. Nur so lassen sich stärkere Gegenkopplungen verwirklichen, welche Klirr und Frequenzgangfehler wirksam verhindern. Und das nicht nur bei den Röhrengeräten!
chris2178
Gesperrt
#3 erstellt: 26. Feb 2014, 18:19
Hallo Richi

das ist mir schon Klar das der hochohmige z.b 800 Ohm Lautsprecher viel viel leiser klingen wird,da ja sowenig strom fließt und der Lautsprecher mit grossen Spannungen läuft. Die haben ja auch nen übertrager der die Spannung hochtransformiert bei kleinem (Strom).

Was ich nicht so richtig verstehe ist,das am Röhrenverstärker z.b ein Mitteltöner oder Hochtöner angeschlossen ist die Schwingspule wird
mit zunehmender Frequenz hochohmiger ,und damit Lauter ?müsste es nicht genau umgekert, also leiser werden?(deswegen benutzt mann doch die Lineaisierung um den Pegel da zu senken und eben zu halten) das hab ich irgendwie nicht richtig kapiert


[Beitrag von chris2178 am 26. Feb 2014, 20:33 bearbeitet]
chris2178
Gesperrt
#4 erstellt: 26. Feb 2014, 21:08
Ich glaube es ist so....Der Ausgangsübertrager bildet mit der Lautsprecherschwingspule(n) eine Rheienschaltung/Spannungsteiler.Wenn dann die Impedanz der Schwingspule steigt (z.b von 6 auf 15 Ohm) ,ist da die abfallende Spannung grösser.Somit grössere Amplitude b.z.w Schallpegel bei dieser Frequenz.


[Beitrag von chris2178 am 26. Feb 2014, 21:26 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 27. Feb 2014, 08:42
Es stimmt, dass durch die Induktivität der Schwingspule deren Impedanz ansteigt und damit nimmt eigentlich die Leistung ab.
Es ist aber auch so, dass bei einer Ansteuerung mit frequenzlinearer Spannung (Transistor-Verstärker oder Röhre mit starker Gegenkopplung) der Frequenzgang des Lautsprechers weitgehend linear verläuft, da der Wirkungsgrad mit steigender Frequenz zunimmt. Der Abfall durch die Impedanz wird also durch den steigenden Wirkungsgrad (bezw. den Kennschalldruck) ausgeglichen.

An dieser Stelle etwas, das beim Lautsprecherbau bisweilen zur Anwendung gelangt, nämlich der Kurzschlussring am Magneten. Damit wird die Wirkung der Schwingspulen-Induktivität weitgehend verringert. Und damit kann ein Frequenzgang mit fallender Tendenz linearisiert werden. Es ist also so, dass je nach Konstrukt eine derartige Massnahme Sinn macht oder eben nicht. Und das jeweils unter der Annahme, dass der Verstärker keinen Ri hat und linear ist.
Diese Massnahmen sind schon (oder "erst") seit über 40 Jahren bekannt und werden daher bei Lautsprechern in Verbindung mit niederohmigen Verstärkern angewendet. Die ganze Lautsprechertechnik zielt seit diesen ca. 50 Jahren auf einen Ri von Null ab. Daher gibt es bei hochohmigen Geräten unvorhersehbare klangliche Auswirkungen, je nach Lautsprecher. Wenn man also die Verstärkertechnik von 1930 anwenden will, sind auch Lautsprecher aus jener Zeit angesagt. Wenn man aber moderne Lautsprecher verwendet, sollte auch der Verstärker der heutigen Technik entsprechen.

Wenn man einen Lautsprecher mit konstanter Spannung ansteuert und durch einen Trick (negativer Ri des Verstärkers) seine Widerstände (Drahtwiderstand der Schwingspule und deren Impedanz) kompensiert, so bekommt man einen Frequenzverlauf mit 6dB/Oktave ansteigendem Frequenzgang.
Ohne den negativen Ri, aber auch ohne höheren positiven Ri des Versatärkers heben sich die induktiven Auswirkungen und der Wirkungsgrad-Anstieg auf. Und genau darum sollte ein Verstärker (ohne Korrekturen) einen linearen Frequenzgang und einen Ri von nahezu NULL haben!

Und zu dem mit 6 und 15 Ohm: Der Ausgangstrafo selbst hat einen Ri von etwa 0,1 Ohm. Der tatsächliche Ri eines Röhrenverstärkers hängt von seiner Schaltung ab. Es ist durchaus möglich, dass wir am 4 Ohm Anschluss einen Ri von bis zu 40 Ohm Ri bekommen. Dann haben wir aber wieder eine Stromreduktion durch die Lautsprecher-Impedanz und damit einen "Leistungsverlust". Nur ist dieser Leistungsverlust nicht so hoch wie bei einem Verstärker mit kleinstem Ri. Und nur unter dieser Bedingung ist eine ausgeglichene Wiedergabe gewährleistet.

Röhrenverstärker ohne Gegenkopplung (oder mit nur schwacher) sind in alten Radios zu finden. Und da gibt es auch die Lautsprecher, welche nicht im Gehäuse (geschlossene Box) eingebaut sind, sondern nur in einer Schallwand. Und der Lautsprecher ist auf einen ausgeglichenen Klang unter diesen Umständen (offene Schallwand, hoher Verstärker-Ri) konstruiert. Wenn wir also so eine alte Tröte an einen modernen, niederohmigen Verstärker anschliessen oder in ein geschlossenes Gehäuse einbauen, so klingt er schlechter. Oder wenn wir einen modernen Lautsprecher an so einem hochohmigen Verstärker betreiben, dann klingt er ebenfalls schlecht.

Sicher ist, dass Lautsprecher und Verstärker dann eine Wechselwirkung erleben, wenn der Ri des Verstärkers hoch ist (schlechter Dämpfungsfaktor <10). Und dann haben wir das Problem, dass die beiden nicht zusammen passen. Wenn wir nun einen Saugkreis einbauen müssen, um die Fehler von Lautsprecher und Verstärker auszugleichen, dann bauen wir damit eine zusätzliche Phasendrehung ein, welche sich mit der Gegenkopplung möglicherweise nicht verträgt. Es ist also durchaus möglich, dass so eine Massnahme kontraproduktiv ist.
chris2178
Gesperrt
#6 erstellt: 27. Feb 2014, 20:43
Hallo Richi

Danke für die Mühe der Antwort,mann lernt ja immer was dazu....Was auch manchmal schwer und nicht immer leicht zu verstehen ist ..........Vielen dank soweit.

Gruss Chris
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