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Kopfhörerverstärker mit Bleistiftröhren (Subminiatur) als SE- und PP-Variante

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Autor
Beitrag
Rolf_Meyer
Inventar
#151 erstellt: 08. Jun 2024, 18:15
Moin Steffen,

Sieht doch so schlecht gar nicht aus...

10Veff an 600Ohm sind aber schon fast 170mW
Der Frequenzgang sieht sehr schön glatt aus, aber mehr als 3% Klirr... das sollte nicht so viel sein... un dann der exorbitante Anstieg bei unter 100Hz. Da stimmt doch was nicht.

Verwendest Du die gleichen Ringkerne als AÜ wie ich?
Sind die Sekundärwickelungen in Serie oder parllel?
Wie groß ist der Widerstand in der Gegenkoppelung?
Hast Du die Endstufenröhren gemessen und gepaart?
Wie hoch ist die Eingangsspannung für die 10Veff am Ausgang?

Fragen über Fragen...

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#152 erstellt: 09. Jun 2024, 01:07
Moin Matthias,

als RKT für die AÜ habe ich die 20VA 2x22V RK-EC/20. Wie mir jetzt erst auffällt hatte ich mich da bei der Bestellung wohl verklickt. Du hattest, wenn ich mich recht erinnere, die 10VA-Variante. Hauptsache das war jetzt nicht ein großer Fehler von mir.

Die beiden Sekundärwicklungen sind bei meinem Aufbau in Serie geschaltet.

Der Widerstand in der (globelen) Gegenkopplung beträgt bei mir 150 kOhm.

Die Endstufenröhren sind nicht einzeln ausgemessen, eher zufällig kombiniert, sind aber vom selben Hersteller ("Made in France"), was vermutlich nichts heißen muss.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich habe vorhin noch mal alle DC-Arbeitspunkte gemessen:

Vorstufe:
6943: U_Kathode: 0,43V (l) / 0,44 V(r) [LT-Spice meint hier: 0,45V]
6943: U_Anode: 42,4V (l) / 42,6V (r) [LT-Spice meint hier: 38,6V]

Phasensplitter:
6943: U_Kathode: 44,7V (l) / 43,4V (r) [LT-Spice meint hier: 39,2V]
6943: U_Anode: 95,6V (l) / 97,2V (r) [LT-Spice meint hier: 101,7V]

Endstufe:
5902: U_Kathode: 18,1V (l) / 17,9V (r) [LT-Spice meint hier: 17,7V]

+UB_stab_Endröhren: 152,8V
+UB_stab_Vorröhren (über RC-Sieb): 140,8V

AC_Hochvolt: 133,8V
DC_Hochvolt_Ladeelko: 171,0V

Heater_1_AC (5902): 8,34V, über Serienwiderstand an den Röhren: 6,7V
Heater_2_AC (6943): 9,1V / DC und nach LM317: 6,5V an den Röhren

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Wegen dem Ausmessen ....
Sowohl ARTA als auch REW haben einen virtuellen (Test)Signalgenerator. Diesen habe ich auf -20,0 dBFS gesetzt. Mein UT139c zeigt im AC-Mode (TrueRMS) bei 1kHz (Frequenz des virtuellen Sinusgenerators der Software) 212mV_eff im Generatorbetrieb an, was dann so ca. der LT-SPICE-Amplitude von 300mV entsprechen sollte. Was ich nun aber nicht so genau weiß, wie sich die Software nun generatortechnisch beim Messen verhält.
ARTA nutzt zur FFT-Spektrumdarstellung ein Rauschsignal und stellt das Spektrum in Echtzeit dar. STEPS und auch REW Wobbeln den Frequenzbereich mit einem Sinussignal durch. Ich hoffe, dass die voreingestellten Einstellungen des Testgenerators dann auch im Messmodus von der Software verarbeitet werden. Das UT139c ist während des Wobbelns leider zu langsam, um hier etwas "Gescheites" ablesen zu können.

Mit den 170mW hast Du Recht, da war ich in der Spalte meiner Tabelle "verrutscht".
Ich habe nun aber 7,75 V_eff angepeilt. In der Vergleichsübersicht (mit und ohne GK) habe ich den Ausgangspegel des KHV via realem Eingangspoti, bei unveränderten Softwaregeneratoreinstellungen der Software (virtueller Testsignalgenerator), angepasst, so dass bei 1kHz ca. 7,8V_eff an den 600Ohm anliegen.

Hier eine Messung von heute Abend:
1: 100mW 600Ohm mit GK Spektrum ARTA

2: Bode Mit Und Ohne GK (STEPS)

3: THD Mit Und Ohne GK (STEPS)

4: Bode Mit GK (REW)

4: THD Mit GK (REW)

Röhrenglühen (Bleistift / Subminiatur)

Beste Grüße
Steffen

PS: Die LT-Spice-Simulation meint bei einer Eingangssignalamplitude von 220mV und ca. 111mW@600Ohm einen Klirr von 1,40% (THD) zu errechnen, bei 300mV und ca. 205mW@600Ohm eine Klirr von 1,43% (THD).

Bei meiner Messung (100mW@600Ohm) meint ARTA (Spektrum): THD: 2,32% // (THD+Noise): 3,96%

Den massiven Anstieg der Klirrwerte in allen betrachteten Oberwellen unter 200Hz (den sowohl ARTA als auch REW zeigt) weiß ich auch nicht so recht einzuordnen.

Wegen der AÜ-RKT ... Das Kaptonband außen hatte ich aus rein optischen Gründen angebracht. Umgewickelt hatte ich an dieser Stelle Nichts. Im gehäusetechnischen Endaufbau wollte ich das "Innenleben" sichbar halten, daher auch die schwarzen Platinen und die DIY-Messingkühlkörper.

PPS: Wegen der Schaltnetzteile .... Was meinst Du kann man von diesem Vertreter hier so halten (Klick)? 5V bei 5A für 2€, evt. auch "umkonfigurierbar" auf 6,3V...


[Beitrag von Ste_Pa am 09. Jun 2024, 03:02 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#153 erstellt: 09. Jun 2024, 18:02
Moin Steffen,

Du solltest Dir mal bei den 7,8Veff an den 600Ohm den Sinus bei 20, 30 und 50Hz mit nem Oszi anschauen. Tatsächliche 10% Klirr sieht man da. Wenn Du keine sichtbaren Verformungen des Sinus siehst, dann ist da auch kein exorbitanter Klirr. Möglicherweise ist die Soundkartenmessung nicht schmalbandig genug und vorhandener Brumm wird in Klirr "uminterpretiert". Ich habe mich schon seit Jahren nicht damit beschäftigt, weil die Messerei mit Soundkarten irgendwie "Lesen im Kaffesatz" ist.
Habe dann heute sogar mal meine Schaltung auf seriengeschaltete Sekundärwickelungen umgebaut und mit 600Ohm Last gemessen. Ähnliche Klirrwerte, wie bei Dir... und sooo schlecht sind die Klirrwerte mit 2,32% nun auch wieder nicht.
Meine Messungen weiter vorn waren ja mit nur 4,5Veff/300Ohm am Ausgang, mit viel strafferer Gegenkoppelung. Diese ist bei Dir nicht wirklich vorhanden.
Bei 150kOhm hast Du da einen Gegenkoppelungsfaktor von 3,5dB, also praktisch nix Mit 300mVeff am Eingang solltest Du 7,8V am Ausgang mit einem Gegenkoppelungswiderstand von 39kOhm erreichen... ein GK-Faktor von ~10dB.

Was jedoch zu hoch ist, ist der THD+N-Wert von 3,96%... deshalb meine Vermutung, daß die Messoftware damit "durcheinander kommt". Wenn ich mit solchem Brumm Messungen im Baß mit meinem Audioanalyzer mit zu hoher Bandbreite anstelle, attestiert der mir auch jede Menge Klirr, der sofort verschwindet, wenn ich die Meßbandbreite auf 6Hz reduziere. Also aufs Oszi schauen ob der Sinus sichtbar verformt ist. Wenn nicht, alles so lassen, besser wird es nicht. Wenn doch, dann sind Deine Endstufenröhren zu weit auseinander und der AÜ wird mit Gleichstrom beaufschlagt.

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 09. Jun 2024, 18:24 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#154 erstellt: 09. Jun 2024, 18:53
... Achso, wegen der verlinkten Schaltnetzteile...
Wenn Du Lust hast, die Dinger zu "reversen", um heraus zu finden, wie da die Spannung geändert werden kann... bitteschön. Da ist keine Einstellmöglichkeit per Poti... in dessn Nähe man nach Änderungen des Widerstandswertes suchen könnte. Ich würde mir das nicht antun, wahrscheinlich auch, weil ich viel zu wenig Ahnung von der Schaltnetzteilerei habe. Aber klar doch, bei dem Preis kann man sich 10 Stück davon ordern und blind drauf los fummeln...

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 09. Jun 2024, 18:56 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#155 erstellt: 10. Jun 2024, 01:51
Moin Matthias,

ich habe mich gleich mal ans Werk gemacht und meine Schätzeisen-Scopes bemüht ...

So richtig gut sieht der Sinus bei 20Hz und 30Hz nicht aus. So ab 60 Hz wird es besser. Ich fürchte, dass Du mit den nicht so gut gepaarten Endröhren, in Verbindung mit einer Vormagnetisierung der RKT durch DC-Offset, Recht haben könntest.

Ich habe mal bei beiden Kanälen gemessen. Für meine Augen "schlägt" sich der rechte Kanal etwas besser, was die Form des Sinus bei niedrigen Frequenzen anbelangt. Seltsamerweise gibt ARTA aber dem linken Kanal bessere "Noten".

MessungenKHV-Subminiatur Sinus LowFrequency LeftChannel

MessungenKHV-Subminiatur Sinus LowFrequency RightChannel

MessungenKHV-Subminiatur: ARTA-Spektrum RightChannel

Messung von gestern am linken Kanal: THD: 2,32%, THD+N: 3,96%
Messung von heute am rechten Kanal: THD: 2,93%, THD+N: 4,35%

Mit der Positionierung der Baugruppen habe ich auch noch ein wenig "gespielt". Die Idee die RKT-AÜ hinter das Röhren-Board zu setzen, um das Gehäuse schlanker halten zu können, klappt leider nicht, was den Brummbären anbelangt. Auch die andere Variante die RKT-AÜ vor das Röhren-Board zu setzen wirkt sich ebenfalls negativ auf den Brummbären aus. Es scheint so, als dass sowohl die AÜ als auch die 6948 sehr anfällig für das elektromagnetische Feld des Netz-RKT sind.
Morgen klemme ich noch mal das Labornetzgerät an die Heizungen und schaue, was die leistungsmäßige Entlastung in Bezug auf das Störfeld des Netz-RKT bringt.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 10. Jun 2024, 02:39 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#156 erstellt: 10. Jun 2024, 19:45
Moin Steffen,

Herrjeh, da habe ich wieder viel zu viel vorausgesetzt. Da haben wir doch des Langen und Breiten besprochen, daß ein fehlender Restluftspalt, RKT absolut empfindlich gegenüber DC-Vormagnetisierung macht. Und Du lötest da Röhren im "Blindflug" ein. Ob die vom gleichen Hersteller sind ist völlig Wumpe... selbst wenn die aus dem gleichen Karton stammen, können da trotzdem Abweichungen von bis 30% des Anodenstromes im Arbeitspunkt auftreten. Das ist normal. Es gibt nur einen Grund, Röhren zu matchen... Die Verwendung in PP-Verstärkern als Endstufenröhren.
Ich habe meine Röhren auf<=2mA Anodenstrom-Abweichung im Arbeitspunkt selektiert. Keine (nennenswerte) Vormagnetisierung der Kerne... Kein Klirranstieg im Baß.
Deine Soundkartenmessungen sind also völlig korrekt.

Und nu?
Ich vermute mal, daß auch bei Dir die Röhren direkt eingelötet sind... Das gegen gematchte Röhren zu tauschen... Hölle
Und ich vermute mal stark, daß Du Dir da nicht 10-20 Röhren beschafft hast, um brauchbare Paare zu selektieren...

Wenn Du noch Platz hast, könntest Du die Schaltung aber so umbauen:
5902 PP KHV erweitert
Da sind dann solche Trimmer in Serie mit 560Ohm an die Kathoden zu bringen... Gerückt mit 10µF! Nicht mehr, sonst hast du nachher wieder eine Überhöhung im Tiefbaß.
Damit kannst Du die Ruheströme jeder Endstufenröhre vernünftig einstellen und die Vormagnetisierung der Kerne beseitigen.

Weil ungematchte Röhren nicht nur unterschiedliche Ruheströme erzeugen, sondern auch unterschiedliche Verstärkung und Steilheit aufweisen, habe ich da auch noch einen 100kOhm Trimmer an der Kathode der Phasenumkehrstufe vorgesehen. Damit kann man dann die Amplitude der jeweiligen Ansteuerung der Endstufenröhren ausgleichen und den Klirr (wenn man will) nahezu komplett beseitigen...

Sicher könnte man da auch was mit Fixed-Bias hinfrickeln, aber dann müßte die B+ um rund 20V abgesenkt werden und eine negative Gittervorspannung von 20V erzeugt werden, die dann für jedes Gitter die passende Gittervorspannung per Poti einstellbar erzeugen würde...Viel Aufwand und weit weg von "kleinem Spaßprojekt".

Gutes Gelingen,
Gruß, Matthias

Edit:
Übrigens ist die Schaltung an den Kathoden der Endstufenröhren sehr niederohmig... Du kannst also die Potis ruhig etwas absetzen... An der Stelle sind keine Störungen zu erwarten.


[Beitrag von Rolf_Meyer am 10. Jun 2024, 20:02 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#157 erstellt: 11. Jun 2024, 17:56
Moin Matthias,

ja, mit dem DC-Offset-empfindlichen AÜ-RKT hast Du wohl Recht, ich weiß auch nicht so wirklich, warum ich das nicht mehr auf dem "Radar" hatte. Zumal ich ja ähnliche Sinusformen bei meinem älteren Projekt aus 2021 mit RKT als AÜ bei niedrigen Frequenzen schon mal zu sehen bekam. Dort ging es sogar um die aktive (sekundärseitige) Kompensation des DC-Offsets im RKT (Klick).

Sekundärseitige DC-Offset Kompensation / RKT als Ausgangsübertrager (SE)


... Und ich vermute mal stark, daß Du Dir da nicht 10-20 Röhren beschafft hast, um brauchbare Paare zu selektieren...

Da vermutest Du richtig, ich hatte insgesamt 12 Stück von den 5902 bei Jan geordert, für die beiden Amp-Varianten brauche ich davon ja schon 8. Also viel Auswahl zum Selektieren von Pärchen war nicht gegeben.


... Ich vermute mal, daß auch bei Dir die Röhren direkt eingelötet sind... Das gegen gematchte Röhren zu tauschen... Hölle

Jepp, auch richtig. Auf der Unterseite meiner Platine sind zwar Lötnägel an die die Anschlüsse der Bleistiftröhren angelötet sind. Allerdings hatt ich diese ösenartig gebogen und an den Lötnägeln sind auch noch andere passive Bauteile angelötet. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anschlüsse der Bleistiftröhren auch noch durch die Oberplatte des Aufbaus durchgefädelt sind. Dort die Röhren zu tauschen, wäre in der Tat "Hölle".

Ich werde dann mal Deinen Vorschlag mit den Trimmern realisieren, und hoffe damit den DC-Offset minimieren zu können.
Mit dem Trimmer an der Phasenumkehrstufe bin ich noch am Überlegen. In den Röhrensonderheften von elektor gab es mal einen Schaltungsvorschlag, wo Anoden- und Kathodenwiderstand absichtlich Ohm-mäßig nicht ganz gleich gehalten wurden, um gewisse Verzerrungen bewusst zu erzeugen.
Ich schaue mal, wie es platzmäßig ausschaut, zum "Spielen" kann so ein Trimmer sicher nicht schaden.

Dann habe ich gestern noch mal den Versuch unternommen, alle Röhren DC zu heizen aus dem Labornetzteil. Eigentlich hatte ich gehofft, dass durch die somit realisierte deutliche leistungsmäßige Entlastung des Netz-RKT dessen elektromagnetisches (Stör)feld abnimmt. Das war leider nicht der Fall. Im direkten Vergleich zum Volllast-Betrieb / Überlast-Betrieb (RKT versorgt 2 Heizkreisläufe (1xAC und 1xDC) und die Anoden) ist keine signifikante Änderung festzustellen. Ich kann den RKT nicht näher an die RKT-AÜ und auch die Vorröhren 6943 rücken. Das bedeutet, dass die Gehäusekiste nicht kleiner als 40cm (Tiefe) und 20cm (Breite) werden darf, außer ich setze das Netzteil doch gehäusetechnisch ab, was ich eigentlich nicht wollte.

Ich werde nachher erst mal die Trimmer bestellen, muss den Küchentisch aber leider erst mal 1,5 Wochen räumen, und bin auch unterwegs. Daher wird es in ca. 14 Tagen erst weiter gehen.

Bis dahin ...

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 11. Jun 2024, 18:02 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#158 erstellt: 13. Jun 2024, 12:29
Noch eine Frage in die Runde allgemein ...

Wie realisiert man so ein ausgelagertes Netzteil am besten? Das Problem ist, ich habe
1x zwei Leitungen für die AC-Heizung
1x zwei Leitungen für die DC-Heizung und
1x zwei Leitungen für die DC-Anodenspannungen.

Lagert man dann die Gleichrichter und Stabilisierungsschaltungen gleich mit aus in das externe Gehäuse?
Im dem Fall wäre nur AC zu übertragen, im anderen Fall hätte ich AC und DC in einem Kabelbaum, was vermutlich nicht so vorteilhaft wäre.

Und dann auch die Frage, was nimmt man am besten für Stecker und auch was für Kabel? Beides sollte nicht zu "fett" sein. Nicht dass ich in Summe dann mehr Platz für die "Kabellei" benötige als ich an Platz durch den separaten Aufbau spare.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 13. Jun 2024, 12:31 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#159 erstellt: 16. Jun 2024, 19:54
Moin Steffen,


Mit dem Trimmer an der Phasenumkehrstufe bin ich noch am Überlegen. In den Röhrensonderheften von elektor gab es mal einen Schaltungsvorschlag, wo Anoden- und Kathodenwiderstand absichtlich Ohm-mäßig nicht ganz gleich gehalten wurden, um gewisse Verzerrungen bewusst zu erzeugen.

Ja, sowas kann man machen. Allerdings muß die Unsymmetrie dann schon recht stark ausfallen, damit sie von der Gegenkoppelng ncht wieder ausgeglichen wird. Ich will aber mit dem Poti die Asymmetrie der Endstufen beseitigen. Mir wären 3% bei Abhörlautstärke absolut zu viel. An meinen Hörern habe ich da <1% bei seeeeehr hoher Lautstärke (Ich brauche ja wesentlich weniger Ausgangspegel, bei 1Vrms habe ich ja schon >100dB anliegen.)... das kann so bleiben.


Wie realisiert man so ein ausgelagertes Netzteil am besten? Das Problem ist, ich habe
1x zwei Leitungen für die AC-Heizung
1x zwei Leitungen für die DC-Heizung und
1x zwei Leitungen für die DC-Anodenspannungen.


Wenn abgesetztes Netzteil, dann Gleichrichtung, Siebung und Regelung auch in das Netzteilgehäuse...
Wenn die DC-Heizspannung wirklich sauber gesiebt oder geregelt ist, kannst Du die Massen von HV und Heizung über eine gemeinsame Ader führen.
1,8A Wechselstrom würde ich nicht durch das gleiche Kabel, wie die mühsam aufbereitete HV schicken, aber Versuch macht kluch.


Und dann auch die Frage, was nimmt man am besten für Stecker und auch was für Kabel? Beides sollte nicht zu "fett" sein.

Jaja.... die Gretchenfrage.
Klein und spannungsfest.
Hier in gediegener Ausführung:
Konfektionierte Leitung
Einbaustecker
Einbaukuppelung
Und nicht denken, mit selbst konfektionierten Kabelbuchsen und -steckern wird das billiger... Das Kabel will ja auch bezahlt werden.

Es ist schon rührend, was für einen Aufwand Du betreiben willst, nur um Deinen selbstgebackenen Donut nicht entsorgen zu müssen. Naja... als Briefbeschwerer vielleicht... wobei, braucht man ja heute auch nicht mehr wirklich...

Ich war übrigens fleißig. Der nächste "Bauabschnitt" ist fertig... Die Line-Stufe:
Entgültiger Schaltplan:
6948 Line Schaltplan
Platinenlayout:
Platinenlayout
Aufbau:
FrontInnen
Frequenzgang bei Mittelstellung der Klangregler:
Klangsteller neutral
Klirr bei 2Vrms:
Klirr
(0,1% K2)
Baß voll aufgedreht, Hochton Mittelstellung
Max Bass
Baß voll abgeregelt, Hochton Mittelstellung
Min Bass
Baß Mittelstellung, Hochton voll aufgedreht
Max Hochton
Baß Mittelstellung, Hochton voll abgeregelt
Min Hochton
Baß und Hochton voll aufgeregelt
Max Bass Max Hochton
Baß und Hochton voll abgeregelt
Min Bass Min Hochton

...und alle Stellungen dazwischen sind einstellbar.
Man kann also Baß und Höhen um +/-10dB ändern. Das könnte ein wenig mehr sein, aber um die Entzerrung von 78ern nach einer RIAA-Entzerrung wieder hinzubiegen reicht es (gerade so).
Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Nix rauscht oder brummt. Die Kanaltrennung ist jedoch lausig, genau so, wie das Übersprechen der einzelnen Quellen. Aber ich höre meist Platte und da ist die Kanaltrennung auch allermeist genug... Und man hat ja schließlich nur eine Quelle in Betrieb.
Solche (bunten) Flachbandkabel sorgen eben für Übersichtlichkeit, sind aber eben nicht geschirmt. Wenn ich mal größere Lust verspüre, werde ich die Verkabelung von den 4 Eingängen zum Quellenwahlschalter und von dort zum Eingang noch mal auf geschirmte Einzeladern umbauen.. aber da muß die Lust schon wirklich groß sein....

Bleibt noch die Endstufe... (und evtl. noch so ein selbstgebauter Leiter-DAC im gleichen Gehäuse-Format)

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 16. Jun 2024, 22:02 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#160 erstellt: 17. Jun 2024, 15:55
Moin Matthias,

da bist Du ja in der Tat schon weit voran gekommen und die Klangregelei schaut sehr gut aus (von den Messwerten und auch von der "Kiste") her.


... Es ist schon rührend, was für einen Aufwand Du betreiben willst, nur um Deinen selbstgebackenen Donut nicht entsorgen zu müssen.

Ja das Backen der Dinger hat mir insgesamt recht viel Arbeit gemacht, deswegen "hänge" ich ein wenig an Ihnen und mag ich sie ungern entsorgen. Verkaufen kann ich sie vermutlich nicht, bzw. wäre mir ein Haftungsrisiko zu hoch.

Ich weiß jetzt auch nicht, wie sich der Brummbär nun verhalten würde, wenn ich die Donuts doch verbanne und mir für die Anodenspannungen klassische Blocktrafos kaufen würde und für die Heizung die Meanwell-Schaltnetzteile. Bei "Sparbötchen"-Amp hatte ich ja schon mal ein ähnliches Raum- / Brummproblem-Problem (Klick). Ein klassischer Blocktrafo ermöglichte bei dem Amp entfernungstechnisch zwar etwas weniger Abstand zu den Vorröhren (ECC83) als der RKT, aber so viel nun auch wiederum nicht, und der mögliche Abstand war auch noch anhängig von der Art / dem Hersteller des Trafos. Komischerweise hatte der billige elna TT Trenntrafo von Conrad damals die besten Ergebnisse, trotz verschweißter Bleche.

Was mich auch beschäftigt ... Ich hatte im Laufe der Zeit auch einige kleinere "Sand"-Amps gebaut. Dort war es aus meiner Erfahrung immer umgekehrt. Die kleinen Talema-Print-RKT konnte ich immer sehr sehr nahe an (Sand)Vorstufen setzen, ohne dass der Brummbär sich bemerkbar machte. Bei den auch kleinen klassischen Trafos in der vergossenen Form als Printtrafos brauchte es mehr Platzabstand. Auch sagt man Ringkerntrafos IM ALLGEMEINEN ein geringeres Störfeld nach. Da hattest Du aber schon mal etwas geschrieben, im Hinblick auf Überlast aber auch nicht idealen Bedingungen netzseitig, die die schöne RKT-Theorie dann in der Praxis mit realen Problemen konfrontiert, die der klassische Blocktrafo besser "wegsteckt".

Für die PP-Variante könnte ich den elma-TT Trenntrafo (Klick) einsetzen, bei der SE-Variante (UB=200V) ist es schon schwerer hier einen klassischen bezahlbaren Netztrafo zu finden.

Das Auslagern des Netzteiles wäre irgendwie auch nur eine Notidee, die mir nicht so wirklich gefällt, aber je eine riesen Kiste (mit mind. 40 x 20 cm) für die KHV mag ich auch nicht so unbedingt haben, gerade auch wegen der eigentlich sehr kleinen Bleistiftröhren.
Ganz so "pingelig" bin ich wegen dem Brummbären eigentlich auch nicht, wenn er nur sehr sehr leise brummt, wäre das Okay, weil ich eh i.d.R. laut über die Kopfhörer höre. Aber bei den letzten Versuchsaufbauten mit kleinerem Raumbedarf als die ca. 40 x 20 cm war es halt auch für mich zu viel an Brumm. Ideal wäre ein Abstand Vorröhren zum selbstgebackenem RKT von mehr als 40 cm.

Nun weiß ich nicht so recht ... Über irgendwelche Abschirmerei nachzudenken ist sicher auch "Unfug" ... Ich hatte zwar auf ebay vereinzelt Anbieter gefunden, die kleine Stücken von Mu-Metall-Folie zu halbwegs bezahlbaren Preisen verkaufen, aber ich fürchte von einer 0,2 mm dicken Folie kann man sich auch keine Abschirmwunder erwarten. Mit 2mm Stahlblech zuzüglich Kupfer als "Trennwand" zwischen RKT und den Netzteilen hatte ich schon Versuche gemacht, das hat hier brummtechnisch keinerlei Vorteile gebracht.

Dank Dir auch für die Infos zur "Verbinderei". Also geben tut es dann schon mal etwas, was nicht zu groß ist. Das ist auf jeden Fall schon mal gut zu wissen. Aber finanziell auch schon nicht so ganz Ohne.

Ich werde, wenn ich wieder zu Hause bin, wohl erst mal einen Versuch mit einem elma-Blocktrafo und Labornetzteil für die Heizerei starten. Ich habe so einen Trenntrafo noch in der Bastelkiste, muss aber schauen. ob das der kleinere oder größere war (leistungstechnisch).

Die SE-Variante des KHV will ich auch noch auf einem "Brett" als Komponententräger aufbauen und in Betrieb nehmen. Dafür hatte ich ja auch extra einen Donut gebacken. Der wird aber im Betrieb noch mehr überlastet, wegen der höheren UB der SE-Variante. Und ich habe in der Endstufe keine "Selbstkompensation von Brummanteilen. Daher fürchte ich, wird der Brummbär hier noch unfreundlicher werden.

Bis hier hin erst einmal.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 17. Jun 2024, 17:52 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#161 erstellt: 23. Jun 2024, 16:11
Moin Steffen,


Ich weiß jetzt auch nicht, wie sich der Brummbär nun verhalten würde, wenn ich die Donuts doch verbanne und mir für die Anodenspannungen klassische Blocktrafos kaufen würde und für die Heizung die Meanwell-Schaltnetzteile.

Es wäre Ruhe

Komischerweise hatte der billige elna TT Trenntrafo von Conrad damals die besten Ergebnisse, trotz verschweißter Bleche.

Neee, eben wegen der verschweißten Blechpakete... Das ist zwar wegen der Ausbildung von Streuinduktivität und Verlusten eher negativ, zeugt daber auch davon, daß die Bleche gleichsinnig gestapelt sind... es entsteht dadurch ein recht großer Luftspalt... und genau auf den kommt es bei "verseuchtem" Netz und etwas Überlast an. RKT funktionieren in der Tat nur noch theoretisch hervorragend, im realen Netz eher nur noch durchschnittlich oder schlecht, eben weil dieses nur noch höchst selten wirklich sauber sinusförmigen Verlauf hat... in der Regel hat man heute "angegnabbelte" Spitzen und böse Verformungen in den Flanken... das führt dann zu Gleichstromvorbelastung und treibt den RKT in den Wahnsinn.
Ich habe mich ja nun dazu schon des Langen und Breiten ausgelassen...Aber manch einer wird nicht mal durch Schaden klug.

Ich hatte im Laufe der Zeit auch einige kleinere "Sand"-Amps gebaut. Dort war es aus meiner Erfahrung immer umgekehrt. Die kleinen Talema-Print-RKT konnte ich immer sehr sehr nahe an (Sand)Vorstufen setzen, ohne dass der Brummbär sich bemerkbar machte. Bei den auch kleinen klassischen Trafos in der vergossenen Form als Printtrafos brauchte es mehr Platzabstand.

Zum Glück ist Sand nicht anfällig auf magnetische Einstreuungen... sonst gäbe es in der Unterhaltungselektronik sicher keine RKTs mehr.
Printtrafos haben idR. eine liegende Anordnung des Blechpaketes... es zeigt also immer die "dreckige" Seite zur Elektronik.

Für die PP-Variante könnte ich den elma-TT Trenntrafo (Klick) einsetzen, bei der SE-Variante (UB=200V) ist es schon schwerer hier einen klassischen bezahlbaren Netztrafo zu finden.

Der Elma Trenntrafo funktioniert auch für die SE-Variante. Etwas Phantasie und eine Drossel als L-Eingangsfilter... Dann hat man zwar nur 170-180V als Ub, reicht aber für den Zweck allemal... es müssen nicht genau 200V sein. Mit einer kleinen Kapazität (0,5-1µF) vor der Drossel, kann man die Spannung auch wieder Richtung 200V "pimpen".. Ist dann eine Mischung aus C- und L-Eingangsfilter. Aber sicher wieder eine viel zu einfache Lösung... ohne Maida und Sand...

Über irgendwelche Abschirmerei nachzudenken ist sicher auch "Unfug" ... Ich hatte zwar auf ebay vereinzelt Anbieter gefunden, die kleine Stücken von Mu-Metall-Folie zu halbwegs bezahlbaren Preisen verkaufen, aber ich fürchte von einer 0,2 mm dicken Folie kann man sich auch keine Abschirmwunder erwarten. Mit 2mm Stahlblech zuzüglich Kupfer als "Trennwand" zwischen RKT und den Netzteilen hatte ich schon Versuche gemacht, das hat hier brummtechnisch keinerlei Vorteile gebracht.

Sogar grober Unfug. Unter 0,5mm Materialstärke bringt Mu-Metall gar nichts. Und dann muß da ein geschlossener magnetischer Kreis um den Störenfried erstellt werden... also entweder mehrere Lagen als Streifen drumrum, oder ein richtiges geschlossenes Gehäuse zimmern... punktgeschweißt und unter Schutzgas speziell geglüht... viel Aufwand, aber mal eben ein Blech hinstellen bringt absolut nichts.

Und ich habe in der Endstufe keine "Selbstkompensation von Brummanteilen. Daher fürchte ich, wird der Brummbär hier noch unfreundlicher werden.

Hier hast Du wohl irgendetwas gedanklich durcheinander gebracht...

Aber schau mal, Endstufe fertig.
Schaltplan incl. Netzteil:
5902 PP Triode KHV Schaltplan
Innerer Aufbau:
Testaufbau
Da ist dann alles auf der Bodenplatte montiert, damit oben diesmal keine Schrauben raus schauen. Keine 100mm Abstand zwischen Netztrafo und Vorstufenröhre... KEIN BRUMM!
Hier dann mit Gehäuse:
KHV 5902 1KHV 5902 2KHV 5902 3KHV 5902 4
Das Dingens hat Lautsprecherbuchsen hinten... Reicht zu fortgeschrittener Stunde an wirkungsgradstarken Lautsprechern allemal... Bei Einstecken eines KH werden diese Lautsprecher natürlich abgeschaltet...

Also ist das Projekt eigentlich fertig.
Aber einen habe ich noch... Spoiler:
R2R DAC

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 23. Jun 2024, 16:16 bearbeitet]
Dago64
Ist häufiger hier
#162 erstellt: 23. Jun 2024, 21:16
[quote="Rolf_Meyer (Beitrag #161)"]Moin Steffen,

Und dann muß da ein [u]geschlossener[/u] magnetischer Kreis um den Störenfried erstellt werden...

Was für ein Quatsch!
Ste_Pa
Stammgast
#163 erstellt: 24. Jun 2024, 15:16
Moin Matthias,

na da hast Du nun ja quasi einen neuen "Hifi-Turm".

Das mit dem R2R-DAC hattest Du ja schon mal kurz angedeutet. Für meinen R2R-DAC mit Deinen Platinen in der 16-Bit-Varainte hatte ich damals auch einen (Turm) gebastelt.


... Mit einer kleinen Kapazität (0,5-1µF) vor der Drossel, kann man die Spannung auch wieder Richtung 200V "pimpen".. Ist dann eine Mischung aus C- und L-Eingangsfilter. ...


Könntest Du das eventuell etwas näher ausführen. Als alternative Variante müsste / könnte ich dem elma TT IZ58 noch einen kleinen Bruder von 2x18V dazu packen (so etwas zum Beispiel).

Eine Frage noch zu dem Meanwell-Schaltnetzteil. Du hattest in #130 geschrieben, dass es vorteilhaft ist, einen NTC (22 Ohm bei 25 Grad) und einen Elko von 1000µF nachzuschalten. Der Elko auf Deinem Bild sieht für 1000µF allerdings ganz schön fett aus. Meintest Du evt. 10000µF als Kapazität?

Über meine schönen Donuts bin ich zwar immer noch etwas betrübt, aber wenn ich Deine feinen kleinen Kisten so sehe, muss ich mich doch von ihnen verabschieden. Ich probiere diese Woche erst mal den elma TT IZ58 in Verbindung mit dem Labornetzteil, wenn damit auf kleiner Fläche Ruhe ist, werde ich mir zwei dieser Meanswells ordern. Es hilft ja Nichts.

Bis hier hin erst einmal ... Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 24. Jun 2024, 15:54 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#164 erstellt: 28. Jun 2024, 00:13
Hallo Zusammen,

eine kleine Zwischenmeldung ...

Ich habe heute noch mal ein paar Tests gemacht ...
Versuch 1: Anodenpspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung komplett DC über ein Labornetzteil statron 2229. Das Gerät soll
laut Datenblatt eine Restwelligkeit (CV Restwelligkeit Ueff) von 2mV aufweisen. So richtig Ruhe im Hörer war aber nicht.
Labornetzeil statron 2229

Versuch 2: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung komplett DC über vier Stück 1,5V- AA-Batterien. Damit ist "Schweigen im Walde", auch mit recht nahe am Rest der Schaltung angeordneten Elma TT IZ58 mit verschweißten Blechen. Wirklich erstaunlich.
BleistiftröhrenKHV-PP_ElmaTT_Anodenspannung_ElmaTT_DC-HeaterBattery

Versuch 3: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung Endröhren über AC von Elma TT IZ54 (8V-Abgriff über Vorwiderstände), mit Entbrummpoti, Vorröhren über DC, vier Stück 1,5V- AA-Batterien. Damit brummt es merkwürdigerweise auch, obwohl ich (unabhängig vom Abstand der Trafos) die Endröhren schon mal erfolgreich mit AC beheizt hatte beim RKT-Aufbau. Warum das mit dem dezidierten Elma TT IZ54 jetzt nicht klappt, wundert mich. Die 20 VA sollten im AC-Betrieb doch eigentlich ausreichen.
BleistiftröhrenKHV-PP_ElmaTT_Anodenspannung_ElmaTT_AC-Heater

Morgen kommt mein Pollin-5V-Meanwell-Schaltnetzteil (das hatte ich für die aufgerufenen 2 € mal mit bestellt, weil ich eh etwas von Pollin brauchte und die aktuell einen netten Gutschein hatten ). Damit werde ich auch noch mal einen Versuch starten (mit 1x 1,5V-AA-Batterie in Reihe zum Heizen).

Achja der Elma TT IZ58 liefert bei mir im Leerlauf 148 VAC, unter Last des PP-Amp 134VAC (beide Sekundärwicklungen parallel). Dass der Trafo mehr Spannung liefert als angegeben, wurde in zwei Bewertungen bei Conrad sogar bemängelt, für die Anwendung hier (und auch für dier SE-Variante des KHV) ist es eher von Vorteil.

Bis hier hin erst einmal ...

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 28. Jun 2024, 00:22 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#165 erstellt: 28. Jun 2024, 06:57
Moin Steffen,
Bitte warte vor weiteren Experimenten meinen nächsten Beitrag ab...
Gruß, Matthias
Rolf_Meyer
Inventar
#166 erstellt: 28. Jun 2024, 19:20
So, nu habe ich Zeit hierfür... Muß für meinen Unterhalt leider noch arbeiten.
Sah mich aber heute morgen genötigt, da mal einzuschreiten. Mir taten Deine armen kleinen Lampen leid.
Du heizt da tatsächlich mit Batterien, völlig ungebremst! Ist ja u.U. noch schlimmer, als mit einem ungebremsten 5A Schaltnetzteil!
AA-Batterien haben je nach Hersteller und Ladezustand einen Innenwiderstand in der Größenordnung 100-200mOhm. Die können also im Kurzschlußfall 5 bis 10A liefern. Kalte Heizfäden sind praktisch ein Kurzschluß... die werden erst mit Erwärmung hochohmiger. Du heizt also jedes Mal "mit der Brechstange" an! Das tut nicht gut. Manch einer beklagt, daß seine kleinsignalröhren im Enschaltmoment aufblitzen... immer Zeugnis davon, daß keine Strombegrenzung in der Heizung vorhanden ist. Das muß nicht sofort zum Ausfall führen. Aber bedenke, der Heizfaden wird auf diese Weise wesentlich schneller erwärmt als das ihn umgebende Isolationsmaterial (z.B. Aluminiumoxid) Die Folge ist mechanische Spannung (Wärmeausdehnung!) und die Isolationsschicht kann brüchig werden und abplatzen. Gar nicht schön. Wenn also schon Testerei mit Batterien oder Akku, zwei Zellen mehr nehmen und die Überspannung an einem Widerstand verbraten, dann ist der Kaltstrom wenigstens rudimentär begrenzt. Gleiches gilt natürlich auch für die Sache mit dem Schaltnetzteil in Kombination mit Batterien.

Übrigens, moderates Unterheizen ist allemal besser, als geringfügiges Überheizen... 6V tun es auch... und wesentlich länger und besser als 6,5V.

Der Rest wird umfangreicher...

Gruß, Matthias
Rolf_Meyer
Inventar
#167 erstellt: 28. Jun 2024, 21:22
So, Steffen, extra für Dich... Das Spice-Modell eines Elma TT IZ 58
Modell IZ58
Die grün eingezeichneten Widerstände sind bei "Serial Resistance" der einzelnen Wickelungen einzutragen.
Damit kann man dann schön Netzteile simulieren...
Netzteil OTL 1
für die OTL-Variante... Kannst ja mit dem C1 mal "rumspielen" und schauen, was da so passiert... (auch hinsichtlich des RMS-Stromes über die Trafowickelung)
Der grüne Graph stellt die Spannung am Ausgang der Drossel dar und der rote die Spannung am Ausgang. Blau ist der Strom über die Sekundärwickelungen... hier rund 120mAeff. R1 und C3 kannst ja mit so nem Maida ersetzen...
Oder hier die PP-Variante:
Netzteil PP


Warum das mit dem dezidierten Elma TT IZ54 jetzt nicht klappt, wundert mich. Die 20 VA sollten im AC-Betrieb doch eigentlich ausreichen.

Naja... ist eben wieder "knirsch Kante"... 4 x 450mA sind eben 1,8A und nicht 1,7A
Aber das sollte nicht der Grund für das Brummen sein... eher scheint mir da ein Massebezug der Heizung zu fehlen. Auch die AC-Heizung will Massebezug... am besten mit 2 x 100Ohm von den Heizungsanschlüssen gegen Signalmasse.
Das wird wohl auch der Fehler bei Deinem Versuch der Heizspannungsversorgung über das externe Labornetzteil sein. Massebezug? Da kannst einfach den Minus-Pol auf Signalmasse legen. Wenn diese Verbindung fehlt, kann da ein recht hohes Potenzial zwischen Heizung und Kathode entstehen... Rfk im Datenblatt sollte da erhellend sein.
Übrigens, der Kondensator hinter dem NTC hat glatte 22000µF... da geht es um geringen ESR wegen der transienten Störungen aus dem Schaltnetzteil... 100uF Folie täten es auch... ist aber costoso...

So, nun solltest Du den Brummbären erlegen können...

Gruß, Matthias

PS:

Versuch 2: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung komplett DC über vier Stück 1,5V- AA-Batterien. Damit ist "Schweigen im Walde", auch mit recht nahe am Rest der Schaltung angeordneten Elma TT IZ58 mit verschweißten Blechen. Wirklich erstaunlich.

Nee, war mit Ansage...
Deinen mangelnden Glauben an meinen Ausführungen finde ich zuweilen recht beklagenswert... Ich habe Dir reproduzierbar vorgemacht, wie das geht... und Du spielst da mit irgendwelchen Donuts,Regelungen und abenteuerlichen Heizereien rum.;)


[Beitrag von Rolf_Meyer am 28. Jun 2024, 21:29 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#168 erstellt: 29. Jun 2024, 18:34
Moin Matthias,

Dank Dir zunächst, dass Du um meine Lampen besorgt warst und aufgepasst hast. Den niedrigen Innenwiderstand und die Stromlieferfähigkeit der AA-Batterien hatte ich so gar nicht auf dem Schirm , die kleine Größe der Batterien trügt da in der Tat.
Und die Lampen sind ja quasi das Wertvollste des Aufbaus und das worum es vordringlich geht.

Ich habe jetzt Vorwiderstände und auch NTC's, so dass weitere Experimente röhrenschonender verlaufen sollten.

BleistiftröhrenKHV-PP_ElmaTT_Anodenspannung_ElmaTT_DC-HeaterBattery_SNT

Der Einfluss der Kapazität des Ladekondensators (C1) in Verbindung mit der Drossel (L4) ist sehr interessant. Somit kann man tatsächlich die Spannung etwas "einstellen".
1µF und 10H -> Spannung nach der Drossel ca. 210V "DC", Stromspitzendurch Sekundärwicklung bis ca. 260 mA
10µF und 10H -> Spannung nach der Drossel ca. 250V "DC", Sromspitzen durch Sekundärwicklung bis ca. 280 mA
100µF und 10H -> Spannung nach der Drossel ca. 245V "DC", Stromspitzen durch Sekundärwicklung bis ca. 285 mA

Hab daher vielen vielen Dank für die Simulation und die Daten zum elma TT IZ58.
Ich werde da noch etwas weiter "spielen".

Eine Frage dazu habe ich aber noch, der elma TT IZ58 ist mit 30VA (130 mA bei 230V) angegeben. Die SE Variante des "KHV" zieht ca. 100mA @200V. Ist das dann nicht auch schon "knapp Kante"?

Das Meanwell PS-25-5 (5 V-/5 A) habe ich auch in Betrieb genommen. Der Rest-Ripple liegt lt. Datenblatt bei 80mVp-p, also gleich auf mit dem EPS-45-7.5 (7,5V / 5,4A).

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen dem Mean Well EPS-45-7.5 und dem Mean Well EPS-45-7.5-C, außer dass letzteres einen "Käfig" hat?

Ich werde mich jetzt mal wieder an den "Küchentisch begeben" und weiter "Lauschen", habe vorhin noch neue Batterien gekauft. Die von gestern sind leider gestern Abend nach ca. 20 Minuten Testlauf schon leer.

Wegen den anderen Heizversuchen ... Mit Masse verbunden hatte ich die "Hilfsheizungen" bei den letzten Versuchen eigentlich ... im Fall des Labnornetzgerätes, Minus dessen auf Zentralmasse und im Falle der AC-Heizung, 100Ohm-Symmetrierpoti, Schleifer auf Sternmasse. Da muss noch irgendetwas anderes im Argen sein. Aber ich teste das gleich mal weiter ...

Achso ... Ich glaube Deinen Ausführungen eigentlich schon und bin ja immer sehr froh, dass sich Jemand hier meinen Fragen annimmt. Und diesmal hast Du sogar "vorgebaut".
Irgendwie hatte ich bei bei dem Projekt anfangs irgendwie gehofft, die beiden 50-VA-RKT, die noch hier rumlagen einer nützlichen Verwendung zuführen zu können und mit ihnen alles an Spannungen aus einem Trafo beziehen zu können. Und mit diesen Schaltnetzteilen stand ich bislang auch eher auf "Kriegsfuß". Aber ja, beim "Sparbrötchen" hatte ich auch schon mal die aktuellen Probleme mit Störeinstrahlungen des RKT, das hätte mich vermutlich noch mehr warnen müssen.
Ansonsten ist es irgendwie auch schade, dass man Material zum Herstellen klassischer Trafos nicht mehr in kleinen Stückzahlen kaufen kann (ich wüsste zumindest nicht wo, nach dem es die Fa. Sauter nicht mehr zu geben scheint). Das Wickeln eines klassischen Wickelkörpers sollte mit Bohrmachine / Akkuschrauber im Grunde genommen noch deutlich einfacher (und schneller) von Statten gehen als die Fädelei mit "Schiffchen", die es am RKT erfordert, um Windungen aufzubringen.

Bis hier hin erst einmal ...

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 29. Jun 2024, 19:15 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#169 erstellt: 30. Jun 2024, 18:00
Hallo Zusammen,

ich habe noch etwas weiter in Bezug auf den Brummbären experimentiert ...

Versuche bislang:
Versuch 1: Anodenpspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung komplett DC über ein Labornetzteil statron 2229
-> Es brummt, vernehmbar. Warum das der Fall war, konnte ich noch nicht eruieren, evt. ist das Netzteil auch nicht mehr im besten Zustand (hatte das von einem Kumpel bekommen).

Versuch 2: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung komplett DC über vier Stück 1,5V- AA-Batterien.
-> Kein Brummen bzw. minimalstes Brummen
BleistiftröhrenKHV-PP_ElmaTT_Anodenspannung_ElmaTT_DC-HeaterBattery

Versuch 3: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Vorröhren über DC, vier Stück 1,5V- AA-Batterien / Heizung der Endröhren über AC von Elma TT IZ54 (8V-Abgriff über Vorwiderstände), mit Entbrummpoti. (entspricht im Grunde Versuch 6, nur dass hier die AÜ-RKT weiter vorn also näher zum Netztrafo angeordnet sind / waren).
-> Es brummt, vernehmbar.
BleistiftröhrenKHV-PP_ElmaTT_Anodenspannung_ElmaTT_AC-Heater

Versuch 4: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung komplett DC über Meanwell-Schaltnetzteil (5V) und fünf Stück 1,5V- AA-Batterien (NTC und Vorwiderstände als Anlaufschutz, 5 Stück AA-Zellen, deshalb weil wohl schon ziemlich leer nach wenigen Minuten ).
-> Kein Brummen bzw. minimalstes Brummen
BleistiftröhrenKHV-PP_ElmaTT_Anodenspannung_ElmaTT_DC-HeaterBattery_SNT

Ich habe jetzt die RKT-Ausgangsübertrager in meinem Aufbau weiter nach vorne gerückt. Das brachte deutliche Verbesserungen. Diese scheinen für das Einstreuen des Netztrafos noch empfindlicher zu sein als die Eingangsröhren. Ein Abstand vom Netztrafo (elma TT IZ 58) von mind. 15 cm erscheint mir angemessen, aber das lässt sich gehäusetechnisch noch handeln.

Versuche neu:
Versuch 5: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung ALLER Röhren über DC aus Batterien
-> Kein Brummen bzw. minimalstes Brummen.
1_BleistiftröhrenKHV-PP_Ein_Blocktrafo_und_BatterieFürAlleRöhrenHeizungen

Versuch 6: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung der Vorröhren über DC aus Batterien / Heizung der Endröhren über AC von Elma TT IZ54 (8V-Abgriff über Vorwiderstände), mit Entbrummpoti.
-> Kein Brummen bzw. minimalstes Brummen.
Liegende Anordung der beiden Trafos am besten, Stellung des Schleifers des Entbrummtrimmers hat in meinen Ohren keinerlei Einfluss auf den Brummbören.
2_BleistiftröhrenKHV-PP_Zwei_Blocktrafos_und_BatterieFürVorröhren

Versuch 7: Noch mal den Donut rausgekramt ... Anodenspannung über Donut-RKT und Maida Regler / Heizung der Vorröhren über DC aus Elma TT IZ54 via LM317-Spannungsregler / Heizung der Endröhren über AC von Donut-RKT (über Vorwiderstände), mit Entbrummpoti.
-> Kein Brummen bzw. minimalstes Brummen
Ein Drehen des Donut-RKT um die eigene Achse hat erheblichen Einfluss auf das Brummen, ein Minimum lässt sich finden.
3_BleistiftröhrenKHV-PP_RKT_und_Heiztrafo

Versuch 8: Anodenspannung über Elma TT IZ58 und Maida Regler / Heizung der Vorröhren über DC aus Printtrafo (über LM317 Spannungsregler) / Heizung der Endröhren über AC von Elma TT IZ54 (8V-Abgriff über Vorwiderstände), mit Entbrummpoti.
-> Kein Brummen bzw. minimalstes Brummen.
Der Printtrafo streut in stehender Anordnung am wenigsten.
DREI Netztrafos für einen KHV.
4_BleistiftröhrenKHV-PP_Drei_Blocktrafos

Versuch 9: Anodenspannung über Donut-RKT und Maida Regler / Heizung der Vorröhren über DC aus selbigem Donut-RKT (über LM317 Spannungsregler) / Heizung der Endröhren über AC auch aus selbigem Donut (8V-Abgriff über Vorwiderstände), mit Entbrummpoti.
-> Brummen deutlich vernehmbar.
Der Donut-RKT ist offensichtlich deutlich überlastet, auch eine recht weite Entfernung vom Rest des Aufbaues bringt das Brummen nicht soweit zum Minimum, wie die vorherigen Versuche.
5_BleistiftröhrenKHV-PP_RKT_only_ZuVielBrumm

Das Vergleichen mit den Lauschern ist zuweilen etwas "schwierig", weil man sich die Stärke des Brummbären schlecht merken kann. Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass das menschliche Gehör nicht vergleichend hören kann, sofern zetiliche Unterbrechungen dazwischen liegen.

Bis hier hin erst einmal ...

Ich denke ich widme mich in den kommenden Tagen mal der SE-Variante.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 30. Jun 2024, 18:44 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#170 erstellt: 30. Jun 2024, 20:58
Moin Steffen,


Der Einfluss der Kapazität des Ladekondensators (C1) in Verbindung mit der Drossel (L4) ist sehr interessant. Somit kann man tatsächlich die Spannung etwas "einstellen".
1µF und 10H -> Spannung nach der Drossel ca. 210V "DC", Stromspitzendurch Sekundärwicklung bis ca. 260 mA
10µF und 10H -> Spannung nach der Drossel ca. 250V "DC", Sromspitzen durch Sekundärwicklung bis ca. 280 mA
100µF und 10H -> Spannung nach der Drossel ca. 245V "DC", Stromspitzen durch Sekundärwicklung bis ca. 285 mA


Schön, aber so ganz durchschaut hast Du das noch nicht.
Stromspitzen sind relativ egal. Entscheidend ist der RMS-Strom durch die Sekundärwickelung...
Beispiele...
Hier die nach meiner Meinung optimierte Variante für den IZ58 bei der geforderten Spannung:
Netzteil1_1
Da stehen am Ausgang 186V bei 98mA, die OTL-Schaltung wird damit prima arbeiten, es müssen nicht 200V/100mA sein.
Der Strom durch die Sekundärwickelung sieht so aus:
Netzteil1_2
Wenn man nun in der Legende des Graphen mit gehaltener Ctrl/Strg-Taste auf I(L3) klickt, öffnet sich folgendes Fenster:
Netzteil1_3
Aha, 126,nochewas mA... Das ist der RMS-Strom durch die Sekundärwickelung... soll kleiner/gleich 130mA sein... paßt.

Hier dann mit 2µF Ladekondensator...
Es entsteht hinter der Drossel eine wesentlich höhere Spannung, die ich an R1 verbrate, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen...
Am Ausgang wieder 186Vbei 98mA:
Netzteil2_1
Der Strom durch die Sekundärwickelung sieht nun etwas anders aus.... eher typisch die Ladespitzen eines C-Eingangsfilters...
Netzteil2_2
Und wenn man sich den RMS-Strom anzeigen läßt:
Netzteil2_3
Dann ist das schon weit über den zulässigen 130mA... Trafokern wird evtl. satt und verseucht die Umgegend mit Streufeldern und wird selbst recht warm...
Man sieht aber sehr schön, wie das mit dem "Lastfaktor" bei Gleichrichtungen zusammen hängt.

Und hier noch die Sache als echter L-Eingangsfilter, also ohne Ladekapazität...
Netzteil3_1
Ja, die Spannung am Ausgang ist etwas geringer und der Strom somit natürlich auch.
Gleichwohl würde die Schaltung mit den 177V noch völlig zufriedenstellend arbeiten.
Der Stromverlauf über der Sekundärwickelung ist allerdings ein ganz anderer....
Netzteil3_2
Sieht erstmal dramatisch aus, ist es aber nicht...
Hier die RMS-Geschichte:
Netzteil3_3
Ha, nur ein paar Volt weniger, aber der Trafo wird praktisch RMS-mäßig nur mit dem gleich Strom belastet, der auch am Ausgang der Siebung fließt.

Das bekommt man mit keiner noch so schlauen Elektronik hin. Drosseln haben eben ihre Daseinsberechtigung... nicht nur zum Sieben.


Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen dem Mean Well EPS-45-7.5 und dem Mean Well EPS-45-7.5-C, außer dass letzteres einen "Käfig" hat?

Ich glaube nicht, mit Käfig ist bestimmt besser...

Dein Labornetzteil hat floatenden Spannungsausgang... da ist eine Buchse für den Massebezug... vielleicht auch mit der Schaltungsmasse verbinden...
Das Massepotenzial Deiner Testaufbauten hat ja ansonsten keinen sauberen Massebezug (gegen Schutzleiter), da kann man sich schon haufenweise Müll reinholen...
Wenn die Heizerei mit dem IZ54 mal brummfrei ging und jetzt nicht mehr, hast Du Deine Lampen vielleicht schon kapttgeheizt...

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#171 erstellt: 02. Jul 2024, 20:01
Moin Matthias,

Dank Dir für die ausführlichen Erklärungen. Jetzt denke ich, habe ich verstanden, worauf Du hinaus wolltest. Ich habe mir die Simulationsbilder sogar extra abgespeichert in meinem "Wissensordner".



"... aber der Trafo wird praktisch RMS-mäßig nur mit dem gleich Strom belastet, der auch am Ausgang der Siebung fließt.
Das bekommt man mit keiner noch so schlauen Elektronik hin. Drosseln haben eben ihre Daseinsberechtigung... nicht nur zum Sieben. "

Das ist dann der Wesenskern, denke ich. Und das habe ich dann die ganzen Jahre bei meiner Einschätzung / Einstellung zur Drossel (fett, schwer, teuer und unnötig, weil durch Sand-Helferlein namens Capacitance-Multiplier, Gyrator oder Spannungsregler, leicht zu ersetzen) absolut nicht in die Betrachtung einbezogen. Den Simulationskurven des RMS-Strom durch die Sekundärwicklung nach zu urteilen, schaffe ich das (I_RMS durch Trafo_sek ~= I_Netzteilausgang) in der Tat nicht mit den "energiespeicherlosen" elektronischen Helferlein und dann kommt man an so einer Drossel nicht vorbei.

Ich habe dazu auch noch mal in meine Büchelein geschaut. Der Valve-Wizzard hat Einiges sehr gut dazu geschrieben (mit gleichem Ergebnis wie Du ).
MerlinBlencowe Designing High-Fidelity Valve Preamps: Choke-Input Rectifiers (Textauszug)
[Merlin Blencowe: Designing High-Fidelity Valve Preamps, 2016, Chapter 11.4: Choke-Input Rectifiers, p. 383 - 386]

Auch im Röhrensonderheft 7 von elektor gab es einen Artikel zum "Drosselgezwitscher".
Siebketten Mit Drossel: elektor Sonderheft 7 (Textauszug)
[Gerhard Haas: Röhren Sonderheft 7, elektor Verlag, Siebketten mit Drossel, Widerstand und Kondensatoren, Seiten 10 - 18]


Die massefreien Ausgänge des statron 2229 werden auch im Datenblatt und der Bedienungsanleitung erwähnt. Die (Extra)Massebuchse scheint aber nur bei der Variante 2229.2 vorhanden zu sein, bei der Variante 2229.1, die ich hier habe, scheinbar nicht.

Labornetzteil statron 2229

Ich könnte jetzt höchstens versuchen, die Sternmasse meines Versuchsaufbaus mit dem Schutzleiter zu verbinden, bin aber nicht sicher, ob das eine Verbesserung bringt. Aber das ist aktuell auch nicht so wichtig, wobei das Problem bei weiteren Testaufbauten und der Verwendung dieses Labornetzteils mir ja erneut begegnen wird.
Gerätetechnisch habe ich allerdings noch nie etwas in Schutzklasse I gebaut, nur in Schutzklasse II mit C8-Buchse, wegen meiner Holz- / Plexiglaskisten. Daher versuche ich immer jedwede Netzspannungs-führenden Teile / Verbindungen im Gerät selbst gut zu isolieren.


Mit dem IZ54 habe ich auch noch etwas umher probiert. Bei der aktuellen Anordnungen mit den RKT-AÜ anordnungstechnisch ganz vorne, klappt der Einsatz des IZ54 sowohl als Heiztrafo AC für die Endröhren oder aber auch als Heiztrafo für die Versorgung der Vorröhren über den LM317 mit DC. Der andere Heizungszweig und die Anodenspannungen wurden bei den Versuchen vom Donut bezogen. Versorge ich alles drei Stränge über den Donut kommt der Brummbär heftigst wieder. Demnach war Deine erste Einschätzung mit der massiven leistungstechnischen Überlastung des Donut schon goldrichtig.

6_Bleistiftröhren KHV-PP: RKT und Heiztrafo - Aufbau ohne Brummen

Wie ich final und gehäusetechnisch nun aufbaue weiß ich tatsächlich noch nicht, die SNT-Heizerei hat schon Einiges für sich, wobei nun der Aufbau mit Donut und zusätzlichem Heiztrafo auch ohne Brummbären zu funktionieren scheint, in annehmbarer Gehäusegröße und ohne abgesetztes Netzteil. ... Schwierige Entscheidung. ...

Jetzt geht es aber erst mal an die Erstinbetriebnahme der SE-Variante.

Bis hier hin erst einmal ...

Beste Grüße
Steffen

PS: Da wir auch bei der Theorie waren ... das hier war fragetechnisch noch offen ...

Rolf_Meyer (Beitrag #161) schrieb:


Und ich habe in der Endstufe keine "Selbstkompensation von Brummanteilen. Daher fürchte ich, wird der Brummbär hier noch unfreundlicher werden.

Hier hast Du wohl irgendetwas gedanklich durcheinander gebracht...

Ist es beim Gegentakter denn nicht so, dass sich Brummanteile, die möglicherweise noch auf der Anodenspannungsversorgung von Ub liegen, sich im AÜ "weg"kompensieren (und demnach die PP-Variante Brummbär-technisch vorteilhaft im Vergleich zur SE-Variante ist, bzw. die Netzteilansprüche der PP-Variante im direkten Vergleich zur SE-Variante geringer sind)?

PPS: Wegen den Drosseln ... Jan seine D10-100 ist angegeben mit 10H/100mA/330Ohm, wie schaut das beim IZ54, wenn man selbigen Trafo als Drossel nutzen mag? Deine Simulationen aus #167 nahmen auch 10H als Induktivität an.


[Beitrag von Ste_Pa am 03. Jul 2024, 03:23 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#172 erstellt: 03. Jul 2024, 21:12
Moin Steffen,

Ja, jetzt scheinst Du die Drosselgeschichte verstanden zu haben...
Ich finde es in diesem Zusammenhang schade, daß dieses (uralte) Wissen scheinbar verloren gegangen ist... Man sieht sich bei diesem Thema sogar Anfeindungen ausgesetzt... auf der Meinung basierend, daß der Einsatz von Drosseln sogar schädlich wäre. Das ist Unsinn, nicht meine Einlassungen zu geschlossenen magnetischen Kreisen zur Abschirmung von magnetischen Einstrahlungen...


Ich könnte jetzt höchstens versuchen, die Sternmasse meines Versuchsaufbaus mit dem Schutzleiter zu verbinden, bin aber nicht sicher, ob das eine Verbesserung bringt.

Aber natürlich wird das eine Verbesserung bringen. Erinnere Dich doch mal... Diese Diskussion hatten wir vor Jahren schon... Du hattest dazu sogar Meßreihen veranstaltet und die Verbesserung nachgewiesen.
Ich habe eigentlich fast immer meine Schaltungsmasse mit dem Schutzleiter verbunden, wenn auch manchmal nur mit nem Kabel mit zwei Krokoklemmen...
Wenn ich ernsthaft etwas in ein Gehäuse baue, dann ist das in Metallausführung und immer ist die Schaltungsmasse und das Gehäuse mit dem Schutzleiter verbunden... keine Faxen wie antiparrallele Dioden, Widerstände oder Kondensatoren dazwischen. Die Erstellung dieser rechteckigen Ausbrüche für die Kaltgeräteanschlußstecker ist zuweilen nervig und zeitraubend, ist aber eine elegante Möglichkeit zur "Erdung"... alle Geräte an der gleichen Steckdosenleiste und man ist 98% der Brummprobleme los.Auch ist das eine Frage der Sicherheit bei Metallgehäusen und röhrentypischen Spannungen. Und wenn man schon solch eine Angst vor dem Brummbären hat... im Heim HiFi-Bereich wird man es kaum mit großen Leitungslängen zwischen Quelle und Verstärker zu tun haben, die dann wegen unterschiedlichen Erdpotenzials wegen der Versorgung aus unterschiedlichen Steckdosenkreisen zu Brummschleifen führen.... Ist aber nur meine unmaßgebliche Meinung, die mir schon ewig das Ringen mit Brummbären erspart.


Ist es beim Gegentakter denn nicht so, dass sich Brummanteile, die möglicherweise noch auf der Anodenspannungsversorgung von Ub liegen, sich im AÜ "weg"kompensieren (und demnach die PP-Variante Brummbär-technisch vorteilhaft im Vergleich zur SE-Variante ist

Da habe ich Dich falsch verstanden. Ich dachte, Du willst der SE-Variante eine Brummkomensation andichten...
Das mit dem Aufheben des Netzbrumms im Übertrager funktioniert aber nur, wenn die Ruheströme der Endstufenröhren absolut gleich sind... Ist ja bei Dir schon Essig. Aber dessen bedarf es ach nicht. Die Betriebsspannung ist ja hinlänglich gesiebt. Sowohl bei der SE, als auch bei der PP-Variante. Aus dieser Richtung kommen die Brummbären also bestimmt nicht.


Wegen den Drosseln ... Jan seine D10-100 ist angegeben mit 10H/100mA/330Ohm, wie schaut das beim IZ54, wenn man selbigen Trafo als Drossel nutzen mag? Deine Simulationen aus #167 nahmen auch 10H als Induktivität an.

Diese Drossel vom Jan ist recht hochohmig... Du würdest also noch ein paar Volt am Ausgang verlieren....
Ich nehme die IZ54 sehr gern, da ich massenweise davon rumzuliegen habe. Habe seinerzeit zugeschlagen, als die im 10er-Pack keine 13 EUR gekostet haben.
Vielleicht haben die in dieser Anwendung auch nicht die 10H, sondern wegen der Gleichstromvorbelastung nur 5H. Das ist aber am Ende egal. Die Spannung ändert sich nicht, nur der Restripple ändert sich von 17mVpp auf 35mVpp... das ändert am Ausgang des KHV nix... ob nun 72 oder 75dB Störabstand (bezogen auf 0dB, ohne Bewertung!)... völlig Wumpe.
Probier es einfach aus. Übrigens streuen die IZ54 serienmäßig in dieser Hinsicht stark. Für reproduzierbare Ergebnisse einfach die Schweißereien aufsägen und 2 Lagen Tesa zwischen die E und I des Kerns... Dann können die die 100mA Gleichstromlast dicke ab, ohne ihre, ob des relativ großen Kerns gegenüber der Jan-Drossel, recht hohe Induktivität zu verlieren.

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 03. Jul 2024, 21:21 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#173 erstellt: 07. Jul 2024, 20:08
...vorn kürzer treten... hinten aufschließen... Schritt aufnehmen... versteht eh niemand, da sowieso ungedient...
Valenzband
Inventar
#174 erstellt: 08. Jul 2024, 10:41

Rolf_Meyer (Beitrag #172) schrieb:
...Übrigens streuen die IZ54 serienmäßig in dieser Hinsicht stark. Für reproduzierbare Ergebnisse einfach die Schweißereien aufsägen und 2 Lagen Tesa zwischen die E und I des Kerns... Dann können die die 100mA Gleichstromlast dicke ab, ohne ihre, ob des relativ großen Kerns gegenüber der Jan-Drossel, recht hohe Induktivität zu verlieren.


Für einen idealen IZ54 ergibt sich bei 50µm (eine Lage "tesa") Luftspalt eine Reduktion der Induktivität auf ca. 17% des nominalen Wertes, bei 100µm (zwei Lagen "tesa") verbleiben noch ca. 9%.
Ein "reeller" IZ54 hat bereits ein gewisses Spaltmaß durch die Fügetoleranzen der Bleche, so dass die relative Veränderung etwas kleiner ausfallen kann. Die Fügetoleranzen erklären nebenbei die Streuung der nominalen Induktivitätswerte


[Beitrag von Valenzband am 08. Jul 2024, 10:57 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#175 erstellt: 08. Jul 2024, 19:53
Moin,

Ja, wir können uns die Zeit des Wartens auch mit Nebenkriegsschauplätzen vertreiben...

Für einen idealen IZ54 ergibt sich bei 50µm (eine Lage "tesa") Luftspalt eine Reduktion der Induktivität auf ca. 17% des nominalen Wertes, bei 100µm (zwei Lagen "tesa") verbleiben noch ca. 9%.

Und nun?
Zwei Fragen...
Kennst Du die Primärinduktivität eines realen (von mir aus auch idealen) IZ54? Also den Ausgangspunkt Deiner Betrachtungen.
Auch die Stärke von Tesa-Film ist recht variabel... mir liegen hier verschiedene vor... von 20µm bis 70µm ist da alles drin... mal spaßeshalber mit einer analogen Mikrometer-Meßschraube (sowas einige nachgemessen... Und dann drückt sich unter dem kräftigen Magnetfeld die Kleberschicht auch noch zusammen.... total undefiniert eigentlich... für den Theoretiker... der Praktiker kann damit recht ordentlich um und weiß die Änderungen einzuschätzen.

Zur Primärinduktivität habe ich vor Jahren schon mal Messungen veranstaltet:
Messungen IZ54
Schau Dir die Diagramme an... und interpoliere gedanklich, wo die Graphen wohl bei 100mA Gleichstromlast wohl liegen könnten.
Das obere Diagramm zeigt einen aufgesägten IZ54 mit "zwei Lagen Tesa", der untere den gleichen Trafo noch verschweißt.
Noch Fragen?

Verstehe es doch einfach, ich veröffentliche Nichts, was ich nicht zuvor überprüft und testhalber aufgebaut habe...

Und, selbst wenn die Induktivität auf nur 2H absacken würde, würde es an der Kernaussage weiter vorn nichts ändern.
Hier die simulierte Schaltung als SE OTL mit nur 2H Drosselinduktivität:
Simu 1

Ergebnis:
Simu 2

Oh, ja, die Betriebsspannung liegt tatsächlich 2V niedriger... und der Ripple verdoppelt sich. Hat aber keinerlei Relevanz.

Wie schon erwähnt, Nebenkriegsschauplatz...

Gruß, Matthias

PS:

Ein "reeller" IZ54 hat bereits ein gewisses Spaltmaß durch die Fügetoleranzen der Bleche, so dass die relative Veränderung etwas kleiner ausfallen kann. Die Fügetoleranzen erklären nebenbei die Streuung der nominalen Induktivitätswerte

Sarkasmus - Modus:
Ach neee, das hätte ich so gar nicht für möglich gehalten... Jetzt weiß ich endlich, wo diese Streuungen herkommen...


[Beitrag von Rolf_Meyer am 08. Jul 2024, 20:02 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#183 erstellt: 28. Jul 2024, 23:46
Hallo Zusammen,

ich hatte die letzten Wochen leider nur wenig Zeit, daher ging es erst dieses Wochenende weiter.

Da die PP-Variante des KHV jetzt soweit funktioniert (ohne Brummbären ), habe ich den Aufbau erst mal in eine Kiste "verbannt". In das endgültige Gehäuse kommt er erst später, wenn auch die SE-Variante hier funktioniert.

Nun liegt die SE-Variante des KHV auf dem Küchentisch. Ich habe den Aufbau in testweise Betrieb genommen, zunächst wieder mit einem Maida-Regler-Board für die Hochspannung und zunächst AC-Heizung für alle Röhren. Alle Spannungen zunächst aus dem zweiten "Donut"-DIY-RKT.
Die Heizspannung diesmal aber zur Schonung der Lampen über NTC und Vorwiderstände.

SE-KHV-Subminiatur: Inbetriebnahme und Test

Die DC-Arbeitspunkte passen einigermaßen:

1. Eingangsröhre (6948)
Anode (L): 96,3 V / Kathode (L): 1,06 V
Anode (R): 95,7 V / Kathode (R): 1,07 V

2. Eingangsröhre (6948)
Anode (L): 88.7 V / Kathode (L): 1,1 V
Anode (R): 92,0 V / Kathode (R): 1,1 V

Endpentoden (5902) {je Kanal: zwei parallel)
Kathode (L): 95,4 V
Kathode (R): 102,1 V

Ub_nach_Graetzbrücke: 216,2 V
Ub_stab_Endpentoden: 200,0 V
Ub_nach_RC_Sieb_Vorröhren: 183,4 V

Heizspannung an allen Lampen genau 6,3 VAC.

Aber, da ich Probleme anzuziehen scheine, schwingt der Aufbau, beim Bespeisen des Eingangs mit einem Sinussignal (1 kHz) aber auch bei offenem Eingang.

Am Eingang liegt ein Lautstärke-Poti.
Bis ca. 11 Uhr Potistellung sind Eingangs- und Ausgangssignal in Ordnung.
(U_out@600Ohm = 4 Vrms)

SE-KHV-Subminiatur: Uin Uaus - Noch Kein Schwingen

Bei größeren Pegeln wird sowohl Eingangs- als auch Ausgangssignal von einer höherfrequenten Schwingung überlagert. Meine Spielzeug-Scopes taugen leider nicht dazu die höherfrequente Schwingung genauer anzuzeigen.
(hier: U_out@600Ohm = 9,8Vrms)

SE-KHV-Subminiatur: Uin Uaus - Mit Schwingen

Klemme ich die globale Gegenkopplung ab, verschwindet das Schwingen
(hier: U_out@600Ohm = 12,7Vrms)

SE-KHV-Subminiatur: Uin Uaus - Kein Schwingen (keine globale GK)

Ich fürchte, ich müsste hier dann die globale GK etwas umgestalten ... Was könnte ich hier am besten versuchen?

@Matthias: Hattest Du bei Dir auch die SE-Variante mit zwei Vorstufen aufgebaut oder nur die Version mit der einen Vorstufe?
Bei Dir war ja in Bezug auf Schwingneigungen nichts festzustellen.

Beste Grüße
Steffen

PS: Der aktuelle Aufbau auf dem Küchentisch entspricht dem folgendem Schaltbild (ohne Gridstopper (die im Simulations-Schaltplan als 1 Ohm Widerstand noch vorhanden sind)):

SE-KHV-Subminiatur: Schematic


[Beitrag von Ste_Pa am 29. Jul 2024, 00:30 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#184 erstellt: 29. Jul 2024, 18:39
Moin Steffen,

Nein, die Geschichte mit dem OTL und zwei paralleln 5902 und der zweistufigen Vorstufe habe ich nicht aufgebaut. Habe nix, wofür ich das brauchen könnte.
Die Gegenkoppelung beträgt hier >25dB... also recht kräftig. Da man parasitäre Kapazitäten, die Du Dir evtl irgendwo in Deinem Aufbau eingehandelt hast nicht simulieren kann, kann man natürlich auch die genaue Auslegung der Gegenkoppelung nicht vorher sagen. Das bleit immer eine Anpassung und Optimierung am real aufgebauten Projekt.
In diesem Fall würde ich R5 mit einer kleinen Kapazität (33 bis 100pF (Glimmer) ) brücken.
Alternativ kann auch R4 mit 500 bis 1500pF gebrückt werden.
Genauer könnte man das ergründen, wenn Du einen Generator für steile Rechtecke hättest. Und, nein, nix mit Soundkarte.

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#185 erstellt: 29. Jul 2024, 23:13
Moin Matthias,

vielen Dank für die rasche Antwort.

Ich hab das gleich mal ausprobiert ...

R4 (also den Anodenwiderstand der Eingangsstufe) mit 1000pF als Bypass schaut wie folgt aus:
Schwingungskompensation_Ra_Bypass_1000pf

R5 (also den Widerstand der globalen Gegenkopplung) mit 100pF als Bypass schaut so aus:
Schwingungskompensation_RGK_Bypass_100pf

Beide Varianten beheben das Schwingungsproblem.

Mir scheint, dass bei der ersten Variante die Sinusform des Ausgangssignales besser ausschaut als bei der zweiten Variante.
Bei Variante 1 ist das Volume-Poti voll aufgedreht. Bei Variante 2 habe ich herunter geregelt auf die selbe Ausgangsspannung 10,47V_rms, wegen der Vergleichbarkeit.
Dafür habe ich bei der Variante 1 noch leichte Störungen auf dem Eingangssignal (die bei geringerem Pegel aber verschwinden).

Soweit meine Beobachtungen von heute Abend ... ich teste die Tage mal weiter und variiere auch ein wenig die Kapazitäten.

Beste Grüße
Steffen

PS: Ich könnte zeitweise über ein HM8030 (Puls-Generator, 2 Hz bis 20 MHz, Anstiegszeit ‹ 3 ns) bzw. HM8030 (Functions-Generator, 0,05Hz bis 5MHz, Rechteck-Anstiegszeit: typ. 15ns) verfügen und auch über ein richtiges älteres analoges Scope. Wenn mich das voran bringt, würde ich die Gerätschaften bei Gelegenheit mal hier her holen, das Problem ist nur, dass der Küchentisch dann quasi voll mit der Messtechnik ist.


[Beitrag von Ste_Pa am 30. Jul 2024, 01:18 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#186 erstellt: 30. Jul 2024, 19:33
Ein kleiner Nachtrag noch (zum kapazitiven Brücken des Anodenwiderstandes) ...
"Ich denke, der Vorteil dieser Schaltung gegenüber einer nachgeschalteten Höhenabsenkung ist, daß übermäßige Obertöne und deren Interferenzen mit Obertönen vorangehender Stufen erst gar nicht entstehen. Gerade bei gro0en Anodenwiderständen finde ich diesen Weg klanglich besser als eine nachträgliche Höhenabsenkung." [Quelle: Tube-Town-Forum]
Das hatte ich zum Thema Bypassing des Anodenwiderstandes noch gefunden. Kann es dann sein, dass diese Anti(HF)schwingungsmaßenahme "besser" ist als der gebräuchlichere Weg den Widerstand der globalen GK Kapazität zu brücken?
Und wie ist das mit der teilgebrückten Option, sprich dem C noch einen R in Serie zu spendieren?

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 30. Jul 2024, 19:35 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#187 erstellt: 30. Jul 2024, 19:37
Moin Steffen,


Mir scheint, dass bei der ersten Variante die Sinusform des Ausgangssignales besser ausschaut als bei der zweiten Variante.
Bei Variante 1 ist das Volume-Poti voll aufgedreht. Bei Variante 2 habe ich herunter geregelt auf die selbe Ausgangsspannung 10,47V_rms, wegen der Vergleichbarkeit.


Mir scheint, daß da entweder der Brückenkondensator des Gegenkoppelungswiderstandes (also Variante 2) einen Schluß hat, oder Du hast da versehentlich 100nF statt 100pF verbaut....

Die Meßinstrumente wären sicher geeignet. Aber Du hast ja auch einen DAC, der Rechtecke kann... in Verbindung mit Deinen Mini-Oszis sollte der auch gehen... mußt Du halt mal schauen, ob die Rechtecke am Verstärkereingang auch wirklich Rechtecke sind... nicht solch ein Gewürgel:
SAM_4539

Gruß, Matthias
Ste_Pa
Stammgast
#188 erstellt: 30. Jul 2024, 23:25
Moin Matthias,

Dank Dir fürs Anschauen der Messungen.

An dem 100pF-Kondi sollte es nicht liegen, das ist tatsächlich ein selbiger, zwar ein sehr altes Modell in Rohrausführung (hatte ich bei Pollin mal irgendwann mitbestellt). Mein Komponentenprüfer meint 94pF. Ein zusätzlicher Test am Multimeter gab auch keinen Schluss.

100 pF Rohrkondensator am Komponententester

Ich habe dann noch einmal Folgendes probiert ...

Variante 2 den globalen Gk-Widerstand von 47 kOhm mit einem 150 pF Folien-C gebrückt führte zu ganz wilden Signalformen, die ich fototechnisch gar nicht einfangen konnte.

Variante 2 den globalen Gk-Widerstand von 47 kOhm mit einem 47 pF Kerko gebrückt zeigt folgends Bild:

47pf_in_globaler_GK

Das ähnelt dem Bild aus #185, wobei mir die Signalform des Ausgangssignals nun etwas besser vorkommt, aber die unteren Halbwellen scheinen schon etwas gestaucht. Mein Eingangssignal weist aber sichtbare hochfrequentere Schwinungen auf dem Grunssinus auf (wenn auch nur sehr leicht). Pegelreserven gibt es nun aber nur noch wenige, das ist ein großer Unterschied zu den Messungen mit dem 100 pF Rohrkondi.

Irgendwie aktuell alles etwas merkwürdig. Nicht dass ich doch noch an anderer Stelle im Aufbau mir ein "Ei gelegt" habe.

Bis hier hin erst einmal. Ich habe vorhin nur kurz gemessen, aktuell ist es zu warm und das Wetter zu schön. Ich werde die Tage aber noch mal gründlicher Messen und Testen.

Die Variante 1 mit dem Brücken des Anodenwiderstandes erscheint mir zur Zeit unproblematischer ... aber evt. irre ich mich da auch. Oben hatte ich noch aus einem Nachbarforum zitiert, das hatte ich nachträglich im Post noch ergänzt, dabei hatten sich unsere Posts aber zeitlich "überschnitten".

Mich hatte dann die Frage beschäftigt welche Kompensation (über R_A oder über R_GK) nun die "bessere" ist. Am besten ist sicher gar keine, weil man sich den Frequenzgang (wenn auch im höherfrequenten Bereich) beschneidet, aber vermutlich ist das bei "high Gain" nicht immer realisierbar.

Beste Grüße
Steffen

PS: An meinen DAC hatte ich gar nicht gedacht. Das ist eine gute Idee. Ich bräuchte dann aber hochwertige Rechteck-Audio-Files mit den anvisierten Frequenzen. Wenn meine Spiezeug-Scopes ausreichen, wäre das Nutzen von HM8030 oder HM8030 auch möglich, das Grundgerät kann ich noch irgendwie auf einen Stuhl verfrachten. Ein richtiges analoges Scope noch unterzubringen würde allerdings eine größere Herausforderung am Küchentisch werden.


[Beitrag von Ste_Pa am 31. Jul 2024, 00:21 bearbeitet]
Ste_Pa
Stammgast
#189 erstellt: 01. Aug 2024, 17:43
Da hab ich doch im Nachbar-Thread im Schaltplan des Yaqin MC-10L tatsächlich beide Kompensationsarten (C (100pF) + R (36kOhm) über Ra (120kOhm)) und (C (47pF) über RGK (10k)) in Kombination entdeckt. ... Interessant.

img20240731-19210408_1254082

Beste Grüße
Steffen

PS: @Matthias:
Mit welcher Frequenz sollte ich denn die Rechtecke so generieren, um die Kapazitäten der C's (über Ra bzw über RGK) optimieren zu können?
Das wird zwar erst Ende nächter Woche etwas werden, aber ich will mich da mal versuchen.

Glimmer-C's (Siver Mica) muss ich mir auch erst noch besorgen, bisher habe ich welche bei Reichelt, TubeTown und Musikdings gesichtet, bei ebay leider nur extremst überteuert. Du hattest den Glimmer nur bei dem C, der RGK brückt, erwähnt, der C über Ra kann auch eine Folienausführung sein?


[Beitrag von Ste_Pa am 01. Aug 2024, 17:54 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#190 erstellt: 01. Aug 2024, 21:50
Moin Steffen,

Mit Audacity kann man saubere Rechtecke erstellen...
Jedoch direkt abspielen... nicht exportieren... sonst würfelt das evtl. irgendwelche Filter dazwischen, die dann gezeigtes Gewürgel zur Folge haben.
Zielführend wären 50Hz, 1kHz, 5kHz, 10kHz und 20kHz mit digitaler Vollaussteuerung (und in Deinem Fall mit 96kHz Samplerate). Den Pegel kann man ja dann per Eingangspoti einstellen.

Gutes Gelingen, Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 01. Aug 2024, 21:51 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#192 erstellt: 10. Aug 2024, 07:45
Servus zusammen,

ich darf die an der verbalen Keilerei beteiligten Parteien herzlich bitten, die Angiftungen und persönlichen Schmähungen einzustellen. Gelingt das nicht, wird hier moderiert - und die damit verbundene, unberechenbare Zeitverzögerung bei der Freischaltung von Beiträgen will doch niemand, oder?

Grüße

Herbert
Ste_Pa
Stammgast
#193 erstellt: 10. Aug 2024, 13:19
Moin Matthias,

na da ist Dein "Hifi-Turm" ja noch etwas in die Höhe gewachsen (und der Lager-Vorrat an Bleistiftröhren gesunken).

Solch STAXE fand ich auch schon immer interessant. Wo hast Du die SR-404 Signature denn her? Google meint gebaut wurden die so um 1999.

Im Datenblatt stehen auch die genannten 580V DC für einen Bias der KH. Das ist ne Menge "Holz". Die Netzteile würden mich schon interessieren. Ich würde mal auf Verdopplerschaltungen tippen und da vorrätig Trafo und Drosseln aus dem elma TT Sortiment.

Hier "klemmt" es aktuell leider etwas. Ich musste den Küchentisch vorige Woche erst mal räumen, hoffe aber, dass ich übernächste Woche weiter komme.

Beste Grüße
Steffen


[Beitrag von Ste_Pa am 10. Aug 2024, 13:20 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#194 erstellt: 13. Aug 2024, 19:27
Moin,

Diesen Beitrag, er hat durchaus mit dem Thema zu tun, stellen wir gedanklich vor den lezten vom Steffen.


Moin,

Ich war die letzten Wochen auch nicht faul.
Entstanden ist ein KHV für STAX Elektrostaten, natürlich auch nur mit Pencil-Röhren...
20240809_211222
20240809_211300
Mit den SR-404 Signature eine absolute klangliche Offenbarung!

Bei Interesse gibt es Pläne per PM

Gruß, Matthias
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