Die Frequenz eines Chassis per Spule trennen

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Odessa_HP
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Mai 2017, 14:33
Hallo,

ich habe eine wahrscheinlich simple Verständnisfrage.
Angenommen, man möchte ein Chassis passiv von höheren Frequenzen befreien... bei einer Trennfrequenz von etwa 180 Hz bei 4 Ohm kam ich rechnerisch auf eine 3,9mH Spule (oder etwas mehr bei noch niedrigerer Trennfrequenz).

Die Spule wird am + Pol abgeschlossen (in einem Versuchsaufbau), kommend vom + des Amp während - des Chassis auf - des Amp zurück läuft.

Ist das korrekt? Damit begrenzt man einfach nur die Frequenz ohne in weitere Parameter einzugreifen, ja?

Vielen Dank
Böötman
Inventar
#2 erstellt: 06. Mai 2017, 15:08
Wird eine Spule in Reihe zu einem Lautsprecher angeschlossen so bildet sie i.d.R. einen Tiefpass. Das bedeudet das abhängig von der Induktivität wie auch dem Chassisparameter eine gewisse Grenzfrequenz gesetzt wird. Die Grenzfrequenz ist jene Frequenz bei der der Pegel um 3 dB im Vergleich zum Aufbau ohne Spule abgesenkt wurde.
Eine einfache Spule bildet einen TP 1. Ordnung mit einer Flankensteilheit von 6 dB. Bei jeder Frequenzverdoppelung sinkt der Durchlasspegel um 6 dB. Aus dem Grund ist ab deiner errechneten Scheitelfrequenz nicht sofort schluss. Wenn du auf nummer sicher gehen willst das die Chassisparameter in keinster Weise geändert werden so würde ich zu der Verwendung einer Aktivweiche raten.
Odessa_HP
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Mai 2017, 15:33
Hallo und danke erstmal,

ich habe eine Aktivweiche, die jedoch erst im Frequenzbereich ab 30Hz arbeitet. Ich wollte den Frequenzbereich von x bis etwa 180 Hz per Spule einstellen um die TL unter 30 Hz zum klingen zu bringen mittels Endstufe, die keine Einstellungsoption bietet. Dachte deshalb es quasi-passiv aufbauen zu können und die Leistung dann per Verstärker

LG Timo
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 06. Mai 2017, 16:16
An sich geht das nur mit ner Aktivweiche welche Bandpasstauglich ist. Wenn du das passiv realisieren willst dann wird das mächtig aufwändig.

Such dir entweder ein gebrauchtes Autoradio welches die Funktion besitzt oder aber eine Aktivweiche. Wenn deine Audioquelle ein PC ist dann gibt's für den sicherlich Software. Das Problem an der ganzen Thematik ist aber das du damit den Frequenzgang eines Lautsprechers beschneiden kannst da du nur einen Verstärker hast.

Beispielsweise ein Alpine CDA9835r hat wie viele andere Autoradios auch die Möglichkeit des Vollaktivbetriebes. Die 4 Verstärkerausgänge für Front und Rear werden zum HT und MT Ausgang. Der TT Zweig wird über den Subout bedient. Mit so einem kannst du Hochpässe und Tiefpässe mit verschiedenen Flankensteilheiten und verschiedenen Frequenzen in weiten Grenzen wählen.
Odessa_HP
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Mai 2017, 16:34
Hallo,

ich hatte befürchtet das das nicht so einfach geht.
Ich dachte an eine Kfz-Endstufe, die ja auch Aktivweichen integriert hat und gebraucht sein kann.

Die Endstufe, die ich für den Subwoofer nehmen würde, wäre nur für diesen.
Meine weitere Option wäre der Reckhorn 2.1, aber da muss ich den Frequenzbereich erfragen. Alles, was erst ab 30 bzw 35 Hz beginnt, ist für den Zweck uninteressant.

LG Timo
Böötman
Inventar
#6 erstellt: 06. Mai 2017, 18:01
Wenn es nur für einen Sub ist dann reicht an sich eine Reckhorn A-40x. Dessen Subsonic startet ab 5 Hz. Im Carhifisektor gibt es auch Amps die über einen integrierten DSP verfügen ...
Odessa_HP
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Mai 2017, 18:18
Hallo,

dann verwerfe ich die Idee der Kombination aus Passivweiche mit Verstärker zugunsten einer Aktivweiche bzw einstellbarem Verstärker.

Vielen Dank,

LG Timo
Böötman
Inventar
#8 erstellt: 06. Mai 2017, 18:46
Was hast du konkret vor? Was für Einstellbereiche werden benötigt?
Odessa_HP
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 06. Mai 2017, 20:09
Hallo,

also.... zum einen ging es mir um die blanke Theorie. Wie Spulen verwendet und angeschlossen werden. Bei welcher Wirkung.

In der Praxis möchte ich einen TL-Subwoofer ansteuern. Da mein aktueller Bandpass Subwoofer ausreichend Leistung hat, allerdings "nur" ab etwa 30 Hz spielt und ich im Heimkinobereich noch mehr "spüren" will, soll der TL den Bereich 20 - 80 Hz (regelbar, anpassbar) abdecken.

So, der Punkt ist nun, dass sowohl daß 80er Aktivmodul von Mivoc als auch das 120er nicht so tief spielen. Zumindest laut Datenblatt.
Die anderen - bezahlbaren! - Aktivmodule arbeiten ähnlich. Und ich bin schon froh das meine bessere Hälfte meine Tonmöbel akzeptiert. Da möchte ich den Haussegen nicht für den finanziellen Aspekt riskieren und 500 Euro für einen DSP investieren wenn es vielleicht auch anders ginge.

Ich hatte gehofft, via Passivtrennung dem TL Chassis die Arbeit zu erleichtern und das Ganze mit einem Verstärker anzutreiben. Immerhin geht es im Bereich 20 - 80 Hz um viel Leistung.

Da das aber zum einen nicht so einfach umzusetzen ist und zum anderen jegliche aktive Anpassung fehlt, werde ich nun andere Optionen sichten.
Frequenzbereich von ~20Hz, regelbare Trennfrequenz.

Und da wäre ein Subwooferverstärker wohl das Optimum.

LG Timo
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