Subwoofer mit gegenüberliegende Anordnung

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Thooradin
Inventar
#1 erstellt: 08. Nov 2024, 15:43
Hallo zusammen,


ich habe mal ein paar Fragen bezüglich solch einen Subwoofer (Bild)


Subwoofer


Die beiden Chassis sind ja gegenüberliegend eingebaut, für einen perfekten Ausgleich der bewegten Masse.

1) Beide teilen sich ein Volumen? Oder werden sie mittels einer Trennwand getrennt wo jeder sein eigenes Volumen hat?
2) Spielen beide ganz normal oder muss einer Phasenverkehrt betrieben werden?
3) Thema Volumen ---> Wenn jeder Sub ca. 40l benötigt, dann baut man auch in solch einem Falle 2x40l (Trennwand) oder je nachdem was bei Frage 1 raus kommt, 1x80l richtig? (Abzüglich Verstrebung etc.)

Liebe Grüße & Danke
wurzeli
Stammgast
#2 erstellt: 08. Nov 2024, 17:07
Hai

1) Ja/Ja beides ist möglich
2) ganz normal, beide müssen bei einem Impuls gleichzeitig nach außen bzw. innen ploppen
3) Ja, stell dir einfach 2 getrennte Gehäuse vor die Rücken an Rücken verschraubt wurden

eine Trennwand ist sinnvoll aber nicht zwingend
- Fertigungstoleranzen schlagen nicht auf das andere Chassis durch
- die Trennwand ist gleichzeitig eine Versteifung

Gruß
Böötman
Inventar
#3 erstellt: 08. Nov 2024, 17:25
Wurzelis Antwort ist korrekt. Grundsätzlich bezeichnet man den Massenausgleich als Impulskompensation. Jedes Chassis arbeitet auf eine Luftfeder, also ein komprimierbares Luftpolster. Benötigt ein Chassis 40 Liter Volumen, dann benötigen zwei der Chassis die sich ein gemeinsames Volumen teilen zusammen 2×40=80 Liter.
Apalone
Inventar
#4 erstellt: 09. Nov 2024, 08:43

Böötman (Beitrag #3) schrieb:
Wurzelis Antwort ist korrekt. Grundsätzlich bezeichnet man den Massenausgleich als Impulskompensation. Jedes Chassis arbeitet auf eine Luftfeder, also ein komprimierbares Luftpolster. Benötigt ein Chassis 40 Liter Volumen, dann benötigen zwei der Chassis die sich ein gemeinsames Volumen teilen zusammen 2×40=80 Liter.



wurzeli (Beitrag #2) schrieb:
.....eine Trennwand ist sinnvoll aber nicht zwingend....


mMn ist das Teilproblem "Trennwand ja nein" so nicht korrekt dargelegt.

Wenn der Grundgedanke "Impulskompensation" gut funktionieren soll, darf es mMn keine komplette Trennung der Gehäuse geben. Ich würde lieber sauber versteifen ("Matrix"), aber grds. ein Gehäuse beplanen.
Böötman
Inventar
#5 erstellt: 09. Nov 2024, 09:13
So unterschiedlich können die Auffassungen sein.

M.A.n. wäre eine Trennwand schon Sinnvoll. Nur so können die parallelgeschalteten (!) Chassis maximal eigenständig und damit Synchron arbeiten. Bei einer Gehäuseinternen Luftkopplung könnten (!) sich Chassisabweichungen im Antrieb gegenseitig beeinflussen da die Kopplung auf dem kurzen Weg deutlich stärker wirkt wie die auf dem langen, außen um des Gehäuse herum. Das ist aber alles nur Mutmaßung und Gedankenspiele.
wurzeli
Stammgast
#6 erstellt: 09. Nov 2024, 10:02

Wenn der Grundgedanke "Impulskompensation" gut funktionieren soll, darf es mMn keine komplette Trennung der Gehäuse geben.

das ist so falsch
die Impulsübertragung des Gegenimpulses zur beschleunigten bewegten Masse geschieht über ein möglichst steifes Gehäuse
das komprimierte Luftvolumen hat darauf keinen Einfluss
wie schon erwähnt verschlechtert sich der Ausgleich höchstens durch Ungleichheiten in Antrieb, Masse oder Aufhängung

Gruß
13mart
Inventar
#7 erstellt: 09. Nov 2024, 13:35
Ich bezweifle, dass das Einbringen einer Trennwand wirklich hörbar wäre.
Physikalisch verändert die Trennwand nichts, von der Versteifungswirkung
mal abgesehen. Die Idee der 'Impulskompensation' aber finde ich gut.

Gruß Mart
Böötman
Inventar
#8 erstellt: 09. Nov 2024, 14:26
Jupp, hören wird man's nicht sofern beide Chassis in etwa das gleiche tun.
der_Lauscher
Inventar
#9 erstellt: 09. Nov 2024, 16:28
da kannst du dich auch bzgl. "Compound-Subwoofer (bzw. Anordnung)" einlesen

Dynaudio hatte z.B. schon 1984 in der Compound 5, 4, 3 sowie anderen späteren Modellen 2 gleichlaufende Chassis über ein relativ großes Koppelvolumen gemeinsam angesteuert. Hintergrund war, daß das äußere Baßchassis immer das selbe Luftvolumen hinter sich haben sollte und so "schneller" und "exakter" auf Impulse reagieren sollte. Das innere Chassis mußte jedoch etwas schwerer sein, um das "Gesamtsystem" wieder entsprechend zu dämpfen. Es ergeben sich durch diese Anordnung neue TSP, die berechnet werden können. Ich hatte mir damals eine Compound 5 mit anderen Chassis erfolgreich nachgebaut, der Baß war auch hier "kontrollierter", als ohne Compound (hatte dieses Baß-Chassis auch alleine in anderen 3-Weg-BR-Boxen eingebaut, von daher ein Vergleich möglich).

Ebenso habe ich einen Compound Subwoofer mit 2 Chassis Face-to-Face aus einer Elrad-Zeitschrift nachgebaut. Diese arbeiteten jedoch gegeneinander. Auch hier ergaben sich mit dem kleinen Koppelvolumen neue TSP, die einem wesentlich größeren Chassis entsprachen und daher konnte der Subwoofer tiefer abgestimmt werden.
So sahen die aus:


Ähnlich deinem gezeigten Bild oben, hier ergeben sich ebenfalls neue TSP. Es ist dabei (fast) egal, ob die Chassis Face-to-Face oder Back-to-Back angeordnet werden
Trotzdem bist du mit deiner Anordnung näher an einem Gehäuse, das einfach 2 Baßchassis hat, dran. Nubert u.a. hatte sowas z.B. in der NuVero-Sub-Serie AW-12 usw. gebaut, da zeigten die beiden Chassis halt in die gleiche Richtung. Da Baß eh kaum ortbar ist, können die Chassis, wie oben, auch in verschiedene Richtungen zeigen.
Bei dieser Anordung arbeiten die Chassis in die gleiche Richtung, also beide gleichzeitig nach außen. Es ergibt sich neben anderen TSP für das errechnete "Gesamtchassis" eine Vergrößerung der Membranfläche usw.

P.S. dem Argument mit dem "Massenausgleich" bei ca. 20-50g der Membranen vertraue ich jetzt nicht so, der gesamte Subwoofer wird sich ohne diesen sicherlich auch nicht vom Platz bewegen


[Beitrag von der_Lauscher am 09. Nov 2024, 17:08 bearbeitet]
13mart
Inventar
#10 erstellt: 09. Nov 2024, 17:13

der_Lauscher (Beitrag #9) schrieb:
da kannst du dich auch bzgl. "Compound-Subwoofer (bzw. Anordnung)" einlesen


Das kann man machen, aber der Aufbau mit Innentreiber (Compound bei Dynaudio, Isobarik bei Linn) ist ein völlig anderer als der hier diskutierte.

Gruß Mart

Lit.: Wolfgang-Josef Tenbusch, Grundlagen der Lautsprecher, Obernhausen 1989, S. 184f.


[Beitrag von 13mart am 10. Nov 2024, 06:41 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#11 erstellt: 09. Nov 2024, 17:40
Der Sinn der Isobarikbauweise besteht einzig darin, daß eine Volumenhalbierung durch eine Wirkungsgradhalbierung erkauft wird. Es arbeiten immer zwei Chassis mit nem minimalen Koppelvolumen zusammen und erzeugen so virtuell ein neues, welches die Grunddaten eines einzelnen, jedoch mit doppelt so starken Antrieb aufweist. Beide Chassis arbeiten in Parallelschaltung wobei eines je nach Anordnung auch verpolt werden kann, daher auch der 3 dB Wirkungsgradverlust. Face to Face, Back to Back oder Push Pull sind die möglichen Varianten. (komerzielle Anwendung u.a. bei Bose, Spectron und diversen PA Herstellern)

Wie schon richtigerweise erwähnt, hat das mit der hier diskutierten Impulskompensation nichts zu tun.

Übrigens gab's auch mal so Sonderlinge wie z.B. beim Logitech Z4 Subwoofer. Hier schiebt ein kleines Chassis im GG eine deutlich größere Passivmembran über ein Koppelvolumen an. K.A. ob das noch mal wer in groß gebaut hat.


[Beitrag von Böötman am 09. Nov 2024, 17:44 bearbeitet]
13mart
Inventar
#12 erstellt: 09. Nov 2024, 18:01

Böötman (Beitrag #11) schrieb:
Der Sinn der Isobarikbauweise besteht einzig darin, daß eine Volumenhalbierung durch eine Wirkungsgradhalbierung erkauft wird.


Mart
Big_Määääc
Inventar
#13 erstellt: 10. Nov 2024, 10:04
ML Audio


mal die Beschallungsvariante,
der ML Audio Boxer Bass 218 ^^^^





ja, besser ist es jedem Chassi sein eigen Gehäuseabteil zu geben.
ja, eine Trennwand versteift das Lautsprechergehäuse.


die pseudo ImpulsComp Systeme gibts auch noch,
wo auf einer Seite das BassChassi und auf der anderen eine Passivmembran gleichem Aussehens installiert ist.

das nützt der ImpulseComp. allerdings nichts.
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