? Watt = Watt ?

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Gelscht
Gelöscht
#1 erstellt: 16. Sep 2012, 07:45
Hy,

wollte mal fragen wie sich das verhält, wenn mein Verstärker z.B. 2x 1500 Watt RMS @ 8 Ohm liefert.
Bedeutet das auch das er 3000 Watt aus der Steckdose brauch? Habe im Netz leider noch nichts passendes bzw. verständliches gefunden. Kann mir jemand diesen Sachverhalt bitte mal für einen Laien erklären? Vielen Dank.
DB
Inventar
#2 erstellt: 16. Sep 2012, 08:15
Wenn der Verstärker die angegebene Leistung bei Sinusaussteuerung dauerhaft erbringen kann, wird er wesentlich mehr Leistung aus dem Netz aufnehmen müssen. Der maximal mögliche Wirkungsgrad für kontinuierlich arbeitende Endstufen liegt bei 78,5%. In der Praxis kann man mit vielleicht 60% rechnen.

Üblicherweise jedoch wird die angegebene Leistung nur einen kurzen Moment erbracht, dann kürzt sich das Ganze rapide ein.

Übrigens, die Angabe "RMS" (Root Mean Square -> Effektivwert) ist ohnehin Unfug. Leistungen werden immer aus Effektivwerten berechnet. Interessanter sind die Dauer der Leistungsabgabe, die Leistungsbandbreite und der dabei auftretende Klirr. Wie solche Angaben auszusehen haben, dazu kann man sich mal alte Braunbuchbeschreibungen von Leistungsverstärkern der Studiotechnik ansehen.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 16. Sep 2012, 08:16 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#3 erstellt: 16. Sep 2012, 08:50
Zitat aus dem epicenter-forum:


RMS
RMS ist die Abkürzung für 'Root-Mean-Square' (quadratischer Mittelwert), und bezeichnet den Wert, der nach einem sehr aufwendigen Messverfahren mithilfe des sog. 'Pink-Noise' ermittelt wird. Prinzipiell lässt sich sagen, dass dies der einzige Wert ist, dem man als Verbraucher wirklich vertrauen kann, da diese Leistung ein Verstärker / Lautsprecher im Dauerbetrieb aushält, ohne jemals Schaden zu nehmen.


Sinus
Beim Sinuswert wird ein ähnliches Messverfahren eingesetzt, als beim RMS, es ergeben sich geringfügig andere Werte. In der Praxis liegen die Werte RMS und Sinus jedoch nie mehr als 5 % auseinander, daher kann man sagen: RMS = Sinus, zumindest fast. ->doch die gute alte nominal- oder auch Dauerleistung wird über 100 Std. lang mit dem Weißen Rauschen getestet und ist damit die allerbeste Messmethode.


Maximal / PMPO
Der Maximalwert, oder auch PMPO (Peak Maximum Power Output) ist der Wert, den ein Verstärker / Lautsprecher nur sehr kurzzeitig aushält (sehr viel weniger als eine Sekunde lang) und sich bei längerer Belastung mit diesem Wert in Rauch verwandelt. Stoßartige Belastung mit diesem Wert ist, wie erwähnt, kann ein Verstärker / Lautsprecher zwar überleben, mess(- und hörbare) Verzerrungen treten jedoch schon sehr viel früher auf. Dieser Wert ist also für die Praxis nicht aussagekräftig, es ergeben sich zwar sehr viele höhere Werte, als beim Sinus / RMS-Messverfahren, die aber wie gesagt, nicht brauchbar sind. In unprofessionellen Verkaufskreisen werden aus Marketinggründen allermeistens maximale, bzw. PMPO-Leistungswerte angegeben. Auf die Werte 'Peak', 'PMPO' oder auch 'Max.' achtest Du am besten gar nicht, da sie keine wirkliche, praxistaugliche Aussagekraft haben.


Wie ich das lese ist RMS = Sinus. Zumindest fast laut Beschreibung.

Also ist es wirklich so das wenn der Amp 2x 1500 Watt Sinus liefert, er auch 2x 1500 Watt Strom braucht ja? Egal ob an 4 o. 8 Ohm? Sorry, habs leider noch nicht so recht kappiert.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Sep 2012, 09:27

dj_zwen schrieb:
Wie ich das lese ist RMS = Sinus. Zumindest fast laut Beschreibung.

Also ist es wirklich so das wenn der Amp 2x 1500 Watt Sinus liefert, er auch 2x 1500 Watt Strom braucht ja? Egal ob an 4 o. 8 Ohm? Sorry, habs leider noch nicht so recht kappiert. :(


Es gibt im Wissen-Bereich ein paar weiterführende Infos, z.B. hier.

Mal ganz grundsätzlich:

Die Leistung, die ein Verstärker liefert, muß er auch aufnehmen (sonst müßte er eine innere Energiequelle haben).

Kein Verstärker ist 100% effizient, das heißt daß er in der Praxis mehr Leistung aufnimmt (aus der Steckdose), als er liefert (an den Lautsprecher). Diese zusätzliche Leistung wird im Verstärker zu Wärme.

Die Leistung, die der Verstärker liefert, wird im Lautsprecher zu Wärme (das bißchen Schallenergie kann man praktisch vernachlässigen).

Wenn ein Verstärker mit 50% Wirkungsgrad (=Effizienz) arbeitet, dann wird von der Leistung, die er aus dem Stromnetz aufnimmt, die Hälfte im Verstärker verheizt, und die andere Hälfte im Lautsprecher. Bei 25% Wirkungsgrad des Verstärkers sind es drei Viertel im Verstärker und ein Viertel im Lautsprecher.

Musik ist ein wechselndes Signal, für das man diese Aussagen nicht pauschal treffen kann. In einem Moment der Stille wird z.B. überhaupt keine Leistung an den Lautsprecher abgegeben, der Verstärker braucht aber immer noch einen Ruhestrom. Der Wirkungsgrad ist in so einem Moment dann 0%.

Angaben über den Wirkungsgrad oder die Leistungsabgabe und -aufnahme gelten daher immer nur für einen bestimmten Betriebszustand, also ein bestimmtes Signal mit einer bekannten Stärke. Mit den entsprechenden Angaben kann man also nur wirklich etwas anfangen, wenn man die Umstände kennt, unter denen sie gemessen wurden. Sind zwei solcher Angaben unter verschiedenen Umständen gemessen worden, sind sie nicht mehr direkt vergleichbar. Damit wird viel Schindluder getrieben, mit dem man den unbedarften Kunden hinter's Licht führt.

So ist z.B. sehr wichtig zu wissen, ob es sich bei Leistungsangaben um Werte handelt, die ein Gerät auch dauerhaft verkraftet, oder nur kurzzeitig. Das hat mit der Wärmeentwicklung zu tun. Hunderte oder gar Tausende von Watt erzeugen entsprechende Mengen von Wärme, und wenn die nicht schnell genug abgeführt werden, dann steigt die Temperatur womöglich irgendwo im Gerät auf einen Wert, bei dem etwas kaputt geht. Oder es löst ein Sicherungsmechanismus aus, der Schlimmeres verhindert.

Bei einem Verstärker ist wichtig, zu wissen welches Ausmaß an Verzerrungen man höchstens zuläßt. Je mehr Verzerrungen man toleriert, desto mehr Leistung kann ein Verstärker in der Regel abgeben. Deswegen die Messung mit einem Sinussignal, denn da kann man die Verzerrungen gut mitmessen.

Bei einem Lautsprecher ist die Messung mit einem Sinussignal nicht so sinnvoll, denn damit würde man nur ein Chassis belasten, das alle Leistung abkriegen würde. Die anderen Chassis in einem Mehrwegesystem würden kalt bleiben. Hier ist z.B. das rosa Rauschsignal sinnvoller, weil sich damit die Leistung besser auf die Chassis verteilt.
Gelscht
Gelöscht
#5 erstellt: 16. Sep 2012, 09:54
Das ist dochmal ne Erklärung die der Laie versteht. Ich bedanke mich.
scauter2008
Inventar
#6 erstellt: 16. Sep 2012, 12:08
um welche Endstufe geht es den ?
2 x 1,5kw ist sehr viel bei 8ohm

wen deine Endstufe 3kw leistet + die ~40% Verlustleistung (bei AB) braucht die 4,2KW wen du sie mit einen mit einen Sinus belastest.
D-Endstufen können einen Wirkungsgrad bis 90% haben
währen dann 3,3kw

Normales Musik besteht aus sehr kurzen Impulsen
da unser Stromnetz ein 50hz Sinus ist
liegt nach den Brückengleichrichter für 10ms kein Spannung an
der komplette Strom für die Endstufe kommt in dieser zeit aus den Elkos
aus der Steckdose werden immer nur kurz Leistung gezogen um die Elko wieder aufzuladen
Gelscht
Gelöscht
#7 erstellt: 16. Sep 2012, 12:16

scauter2008 schrieb:
um welche Endstufe geht es den ?
2 x 1,5kw ist sehr viel bei 8ohm


Um keine Spezifische, war nur nen Beispiel.

Das mit den digitalen Endstufen wäre meine nächste Frage gewesen, aber die brauchen auch ordentlich Saft wie ich es jetzt herausgelsen habe.
#Dosenfutter#
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Sep 2012, 05:59
[quote="dj_zwen"][quote="scauter2008"]Das mit den digitalen Endstufen wäre meine nächste Frage gewesen, aber die brauchen auch ordentlich Saft wie ich es jetzt herausgelsen habe.[/quote]

Es muß [b]IMMER[/b] deutlich mehr reingehen als rauskommt. Andersrum geht's einfach nicht.
Lukas-jf-2928
Inventar
#9 erstellt: 17. Sep 2012, 10:17
Die Digitalen haben nur nen höheren Wirkungsgrad und benötigen bei gleicher Leistung weniger als eine analoge Endstufe.

Wenn mehr rauskommen würde als reingeht hättest du ein perpetuum mobile
Big_Määääc
Inventar
#10 erstellt: 17. Sep 2012, 12:49
grob übern Daumen gesagt :
(ich hat mal iwo ne Tabelle dafür, wenn ich finde scan ich die mal ein, also ohne Gewähr)

wenn man eine Transistor-Endstufe (nicht Digital) mit Musik (zB Rockiges) gut prügelt (häufiges Clippen),
zieht sie ungefähr 2/3 der Leistung ausm Netz, die sie zB laut RMS-Angabe rausgibt.

zB 400 Watt RMS Endstufe mit Musiksignal ausgelastet, braucht ca. 270 Watt ausm Netz
würde man nen Sinus darufgeben (zB bei laaaangen Basstönen) ne deutliche Ecke mehr ausm Netz,
kann man sich ja dann je nach Wirkungsgrad (60-80%) der Endstufe ausrechnen.

(bei Stereo-Endstufen alles mal 2 nehmen )
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