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Schalterreinigung+A -A |
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Autor |
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bukongahelas
Inventar |
#1 erstellt: 24. Jul 2013, 21:26 | |
Der motorbetriebene Eingangswahlschalter eines Onkyo A-8780 Er läßt sich nach Aufbiegen einiger Blechlaschen öffnen und innen reinigen. Alles muß genauso wieder zusammengefügt werden , teilweise haben die inneren Teile Markierungen. Man sieht die zwei Schalterebenen für die zwei Stereokanäle und den Codierschalter zur Rückmeldung der Schalterstellung an die Steuerelektronik. Einer der auch in vielen anderen Geräten verbauten Schiebeschalter. Man kann die Kontaktbahnen mit Wattestäbchen und Metallputzmittel Sidol polieren. Mit Wasser abspülen , Fön trocknen und mit Teslanol Oszillin versiegeln. Die Positionen der Kontaktreiter vor Abnehmen notieren , alles muß wieder genauso zusammengebaut werden. Das Zubiegen der Blechnasen geht mit einer Wasserpumpenzange recht gut. Aufbiegen mit Flachzange. Vorsicht mit den Kontaktstiften , sie brechen leicht ab. Nach der Reinigung glänzt er wie neu. Die Lautsprecherschutzrelais kann man leicht auslöten und öffnen. Pappstreifen mit Sidol benetzen , zwischen die Kontakte schieben , Anker drücken und Kontakte polieren. Mit Wasser abspülen (nur die Kontakte mit Pinsel) trocknen und mit T6 versiegeln. bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#2 erstellt: 03. Sep 2014, 14:36 | |
Auch ein Onkyo A-8650 Vollverstärker hat Kontaktprobleme am 2x4 Tastensatz der Eingangswahl . Diese Taster sind praktisch wasserdicht , so daß Behandlung mit Kontaktsprays oder Ultraschallbad sinnlos erscheint . Also müssen sie geöffnet werden , obwohl der ultrafeine innere Aufbau aus gealtertem spröden Plastik abschreckt . Zunächst den Taster aus der Halterung des Tastensatzes ausbauen , 4 Blechlaschen geradebiegen und die Rastkulisse der gegenseitigen Verriegelung gegen die Federkraft zurückziehen , dann läßt sich der Taster abziehen . Nun den Taster öffnen , 3 feine Rastnasen VORSICHTIG mit Messer entriegeln und minimal aufhebeln . Den oberen Teil mit Betätigungsstift abnehmen , im unteren Teil die Schiebekulisse (blau) , darüber ein Gelenkstift/Formteil (weiß) , zur Kraftumlenkung . Unter der Schiebekulisse sind 4 Kontaktreiter aus Kupfer und eine Druckfeder , die darauf lauert herauszuspringen und sich unauffindbar wegkatapultiert . Man sieht diese Feder zwischen den Kontaktleisten auf denen die Reiter sich verschieben . Total zerlegt . Nun die Kontaktreihen mit Metallputzmittel etc von den schwarzen Oxidbelägen befreien . Keine Feilen oder Sandpapier benutzen , nur reinigen und polieren bis alles silbern glänzt . Mit Vaseline bestreichen gegen erneute Korrosion und wegen Leichtlauf der Reiter . Feder in Schacht einsetzen , eine echte Uhrmacherarbeit , vorsicht die Feder springt weg ! In vorderes Schacht-Ende einsetzen und mit Wattestab niederhalten . Dann mit Pinzette anderes Ende einrücken . Wer das geschafft hat bekommt auch den Rest zusammengebaut. 4 Reiter aufsetzen , dabei nicht verbiegen . Diese Minireiter sind auch in anderen Alps Tastern verbaut , falls doch mal einer verbiegt . Reiter in Stellung "vorn" , also Taster nicht gedrückt , positionieren , und zwar auf 1/10mm genau . Denn nun muß die Rastkulisse aufgesetzt werden , die Feder und Reiter in aufnimmt . Das ist die nächste Uhrmacherhürde , denn die Reiter passen nur in ihre Kulissenführungen , wenn sie ganz genau richtig stehen , und zwar alle 4 , während die Feder darauf lauert herauszuspringen . Etwas für Leute mit Nerven , guten Augen und feinen Händen . Nach Montage der Kulisse prüfen , ob sie gegen die Federkraft sauber läuft , alle Reiter korrekt auf den Laufschienen und in den Kulissenhalterungen . Nun den Kraftumlenkstift in seine Drehlöcher montieren und Oberteil mit Betätigungsstift aufsetzen und einrasten . Auf den Stift drücken , ob der Taster sauber arbeitet . Mit Ohmmeter die 4 Wechslerkontakte prüfen , Öffner und Schließerfunktion = Wechsler . Taster wieder in Halterung einbauen , Schiebekulisse zurückziehen , Funktion gegenseitiger Ausrastung prüfen , erst dann Blechlaschen wieder zubiegen . Fertig , nächster Taster , es sind 8 Stück . bukongahelas |
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Poetry2me
Inventar |
#3 erstellt: 03. Sep 2014, 21:23 | |
@Bukonghelas: Wieder mal eine tolle Beschreibung mit Bebilderung von Dir, danke hail Nachdem ich das mittlerweile auch gelegentlich mache, habe ich hier auch mal Fotos, die ich zeigen kann: Es ist ein hübscher Vollverstärker Technics SU-7100K , der bei Freunden im Schuppen stand und jahrelang immer für das Hoffest herausgeholt wurde. Er wurde mir in optisch und technisch schlechtem Zustand anvertraut. Manche der Knebelschalter waren mit Klebeband fixiert, weil deren Betätigung im laufenden Betrieb zu Schäden am Lautsprecher geführt hätte. Nach Reinigung, Überarbeitung bzw. Elko-Tausch funktioniert er wieder: Die Knebelschalter hatte ich sorgfältig mit Lötsaugpumpe und Entlötlitze ausgelötet und dann geöffnet. Dazu müssen pro Schalter vier Metallnasen leicht geradegebogen werden, was mit einer Zange gelingt, wenn man die angewendete Kraft genau dosiert. Danach kann die Bodenplatte des Schalters abgezogen werden. ein extra Plastik-Teil führt die Metallenen Reiter auf den Schienen. So wie auf dem Bild sahen die Schaltkontakte aus, bevor ich sie - ähnlich der bukongahelas-Methode - mit Reinigungsspray Kontakt WL und dem Metallputzmittel Sidol gereinigt habe. Man erkennt Grünspan bzw. Oxydschichten und eine Schmiere aus Fett und Dreck, die ich nur schwer erklären kann. Möglicherweise hatte schon mal jemand versucht, die Situation mit Kontaktspray zu verbessern. Man findet ja hier im Forum zahlreiche Hinweise dazu, welche Sprays gut sind und welche unbedingt hinterher ausgewaschen werden müssen, weil sie säurehaltig sind und später zu weiteren Problemen führen. Jedenfalls hatten diese Schalter hier massive Kontaktprobleme. Leider habe ich kein "nachher" Bild, aber es war wieder glänzend und sauber. Hier bei den Technics Knebelschaltern war das Zusammensetzen einfach. Die Metallnasen ließen sich mittels eines Schraubenziehers recht gut wieder schräg biegen. - Johannes |
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