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Yamaha A-960II: Linker Kanal rauscht ca. 30 Sekunden nach dem Einschalten

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olimuc
Inventar
#1 erstellt: 26. Aug 2020, 10:00
Hallo zusammen,

ich habe einen super Klassiker auf der Werkbank stehen: Yamaha A-960II

Optisch in einem super Zustand, technisch müssen zwei Sachen gemacht werden: Behebung des Ausfalls des rechten Kanals, Main Direct-Taster rastet nicht ein.

Bezüglich des Kanalausfalls hatte ich das LS-Relais im Verdacht, da bei Balance auf toten Kanal und Volume auf Maximum der Kanal ganz leise spielte. Als habe ich das Gerät fast komplett zerlegt, um das LS-Relais auszubauen, zu reinigen, zu messen und wieder einzubauen. Kanaltest brachte aber keinen Erfolg. Dafür ist das Relais jetzt revisioniert

Auch das Loudness-Schiebepoti habe ich schon revisioniert, das war ordentlich dreckig und funktioniert nun wieder super ohne zu kratzen.

Der zweite Verdacht wegen des ausgefallenen Kanals war natürlich das Balance-Schiebepoti: Also ausgebaut, geöffnet - und siehe da, ein Kunststoffhöcker, auf dem der Schleifer eines Kanals sitzt, war abgebrochen und der Schleifer wurde nicht mehr richtig auf die Bahnen gedrückt. Also habe ich den Schleifer provisorisch geklebt und das Poti wieder eingebaut. Siehe da: Test erfolgreich! Beide Kanäle spielen wieder

Da das so provisorisch reparierte Poti aber sehr empfindlich mit Kontaktschwierigkeiten auf Veränderungen der Schieberstellung reagiert, ist das keine Dauerlösung.

Im SM ist das Poti mit "220 KBH x 2" angegeben, soll das 220kOhm x 2 (also Stereo) heißen? Verlauf ist linear, und nicht logarithmisch, oder?
Ich stelle hier mal ein Bild rein, vielleicht kennt ja einer von euch eine Bezugsquelle

Der Main Direct-Taster rastet auch nicht ein, den werde ich mir mal genauer ansehen. Hier einen Ersatz zu finden wird wahrscheinlich genauso aufwendig wie ein neues Balance-Schiebepoti
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 26. Aug 2020, 10:32
Moin,

Du hättest es ja im ausgelöteten Zustand messen können, dann hättest Du die Charakteristik herausbekommen.

Ich vermute, dass es ein lineares Stereo-Potentiometer ist. Aber .... im Gegensatz z.B. zu Treble- oder Bass-Potis nimmt der Widerstand auf einer Bahn zu während er auf der anderen abnimmt. Vermutlich ist es sogar so, dass eine Bahn bis zur Mitte den Widerstand beibehält und erst ab der Mitte ändert.
Bei Dreh-Potis gibt es die Charakteristik (=Taper) MN. Das sieht dann so oder ähnlich aus:

https://www.tubesand...ted_files/r-vbm2.png


[Beitrag von CarlM. am 26. Aug 2020, 10:35 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#3 erstellt: 26. Aug 2020, 19:02
... das Balance-Poti Problem ist gelöst: Ich habe es nochmal ausgelötet und geöffnet, es war etwas Kleber auf einem Schleifkontakt Die Schleifer halten aber so gut und das Poti funktioniert so astrein, dass ich es lassen kann

Für den Main Direct Schalter habe ich original New Old Stock gefunden, falls ich ihn nicht wieder hinbekomme.

Aber zunächst will ich noch folgende Störung angehen:
Wenn das Gerät mehrere Stunden nicht gelaufen ist, rauscht/knistert der linke Kanal ca 20 Sekunden; an der Thermik kann es also nicht liegen, das ist zu kurz um warmzulaufen.
Nach den ca. 20 Sekunden laufen die Kanäle einwandfrei. Wenn man das Gerät dann aus- und wieder einschaltet, laufen beide Kanäle sofort einwandfrei.

Das sieht doch danach aus, als ob sich etwas nur schwerfällig aufladen würde, wie zum Beispiel Elkos? Habt ihr Vorschläge?

Edit: Wenn man Volume etwas stärker aufdreht, ist das Rauschen auf dem linken Kanal sogar sofort weg


[Beitrag von olimuc am 26. Aug 2020, 21:15 bearbeitet]
electronride
Inventar
#4 erstellt: 26. Aug 2020, 23:53

Edit: Wenn man Volume etwas stärker aufdreht, ist das Rauschen auf dem linken Kanal sogar sofort weg

Vielleicht hat Deine Revision des alten/vorhandenen Relais (Dein Post #1) doch nicht so gut hingehauen ... oder es ist der Volumeregler selbst.


[Beitrag von electronride am 26. Aug 2020, 23:55 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#5 erstellt: 27. Aug 2020, 08:35
Das Balance-Poti funktioniert inzwischen bestens, Ersatz ist nicht mehr nötig

Als "Pausenfüller" habe ich auch das Volume-Poti ausgelötet, gereinigt und wieder eingebaut. Auf die 30 Sekunden (habe jetzt mal mitgezählt) Rauschen nach dem Einschalten hatte das aber keinen bessernden Einfluss.

Ich habe mir mal die Siebelkos angesehen, bei einem kann ich eine Wölbung unter des Plastikkappe spüren. Könnte das die Ursache für das Rauschen sein, weil er zu träge arbeitet? Wie gesagt, wenn dann das Gerät aus- und wieder eingeschaltet ist, arbeitet das Gerät sofort einwandfrei. Damit das Rauschen wieder kommt, muss das Gerät mehrere Stunden ausgeschaltet sein.
Das Rauschen ist nur auf dem linken Kanal, sind die beiden Siebelkos getrennt für die Kanäle zuständig? Ich habe diesbezüglich noch nicht den Schaltplan studiert, werde ich aber natürlich nachholen.

Weil die Problemstellung ja mittlerweile eine andere ist, habe ich auch den Thementitel angepasst.

Edit: Habe im SM nachgesehen - ist leider für einen A-960 - und dort sind 4 Siebelkos mit jeweils 7500 uF eingezeichnet, dort sind C347 und C349 (in der A-960er Variante) für den linken Kanal zuständig; im Schaltplan für meinen A-960 II sind es C345 und C346, aber ich kann keine getrennte Kanal-Zuständigkeit erkennen, siehe Bild:

20200827_103741


[Beitrag von olimuc am 27. Aug 2020, 10:41 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 27. Aug 2020, 10:53
Ich sehe es eher wie electronride. Ich habe schon häufiger Relais gehabt, bei denen die Reinigung nicht wirklich geholfen hat und ein Ersatz unumgänglich war. Zwei Defektarten beseitigt man nämlich durch Reinigen nicht: - abgebrannnte Kontakte und erschlaffte Andruckfedern.

Insbesondere das Erhöhen der Lautstärke (mit dem Effekt, dass es besser wird) passt nicht zum Elko-Defekt. Da würde dann ja eher mehr Leistung abgerufen. Defekte Siebelkos brechen dann eher ein. Trotzdem sollten natürlich defekte oder gealterete Elkos ersetzt werden.
olimuc
Inventar
#7 erstellt: 27. Aug 2020, 11:18
Also beim Balance-Poti bin ich mir sicher, dass es wieder einwandfrei funktioniert, denn das habe ich richtig geöffnet, die Kontakte richtig gesäubert und auch die Federn straff eingestellt, was man bei Betätigung auch spürt.

Das Volume-Poti habe ich nur im US-Bad gereinigt und danach mit Kontaktspray behandelt. Das könnte ich nochmal versuchen nachzubearbeiten.

Ich werde heute Abend das Gerät mal einschalten und sofort die Lautstärke erhöhen (ohne Musiksignal), mal sehen was das bewirkt.

Mich wundert nur, dass das Rauschen nach diesen 30 Sekunden verschwindet, ohne an Volume zu drehen. Das passt finde ich nicht richtig zum Volume-Poti als Ursache
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 27. Aug 2020, 11:26
Ich gehe auch von einem Defekt des Relais oder von Kontaktproblemen anderer Art zwischen Endstufe und LS-Terminal aus.
Das Drehen am Volumen-Poti führt dann zu einer erhöhten Spannung und einem erhöhten Strom, wodurch die Kontaktprobleme überwunden werden.
Wir haben hier auch schon schlechte Lötstellen an den Anschlüssen des LS-Terminals als Ursache gehabt.

p.s.
Das SM für das Modell A-960 II" gibt es auch bei Tanya.
olimuc
Inventar
#9 erstellt: 27. Aug 2020, 11:36
Dann werde ich später mal einen Test machen und Volume schon im ausgeschalteten Zustand hochdrehen, dann erst einschalten. Mal sehen wie das Gerät sich verhält.

Das Relais hatte ich als erstes ausgebaut, geöffnet, die Kontakte gesäubert (obwohl sie wirklich gut aussahen) und wieder eingebaut.

An Kontaktprobleme "herkömmlicher Art" dachte ich natürlich auch schon, hatte aber bislang nichts gefunden. Das kann ich aber natürlich auch nochmal verfolgen.
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 27. Aug 2020, 11:48
Wie geasgt: bei Relais ist Sauberkeit nicht alles. Wenn die Kontakte nicht stark genug aneinander gepresst werden, kannst Du bis zum St.-Nimmerleinstag putzen ...
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 27. Aug 2020, 12:19
Wenn man ein Relais gereinigt hat, dann sollte man die Kontakte immer auch messen. Vorher und nachher. Nur so hat man einen Anhaltspunkt, ob die Reinigung erfolgreich war. Das geht auch ohne Auslöten und Fremdversorgung. Lautsprecherrelais sind in der Regel billig zu ersetzen, das kann eine Menge Arbeit sparen. Allerdings passt ein Rauschen, nicht zu einem defekten Lautsprecherrelais. Egal, wann es auftritt. Die Symptome für ein defektes Relais sind Verzerrungen und Aussetzer, die verschwinden, wenn man die Lautstärke erhöht.
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 27. Aug 2020, 12:37
Es geht ja nicht um Rauschen im Sinne von weißem oder rosa Rauschen. Es geht nach meinem Verständnis eher um undefinierbare Störgeräusche (Rauschen, Knacken, Kinstern) wie man es früher von Röhrenradios kannte und häufig durch das Abbauen von Korrosionsschichten erklärbar sind.
Wo die Ursache verortet werden kann ist dann eine andere Sache .... Relais, Schalter, Potis, Lötstellen, im Inneren von Bauteilen ...
schwer zu finden, wenn der Fehler nur manchmal nach längeren Pausen auftritt. Kälte, Wärme, Abklopfen ... können behilflich sein.


[Beitrag von CarlM. am 27. Aug 2020, 12:38 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#13 erstellt: 27. Aug 2020, 12:38
Ich hatte die Widerstände der beiden Relais-Kontakte gemessen, beide bei glaube ich ca. 42 Ohm.

Ich werde wie gesagt mit Loudness und Volume experimentieren und nach klassischen Kontaktschwierigkeiten Ausschau halten


[Beitrag von olimuc am 27. Aug 2020, 12:53 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 27. Aug 2020, 12:54
Zum Relais: 42 Ohm sind viel zu viel. Gute Werte liegen im Bereich um 1 Ohm.

Zu den Lämpchen. Einen kompletten Satz gibt es bei PAP-Audioparts (Ebäh).

Die Lämpchen haben 8 V 150 mA (1,2 W). Die vier Lämpchen sind in Reihe geschaltet. Wenn Läm,pchen wegen der Schalterstellung nicht leuchten (sollen) wird durch den Schalter auf einen Ersatzwiderstand von 15 Ohm umgeschaltet.
olimuc
Inventar
#15 erstellt: 27. Aug 2020, 13:58
Danke dir, ich war auch fündig geworden (weshalb ich die Frage wieder herausgenommen hatte) und habe soeben bestellt. Die 1,2 Watt ergeben sich ja aus den V und mA, da habe ich nicht nachgedacht

Bis der Main Direct Schalter und die Lämpchen eintreffen werde ich mal auf die Suche nach Kontaktschwierigkeiten gehen

Und die Relaisangelegenheit schaue ich mir auch nochmal an
olimuc
Inventar
#16 erstellt: 27. Aug 2020, 14:36
Habe dieses Relais als möglichen Ersatz gefunden:

https://www.conrad.d...ler-1-st-503968.html

48V, 5A, die überzähligen Beinchen kann ich entfernen und beim Rastermaß kann ich mir behelfen; lediglich den Spulenwiderstand von 4,1kOhm kann ich nicht beurteilen, da ich keine Daten für das originale Matsushita JC2a 48V (auch 5A soweit ich weiss) gefunden habe. Oft wird wohl ein Omron MY4 verwendet, da passen die Pins aber auch nicht und es ist wesentlich teurer (Relais+Versand), der Spulenwiderstand beträgt hier aber 2,5 kOhm
CarlM.
Inventar
#17 erstellt: 27. Aug 2020, 14:46
Nachdem Seite geöffnet, Du klicken auf "Datenblatt" s'il vouz plaît.

https://www.digikey.de/products/de?keywords=%20JC2A-DC48V

R(coil) ist also 2,3 kOhm.


[Beitrag von CarlM. am 27. Aug 2020, 14:48 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#18 erstellt: 27. Aug 2020, 21:30
Danke dir! Ich weiss es übrigens wirklich zu schätzen, wie zeitnah, kompetent und wertschätzend Du immer hilfst, das ist nicht selbstverständlich

Ich habe jetzt mal die Platinen durchgesehen und bezüglich kalter Lötstellen einfach nichts entdecken können. Allerdings ist auf der Hauptplatine schon viel (nach)gelötet worden, das Gerät war laut Vorbesitzer schon mal in Reparatur/beim Service. Der berüchtigte Rifa-Knallfrosch ist schon gewechselt, die Frontlämpchen ja gewechselt und über Widerstände in der Leuchtkraft angepasst, die Hauptplatine wie gesagt nachgelötet ... ist aber alles gut gemacht.

Ich werde das Gerät jetzt mal musikhörend geniessen, bis die Lämpchen und der Main Direct Taster eintreffen
CarlM.
Inventar
#19 erstellt: 27. Aug 2020, 23:00

olimuc (Beitrag #18) schrieb:
Ich werde das Gerät jetzt mal musikhörend geniessen, bis die Lämpchen und der Main Direct Taster eintreffen :*


Gute Idee ... da schließe ich mich an (mit dem Genuss eines anderen (HiFi-)Schätzchens.

olimuc
Inventar
#20 erstellt: 28. Aug 2020, 09:34
Der gestrige Musikgenuss brachte zwei Erkenntnisse:

1. Hammerteil, da lohnt sich der Aufwand

2. Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass auf dem linken Kanal die Höhen fehlen und auf dem rechten Kanal die Bässe; bisher hatte ich nur kurz mit kleinen LS gecheckt und dann mit Kopfhörern weitergearbeitet. Ich gehe mal davon aus, dass das Treble- und das Bass-Poti genauso revisionsbedürftig sind wie das Balance- und das Loudness-Poti. Da sind die Schleifbahnen verschmutzt/oxidiert und/oder die Halterungen der Schleifer wie beim Balance-Poti angeknackst und haben deshalb keinen Kontakt mehr mit der Schleifbahn.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen
Lennart777
Inventar
#21 erstellt: 28. Aug 2020, 09:53

olimuc (Beitrag #16) schrieb:
Habe dieses Relais als möglichen Ersatz gefunden:

https://www.conrad.d...ler-1-st-503968.html

48V, 5A, die überzähligen Beinchen kann ich entfernen und beim Rastermaß kann ich mir behelfen; lediglich den Spulenwiderstand von 4,1kOhm kann ich nicht beurteilen, da ich keine Daten für das originale Matsushita JC2a 48V (auch 5A soweit ich weiss) gefunden habe. Oft wird wohl ein Omron MY4 verwendet, da passen die Pins aber auch nicht und es ist wesentlich teurer (Relais+Versand), der Spulenwiderstand beträgt hier aber 2,5 kOhm :?



Korrekten Ersatz gibt es ebenfalls von Pap-Audioparts (auf ebay) mitsamt einer Transfer-Platine: hier

Grüße
Lennart
olimuc
Inventar
#22 erstellt: 28. Aug 2020, 12:32
@Lennart: Danke Dir, hatte ich auch schon gesehen und wäre eine Option; ist dann zwar etwas entfernt vom Originalzustand, aber ein anderes Relais auf das passende Rastermaß zu modifizieren ist ja auch nicht originaler

@Carl: Danke für den Hinweis bezüglich des SM bei Tanya, habe es jetzt auch gefunden, da es unter A-960II (ohne Leerzeichen ) dort zu finden ist. Die Scanqualität ist auch um Längen besser als das SM für den A960
olimuc
Inventar
#23 erstellt: 28. Aug 2020, 23:15
Operation gelungen, Patient - lebt, und zwar besser denn je

Wie erwartet war auch beim Bass- und beim Treble-Poti jeweils eine Kunststoffbefestigung eines Schleifers locker, und zwar witzigerweise unterschiedliche Seiten, was zu dem entsprechenden Klangbild führte.

Ich habe auch gleich die Schleifer so eingestellt, dass sie jetzt alle einheitlich gleiten, mit angenehm leichtem Druck.

Der Sound ist wirklich super, das lohnt die Mühen

Also als nächstes die Tasterlämpchen und der Main Direct Taster

Nein, als nächstes ein auf den Zwischenerfolg. Und dazu 80er Musik, passend zum Baujahr des Yammis.


[Beitrag von olimuc am 28. Aug 2020, 23:16 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#24 erstellt: 29. Aug 2020, 08:52
Wie hast Du denn die Halterungen für die Schleifer wieder befestigt in den Schiebepotis?

Grüße
Lennart
olimuc
Inventar
#25 erstellt: 29. Aug 2020, 12:05
Mit einem ordentlichen Tropfen Sekundenkleber, hält superfest. Vor dem Zusammenbau dann ausdampfen lassen. Die Verwendung von Sekundenkleber habe ich auch auf der Internetseite eines professionellen Hifi-Restaurators gefunden
olimuc
Inventar
#26 erstellt: 29. Aug 2020, 14:35
So, die Lämpchen sind montiert und leuchten alle einheitlich hell

Auch den Main Direct Tausendfüßler habe ich eingebaut, allerdings funktioniert er nicht zufriedenstellend: Bei geringer Lautstärke passt alles, aber wenn er bei höherer Lautstärke betätigt wird, fiept es ganz kurz aber brutal auf beiden Kanälen.

An den Lötstellen liegt es nicht, die Beine sind gut umschlossen und auch nicht unbeabsichtigt kurzgeschlossen.

Der originale Taster hat hinten allerdings drei Beinchen, der Ersatz - der auch für den A-960 II geeignet sein soll - hat nur zwei Beinchen

20200829_142632

Der Ersatztaster hat nach oben Lötösen, soll damit etwas gemacht werden?

20200829_142653

Edit: Habe gerade festgestellt, dass man das kurze Fiepen dauerhaft erzeugt, wenn mann die Main Direct Taste nur halb reindrückt. Dann scheint ein Punkt erreicht zu werden, wo es einen Signalkurzschluss oder so ähnlich gibt. Beim normalen Reindrücken ist dieser Punkt halt nur ganz kurz, und bei niedrigen Lautstärken fällt es einfach nicht auf. Hmm...


[Beitrag von olimuc am 29. Aug 2020, 15:03 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#27 erstellt: 29. Aug 2020, 15:12
Zu einer Schalteinheit gehören ja jeweils drei Kontakte. Du könntest also bei gezogenem Netzstecker und entladenen Elkos versuchen, ob Du zwischen den äußeren Kontakten einer Einheit also z.B. zwischen 1 und 3 oder 4 und 6 kurzzeitig eine leitfähige Verbindung beim Betätigen des Rasters hast.
Falls dies nur bei einer der Einheiten so ist, hat der Schalter einen Defekt.
olimuc
Inventar
#28 erstellt: 29. Aug 2020, 16:34
Ich habe mal den Verkäufer um Rat gefragt, mal sehen was der Antwortet.

Dein Vorschlag ist eine gute Idee, ich würde dafür den Schalter nochmal auslöten. Verstehe ich es richtig:

Auf der linken und rechten Seite sind 9 Pins, und ich würde auf jeder Seite immer eine Dreiergruppe testen, und zwar ob 1 und 3, 4 und 6, 7 und 9 beim Betätigen des Tasters fehlerhaften Kontakt haben?
Drei Kontakte pro Schalteinheit sind klar, aber welcher mit welchem schaltet, ist mir nicht klar
CarlM.
Inventar
#29 erstellt: 29. Aug 2020, 17:07
Ich denke, dass Du bei gezogenem Netzstecker und entladenen Elkos auch ohne Entlöten messen können solltest. Schließlich geht es ja Veränderungen beim Drücken der Taste. Wenn zwischen 1 und 3 vor dem Drücken nnichts oder etwas hochohmiges messbar ist und bei 50%-gedrückt geht es in den niederohmigen Bereich, dann ist alles klar. Ich denke, dass Du ggf. besser den Durchgangsprüfer mit Piepton nutzt. 2 Messspitzen, eine Taste ... da ist es gut, wenn man nicht auch noch ein Display angucken muss.

Zur Frage:
Im SM Seite 9 findest Du unten das Platinen-Layout "Tone Control C.-Board (1)" mit dem Schalter SW205. Da ist die Funktionsweise gut erkennbar. Bei Betätigung der Taste rutscht der Kontaktschlitten von 1-2 auf 2-3 usw. ... Der Fehler wäre, wenn kurzzeitig sowohl 1-2 wie auch 2-3 etc. verbunden wären.


[Beitrag von CarlM. am 29. Aug 2020, 17:08 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#30 erstellt: 29. Aug 2020, 19:41
Durchgangsprüfung verstehe ich, ich habe ja den ausgebauten Taster zum üben

Mit entladenen Elkos meinst Du die auf der Tasterplatine?
CarlM.
Inventar
#31 erstellt: 29. Aug 2020, 19:49

olimuc (Beitrag #30) schrieb:
Mit entladenen Elkos meinst Du die auf der Tasterplatine?


Ich wollte nur daran erinnern, dass man auch im ausgeschalteten Zustand Geräte zerschießen kann, wenn die großen Siebelkos noch geladen sind und auf irgendeine Weise Kurzschlüsse fabriziert werden. Man kann auch Multimeter kaputtmachen ... zumindest eingebaute Sicherungen.
Deshalb habe ich mir angewöhnt, vor dem Arbeiten an vom Netz getrennten Geräten exemplarisch an verschiedenen Orten Spannungen gegen GND zu messen.
olimuc
Inventar
#32 erstellt: 29. Aug 2020, 19:59
Ok, an die Siebelkos hatte ich auch gedacht, aber ich kann ja die Stecker der Tasterplatine abstecken und dann messen.
olimuc
Inventar
#33 erstellt: 29. Aug 2020, 21:58
So, folgendes Ergebnis nach Überprüfung ob auch keine Spannung mehr anliegt:

Der neue Taster arbeitet wie von Dir beschrieben und verbindet je nach Tasterstellung 1 und 2 bzw. 2 und 3, und das 3 mal links und 3 mal rechts. Aber: Bei aktivierter Main Direct Funktion (also Taster gedrückt) sind auf der rechten Pinseite die letzten drei Pins 7, 8 und 9 gleichzeitig verbunden. Das verwundert, denn die Funktion an sich funktioniert ja. Das (bei entsprechender Lautstärke bestialische) Fiepen beim Umschaltvorgang kommt daher, dass tatsächlich bei Mittelstellung des Tasters auf dem Weg von deaktiviert zu aktiviert die drei jeweils zusammengehörenden Pins gleichzeitig Kontakt haben

Zum Vergleich habe ich den alten Taster gemessen, da wird beim Umschaltvorgang der Kontakt sauber getrennt, auch auf dem Weg von deaktiviert zu aktiviert.

Ist der neue Taster dann defekt oder einfach schlecht gemacht? Das kann doch von Alps so nicht bewusst konstruiert worden sein


[Beitrag von olimuc am 29. Aug 2020, 22:01 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#34 erstellt: 29. Aug 2020, 22:24
Das ist inakzeptabel, weil es in bestimmten Schaltungen zu massiven Problemen kommen kann.
Hast Du bei einer seriösen Quelle gekauft? Ansonsten würde ich auf ein Plagiat ("Fake") tippen.

Mein Rat:
Wenn es irgendwie möglich ist, repariere/reinige den alten Schalter. Ansonsten muss ein anderer Schalter her.
Diese Schalter lassen sich eigentlich noch reparieren. Das ist zwar nichts für Doppellinkshänder aber nun ja ... machbar.

Man kann natürlich anhand des Schaltplans und des Platinenlayouts gucken, was passieren könnte. Wenn der Fehler bei 7-8-9 unbedeutend ist (weil die Kontakte z.B. nicht genutzt werden), kann man bis zur endgültigen Reparatur das Umschalten nur im ausgeschalteten Zustand vornehmen.


[Beitrag von CarlM. am 29. Aug 2020, 22:25 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#35 erstellt: 29. Aug 2020, 22:38
Danke für Deine Einschätzung, das sehe ich auch so. Da ich die Quelle hier natürlich nicht schlecht machen will, sage ich nur so viel: anerkannte Bezugsquelle hier in Deutschland für Hifi-Klassiker.

Habe die Quelle ja schon kontaktiert und kann dann ja auch noch meine Messergebnisse neu gegen alt mitteilen.

Ich habe den alten Taster jetzt aufbekommen und versuche zu MacGyvern
CarlM.
Inventar
#36 erstellt: 29. Aug 2020, 22:43

olimuc (Beitrag #35) schrieb:
Ich habe den alten Taster jetzt aufbekommen und versuche zu MacGyvern ;)


Nicht ärgern und ein "ruhiges Händchen" ... dabei hilft ab und an (in Maßen) ...



p.s.
Vielleicht noch ein Tipp:
Ich lege den geöffneten Schalter und die Teile in eine Schale mit Wasser und Kukident. Meine Zähne müssen dann mal warten ....


[Beitrag von CarlM. am 29. Aug 2020, 22:45 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#37 erstellt: 29. Aug 2020, 23:03
Das mit dem werde ich jetzt machen

Der Übeltäter ist ein gebrochenes Miniteil, das wohl in die herzförmige Vertiefung gehört; dort rastet das goldfarbene gefederte Teil (normalerweise) ein.

20200829_225943

Wenn ich jetzt wüsste, wie die herzförmige Vertiefung normalerweise aussieht, dann könnte ich mir eine Lösung überlegen. Wiedermal hmm ...

Aber jetzt erstmal ein

PS: An dem alten Taster sieht man aber super, wie die Schlitten über die Kontaktschiene fahren und es eben keinen Zeitpunkt eines Kontaktes aller drei Kontakte eines Trios gibt.


[Beitrag von olimuc am 29. Aug 2020, 23:22 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#38 erstellt: 29. Aug 2020, 23:09

olimuc (Beitrag #37) schrieb:
Das mit dem werde ich jetzt machen


Bin schon dabei ....

Zum Mittelteil ... kannst Du ein Photo machen? Es gibt hier im Forum ja Personen, die gerade bei solchen Reparaturen noch ein paar Tipps in petto haben könnten ....

Noch etwas ... ich hatte schon Verstärker bei denen nicht alle 6 Umschalter im Bauteil genutzt wurden, sondern nur fünf. Dann könnte man ggf. eine intakte Funktion "umsiedeln". Beispiel: 2x 2 Umschalter für Signale und einer für LED/Kontrolllampe .... habe nur heute abend keine Muße mehr in das SM zu gucken.


[Beitrag von CarlM. am 29. Aug 2020, 23:12 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#39 erstellt: 29. Aug 2020, 23:24
Foto habe ich gerade nachträglich in den Beitrag eingefügt
CarlM.
Inventar
#40 erstellt: 29. Aug 2020, 23:30
Okay .... das "herzförmige" Element dient dazu, zwischen einem Schalter mit Rastfunktion und einem Taster zu unterscheiden.
Bei einem Taster ist die Schaltfunktion solange gegeben, wie Druck auf den Taster ausgeübt wird. Bei einem Schalter mit Rastfunktion wechseln Ein- und Ausschalten mit jeder Betätigung.

Beim Schalter (mit Rastung) gibt es eine Metallfeder oder einen Metallstift, deren Ende dort in die Ausbuchtung greift. Bei einem Taster fehlt dieses Bauteil.


[Beitrag von CarlM. am 29. Aug 2020, 23:33 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#41 erstellt: 30. Aug 2020, 09:48
Als Pausenfüller kann ich mich ja wieder dem Anfangsrauschproblem annehmen. Seitdem ich die Potis überarbeitet habe, ist es übrigens etwas stärker geworden, wahrscheinlich weil das Signal besser durchkommt.

Es rauscht nur der linke Kanal.

Irgendwie drängt es mich, die Endstufenstransistoren seitenmäßig zu tauschen. Ist etwas Arbeit, da ich dafür das Gerät wieder ziemlich zerlegen muss, deshalb die Frage, ob ein Transistoren-Seitentausch als Test sinnvoll ist?
CarlM.
Inventar
#42 erstellt: 30. Aug 2020, 12:06
Rauschen würde ich weniger in der Strom- sondern eher der Spannungsverstärkung suchen.

Hat das Gerät keinen Monoschalter? Wenn es im Mono-Betrieb beidseitig rauscht, sind es nicht die Endstufen.
olimuc
Inventar
#43 erstellt: 30. Aug 2020, 12:37
... habe ich gerade ausprobiert, der Monoschalter hat keine Auswirkung auf das Rauschen. Irgendwie habe ich die Endstufen im Verdacht, kann mich aber natürlich irren ...
Poetry2me
Inventar
#44 erstellt: 30. Aug 2020, 12:55
"Keine Auswirkung" heißt, dass auch bei aktiviertem Mono-Schalter nur der linke Kanal rauscht?
Poetry2me
Inventar
#45 erstellt: 30. Aug 2020, 13:03
Dies sind die letzten (passiven) Schaltungsstufen vor den Eingängen der Endstufen.

Yamaha A-960 schematic detail mono switch and balance potentiometer marked

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#46 erstellt: 30. Aug 2020, 13:07
Da sehe ich jede Menge geschirmte Kabel zwischen den einzelnen Teilen.

Das bietet sich förmlich an dafür, die Kanäle an den einzelnen Stellen schnell mal zu vertauschen.

So kann man den Fehler vielleicht schnell finden, falls einfach wackeln nicht schon hilft.

- Johannes
Rabia_sorda
Inventar
#47 erstellt: 30. Aug 2020, 13:09
Moin

Lies dir diesen interessanten Thread mal durch:

Yamaha A-960II - Aufarbeitung am Küchentisch
olimuc
Inventar
#48 erstellt: 30. Aug 2020, 13:32

Poetry2me (Beitrag #44) schrieb:
"Keine Auswirkung" heißt, dass auch bei aktiviertem Mono-Schalter nur der linke Kanal rauscht?


Ganz genau
olimuc
Inventar
#49 erstellt: 30. Aug 2020, 14:27
@Johannes: Die Kabel mit Steckverbindung habe ich getauscht, ohne Veränderung. Wackeln hilft nicht und die Dauer des Rauschens ist zu kurz, um eingehend wackeln zu können.

@Rabia: Deinen verlinkten Thread habe ich mal kursiv durchgelesen und die Klebergegend um die Siebelkos angeschaut. Da ist nichts durch, der Jumper ist ok, die Dioden auch. Da die Platine nicht beschriftet ist tue ich mich schwer, die R-Werte im Plan zu finden.

Aber: Der Jumper zwischen den umgelegten 220uf 63V Elkos ist tatsächlich durch, den muss ich ersetzen. Welche Auswirkung hat diese getrennte Brücke? Auch hier tue ich mich scher, den Jumper im Plan zu finden.
CarlM.
Inventar
#50 erstellt: 30. Aug 2020, 15:15
Die Drahtbrücke(n) findest Du nur im Platinenlayout. Im Schaltplan sind sie nicht vermerkt.
Da der Ausdruck des Layouts sehr undeutlich ist, kannst Du am besten anhand der Platine selbst sehen, zwischen welchen Bauteilen die Drahtbrücke sitzt. Aufgrund des Photos im anderen Thread lässt sich ja der Ort abschätzen. Das ist eine der Endstufen ... ich sehe da z.B. die Zenerdiode D302 und die Widerstände R324, R326 in der Nähe ....


[Beitrag von CarlM. am 30. Aug 2020, 15:16 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#51 erstellt: 30. Aug 2020, 15:17
Update:

Die Bauteile um die Siebelkos sind ok, es ist tatsächlich nur der Jumper zwischen den umgelegten 220uf 63V Elkos, der durch ist.

Frage 1: Wofür ist der zuständig?
Frage 2: Lochabstand beträgt 15mm, wie ersetze ich den am besten? Jumperset besorgen?
Frage 3: Mit dem Endstufentausch erst noch warten und Jumper ersetzen und dann nochmal testen?


[Beitrag von olimuc am 30. Aug 2020, 15:24 bearbeitet]
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