HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Grundig V2000 - ein Kanal krächzt und kratzt | |
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Grundig V2000 - ein Kanal krächzt und kratzt+A -A |
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Autor |
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Tobi135
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 05. Okt 2020, 17:12 | |
Hallo zusammen, nachdem er nun ein paar Jahre gut seinen Dienst getan hat, fängt mein V2000 nun doch an, mich zu ärgern. Da ich in keinem der anderen Threads das gleiche Problem habe finden können, und eigentlich eher bei den alten Dual-Geräten zu Hause bin, frage ich hier einmal nach, vielleicht gibt's ja noch die eine oder andere gute Idee. Problem: Sobald man den Verstärker einschaltet und die LS-Relais durchschalten, kommt ein ziemlich lautes Krachen und Krächtzen aus dem linken Kanal. In den letzten Wochen trat schon ein paarmal das Problem auf, dass der linke (und manchmal auch beide Kanäle) plötzlich etwas leiser wurden und leicht angefangen haben zu kratzen/rauschen, das konnte meistens mit einem Umschalten auf eine andere Quelle (und dann wieder zurück zur eigentlichen) behoben werden. Das Krachen/Krächtzen ist unabhängig von: - Position von Lautstärke- und Balanceregler - Eingangsquelle - LS1 oder LS2 Wenn man den entsprechenden Lautsprecherkanal ausschaltet, ist der Krach auch weg - die Relais funktionieren also wohl vernünftig. Die beiden großen Siebelekos habe ich vor ca. 5 Jahren mal getauscht, Roedersteins sind (bis auf einen auf der Klangregel-Platine, C41, keine vorhanden). Hat jemand von euch einen Tipp, in welche Richtung sich dort die Fehlersuche am ehesten lohnen könnte? Viele Grüße Tobias |
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-sletrabf-
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 05. Okt 2020, 19:44 | |
Hallo, ich hatte letztens auch mal einen Grundig V2000 am Wickel, der sich auch "kratzig" anhörte, was aber nicht unbedingt an den Potis lag, und im Betrieb einen beißenden Fischgeruch entwickelte. Auf den senkrechten, aufgesteckten Boards auf der Endstufenplatine (Differenzmodul I und II) sind auch Kondensatoren, die bei mir etwas aufgeblasen waren. Ich habe C4001, C4003 und C4008 auf dem einen und C4501, C4503 und C4508 auf dem anderen Steckboard getauscht, gegen Elkos. (Achtung, die Module dürfen nicht vertauscht eingesteckt werden!). Da ich außerdem die Siebelkos (waren noch original) und auch noch die anderen Elkos und die Trimmpotis auf der Endstufenplatine getauscht hatte, kann ich nicht sagen, was genau das Kratzen beseitigt hat. Auch die Potis habe ich gereinigt und der Verstärker lief danach einwandfrei. Vielleicht findest Du ja auch ein paar optisch nicht mehr einwandfreie Kondensatoren? -sletrabf- [Beitrag von -sletrabf- am 05. Okt 2020, 19:45 bearbeitet] |
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Tobi135
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 08. Okt 2020, 19:49 | |
Soo, kaum hat man Zeit sich einmal ordentlich damit zu beschäftigen, ist der Fehler gefunden: Dieser kleine doofe Masse-Blechbügel zwischen Kühlkörper und der Lautsprecheranschluss-Platine war durchgerissen - wieder schön zusammengelötet und Problem gelöst! Eine andere Frage an der Stelle noch: Von einem Bekannten habe ich die Tage einen anderen V2000 bekommen. Soweit ist mit dem alles ok, aber die beiden Siebelkos sind noch die originalen von Roederstein, immerhin aber mit Stopfen oben drauf. Sollten die trotzdem auf Verdacht getauscht werden, oder erstmal so lassen? (An die Platine muss ich sowieso ran, weil die Potis zum Ruhestrom einstellen nicht mehr gut sind.) Gruß |
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olimuc
Inventar |
#4 erstellt: 08. Okt 2020, 20:22 | |
Hallo, Siebelkos brauchen eigentlich nur getauscht werden, wenn sie Probleme bereiten, also nicht mehr ordentlich arbeiten und es dadurch zum Brummen auf den Kanälen kommt. |
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hf500
Moderator |
#5 erstellt: 09. Okt 2020, 18:25 | |
Moin, so ist es. Solange die Stopfen noch drin sind, ist gut. Wenn moeglich, die Netzspannung auf 240V einstellen. Brummen wird man so schnell nicht hoeren, dafuer muessen diese Elkos schon total ausgefallen sein. 73 Peter |
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Tobi135
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 09. Okt 2020, 19:42 | |
Besten Dank für die Antworten! Eine andere Bausstelle habe ich noch gefunden: Das Poti zur Einstellung der Höhen rauscht und kratzt extrem, sodass man auch wenn man es gar nicht bewegt praktisch keinerlei Musik hören kann und eher Angst um seine Boxen haben muss. Behandlung mit Kontakt 61 hat leider nicht geholfen. Gibt es eventuell noch irgendwo einen passenden Ersatz dafür? |
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wombel69
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 09. Okt 2020, 21:15 | |
Hallo Tobi, bevor du das Poti austauschst, würde ich erstmal überprüfen, ob keine Gleichspannung an dem Poti anliegt. Wenn nämlich Elkos/Kondensatoren vor oder hinter dem Poti Leckströme durchlassen, dann liegt Gleichspannung an dem Poti und damit erzeugt praktisch jedes Poti Kratzgeräusche. Dies ist vor allem dann zu vermuten, wenn das Kratzen nach dem Einschalten extrem ist und mit weiterer Betriebsdauer immer weniger wird. Da ist dann mit Sicherheit ein Elko/Tantal/Kondensator defekt! Viele Grüße Wolfgang |
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Tobi135
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 10. Okt 2020, 13:29 | |
Danke für den Tipp, habe gerade mal an den Potis gemessen. Es liegen an allen sechs Beinchen des Potis ca. 19,5 V DC (gemessen gegen Masse) an. Das ist allerdings bei dem Poti für den Bass und meinem anderen V2000, bei dem alles ok ist, genauso. Zwischen den einzelnen Beinchen fällt (natürlich) recht wenig Spannung ab, das sind jeweils max. ein paar wenige mV. Habe ich an Deiner Antwort jetzt etwas falsch verstanden, oder scheint das mit der anliegenden Spannung in der Schaltung halt so zu sein? Wie es sich mit längerer Betriebsdauer verhält habe ich noch nicht getestet, da es schon ein sehr lautes Kratzen ist und sich weder Kopfhörer noch die Boxen darüber freuen. Gruß Tobi |
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hf500
Moderator |
#9 erstellt: 10. Okt 2020, 16:05 | |
Moin, das Klangstellernetzwerk, bzw. seine Potis, werden zwar gleichstrom- aber nicht gleichspannungsfrei gehalten. Dazu fehlt in jedem Kanal ein Kondensator. Moeglich waere es, dass auch noch Gleichstrom fliesst, weil irgendeiner der Koppelelkos einen zu hoehen Reststrom hat. Moeglicherweise steht das Netzwerk unter Spannung, damit die Elkos darin eine feste Gleichspannung "sehen". C72 und C75 (1µ/50V) koennte man probehalber gegen einen entsprechenden Folienkondensator tauschen. Sie liegen an den Schleifern von Bass- und Hoehenpoti. 73 Peter |
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Tobi135
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 16. Nov 2020, 17:56 | |
Soooo, C72 und C75 habe ich mal getauscht, hat leider nichts geholfen. Offenbar war das Problem tatsächlich das Poti selbst. In den Tiefen des Internets habe ich noch ein (fast) baugleiches (NOS) aus einer Lagerauflösung gefunden und eingebaut - alles wieder wunderbar. Einziger Unterschied ist, dass es nur mittig einrastet und nicht bei jeder Stufe, aber damit kann ich sehr viel besser leben als mit dem Krachen und Kratzen. Vielleicht werde ich das originale bei Gelegenheit mal zerlegen und was genauer untersuchen. Gruß Tobi [Beitrag von Tobi135 am 16. Nov 2020, 17:56 bearbeitet] |
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