Revox B226 Kondensatorentausch

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cynaut
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Sep 2022, 13:48
Moin!

Mein B226 streikt.
Lässt sich nicht mehr einschalten und Sicherung ist durch.
Möchte jetzt einen Kondensatorentausch mit einem Austauschsatz, den ich 2018 mal gekauft habe, vornehmen.
Irgendwie weicht der Revox Schaltplan von der realen Bestückung ab.
Schaltplan ist vom Decoder Board 1.769.420.13 (aus original Revox Serviceplan, gilt wohl für alle 420.XX).
Mein Decoder hat die Nummer 1.769.420.12 (sollte aber passen, siehe oben).

Kondensator C2 und C8 interessieren mich gerade.

Lt. Revox SP hat der C2 47uF und sitzt an der Stelle "C2".
Bei meinem Board sitzt der C2 an der Stelle mit dem roten "?" und hat eher 22uF (leider ist der Wert nicht mehr erkennbar).

Lt. Revox SP hat der C8 einen Wert von 47uF.
Bei meinem Board hat der C8 einen Wert von 22uF.
Alle Lötstellen sind original.

Revox B226 Decoder Board Ausschnitt Schaltplan


Sja, wie ist Euer Rat?
Soll ich exakt bei dem Original-Schaltplan bleiben und entsprechend umlöten bzw. ersetzen?

Gruß

Carsten


[Beitrag von cynaut am 15. Sep 2022, 13:52 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 15. Sep 2022, 14:03
Moin,


Lt. Revox SP hat der C2 47uF und sitzt an der Stelle "C2".
Bei meinem Board sitzt der C2 an der Stelle mit dem roten "?"


Du siehst aber schon dass die Stellen egal sind, denn es sind die gleichen Leiterbahnen.


... hat eher 22uF


Blaue Philips-Elkos?
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 15. Sep 2022, 14:10
Zunächst die aktuelle Position von C2 und die des Fragezeichens sind elektrisch gleichwertig. Beide sind also in der Funktion identisch.

Zu den Werten:
Beide Elkos sind Pufferelkos für Spannungsregler. Wenn der Schaltplan nach der Produktion Deines Decoder-Boards entstanden ist, hat man ggf. den Wert nachträglich angepasst. Deshalb würde ich in diesem Fall den Wert aus dem Service Manual 47 µF jeweils übernehmen. Im Umfeld von Spannungsreglern ist dies sowieso nicht besonders sensibel.

Ansonsten tendiere ich dazu, den vorhandenen Wert zu übernehmen, weil Service Manuals durchaus auch Fehler aufweisen können. Im aktuellen Fall weiche ich aber mit obiger Begründung ab.

Noch etwas: die Spannungsfestigkeit sollte 25 oder 35 VDC sein. Temperatur: 105°C

Beispiele:
https://www.reichelt...tct=pos_3&nbc=1&&r=1

Maße und Abstand der Anschlussdrähte (Rastermaß RM) bitte anhand des Datenblatts prüfen.

Edit:
Hallo Karsten!


[Beitrag von CarlM. am 15. Sep 2022, 14:11 bearbeitet]
cynaut
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Sep 2022, 14:20

Rabia_sorda (Beitrag #2) schrieb:

Du siehst aber schon dass die Stellen egal sind, denn es sind die gleichen Leiterbahnen.

Blaue Philips-Elkos?


Aaargh! Nein, hatte ich NICHT gesehen! Schande über mein Haupt!

Ja, ist ein blauer Elko. Kann aber auch 47uF sein.
Die "scheinen" genau so groß, wie 22uF zu sein.
cynaut
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Sep 2022, 14:24

CarlM. (Beitrag #3) schrieb:
Zunächst die aktuelle Position von C2 und die des Fragezeichens sind elektrisch gleichwertig. Beide sind also in der Funktion identisch...

Hallo Karsten! :prost


Jo, hatte ich echt nicht gesehen!

Prost! vom Original "Carsten"
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 15. Sep 2022, 14:29
Ich würde bei den beiden C´s zu 47 µF greifen.


Hallo Karsten!


Ja, Hi Carl und auch Hi original Carsten.

Gruß
Karsten
cynaut
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Sep 2022, 19:16
So!

Ich habe mich jetzt "einfach" an die beigelegte Austauschanleitung gehalten.
Demnach sind jetzt C2/C6//C8/C9 und C37 Elko 47uF/35V geworden.

C19/C106/C111/C112/C212/C206/C211 sind Elko 100uF 35V geworden.
Einen C54 mit 100uF soll es noch geben, den finde ich aber nicht...

Die acht 22uF Elkos fehlten damals leider bei der Lieferung. Muss ich nachkaufen.

Übrig sind jetzt noch elf sogenannter Bypass Folienkondensatoren 100nF/63V (.1K63), auf die man wohl aber "eigentlich" verzichten könnte.
Hmmh, nun habe ich die aber. Und auch alles mit der Bezeichnung ".1K63" ausgetauscht.
Die restlichen elf haben aber teils völlig andere Wert und Bezeichnungen.
Sieben sind unter der Platine verlötet. Sehr unkonventionell...
Sind auch zwei rote WIMA Folienkondensatoren verlötet. Kommt mir verdächtig vor.

Was meint ihr? Einfach die restlichen elf tauschen?
Steht leider keine Standordbezeichnung in der Anleitung. Nur die Gesamtzahl von 26.



[Beitrag von cynaut am 15. Sep 2022, 19:17 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 15. Sep 2022, 19:34
Wo die genannten 22 µF-Elkos hingehören, verstehe ich nicht ganz. Sind das nicht jene, die nun mit 47 µF-Elkos ersetzt wurden?

Die anderen Modifikationen können sinnvoll sein. Nur ... ohne Einblick in die beigefügte Anleitung bliebe mir für eine fundierte Meinung nur meine Kristallkugel.
Keksstein
Inventar
#9 erstellt: 16. Sep 2022, 06:14

Übrig sind jetzt noch elf sogenannter Bypass Folienkondensatoren 100nF/63V (.1K63), auf die man wohl aber "eigentlich" verzichten könnte.


Der Händler der diese Tauschsätze verkauft möchte das man die Elkos im Audiozweig damit brückt. Auf die würde ich verzichten den die bringen höchstens etwas wenn man daran glaubt. Dafür sieht das Gerät ohne die deutlich besser aus. Die Originalen 100nF (.1K63) tauschen war absolut unnötig. Die sind auch in 50 Jahren noch gut. (Schätze ich, auf jeden fall lange nicht am Ende)


[Beitrag von Keksstein am 16. Sep 2022, 06:15 bearbeitet]
Hifihoppie
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Sep 2022, 11:06
Beim Hausbau bitte nicht mit dem Dach anfangen.
Alle Probleme mit dem Euro und dem 9 Euro-Ticket entstanden, weil man sich nicht daran gehalten hatte.

Zum Thema :Also zunächst einmal den Grund für die defekte Sicherung herausfinden.
Das könnte die Rifa-Brandbombe, in anderen Gegenden auch Funkentstörkondensator sein.
Allerdings ist der Ausfall immer mit viel Rauch und Gestank verbunden, daher wird er es hier nicht sein.
Revox verwendete hier im Netzteil gern die Frako- oder Roederstein-Dreipunkt-Elkos.
Ich hatte schon einige B-251 und ebenfalls einen B-226 gehabt, da hatten diese Elkos Kurzschluss, teils mit 0,2 Ohm.
Das führt auch zum Ansprechen der Netzsicherung.
Also raus damit, die kleinen Elkos dienen im Netzteil der Schwingungsunterdrückung der Spannungsregler.
Es schadet nicht, sie zu tauschen, aber es wird hier nicht viel bringen.
cynaut
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Sep 2022, 16:31
So, jetzt muss ich mal ein bisschen sortieren:

@CarlM.
Lt. Anleitung, die du jetzt ja nicht hast, waren das die acht 22uF/63V Elkos:
C13/C15/C109/C110/C117/C209/C210/C217
Aber original war noch einer mehr da, der aber lt. Anleitung 47uF sein sollte.
Ist also für andere wirklich Glaskugel, daher ist das Thema vorerst durch.

@Keksstein
Ja, genauso war es auch beschrieben.
Den Rest habe ich jetzt erst einmal so gelassen, weil das sicher nicht das Problem ist.

@Hifihoppie
Ja, richtig!
Mir war auch klar, dass die Sicherung nicht ohne Grund rausgeflogen ist und ein Austausch der Elkos nicht unbedingt sofort zum Erfolg führt.
Es waren natürlich noch viel mehr Kondensatoren dabei.
Die Dreipunktelkos wurden auch alle getauscht.
Das war allerdings nicht die Lösung, aber das Dach hatte ich nunmal schon da...
Deshalb bin ich jetzt auch beim Netzteil...

@all
Ich brauche bitte Unterstützung bei der Fehleranalyse des Trafos.
Bin leider lange raus aus dem Thema und weiß nicht, ob ich richtig messe bzw. die Werte plausibel sind.

Sobald ich das Netzteil am Decoder Board anschliesse, fliegt die Sicherung F1.
F2 bis F5 sind weiterhin intakt.
Vielleicht habe ich das Board ja jetzt wieder gehimmelt...?

Schaltung:

Revox B226 Trafo


Meine Messungen:

Revox B226 Trafo Messwerte

Das Ding gibt auch nicht das kleinste Geräusch von sich und wird auch nicht ansatzweise warm.
Was meint ihr?
Könnt ihr mit den Werten etwas anfagen? Oder habe völlig falsch gemessen?

Gruß

Carsten


[Beitrag von cynaut am 16. Sep 2022, 16:43 bearbeitet]
cynaut
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Sep 2022, 16:34
Sorry, habe gerade ein Problem mit den Bildern...geht auf einmal nicht mehr
cynaut
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Sep 2022, 16:45
Revox B226 Trafo Schaltplan

Revox B226 Trafo Messwerte

EDIT:
Ok, ich gebe es vorerst auf.
Sehe die Grafiken/Bilder nicht mehr.
Nur noch ein Link, da öffnet sich aber kein Bild...


[Beitrag von cynaut am 16. Sep 2022, 16:47 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 16. Sep 2022, 17:27
Also ... ich kann die Bilder sehen ... alles okay.

Die Hinweise von Hifihoppie sind plausibel. Demnach sollte der Fehler nach der Elko-Tauschaktion behoben sein.
Falls dies nicht der Fall ist, müsste man mit dem Prüfen der Halbleiter weitermachen. Da wäre dann z.B. der Brückengleichrichter DZ1 zu prüfen.
Wenn er okay ist, könnte ein Spannungsregler oder Transistor defekt sein.

Aber zunächst drücke ich die Daumen, dass das Problem bereits beseitigt ist.
Keksstein
Inventar
#15 erstellt: 16. Sep 2022, 18:47
Ich würde mit dem Multimeter an dem Gleichrichter der nach Pin 1 & 2 kommt im Widerstandsbereich messen, das verbraucht keine Sicherung im Fehlerfall und ist schonend für das Gerät. An Pin 1 & 2 mit abgezogenem Trafo-Stecker auf Kurzschluss prüfen, das ist dann wahrscheinlich der Gleichrichter. Am Elko nach dem Gleichrichter das gleiche machen.
cynaut
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 17. Sep 2022, 15:35
Ok, jetzt geht's hier weiter!
Nun sehe ich auch die Bilder.
Leider sind die Werte schlecht lesbar.

Mich wundert einfach, dass im Primärkreis (? 2 x 4 Anschlüsse) ein Wert völlig aus der Reihe tanzt.
0 Volt und 0,2 Ohm. Alles andere haben mehr Volt und höhere Widerstände.
Und was am Ende einiger Pins rauskommt ist auch nix mit 8 Volt.
Evtl. sind die Werte aber wieder in Ordnung, wenn der unter Last ist.
Man hört aber auch absolut nix von dem Trafo. Da wird auch nix warm.

Aber gut, ich habe mich mal an den Gleichrichter gemacht.

20220917_161730

Also PIN 1 scheint braun zu sein.
PIN 2 ist das rote Kabel, da waren 4,7 V AC drauf.
Habe beide ohmsch durchgemessen.
Das Ergebnis waren knapp 8 MOhm. Ist das jetzt ein Kurzschluss?

Das mit dem Elko habe ich noch nicht so ganz verstanden.
Vom + des Gleichrichters gehts direkt zum + vom Elko.
Jedenfalls habe ich jetzt PIN 1 und + des Gleichrichters gemessen.
Da wird nix angezeigt.


[Beitrag von cynaut am 17. Sep 2022, 15:36 bearbeitet]
hf500
Moderator
#17 erstellt: 17. Sep 2022, 18:16

cynaut (Beitrag #16) schrieb:


1. Mich wundert einfach, dass im Primärkreis (? 2 x 4 Anschlüsse) ein Wert völlig aus der Reihe tanzt.
0 Volt und 0,2 Ohm.
2.Und was am Ende einiger Pins rauskommt ist auch nix mit 8 Volt.


3.Also PIN 1 scheint braun zu sein.
PIN 2 ist das rote Kabel, da waren 4,7 V AC drauf.
Habe beide ohmsch durchgemessen.
Das Ergebnis waren knapp 8 MOhm. Ist das jetzt ein Kurzschluss?

4.Das mit dem Elko habe ich noch nicht so ganz verstanden.
Vom + des Gleichrichters gehts direkt zum + vom Elko.
Jedenfalls habe ich jetzt PIN 1 und + des Gleichrichters gemessen.
Da wird nix angezeigt.


Moin,
1.: Bei niederohmigen Messungen _immer_ zuerst die Messpitzen zusammenbringen und sich den dann angezeigten Wert merken! Diesen vom Messergebnis abziehen.
Darauf achten, welche Trafoanschluesse wann vom Spannungswahlschalter verbunden werden.

2. Katalogwerte bei Spannungsangaben an Trafos beziehen sich immer auf den Vollastfall. Das hier ist eine Serviceschrift, man nimmt also an, dass es die Spannung ist, die die Wicklung im Normalbetrieb liefert. Auch darauf achten, wie hoch die Netzspannung ist und auf welche Spannung der Trafo eingestellt ist. Zu guter Letzt haben einfachere (Digital-) Messgeraete so ihre Schwierigkeiten bei kleinen Wechselspannungen, dort ist ihre Genauigkeit am geringsten. Zeigermessgeraete so einstellen, dass der angezeigte Messwert im oberen Skalendrittel liegt.

3. Das muss genauer erklaert werden. 4,7V wogegen gemessen? Gleich oder Wechselspannung?
Gleichrichter misst man moeglichst nicht im Widerstandsbereich sondern mit der Diodentestfunktion (*), wenn vorhanden. Die zeigt die Schwellspannung der Dioden im Gleichrichter an. In Flussrichtung sind das 0,6-0,7V. In Sperrichtung wird Ueberlauf angezeigt.
Bei Widerstandsmessung darf bei Messung jedes Gleichrichteranschlusses gegen jeden anderen kein Kurzschluss messbar sein. Der Gleichrichter ist hierzu von der Schaltung zu trennen.
8M Ohm ist jedenfalls an dieser Stelle kein Kurzschluss.

4. auch das muss naeher erklaert werden. Der Elko jedenfalls ist in seiner Funktion als Ladekondensator direkt am Gleichrichter angeschlossen. + an +, - an -.

73
Peter

(*) die Diodentestfunktion zeigt ueblicherweise die Flusspannung eines PN-Ueberganges (Diode) bei einem Strom von 1mA an. Bei Silizium wie bei diesem Gleichrichter ergibt sich da eine Spannung von 0,6-0,7V.
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