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Wangine WPA 600 Pro - DC am Ausgang+A -A |
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Autor |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 13. Jun 2023, 11:00 | |
Hallo, ich bin neu hier im Forum und habe eine Frage an die Reparatur Experten hier. Folgendes: Ich habe 2 WPA 600 Pro's Eine im Betrieb und die andere als defekt zum Basteln gekauft. Beide funktionieren nun top. Die "Bastelendstufe" habe ich jetzt mit Transistorpärchen und entsprechenden Widerständen Upgegraded. Läuft auch und laut Messungen bei 4Ohm etwas mehr Leistung. Was mir jetzt jedoch nach einiger Spielzeit auffällt ist, dass der Kühlkörper des linken Kanals wärmer wird als der vom rechten Kanal. Auch messbar. Zudem messe ich am linken Kanal ca. 28mV DC. Einstellen kann man ja Nichts. Jetzt meine Frage, an was kann es liegen. |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 13. Jun 2023, 11:30 | |
Temperaturen im Leerlauf haben ja eher etwas mit dem Ruhestrom (Bias; Idle) zu tun als mit dem DC-Offset. Der Bias lässt sich sehr wohl einstellen, weil es dafür pro Kanal je ein Trimmpotentiometer 1kOhm gibt. Zum DC-Offset: Der ist nicht optimal, wenngleich (noch) akzeptabel. Man könnte die Elkos wechseln. Insbesondere C804/904 220µF 16V hat sicherlich Einfluss auf den DC-Offset und 16V-Typen sind bekannt für Probleme. Insgesamt ist die Anzahl aller Elkos ja überschaubar. Alle was 16V oder weniger hat gegen 25V-Elkos tauschen, alle anderen entsprechend den Angaben im Schaltplan. Achtung: es gibt Bipolare Elkos (B.P.) die entsprechend ersetzt werden müssen. Bei Werten bis 4.7µF kann man da ggf. auch auf Folienkondensatoren (z.B. von WIMA) zurückgreifen. Wenn man den Fehler messtechnisch verorten will, müsste man jede Stufe einzeln ausmessen. Ich würde es zuerst einmal mit den Elkos ausprobieren. Man könnte natürlich auch die alten Trimmer "in einem Rutsch" gegen neue austauschen (vor dem Einbauen den Wert des alten Trimmers messen und übernehmen. Danach Bias neu einstellen. p.s. Hier gibt's den Schaltplan: https://elektrotanya...pdf/download.html#dl [Beitrag von CarlM. am 13. Jun 2023, 11:30 bearbeitet] |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 13. Jun 2023, 14:08 | |
Danke für die schnelle Antwort. Ich habe jetzt Mal die Spannungen an den Emitterwiderständen gemessen. Am linken Kanal sind an den 4 Widerständen (0.33 Ohm) folgende Werte: 10.24, 16.69, 14.48 und 11.99mV DC Am rechten Kanal: 10.3, 13.5, 14.1 und 8.7mV DC Ein kleiner Dreh am besagten Trimmer senkte die Werte auf 4.8 bis 7.6 mV DC. Wie hoch sollte hier der Wert ca. sein ? Im Leerlauf merkt man nun dass der Kühlkörper kalt bleibt. Eigentlich der rechte Kanal wird etwas warm. |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 13. Jun 2023, 14:30 | |
Sinnvolle Werte liegen um 35 mA. Dies ergäbe dann 0,33 Ohm x 0,035 A ---> 11 mV. Ich würde also ca. 10 bis 11 mV einstellen. Dieser Wert gilt für Volume = 0 und stabile Spannung bei Betriebstemperatur. p.s. Der oben verlinkte Schaltplan scheint nicht korrekt zu sein, weil er nur jeweils ein Transistorpaar ausweist. Ggf. sind die Schaltungen aber sehr ähnlich, weil die Werte der Widerstände identisch sind. [Beitrag von CarlM. am 13. Jun 2023, 14:40 bearbeitet] |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 13. Jun 2023, 16:30 | |
Den 220uF habe ich ausgelötet und laut Messgerät hat er nur mehr 122uF. Das könnte auf jeden Fall der Fehler sein. Wegen dem Schaltplan.... Den habe ich auch schon mehrmals im Netz gefunden. Da stimmt einiges nicht. Z. B. Auch die Transistoren. Die haben auch andere Bezeichnungen. Original sind schon nur 2 pro Kanal. Auf der Platine sind allerdings schon Vorbereitungen für weitere 2 Pärchen. Das habe ich bei meiner Endstufe gemacht, mit dem Ergebniss das bei 2x 4Ohm die Ausgangsleistung höher ist. Siehe Bild. Deshalb auch die 4 Messwerte pro Kanal. Die Streuung kommt wohl auch daher, weil 2 Transistoren neu und 2 alt sind. Vielleicht nicht ganz ideal. Sollte vielleicht die alten Transistoren auch austauschen. Ev will ich noch die Netzteil Elkos von 15.000uF (gemessen 13.000) auf 22.000uF erhöhen. Aber jetzt werde ich erstmal einige Elkos austauschen. Hab keine parat liegen . Auf jeden Fall war das schon Mal eine große Hilfe. Vielen Dank. |
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CarlM.
Inventar |
#6 erstellt: 13. Jun 2023, 16:44 | |
Bei einem "Vierzylinder" (=2 Paare) sollte man schon auf ähnliche Werte achten (hFE messen und ggf. danach selektieren). Originale Toshiba würde ich nur dann tauschen, wenn ich sie aus seriöser Quelle (z.B. Mouser) beziehen kann. Die Nachbauten von PMC sind sicherlich kein hochwertiger Ersatz. Dann würde ich eher 8 oder 10 Paare hiervon kaufen und alle ersetzen: https://de.rs-online.com/web/p/bipolare-transistoren/7603117 https://de.rs-online.com/web/p/bipolare-transistoren/8902682 Die Aufrüstung auf 22.000 µF ist in Anbetracht der 4 Paare dann auch sehr sinnvoll. Hier noch passender Elko (bei RS nur bei mid. 5 Stk.): https://de.rs-online...ondensatoren/5261480 [Beitrag von CarlM. am 13. Jun 2023, 16:50 bearbeitet] |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 16. Jun 2023, 07:54 | |
So ... Den C904 habe ich ersetzt. Leider kein Erfolg. Sämtliche anderen Kondensatoren überprüft. Keine Auffälligkeiten. Den Ruhestrom konnte ich bei warmer Endstufe etwas besser einstellen. Es sind zwar noch Streuungen von alten Zu neuen Transistoren vorhanden. Diese werde ich noch tauschen. Ansonsten finde ich den Fehler momentan nicht. Am rechten Kanal liegt der DC Offset bei ca. 5-6mV aber am linken immer noch bei ca. 26-27mV. Vielleicht mach ich mir doch die Arbeit und tausche einfach sämtliche Kondensatoren/Elkos aus. |
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CarlM.
Inventar |
#8 erstellt: 16. Jun 2023, 09:28 | |
Ich denke, dass 25-30 mV akzeptabel sind. Schutzschaltungen sind häufig auf 100mV justiert. Ich würde deshalb keinen weiteren Handlungsbedarf sehen. Wenn man analysieren wollte, müsste man jede Stufe einzeln ausmessen. Am besten, Du guckst am Wochenende nochmals in Forum. Vielleicht gibt es ja von meiner Sichtweise abweichende Meinungen. |
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gst
Inventar |
#9 erstellt: 17. Jun 2023, 18:41 | |
Wenn es dich wirklich stört, kannst per Test Q091/902 gegen vorher ausgemessene 2SA970 tauschen. Da wird kaum eine Änderung zu hören sein, aber vielleicht beruhigt es dich. gst |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 18. Jun 2023, 21:39 | |
Danke für die Info. Hab ich gleich mal auf die Bestelliste mit drauf. Mal sehen was dabei raus kommt. Ansonsten lass ich das so. Muss Mal zum Vergleich an der "originalen" Endstufe den DC-Offset messen. |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 28. Jun 2023, 13:25 | |
Hallo zusammen, jetzt habe ich mir die Arbeit gemacht und die "Original" Endstufe zu vermessen. DC Offset liegt hier bei 3.3 und 6.5 mV. Was auffällig ist, die Ruheströme bei warmen Gerät sind gerade einmal 1.8-2.1mV. Das wundert mich jetzt schon. Auch der Aufbau dieser WPA 600 Pro ist ein bischen anders. An den Ausgangsterminals sitzt eine Platine mit Spulen und Kondensatoren. Eine Art Filterfunktion nehme ich an. Beim Belastungstest im Clippingbereich wenn ich die "Soft-Clipping-Taste" drücke, wird zwar das Signal etwas Abgerundet aber bei weitem nicht so schön wie bei der Anderen Endstufe. Da ist der Effekt deutlicher. Auch sind div. Elkos schon durch 25V Typen ersetzt. Diese Endstufe dürfte wohl ziemlich eine der letzten Bauart sein. Gekauft habe ich sie direkt beim C****d Im Schnäppchenzelt so ca. Im Jahr 2000 für 379.- DM. |
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CarlM.
Inventar |
#12 erstellt: 28. Jun 2023, 13:52 | |
Die Spulen auf der LS-Terminal-Platine haben heute fast alle HiFi-Verstärker - allerdings meistens noch auf der Endstufenplatine. Es ist eine sogenannte Boucherot-Zobel-Schaltung: https://www.elektroniktutor.de/analogtechnik/zobel.html Zu Ruhestrom: Wenn der Ruhestrom auf sinnvolle Werte erhöht wird, sollte sich auch der Sound dem von Dir gewünschten annähern. |
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Poetry2me
Inventar |
#13 erstellt: 04. Jul 2023, 19:14 | |
DJMitch
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 04. Jul 2023, 20:19 | |
Poetry2me
Inventar |
#15 erstellt: 05. Jul 2023, 14:15 | |
Wegen Post #1: Du siehst ja im Schaltplan, dass es da auch einen Trimmer (TVR8 1kΩ) für die Einstellung des Ruhestroms (idle current) gibt. Wenn Du ein zusätzliches Paar Leistungstransistoren (Stufe 4) hinzugefügt hast, dann muss pro (bipolarem) Transistor auch ein eigener Emitter-Widerstand eingefügt sein. Ohne diese Widerstände gäbe es ein Ungleichgewicht zwischen parallelen Transistoren, welches sich aufschaukelt und zum Transistor-Tod führt (zumindest bei bipolaren Transistoren, wegen deren positiven Temperaturkoeffizienten). Die verbleibende Ungleichheit des Ruhestroms zwischen parallelen Transistoren kann man an den jeweiligen Emitter-Widerständen indirekt durch den Spannungsabfall messen. Ein anderes Thema ist die Soft-Clipping-Funktion, die bei Dir so unterschiedlich arbeitet. Da gibt es ebenfalls ein Einstell-Poti (R406 5kΩ). Ansonsten sollten die Versorgungen +21,5V und -22V korrekte Werte haben, damit alles sauber läuft. Ich würde Soft-Clipping ohnehin ausbauen, wenn ich damit HiFi und nicht Party machen möchte. [Beitrag von Poetry2me am 05. Jul 2023, 14:19 bearbeitet] |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#16 erstellt: 05. Jul 2023, 19:03 | |
Danke für die Erklärung.. Natürlich habe ich zu jedem Transistor einen Emitterwiderstand eingebaut. Ist ja auf der Platine schon alles vorgesehen. Siehe Bild. (Rot eingekreiste ist neu) Ruheströme liegen jetzt bei betriebswarmer Endstufe ziemlich gleichmäßig bei 10-11mV. DC Offset ist jetzt durch tauschen der Transistoren Q801/802 und Q901/902 zu 2SA970 auf gleichmäßige 7-8mV gesunken. Elkos habe ich von 15mF auf 22mF aufgerüstet. Nun bin ich zufrieden. Höchstens die Kühlfläche werde ich ev. noch vergrößern. |
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Poetry2me
Inventar |
#17 erstellt: 05. Jul 2023, 19:55 | |
Na dann GRATULATION zu Reparatur und Umbau !! |
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Poetry2me
Inventar |
#18 erstellt: 05. Jul 2023, 21:10 | |
Mich würde noch interessieren, welche Railspannungen man heutzutage im Betrieb messen kann. Das mkönnte irgendwo im Bereich +/-45V liegen. Hast Du das mal gemessen? |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#19 erstellt: 06. Jul 2023, 07:20 | |
Im Betrieb leider nicht. Im Leerlauf waren es +-55V. Die Siebelkos hatten nur 15mF und 50V. Ich habe sie durch 22mF und 63V ersetzt. |
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Poetry2me
Inventar |
#20 erstellt: 06. Jul 2023, 14:59 | |
Holla, Das ist definitiv schon mal ein Grund, diese Elkos UNBEDINGT auszuwechseln. Da war schon das ursprüngliche Design sehr "auf Kante genäht". Damals galt noch 220V (+/-10% zulässig) als Netzspannung. Somit hätten es damals auch 242V sein können, was hinter dem Gleichrichter auch eine entsprechend höhere Rail-Spannung bedeutet hätte. Siehe Wikipedia: Netzspannung 1987 kam dann die Spannungserhöhung auf 230V (mittlerweile ebenfalls +/-10% zulässig). Maximal 253VAC können es also werden. Dazu kommt: Moderne Elkos sind nicht mehr so tolerant bei Überspannungen wie damals. |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#21 erstellt: 19. Dez 2023, 11:20 | |
[Beitrag von DJMitch am 19. Dez 2023, 21:47 bearbeitet] |
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gst
Inventar |
#22 erstellt: 19. Dez 2023, 13:20 | |
Meinen Glückwunsch! Sieht sehr "rüstig" aus und wird hoffentlich einige Zeit halten. |
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CarlM.
Inventar |
#23 erstellt: 19. Dez 2023, 16:44 | |
Ich schließe mich den Glückwünschen an! p.s. Das Sichtbarmachen des verborgenen Textes funktioniert bei mir nicht ... |
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gst
Inventar |
#24 erstellt: 19. Dez 2023, 21:08 | |
Ich habe das erst jetzt gesehen, dass da verborgener Text sein soll - ich sehe da auch nichts, aber egal... |
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DJMitch
Ist häufiger hier |
#25 erstellt: 19. Dez 2023, 21:49 | |
Danke für die Glückwünsche. Da ist kein verborgener Text. Irgendwie was reingerutscht, hab's gelöscht. |
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