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Spulentonband:Wer bespielt ein Testband ?+A -A |
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Autor |
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bukongahelas
Inventar |
#1 erstellt: 04. Apr 2007, 00:40 | |
Hi,suche jemanden,der eine sehr gut eingestellte Viertelspur Tonbandmaschine hat und mir ein Testband aufnimmt.Die käuflichen Bänder sind zu teuer. Das Band dient zur Spurlagenkontrolle. Auf Spur 1 und 3 sollten 400 Hertz 0 dB aufgenommen werden,Spuren 2 und 4 sind leer. gruss bukongahelas |
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armin777
Gesperrt |
#2 erstellt: 04. Apr 2007, 07:16 | |
@bukongahelas Mensch, Mensch - mit 400 Hz wird der Playbacklevel eingestellt - die Spur (Azimuth) mit 10 KHz!!! Rate einmal warum die Testbänder so teuer sind? Beste Grüße Armin777 |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 04. Apr 2007, 08:57 | |
Hallo Armin, er möchte ja nicht den Kopf-Azimuth einstellen, sondern die Kopfhöhe gegenüber dem Band. Dies wird mit einer solchen Aufnahme gemacht, wie er beschrieben hat. Und zwar wird das Band so rum abgespielt, dass eigentlich nichts kommt. Wird nun die Kopfhöhe oder die Bandführung verstellt, verstellt sich die Abtastung der Bandspuren und es kommt zum Übersprechen. Wenn man sich übrigens ein Testband kauft und dieses nicht versehentlich überspielt, ist man für Jahre versorgt. Voraussetzung ist, dass das Tonbandgerät eine Norm einhält, also eine Entzerrung nach DIN (für Heimgeräte oder für Profimaschinen) oder NAB. Das ist besonders bei kleineren Geräten nicht immer der Fall. Zweitens müssen sich die Parameter der Maschine auch einstellen lassen, also auch der Wiedergabefrequenzgang. Und drittens braucht man dann auch einen vernünftigen Tongenerator und ein Millivoltmeter. Wenn es aber nur um die Spurlage geht, kann vielleicht schon jemand so ein Band bereit stellen. |
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armin777
Gesperrt |
#4 erstellt: 04. Apr 2007, 10:35 | |
@richie44 nee, das dient nur dem groben Voreinstellen des Kopfes, die exakte Spurlage wird schon mit 10kHz unter Beobachtung der Lissajouschen Figur auf dem Oszilloskop eingestellt. Beste Grüße Armin777 |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 04. Apr 2007, 11:24 | |
Da liegst Du falsch. Mit den 10kHz wird der Kopfspalt senkrecht gestellt, also der Azimuth eingestellt. Das geht mit der L-Figur. Hier geht es aber eindeutig um die Spurlage, also das Übersprechen. Spurlage und Azimuth haben nicht das Geringste miteinander zu tun. |
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hf500
Moderator |
#6 erstellt: 04. Apr 2007, 17:55 | |
Moin, und fuer den Azimuth ist der maximale Wiedergabepegel interessanter als die L-Figur, mit der man eher die Bandgeschwindigkeit ueberprueft (und eine 50- oder 100Hz Aufzeichnung verwendet). 73 Peter |
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bukongahelas
Inventar |
#7 erstellt: 04. Apr 2007, 22:32 | |
Ja Richi versteht mich:Ohne es vorher zu wissen (selbst ausgedacht) wollte ich das nur zweispurig (1+3) bespielte Band "rückwärts" abspielen,also die leeren Spuren 2+4. Dann die Spurlage/Kopfhöhe (NICHT DEN AZIMUTH,das kommt später,dafür habe ich ein Vollspur bespieltes Testband von Bluthardt) so einstellen, dass man die Spuren 1+3 möglichst wenig durchhört. Befriedigend zu hören,dass es auch die Profis so machen. Überhaupt möchte ich erstmal überprüfen,die Köpfe (federgelagert) ein bisschen bewegen,ob meine Maschine vielleicht schon gut eingestellt ist.Und dafür brauche ich kein teures Spezialband,sondern einfach eins das auf einer gut eingestellten Maschine aufgenommen ist. Das hat auch nix mit Entzerrungen/Bias zu tun. Ausserdem hab ich das GX630D ServiceManual,da steht wies geht. "Mensch, Mensch - mit 400 Hz wird der Playbacklevel eingestellt - die Spur (Azimuth) mit 10 KHz!!! Rate einmal warum die Testbänder so teuer sind?" Also versuche ich mal als Mensch zu raten:Der Preis eines Testbandes hängt also davon ab,welche Frequenz 400 oder 10000 aufgenommen wurde ? Logische Folgerung: Jedes Hertz wird extra berechnet ! Generell:Warum sind Testbänder so teuer ? Ist doch auch nur ein Band,aufgenommen auf einer Super Maschine.Diese Klimmzüge mache ich doch nur, weil Werkstätten so teuer sind,man nicht weiss,wer dranrumfummelt,vom Knowhow sowieso ausgeschlossen wird.Ich als Privateer habe es da einfacher:Was ich weiss,gebe ich weiter.Was ich habe,verleihe ich auch. Wer mir hilft,hat was gut.Wer mich nicht versteht,soll mich ignorieren.Bei mir gibts eh nix zu verdienen. gruss bukongahelas |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 05. Apr 2007, 11:41 | |
Ich sag einfach mal Jein. Du kannst es selbst ausprobieren. Beim Maximalpegel, gerade bei der schmalen 1/4 Spur, kann der Kopf schon hübsch schief stehen und der Pegel ist noch nicht zu weit abgesunken. Wenn Du aber aus den zwei Stereo-Spuren eine Monowiedergabe machen willst, so spielt die Phasenlage der beiden Signale gegeneinander eine wesentliche Rolle. Bereits kleine Azimuthfehler, die pegelmässig kaum feststellbar sind, führen bei der Monobildung zu einem deutlichen Pegeleinbruch. Natürlich könnte man jetzt einfach das Signal mono wiedergeben. Dies macht solange Sinn, als die Maschine keine einstellbare Höhenkorrektur der Wiedergabe besitzt. Wenn ich aber die Höhenwiedergabe verstellen kann (Studiomaschinen), so bewirkt dies eine Phasenänderung und damit geht L-Figur nicht mehr. Ich habe seinerzeit beim Fernsehen für diese Zwecke selbst ein Testband angefertigt. Da war (Wiedergabekopf, Vollspur mono, optimal eingestellt, damit Aufnahme gemacht) ein Rechteck von 400Hz aufgezeichnet. Im Gegensatz zum Sinus wird bei einem Rechteck nur die Flankensteilheit mit der Entzerrung verändert, der Nulldurchgang bleibt aber unverändert, also keine sichtbare Phasenschiebung. Haben wir einen schräg stehenden Kopf, so ergibt sich ein Laufzeitfehler, der bei Sinus einen Phasenfehler erzeugt, beim Rechteck aber einen Zeitversatz der beiden Spuren. Die Nulldurchgänge stehen nicht mehr übereinander. Erst wenn diese Nulldurchgänge genau stimmen, ist die Gewähr gegeben, dass der Kopf richtig steht und erst dann macht es Sinn, die Entzerrung zu kontrollieren. Dieser Effekt ist bei 1" Videogeräten noch viel stärker (von da stammt auch die Idee mit dem Rechteckband). Da sind die Audiospuren jeweils am Rand des Bandes. Bei einem so grossen Spurabstand von 25,4mm sind Phasenfehler durch Laufzeit fast unvermeidlich. Und da diese Maschinen mit Höhenkorrekturen ausgerüstet waren, war es fast unmöglich, sie per 10kHz und L-Figur richtig abzugleichen. Die korrekte Bandgeschwindigkeit wird bei Spulengeräten (und darum geht es) mit dem 3150Hz Ton des Wobbelbandes auf dem Wobbel-Messgerät gemessen. Das mit den 50Hz stammt von Philips und ist für die Kassettengeräte gedacht. |
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hf500
Moderator |
#9 erstellt: 05. Apr 2007, 17:35 | |
Moin, Ok, etwas schlauer geworden, da hat meine Literatur etwas ausgespart ;-) Wenn ich ein Messband habe, mache ich die Geschwindigkeitseinstellung mittlerweile mit einem Frequenzzaehler. 73 Peter |
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alfa.1985
Inventar |
#10 erstellt: 05. Apr 2007, 17:48 | |
Hallo ihr Experten, eigentlich wollte ich mir auch mal ein Spulentonband kaufen - ich glaube ich lass es lieber sein - scheint ja etwas komplizierter zu sein Viele Grüße alfa |
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hf500
Moderator |
#11 erstellt: 05. Apr 2007, 20:38 | |
Moin, wenn das Geraet mechanisch und elektrisch in Ordnung ist, ist das einzig Komplizierte das Auflegen der Baender. (was die Cassette trotz der prinzipiell schlechteren Leistung so erfolgreich gemacht hat). Solange die Koepfe noch nicht eingelaufen sind und niemand am Bandlauf herumgeschraubt hat, ist der Teil problemlos. Antriebs- und elektrische Probleme haben Cassettengeraete auch. Mechanisch robuster, weil einfacher, sind 3-Motorenlaufwerke. 73 Peter |
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araso
Stammgast |
#12 erstellt: 06. Apr 2007, 10:13 | |
Hi. Ich habe mir 1985 eine Akai GX 646 D Bandmaschine aus erster Hand gekauft (für viel Geld), um von dem ganzen Grundig und Phillips-Schrott wegzukommen. Sie läuft immer noch, wie am ersten Tag (neulich mußte ich den Schalter reinigen, der die elektronischen Komponenten bei Laufrichtungsumkehr schaltet). Voraussetzung sind gute Bänder wegen der Abrasion der Köpfe und regelmäßige Reinigung/Wartung, die aber nicht viel Aufwand macht. Mittlerweile hat sie viele, viele Betriebsstunden hinter sich, und wird mich sicherlich noch mal solange begeistern. Allerdings ist ihr mechanischer Aufbau (z.B. Wirbelstrombremsen für die Spulen) auch dafür ausgelegt. Es gibt da so einige Modelle von diversen Herstellern, die ähnlich ausgelegt sind. Es sind die, die bei ebay deshalb immer noch viel Geld bringen. Die Köpfe müssen noch gut sein, da es für die meisten Geräte keinen Ersatz mehr gibt. Meine haben nach 22 Jahren nicht die allergeringsten Spuren. Sauberkeit und Maxell- bzw. TDK- Bänder haben das bewirkt. Viele Grüße Reel to Reel, Araso. |
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alfa.1985
Inventar |
#13 erstellt: 06. Apr 2007, 10:42 | |
Hallo zusammen, danke für die Aufmunterung. Wenn ich mir wirklich ein Tonbandgerät kaufen werde, dann werde ich Eure Tips berücksichtigen. Im Moment stelle ich wieder sukzessive auf analog um. Zum Schluss, sozusagen als Krönung werde mich dann um ein anständiges Tonband kümmern - seit ich 14 bin träume ich von einem schönen, silbernen Tonband, am besten mit Riesenaluspulen, konnte mich aber bislang noch nie zum Kauf durchringen. Viele Grüße alfa |
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armin777
Gesperrt |
#14 erstellt: 10. Apr 2007, 07:40 | |
@araso Das ist kein Wunder! Diese Maschine ist mit Glas/Ferrit-Tonköpfen ausgestattet, welche so gut wie keinen Abrieb (Abrasion) kennen. Sie hatten senerzeit von AKAI eine unbegrenzte Garantie mit auf den Weg bekommen, leider ist aber AKAI seit dem Jahr 2000 nicht mehr am Leben. Eine kleine Schwierigkeit gibt es noch bei Bandmaschinen: das Archivieren der Aufnahmen. Läßt man diese üner Jahre liegen, lieden diese unter dem so genannten Durchkopiereffekt, der u.a zu Vorechos führt. Das bedeutet das die Aufnahme auf einem Stück Band sich nach einer gewissen Zeit auf die Nachbar-Bandstücke durchkopiert, so daß vor, bzw. nach einer Spulenumdrehung dieselbe Aufnahme nochmals (jedoch viel leiser) zu hören ist. Das geht normalerweise in der Musik unter. Vor dem Anfang eines Titels ist selbiger aber bereits leise zu hören - das ist dann das gefürchtete Vorecho. Ansonsten sind Bandmaschinen (allen voran die Marken AKAI, TEAC, SONY und REVOX) ein Ausbund an mechanischer Solidität. Wie für die Ewigkeit gemacht - das ist heute leider selten! Beste Grüße Armin777 |
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araso
Stammgast |
#15 erstellt: 10. Apr 2007, 12:09 | |
Hi. Eine Anmerkung habe ich da noch. Ich hatte auch mal eine Akai 636, die ca. 10 Jahre in einem Verzehrkino gelaufen war. In etwa 4 mal die Woche ca. 2 Stunden lang vor dem Film. Sie wurde mit BASF-Bändern genutzt. Da waren die Köpfe locker einen Millimeter tief eingeschliffen. Den Effekt habe ich auch bei Kassettendecks gehabt. Ich bin dann auf TDK und Maxell umgestiegen, und habe nie wieder Probleme mit eingeschliffenen Köpfen gehabt. Meine 646 hat nur TDK und überwiegend Maxell gespielt. Den Durchkopiereffekt habe ich gottseidank noch nicht gehabt. Ich habe noch Bänder, die mein Vorbesitzer bespielt hat. Selbst bei "Riders on the Storm", wo am Anfang nicht hörbar und dann langsam ahnbar bis lauterwerdend der "Wind" aufkommt, ist nichts derartiges zu hören. Ich denke mal, daß die erwähnten Bänder aufgrund ihrer Rückseitenbeschichtung noch lange brauchen, um den Effekt zu zeigen. Allerdings ist es auch selten, daß man ein bespieltes Band nicht schon vorher mal löscht und neu bespielt. Viel Spaß, Araso. |
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bukongahelas
Inventar |
#16 erstellt: 11. Apr 2007, 23:45 | |
Wer bespielt ein Testband ? bukongahelas |
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