Sansui 4000 Probleme mit Verstärker

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nasenpflaster
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Sep 2010, 12:25
Hallo,

ich habe vor kurzem bei ebay einen sansui 4000 ersteigert. Leider ist der rechte bzw. linke Kanal tot, je nachdem:

Auf jeden Fall liegt es an der "Power Amplifier card" (stand so bei audiokarma), denn wenn ich rechts und links tausche, wechselt auch der Fehler. Auf jeden Fall fangen 2 Widerstände in der Karte (im nichtfunktionierenden Kanal) bei Betrieb an zu qualmen. Ein offensichtlich kaputtes Bauteil sehe ich leider nicht.

Der andere Kanal klingt einigermaßen, allerdings gibt es ein gewisses Verzerren im Bass.

Nun habe ich gelesen, dass man die Transistoren 2SC458 auswechseln soll (http://audiokarma.net/forums/showthread.php?t=68762)
Hat jemand Erfahrung mit denen? Kann das helfen?

Btw habe ich sogar einen alten Schaltplan dazu bekommen, wenn jemand Interesse daran hat, könnte ich ihn einscannen...

edit: ich habe gerade diesen Thread gefunden - http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-1182.html


[Beitrag von nasenpflaster am 07. Sep 2010, 12:35 bearbeitet]
norman0
Inventar
#2 erstellt: 07. Sep 2010, 13:24
Hallo nasenpflaster,

wie es aussieht ist eine Endstufe (Power Amplifier) defekt. Diese solltest Du erst mal reparieren, bevor Du anfängst irgendwelche Teile auf Verdacht zu tauschen. Ich würde als erstes alle Transistoren und Dioden auf der defekten Platine überprüfen und defekte Teile austauschen. Die qualmenden Widerstände und die "dicken" Emitterwiderstände würde ich auch testen (eventuell alle anderen auch). Zum Testen musst Du sie natürlich auslöten.
Wenn die Endstufe wieder läuft, kannst Du die 2SC458 auswechseln. Die gehen gerne mal kaputt. Sie machen sich in aller Regel durch Geräusche bemerkbar.
nasenpflaster
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Sep 2010, 16:17
Vielen Dank soweit erstmal, mal schauen, inwieweit ich alle Bauteile zusammenbekomme.

Hier ist noch ein Bild zu sehen:

http://i97.photobucket.com/albums/l204/rob9167/000_0121.jpg

genau in der Mitte ist die Platine, rechts ganz oben das braune Bauteil mit der goldenen Schraube fängt an zu qualmen,
unter dem grünen Bauteil sitzt der besagte Transistor.
norman0
Inventar
#4 erstellt: 07. Sep 2010, 16:30

nasenpflaster schrieb:
genau in der Mitte ist die Platine, rechts ganz oben das braune Bauteil mit der goldenen Schraube fängt an zu qualmen,
unter dem grünen Bauteil sitzt der besagte Transistor.

Ich will Dich ja nicht entmutigen. Aber wie es aussieht kannst Du noch nicht mal die Bauteile benennen. Deshalb schätze ich, dass Du allenfalls Laien-Kenntnisse in Sachen Elektronik besitzt. Ich würde Dir diesen Thread empfehlen.

Korrigiere mich, wenn ich mich täusche
nasenpflaster
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Sep 2010, 16:47
Da magst du schon Recht haben, aber ich wohne wohl in einem Gebiet (Thüringen), in dem es schwer wird, jemanden zu finden.

Vielleicht sollte man es eher als Versuch sehen, seine Elektronikkenntnisse aufzufrischen bzw. erst einmal aufzubauen.

Ich habe keine Illusionen, dass der Sansui wohl eher schwierig zu reparieren sein dürfte - aber es macht auf jeden Fall Spaß
Immerhin habe ich es schon geschafft, den Fehler einzugrenzen

Und vielleicht findet sich ja auch hier jemand, der ihn reparieren würde oder ihn gerne nehmen zur Begutachtung nehmen würde.


[Beitrag von nasenpflaster am 07. Sep 2010, 16:48 bearbeitet]
norman0
Inventar
#6 erstellt: 07. Sep 2010, 21:52

nasenpflaster schrieb:
aber ich wohne wohl in einem Gebiet (Thüringen), in dem es schwer wird, jemanden zu finden.

Ich bin in Erfurt geboren und groß geworden. Ich wohne dort allerdings nicht mehr... Vielleicht kennst Du ja einen der Dir helfen kann.
Also für den Anfang brauchst Du ein Multimeter mit Diodentest und Widerstandsmessung. Da reicht ein einfaches aus dem Baumarkt. Widerstände werden anhand des Schaltplans nachgemessen. Dioden und die BC- bzw. BE-Strecke der Transistoren werden mit dem Diodentest überprüfen. Die CE-Strecke darf keinen Kurzschluss haben (Widerstandsmessung). Die dicken Endstufentransistoren auf dem Kühlblech nicht vergessen!
Alle fehlerhaften Bauteile werden ausgetauscht, bevor die Endstufe wieder in Betrieb genommen wird. Wenn sie jetzt wieder läuft, ist noch ein Abgleich von DC-Offset und Bias notwendig. Wie das geht steht im Servicemanual.
nasenpflaster
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 10. Sep 2010, 09:48
So - erstmal vielen Dank für die Hilfe. Nächste Woche bin ich unterwegs, Sonntag werde ich mal daran setzen.

Aber vielleicht gibt es ja auch jemanden, der einen defekten Sansui 4000 hat, aber wo ein F1150 (="Power Amplifier Card) noch funktioniert

edit: Wenn ich das richtig sehe, hat der ne andere Power Amplifier Card, oder?
http://cgi.ebay.de/S...D5788707940038946281


[Beitrag von nasenpflaster am 10. Sep 2010, 10:04 bearbeitet]
norman0
Inventar
#8 erstellt: 10. Sep 2010, 10:50

nasenpflaster schrieb:
Wenn ich das richtig sehe, hat der ne andere Power Amplifier Card, oder?

Laut Servicemanual des 5000ers ist dort die F-6013 drin. Passt also nicht
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 10. Sep 2010, 15:29
Mit Power Amp Card ist wohl mono oder stereo Endstufenmodul gemeint.
Anstatt Suche nach Ersatzmodul besser Originalmodul reparieren,typische Endstufenreparatur, im Prinzip einfach,
aber ServiceManual,Meßgeräte und Löterfahrung sind notwendig.
bukongahelas
www.audiotronic.org
nasenpflaster
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 24. Sep 2010, 12:17
So, ich hab die beiden Endstufen jetzt mal durchgemessen.

- Ein Endstufentransistor ist wohl kaputt, die anderen 3 waren auch nicht mehr sehr vertrauenserweckend (Kontaktprobleme?)
Ich habe nur noch nicht geschaut, ob es sie noch gibt oder ob ein Ersatztransistor empfohlen wird.

- 1 bis 2 Widerstände werde ich mal vorsichtshalber austauschen

- Einige Elkos wirken auch schon sehr verkohlt. Sollte man die auf Verdacht tauschen?

@edit: Den 2sa537a (90V, 0,7A, 0,75W) kann man mit nem BC 161 (60V 1,5A 3,7W) austauschen, steht in einem Forum...
Für den 2sc708a (50V, 1A,...) habe ich den BC 141 als Vorschlag gefunden (passt auch fast von den Daten)
Der 2sc458 wird wie vorgeschlagen mit dem bc 639 getauscht.


[Beitrag von nasenpflaster am 24. Sep 2010, 20:35 bearbeitet]
Sankenpi
Gesperrt
#11 erstellt: 25. Sep 2010, 00:43
Wenn einige Elkos nicht mehr schön aussehen, sondern etwas bräunlich - also thermisch belastet - so ist das durchaus normal.
Was aber verstehst Du unter der Aussage, sie sehen nicht vertrauenserweckend aus?
Endstufen Transistoren sehen immer gleich aus - selbst wenn Sie kaputt sind.
Wie hast Du gemessen? Beschreibe doch einmal Deine Messstrecke...
nasenpflaster
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 26. Sep 2010, 20:51
Da habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt - ihre Messwerte sehen nicht sehr vertrauenserweckend aus...

Wie du beschrieben hast: BC und BE Strecke mit Diodentest (das war erfolgreich) und dann CE Strecke auf Kurzschluss überprüfen. Da gab es nen Widerstand von 1 Ohm bei einem, beim 2. Messversuch dann nicht (SC708A).
Bei dem anderen SC708A ist noch eine Diode draufgeklemmt. Der Diodentest schlägt kurz an. Zudem ist der Kontakt der Diode angerostet (naja, wahrscheinlich egal)
Bei beiden Transistoren klappt aber der Transistortest des Multimeters (zeigt dann die Verstärkungsfaktoren an)
Beim dritten Transistor (2SA537A, PNP) meldet dieser dagegen nichts. Kann aber auch daran liegen, dass es ziemlich kompliziert ist, die Beinchen ins Multimeter zu fummeln

Die 2sc458 scheinen prinzipiell zu funktionieren, liefern nur verschiedene Verstärkungen im Transistortest. Aber die sollte man ja sowieso wechseln, wurde mir gesagt
nasenpflaster
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 10. Okt 2010, 23:42
Erstmal vielen Dank an alle Helfer: Die Endstufen funktionieren nach dem Austausch einiger Transistoren (je mindestens einer kaputt wieder).
Somit habe ich jetzt auf dem Kopfhörer schonmal optimales Musikvergnügen.

Leider scheint es aber ein weiteres Problem im Bereich der Lautsprecherausgänge zu geben. Jedenfalls verzerren alle 3 Ausgänge in beiden Kanälen besonders im Bassbereich.

Wie erwähnt habe ich versucht, den "current" einzustellen (stand nicht im Service Manual, fand ich aber bei Audiokarma). Dabei gab es dann beim Messen mit dem Multimeter einen kurzen Funken (Kurzschluss?)... Danach gab es an den Sicherungen (F001 und F002) keinen Strom mehr zu messen bzw. das Messgerät zeigte sehr wild schwankende Werte an (Messgerät kaputt? Sicherung ist aber noch da)

Hier geht es zur Datei (mit Login): http://www.audiokarm...=100637&d=1216836600
- in Schritt 9 ist es passiert.
Kann es sein, dass ich die Reihenfolge vertauscht habe? Erst die rechte, dann die linke Sicherung?


[Beitrag von nasenpflaster am 11. Okt 2010, 00:05 bearbeitet]
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