Gardiner, John Eliot: Ein Mann für alle Fälle ?

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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 08. Mai 2004, 13:59

Hallo,

Ich kenne diesen Dirigenten schon seit meiner Jugend.
Allerdings war er damals, ebenso wie Harnoncourt, Spezialist für "Alte Musik" und "Barock". Er gründete 1964 den Monteverdi Chor, 1968 das "Montverdi Orchestra" und 1978 die "English Baroque Soloists"
mit denen er auch zahlreiche Schallplatten (CDs) aufnahm.

Langsam aber sicher spielte er aber auch Repertoire späterer Epochen ein, mit anderen Orchestern, so z.B dem Orchestre Révolutionaire et Romantique.
In den letzten Jahren war er aber auch mit Aufnahmen mit den Wiener Philharmonikern im Katalog vertreten.
Ich kenne diese Aufnahmen nur teilweise, die Aufnahme der Mendelssohn-Sinfonien Nr 4 und 5 , obwohl von der Kritik hochgelobt, haben mich nicht besonders beeindruckt, da mag allerdings auch die Tontechnik ihren Anteil daran haben.
Die Aufnahmen sind zwas "sauber" aber gleichzeitig irgendwie "steril" IMO., speziel die "Italienische"
Was ist Eure Meinung hiezu, hätte er beim alten Repertoire bleiben sollen, oder gibt es "Referenzen" von ihm ?

Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Euer Alfred.

PS: Einem Vorwurf des "Abschreibens" von Artikeln zu entgegnen. Selbstverständlich schreibe ich Fakten und Lebensdaten aus diversen Fachpublikationen und manchmal sogar aus dem Internet ab, formulier aber selber.
Das Erwürfeln von Geburtsjahren von Komponisten hat sich infolge von Ungenauigkeiten als nicht praktikabel erwiesen:
So ergab ein Erwürfeln des Geburtsjahres von Mozart (1756) relativ große Abweichungen: Das erste Ergebnis war 4361, das zweite 2134, beide relativ unwahrscheinlich.
Daher wurde dieser Denkansatz von mir wieder verworfen.

TobeyW
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 08. Mai 2004, 16:01

Nun das Thema mit den Referenzen ist immer so eins, jeder hat seine Favoriten und oft hat man den Eindruck, dass man missioniert

werden soll.
Gardiner hat ja inzwischen, wie schon beschrieben sein Repertoire erheblich erweitert (siehe nur die Ausflüge ??? ins Verdi-Fach der beiden "urspr. Alt-Musiker").
Es gibt aber wirklich einige Aufnahmen, die IMO zur Einspielungs-Championsleague gehören, und die man sich anschaffen kann, ohne einen Fehler zu machen (=Volltreffer

):

- Bach : Matthäuspassion (DGG)
- Buxtehude : Membra Jesi Nostri (DGG)
- Haydn : Jahreszeiten (DGG)
- Holst : Planeten (DGG)
- Schumann : Symphonien (DGG)
- Mozart : Symphonie 40 + 41 (Philips)

Seine anderen Einspielungen sind sicherlich angreifbarer

Beste Grüße

Antracis
Stammgast

#3 erstellt: 20. Mai 2004, 20:38

Neben dem Schumann-Zyklus, der ja schon erwähnt wurde, gehören noch zwei Aufnahmen zu meinen absoluten Favoriten:

1. Die Beethovensinfonien, neben dem Zyklus von Günter Wand immer noch meine Lieblingseinspielung als Gesamtaufnahme.

2. Die H-Moll-Messe von J.S.Bach

Insgesamt hat Gardiner bewiesen, dass er auf vielen Gebieten herausragendes leisten kann, weshalb ich Ihn auch unter die hervorstechenden Dirigenten der Gegenwart einordnen würde. Vielleicht ein Spiegelbild zu Pierre Boulez, der sich ja von der Moderne dem romantischen Repertoire annährte, während Gardiner aus der anderen Richtung kommt.

Gruß
Anti

Tommy_Angel
Inventar

#4 erstellt: 20. Mai 2004, 20:44

bevor ich das Forum verlasse (siehe Thread "Schwanengesang", ggg) muß ich als international anerkannter Kenner der Jahreszeiten sagen, daß Gardiner ganz vorn mitspielt.