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Beethoven: Sonate für Violine und Klavier No. 9 A-Dur Op. 47 "Kreutzersonate"+A -A |
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Autor |
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vanrolf
Inventar |
#1 erstellt: 28. Feb 2006, 12:34 | |
(Abb.v.li.: George Polgreen Bridgetower - L.v. Beethoven - Rodolphe Kreutzer) Hallo zusammen, Beethovens 10 Sonaten für Violine und Klavier Opp. 12 (1-3), 23, 24, 30 (1-3), 47 und 96 haben längst ihre eigenen threads verdient. Weil es mit Gesamtausgaben aber immer so eine Sache ist und ich im Moment auch in erster Linie auf die Sonate No. 9 (“Kreutzersonate“) fixiert bin, nehme ich dies zum Anlass, diese allein hier zum Thema zu machen: Die Sonate No. 9 Op. 47 in A-Dur entstand 1803 und trägt heute den Beinamen “Kreutzersonate”. Ursprünglich war sie dem Violinisten polnisch-abessinischer Herkunft George Polgreen Bridgetower gewidmet, mit dem Beethoven befreundet war und mit dem er, nachdem er praktisch buchstäblich bis zur Premiere noch an der Partitur gearbeitet hatte, diese auch gemeinsam in Wien uraufführte. Nach dem Zerwürfnis mit Bridgetower zog Beethoven die Widmung aber zurück und setzte den französischen Virtuosen Rodolphe Kreutzer als neuen Widmungsträger ein, der das Werk jedoch als „ihm nicht gemäß“ ablehnte und meines Wissens nie spielte. Die Widmung blieb dennoch erhalten, und somit ist das Werk seit dem ersten Druck als “Kreutzersonate“ bekannt. In der Folgezeit liessen sich manche Künstler davon inspirieren, bekannt ist die Novelle gleichen Namens von Leo Tolstoi, die wiederum den Komponisten Janacek zur Komposition des Streichquartetts No. 1 anregte, das ebenfalls den Namen “Kreutzersonate“ trägt. In erster Linie interessieren hier natürlich wieder gelungene Einspielungen, insbesondere würde mich Eure Meinung zu der 1998er live-Aufnahme mit Itzhak Perlman und Martha Argerich (EMI) interessieren, die teils in den höchsten Tönen gelobt wurde: Es handelte sich dabei um die erste Zusammenarbeit beider Solisten, die bisher aber nicht zu weiteren gemeinsamen Aufnahmen von Beethoven-Sonaten führte. Meine eigene und einzige Aufnahme ist mit Gideon Kremer und ebenfalls Martha Argerich (DG, 1995), die mir sehr gut gefällt. Man stößt beim Recherchieren noch auf die Namen Oistrach, Francescatti bzw. die Kombinationen Grumiaux/Haskil und Perlman/Ashkenazy (auf Decca). Was ist Eure Meinung? Gruß Rolf [Beitrag von vanrolf am 11. Mrz 2006, 16:37 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#2 erstellt: 28. Feb 2006, 13:54 | |
Hi Rolf! Es handelt sich wohl um ein Werk, welches so ziemlich von jedem der großen Geiger für die Schallplatte/CD eingespielt wurde. Demnach dürfte jeder seinen Liebling unter den Interpreten haben. Im Moment höre ich sehr gerne die Paarung Schneiderhan/Seemann. Jüngst hier wiederveröffentlicht: Beethoven, Ludwig van (1770-1827) Violinsonaten Nr. 1-10 Wolfgang Schneiderhan, Carl Seemann DGG, ADD, 1959 Aber um eine Lieblingsaufnahme zu küren habe ich einfach zu viele (Gesamt-)Einspielungen. Lieben Gruß Hüb' [Beitrag von Hüb' am 28. Feb 2006, 13:56 bearbeitet] |
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AcomA
Stammgast |
#3 erstellt: 28. Feb 2006, 23:23 | |
hallo, die sonate op.47 gibt es, wie Frank schon schrieb, in reichlich sehr guten aufnahmen. ich persönlich kenne einige sehr gut. menuhin/kempff (ADD, DG)- mit dieser aufnahme (als LP) lernte ich das werk damals zur schulzeit kennen. da sich die große lebenserfahrung dieser menschen und ihre liebe zum musizieren so wunderbar zum ausdruck kommt, gilt diese einspielung für mich als eine der bedeutendsten. dabei befanden sich beide künstler nicht mehr auf der höhe ihres manuellen geschickes. francescatti/casadesus (ADD, CBS/sony)- kräftig, lust am zugriff und blindes zusammenspiel. stern/istomin (ADD/DDD, CBS/sony)- blindes zusammenspiel. solide pianistische leistung und die 'sprechende' geige sterns mit variantenreichem ton. sehr gute akustik. kogan/gilels (ADD,Doremi)- live-mitschnitt aus 1964. nicht so tolle aufnahmequalität, da bassarm und übersteuert. aber extrem virtuoser zugriff und dabei große übereinstimmung. die instrumentaltechnisch beeindruckendste version, die ich kenne. oistrach/oborin (ADD, philips)- große übereinstimmung. oistrach wie immer sehr beredt mit für ihn eher schlanken ton. oborin für meinen geschmack zu korrekt sprich trocken. etwas dumpfe akustik. perlman/argerich (DDD, EMI, s. threadstarter)- instrumentaltechnisch perfekt, aber IMO irgenwie nicht richtig harmonisierend. kremer/argerich (DDD, DG)- temperamentvolles und harmonisierendes gespann. IMO die packendste DDD-aufnahme auf modernen instrumentarium. zuletzt muss auf die aufnahme von zehetmair/frager auf originalinstrumentarium hingewiesen werden, da sie als referenz gilt. ich habe sie leider nie gehört. vielleicht kann hier jemand berichten. gruß, siamak |
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AcomA
Stammgast |
#4 erstellt: 01. Mrz 2006, 11:20 | |
s.bummer
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 06. Mrz 2006, 18:51 | |
Auch nur ne kleine Ergänzung: Haskil/Grumiaux zur Zeit mE nur noch antiquarisch zu haben, von mir vor 2 Wochen beim Ausräumen eines Antiquariats im Set mit allen anderen Sonaten für Violine und Klavier von Beethoven (4 LPs für 8€ ungespielt!!) erworben. Ich arbeite mich gerade in die Werke ein, aber wenn man die Aufnahmen googelt und anderes liest, dann waren die beiden in den späten 50igern das Dreamteam in Sachen Violine/Klavier. Gruß S. |
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Hüb'
Moderator |
#6 erstellt: 06. Mrz 2006, 19:02 | |
Glückwunsch! Bei eBay erzielt dieses Set regelmäßig Preise > 50,- €. Habe mich vor einiger Zeit selbst von meiner Zweitausgabe getrennt. Grüße Frank |
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ragman70
Stammgast |
#7 erstellt: 06. Mrz 2006, 19:38 | |
yes ....... |
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s.bummer
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 06. Mrz 2006, 21:32 | |
Eine kleine Meldung. Da ich ganz großer Fan von Gilels bin: (mehr noch als Richter, sowieso genau (Henscheid) und Haskil - Ich tue mir sogar die 5 Klavierkonzerte mit Gilels und Masur wegen Emil an, das ist purer Masochismus bei dem Dirigenten und der Tonqualität!!-) Wo gibt es diese CD heute(!!) noch? Kogan war auch ein ganz ganz ganz großer Geiger, von dem deutlich mehr veröffentlicht werden sollte. Gruß S. [Beitrag von s.bummer am 07. Mrz 2006, 09:18 bearbeitet] |
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AcomA
Stammgast |
#9 erstellt: 06. Mrz 2006, 22:16 | |
hallo s.bummer, ich hatte mir diese cd vergangenes jahr in 2001 besorgt. gruß, siamak |
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ph.s.
Inventar |
#10 erstellt: 11. Mrz 2006, 15:41 | |
Hallo, ich besitze neben einigen, die schon oben genannt wurden, noch diese: Anne-Sophie Mutter, Violine Lambert Orkis, Piano Gesamteinspielung der Sonaten DG 1998 Opus 24 & 47 also die Kreutzersonate und "Frühlingssonate" (ich kann diesen Beinamen nicht ausstehen) gibt es auch als SACD neu aufgesetzt (2002); habe ich aber noch nicht gehört. Die Aufnahme ist durchwegs ganz solide, aber recht vom Hocker reißt sie mich nicht. Die wirklichen guten Aufnahmen hat Siamak schon großteils erwähnt und gut charakterisiert. Meine Lieblinge sind vorallem Perlman/Argerich, Menuhin/Kempff. Kremer/Argerich kenne ich leider nicht, was ich aber unbedingt ändern möchte. Grüße Philipp [Beitrag von ph.s. am 11. Mrz 2006, 15:43 bearbeitet] |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 11. Mrz 2006, 20:20 | |
Hallo siamak,
das nehme ich in dem Falle liebend gerne in Kauf. MfG palis |
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vanrolf
Inventar |
#12 erstellt: 12. Mrz 2006, 00:37 | |
Hallo zusammen, ich denke, daß diese Aufnahme noch genannt werden sollte (hätte schwören können, daß Siamak/AcomA sie in seiner obigen Auflistung erwähnt hätte, ein Irrtum meinerseits): Itzhak Perlman, Violine Vladimir Ashkenazy, Piano Decca, 1973 Jedenfalls gibt es zu dieser Aufnahme der No. 9 das Zitat aus einer Kritik des "Grammophone": "...technically, this performance is second to none" Ich besitze diese CD seit einigen Tagen (es gibt sie derzeit nur als Import) und höre sie seither mit wachsender Begeisterung. Dabei kann ich nicht genau sagen, was mich mehr beeindruckt, die technische Brillianz, das hervorragende Zusammenspiel, das klangliche Erlebnis oder die schlanke, elegante Darbietung. Ich finde sie großartig! Außerdem bin ich jetzt so richtig neugierig auf das Zusammentreffen von Perlman und Argerich, weil ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, wie Perlmans eher konturbetonte Sichtweise zu Argerichs eher emphatischem Beitrag (mit Kremer) passt. Nebenbei gefällt mir auch die hier enthaltene No. 5 sehr gut, der von mir ebenfalls nicht sehr geschätzte Begriff "Frühlingssonate" bekommt hier eine andere, nachvollziehbare Bedeutung: ich denke da an klares Tageslicht mit frischen Farben anstelle von blumig-schwülstiger Romantisiererei. Gruß Rolf |
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AcomA
Stammgast |
#13 erstellt: 14. Mrz 2006, 12:02 | |
hallo Rolf, ich hatte die decca-aufnahme mit perlman/ashkenazy nicht erwähnt, da ich sie tatsächlich bisher noch nicht hörte. ich habe aber schon häufig sehr viel gutes über diese aufnahme gelesen ! gruß, siamak |
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Mars_22
Inventar |
#14 erstellt: 02. Sep 2018, 18:10 | |
Eine Einspielung von Gatto / Libeer von 2016. Klingt voll und rund, sehr angenehm. Die dynamischere Einspielung kommt von Vengerov / Markovich von 1992, Klanglich ok, aber nicht überragend - recht sachlich. Da merkt man die 24 Jahre Abstand. [Beitrag von Mars_22 am 02. Sep 2018, 18:16 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#15 erstellt: 05. Sep 2018, 17:16 | |
Die Einspielung von Gatto / Libeer habe ich noch nicht gehört. Danke für den Hinweis. Seit ich diese besitze, und das sind schon ein paar Jährchen, höre ich die vielen anderen im Regal kaum noch: Ludwig van Beethoven (1770-1827) Violinsonaten Nr.1-10 Isabelle Faust, Alexander Melnikov harmonia mundi, DDD, 2008, 4 CDs |
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