Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 4 mit Jansons

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Mr_M
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 15. Dez 2004, 11:22

Heute bin ich CD-Laden Amok gelaufen. Unter den Opfern war diese CD:

Wie geht das nochmal mit dem Bildereinfuegen?

Das ist, glaube ich, die erste CD mit dem SOBR seit Jansons neuer Chefdirigent geworden ist, und eine in jeder Hinsicht erstklassige Aufnahme.
Die Orchesterleistung ist absolut spitzenmaessig und Jansons' Darstellung der Symphonie voellig durchdacht und mit Aufmerksamkeit sowohl fuer die musikalischen Details als auch den grossen Zusammenhang realisiert. Die Aufnahme ist sehr transparent und gut ausbalanciert. Machen wird vielleicht nicht so gut gefallen, dass die Blaeser bei Solopassagen etwas in den Vordergrund ruecken. Dafuer kann man so ziemlich alle Details in dieser komplexen Partitur hoeren.

Freunde der russischen Orchesterkultur (unter denen auch ich) werden vielleicht hier und da die Klanglichen Extreme vermissen, die wir aus Aufnahmen aus der Sowjetzeit kennen, und die dieser Musik eine besondere Intensitaet verleiht. Trotzdem ist dies aber eine durch und gelungene Aufnahme, die fuer meine Begriffe dieser faszinierenden Symphonie voll gerecht wird.

Das Steuck habe ich zum ersten Mal in einem erschuetternden Konzert mit dem RSO Berlin (jetzt DSO) gehoert. Anschliessend habe ich mir die klassische Aufnahme mit Kondraschin (Moskauer Philharmoniker) gekauft, die ich auch jedem empfehle, der sich fuer diese Musik interssiert.

Passend zum kuerzlich diskutierten Thema kann man leider im 3. Satzes (bei Jansons) fuer kurze Zeit eine Einstreuung hoeren. Das hat aber meine Freude nicht getruebt.

[Beitrag von Mr_M am 15. Dez 2004, 11:47 bearbeitet]

antiphysis
Stammgast

#2 erstellt: 15. Dez 2004, 18:50

Da Michael gerade das SO des BR erwähnt: Beim BR wird offenbar tatsächlich überlegt, das Orchester aus Ersparnisgründen aufzugeben. Möglicherweise ist das aber nur eine Drohkulisse im Gebührenpoker.
Allerdings wird auch beim SWR überlegt das Vokalensemble zu kippen.
Mir fallen bei unseren öffentlich-rechtlichen Sendern etliche andere Dinge ein, auf die getrost verzichtet werden könnte.

Ohne die Rundfunkorchester wäre unsere Musiklandschaft wohl eher kümmerlich.

Mr_M
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 15. Dez 2004, 22:38

Im Ernst? Das waere ein ziemlicher Skandal. Wo kann man derueber nachlesen?

[Beitrag von Mr_M am 15. Dez 2004, 22:38 bearbeitet]

trazom
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 15. Dez 2004, 22:57

@Michael

Im Ernst? Das waere ein ziemlicher Skandal. Wo kann man derueber nachlesen?

Zum Glück eine Fehlinformation!!!!

Nicht das Sinfonieorchester des BR steht zur Disposition, sondern das

Münchner Rundfunkorchester,

was aber auch eine Schande ist!!

Trazom

[Beitrag von trazom am 15. Dez 2004, 23:19 bearbeitet]

teleton
Inventar

#5 erstellt: 16. Dez 2004, 11:39

Hallo Mr_M,

ich hatte mir die Schostakowitsch Sinf.Nr.4 mit Jansons vor einiger Zeit auch ausgeliehen und kann Dir nur zustimmen.
Jansons legt hier eine Interpretation hin, die fast an meine Favoriten-Interpretation mit Roshdestwensky/MoskauerPH heran kommt, klanglich aber klar vor Roshdestwensky punktet (ist ja auch neu).

Meine erste Eurodisc-LP der Sinf.Nr.4 war auch die große Aufnahme mit Kondraschin; klanglich kann diese jedoch mit den beiden o.g. nicht mithalten.

Gut das es mit dem SO des Bayrischen Rundfunks nur ein Irrtum war.

antiphysis
Stammgast

#6 erstellt: 19. Dez 2004, 20:22

Auch ich bin - zumindest etwas - über meine Verwechslung erleichtert, dass es sich nicht um das SO handelt. Wobei das Problem dennoch akut bleibt. Die SWR-Klangkörper beispielsweise sammeln derzeit Unterschriften zur Unterstützung ihres Erhalts.
In einem anderen Thread (Wiener oder Berliner) werden auffällig oft die Rundfunkorchester als Spitzenensembles genannt. Die Intendanten, die nach Einsparmöglichkeiten suchen, sollten sich dies vielleicht einmal zu Herzen nehmen, bevor sie einen Scherbenhaufen anrichten.

Grüße