HIFI-FORUM » Musik » Klassik » Komponisten » Rameau, Jean Philippe | |
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Rameau, Jean Philippe+A -A |
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Autor |
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Martin2
Inventar |
#1 erstellt: 13. Nov 2009, 08:21 | |
Ich bin seit einiger Zeit im Besitz dieser Box: Ich habe da das eine oder andere gehört und von einigem war ich auch enttäuscht, aber die Box war äußerst billig. Von einer CD war ich aber äußerst begeistert und zwar der CD44 mit Werken Rameaus. Eine phantastische CD, vor allem auch mit der großartigen La Petite Bande unter Kuiken. Mir war Rameau auch schon vorher bekannt mit einem anderen Stück La Poule, das auf einer CD mit verschiedenen französischen Barockkomponisten war und auch da stach der Rameau entschieden heraus. Insofern kann ich sagen, daß Rameau der Komponist ist, der mich von den Komponisten des Barock nach meinen Lieblingen Händel, Bach und Purcell doch entschieden am meisten interessiert; seine Musik ist überhaupt nicht stromlinienförmig, sondern geistvoll, phantasievoll und sehr lebendig, manchmal geradezu wild. Gelegentlich gerne mal mehr davon! Was kennt ihr, was könnt ihr empfehlen? Oder ist das, was auf dieser CD ist, schon das beste von Rameau und es gibt vielleicht gar nichts anderes mehr? |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#2 erstellt: 13. Nov 2009, 10:32 | |
Vielleicht enthüllst Du uns auch noch, welche Werke Rameaus überhaupt auf der CD drauf sind? JK jr. |
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Martin2
Inventar |
#3 erstellt: 13. Nov 2009, 11:24 | |
Hallo Johannes, drauf sind: Balletsuite aus "Les Indes Galantes", Suite aus "Dardanus", "Hippolyte et Arielle" ( das Tonnere ist umwerfend und umwerfend gespielt), die Ouvertüre aus Platee, Pygamlion und Zorastre. Die Tatsache allein, daß die CD mit 79 Minuten und 21 Sekunden durchaus gut gefüllt ist, hinterläßt bei mir eine tiefe Befriedigung Etwas albern, ich weiß Gruß Martin |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#4 erstellt: 13. Nov 2009, 15:58 | |
Ich habe zwar noch einige weitere CDs, richtig kennen tu ich aber nur die Suite aus den "Indes Galantes" (Brüggen, auf einer ärgerlich leeren CD von weniger als 45 min! ). Die gefällt mir auch sehr gut; die Oper "Castor & Pollux" steht im Regal, an die habe ich mich noch nicht so recht rangetraut; ich fürchte, ich komme auch demnächst nicht dazu, das zu ändern. Daher kann ich leider nichts weiteres von Rameau empfehlen. JK jr. |
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Joachim49
Inventar |
#5 erstellt: 13. Nov 2009, 19:44 | |
Hallo Martin, wenn du einen dvd-spieler hast würde ich dir die Opern Platée (mit Minkowski) und Les Palladins (Mit Christie) empfehlen. Joachim |
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Martin2
Inventar |
#6 erstellt: 13. Nov 2009, 20:32 | |
Hallo Joachim, die sind bestimmt teuer und dann ist es nichts für mich. Ich mache es mal umgekehrt und suche bei JPC günstige Aufnahmen raus, die mich interessieren. Da wären, diese hier: Also eine Brilliantveröffentlichung allerdings auch immerhin 5,99 für eine CD. Aber immerhin auch der Minkovski. Diese CD von Naxos finde ich interessant: Oder die Einspielung von Castor und Pollux auch auf Naxos: Das sind die drei günstigen Sachen, die ich gefunden habe und die mich auch grundsätzlich interessieren. Gibt auch noch so eine CD mit Opernarien auf Naxos, aber mit einem Countertenor und ich mag nicht so gerne Countertenöre und bei anderen waren mir die Überschneidungen mit meiner CD zu groß. Kommentare zu diesen drei CDs? Gut bei Amazon findet man eventuell noch mehr. Deine Empfehlungen, Joachim, habe ich bei JPC nicht gefunden, was kosten die so? Gruß Martin |
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Joachim49
Inventar |
#7 erstellt: 13. Nov 2009, 22:34 | |
Hallo Martin, DVD's sind zwar oft billiger als die korrespondierenden CD's, merkwürdig genug, aber sind in der Tat meist im Hochpreissegment angesiedelt, es sei denn, dass man zufällig ein Angebot findet. Das ist in Frankreich meist leichter als in D. Die DVD mit den Goldbergvariationen und Gould, wurde da für unter 8 euro verkauft, ebenso die DVD's mit Barenboims Beethovenzyklus. Platee habe ich wahrscheinlich auch zum Ramschpreis in F gekauft, die Palladins dagegen waren höllisch teuer (über 4o Euro). Die hatten allerdings meiner Frau so gut gefallen (wir hatten sie teilweise im Fernsehen kennengelernt), dass ich richtig froh war eine Geschenkidee zu haben. Jedenfalls überrascht es mich immer wieder, wie oft man in F Opern- oder Klassik DVD's recht billig bekommt, während sie gleichzeitig in D oft 3x so teuer verkauft werden. Ich glaube ich habe so ziemlich alle Klassik DVDs aus französischen Sonderangeboten. (Natürlich bin ich nicht deshalb hingefahren, das hätte den Preisvorteil ja wieder zunichte gemacht). Aber gerade bei den oft schrecklich langen Barockopern ist ein visuelles Stimulans manchmal nützlich. Ein Rameaufan bin ich allerdings nicht geworden, wollte nur ein paar musikhistorische Defizite ausbügeln. Die von dir genannten Werke kenne ich nicht. Minkowski ist im allgemeinen auf hohem Niveau, hoffentlich auch bei den älteren Aufnahmen (für Erato), um die es sich bei der Brilliantaufnahme wahrscheinlich handelt (aber inzwischen dealt ja selbst die Snobmarke Deutsche Grammophon mit Brilliant). Ich habe recht alte Aufnahmen mit Minkowski mit Händel und Lully, die ich nicht gerade mitreissend finde, aber das mag auch an den Kompositionen oder mir liegen. Freundliche Grüsse Joachim |
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Martin2
Inventar |
#8 erstellt: 13. Nov 2009, 23:43 | |
Hallo Joachim, es ist bei diesen Sachen ja auch nicht immer der Preis allein. Tatsache ist: Die wirklich gängigen Sachen wie meinetwegen Bachs Brandenburgische Konzerte oder Bruckners 9. findet man immer in sehr guten erschwinglichen Angeboten. Nehme nur mal die Karajanbox mit den Sinfonien. Verläßt man allerdings einmal die wirklich ausgetretenen Pfade, wirds oft teuer und man weiß noch nicht einmal, ob einem die Sache gefällt. Von meiner Rameau CD bin ich auch nicht durchgehend hemmungslos begeistert - aber es sind einige wirklich schöne oder faszinierende Stücke drauf und vieles, wo ich dann sage: "Sehr kultiviert aber in Extase gerate ich dagegen nicht". Auch deshalb scheue ich die Anschaffung solch teurer CDs oder DVDs. Man investiert am Ende 20 oder 30 Euros und ist dann enttäuscht. Die obige Barockbox, die wirklich äußerst billig war, war insofern auch eine sehr gute Anschaffung, obwohl mir vieles nicht gefallen hat, aber diese Sachen haben mir dann zu einem sehr niedrigen Preis nicht gefallen und einiges hat mir ja sehr gut gefallen, wie diese Rameau CD. Und übrigens muß ich da auch sagen, daß mir die instrumentalen Stücke besser gefallen haben als die gesungenen. Vielleicht greife ich mal zur Naxos CD mit Ballettsuiten, zumal ich den Roy Goodman mit den Ayres kenne, eine der wenigen Ausnahmen, wo ich mal zu einer höherpreisigen CD gegriffen habe. Grundsätzlich vertrete ich in diesem Forum immer gerne den pekuniären Standpunkt. Das heißt ich kann das Argument nicht so leicht nachvollziehen, das etwa derart geht: Es ist etwas großes, es Kunst, es ist Kultur, es ist Hochkultur, wie kann man da überhaupt an so etwas banales wie Geld denken? Einen solchen Standpunkt können allerdings wirklich nur Snobs einnehmen, die Geld ohne Ende haben. Ich finde es ausgezeichnet, daß wir hier einen Sonderangebotsthread haben, andere Foren haben so was anscheinend nicht mal. Rameau gefällt mir jedenfalls irgendwie gut und ich finde da sind geniale Sachen dabei. Und mir ist mein eigenes Hörvergnügen wichtig und bei Telemann, Corelli, Lully und manchem anderen hatte ich es eher nicht. Selbst was ich von Vivaldi kenne, finde ich meistens ziemlich platt. Diese Barockleute sind teilweise auch eine eigene Fraktion, immer auf der Suche nach der blauen Blume des Barock, und das bin ich eben nicht. Bach, Händel und Purcell sind genial, aber sehr oft auch ausgesprochen langweilig. Und mich interessiert nur das wirklich gute. Aber Rameau ist für mich schon eine Entdeckung, aber ich muß genausowenig wie bei den anderen großen alles von ihm kennen. Die Sache mit Frankreich ist natürlich ein toller Tip, aber von Hamburg aus schwer zu erreichen Gruß Martin |
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Szellfan
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 27. Okt 2010, 06:10 | |
Hallo Martin, schon wieder icke. Du versuchst aber auch einen wirklich schwierigen Weg zu gehen. "Und mich interessiert nur das wirklich gute.", aber bist dabei sicher gezwungen, die Groschen zu zählen. beileibe nicht immer, aber häufig schließt sich das gegeneinander aus. Versteh mich nicht falsch, die Rechnung "gut gleich teuer" meine ich nicht. Rameau beschäftigt mich schon seit Kindertagen. Sicher nicht der richtige Ort, aber Hut ab vor dem damaligen SFB 3! Ohne den hätte ich niemals den Bezug zur Klassik gefunden. Da lief, ich war so zehn, eine Sendung mit dem Thema: Mißlungene Rameau- Aufnahmen. An anderer Stelle wurde jeden Mittwoch, von Peri angefangen, chronologisch durch die Opernwelt geführt bis dann hin zu Stockhausen. Natürlich kam da auch eine Rameau- Oper vor. Für mich ein ganz wichtiger Komponist, aber ja auch Theoretiker, selbst Schönberg, wenn ich nicht irre, benutzte noch dessen Harmonielehre. Zu Aufnahmen: Bei den Opern, das schrieb oben schon jemand, ist die DVD wirklich hilfreich. Dadurch, daß diese Musik quasi durchkomponiert ist, also die Unterteilung von Rezitativ und Arie nicht kennt, die der italienischen Oper zu eigen ist, läßt sich das oft nur schwer goutieren. Da hilft das Bild ungemein. Und diese "Platée" mit Minkowski ist wirklich ein Augen- und Ohrenschmaus. Manchmal aber genügen eben doch die Suiten aus den Opern und da hat wiedermal Brüggen große Verdienste, aber auch die von Dir erwähnten Platten mit Kuijken finde ich sehr gelungen. Die Naxos- CDs gehören für mich in die Kategorie des oben genannten Rundfunk- Themas. Das Orchester hakelt sich so durch und wie das mit den "frantzösischen Maniren" so geht, das ist denen ein Buch mit sieben Siegeln. Hörenswert dagegen die "Grand Motets" mit Herreweghe, in der Musique d'abord zu bekommen. Durchaus auch gelungen die Cembalomusik bei Naxos mit Gilbert Rowland, aber durch nichts zu ersetzen für mich die Box bei ZigZag mit Blandine Rannou. Ein großartig klingendes Cembalo, großartig aufgenommen (nix Nähmaschine!)und großartig gespielt. Würde mich jemand fragen, welches Cembalowerk für mich das gelungendste sei, käme meine Antwort spontan: die Gavotte avec 6 Doubles, allerdings unbedingt in dieser Einspielung. (Wobei auch Klemperers Orchestrierung ihren Reiz hat.) Und erfreulicherweise hat sie die Pieces de Clavecin en concert mitaufgenommen. Farbige Kammermusik, witzig, aber auch versonnen. Leider hat Rameau ja nun so viel eben nicht komponiert, das Hauptwerk sind doch dabei die Opern und die sollte man, wie schon gesagt, auch sehen. Aber dabei ist mit mir geschehen, daß ich einen anderen Großen der Musikgeschichte einfach nicht mehr ertragen kann. Ich zitiere Debussy: "Nieder mit Gluck, es lebe Rameau!" Herzliche Grüße, Mike |
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Martin2
Inventar |
#10 erstellt: 03. Nov 2010, 22:50 | |
Hallo Mike, ja Gluck gehört eh zu den weißen Flecken auf meiner Landkarte. Außer diesem "Reigen seliger Geister", ein schönes Stück, auf irgendeinem Sampler mit drauf. Und irgendwann soll Händel über Gluck gesagt haben "Der versteht soviel vom Kontrapunkt wie mein Friseur". Aber zurück zum Rameau. Seit letztem Jahr hat sich bei mir nichts getan, aber gut zu hören, daß Du mir von Naxos abrätst. Gruß Martin |
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Szellfan
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 04. Nov 2010, 05:18 | |
Hallo Martin, soweit ich weiß, hat Händel gesagt:"Bei uns komponieren die Köche besser", aber das ist ja zweitrangig. Da ich ja oben so einen Rundumschlag abgeliefert habe, kann ich im Moment gar keine weiteren Empfehlungen aussprechen, solltest Du vorhaben, das Thema Rameau dann doch zu vertiefen. Hier könnte mit Sicherheit flutedevoix noch einiges wichtiges beitragen. Herzliche Grüße, Mike |
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