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Beethoven Emi Collectors Edition+A -A |
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Autor |
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Martin2
Inventar |
#1 erstellt: 15. Mai 2011, 11:16 | ||
Da Johannes ( Kreisler J.) , der sich die Box auch gekauft hat, auch mitmachen will, starte ich mal einen Thread zu dieser Box: Die Box war wirklich sehr günstig, 40 Euro, aber das ist natürlich auch Geld, zumal ich alle diese Werke schon in anderen Interpretationen habe. Besonders freue ich mich über die Einspielungen der Beethoven Streichquartette mit dem Ungarischen Streichquarett. Es sind schöne kultivierte und auch empfundene Aufnahmen mit gesunden Tempi. Ich merke da, daß ich neben dem Alexander und dem Guaneriquartet durchaus mal eine neue Einspielung brauchen konnte. Johannes gefallen diese Aufnahmen auch, wie ich höre. Zu den Klaviersonaten bin ich noch nicht gekommen, aber Johannes hat sie ja teilweise schon gehört und findet sie gut - ich bin gespannt. Die Beethovensinfonie mit Cluytens gefallen mir sehr gut, zumal mit den tollen Berliner Philharmonikern. Gut die Oder an die Freude ist nicht wirklich gut in der 9., kein toller Chor und speziell der Baß mit "Oh Freunde nicht diese Töne" usw. ist schlicht blaß, wenn man Karajan 1977 gehört hat. Dafür finde ich die 3. nun wieder ausgespochen toll. Toll sind auch die Klavierkonzerte trotz älteren Aufnahmen. Der Gilels mit dem 1. und 2. ist sehr gut, wenn auch sehr alte Aufnahmen, aber auch das 3. und 5. Klavierkonzert mit dem Gelber gefällt mir sehr gut. In das Violinkonzert mit dem Oistrach hatte ich kurz rein gehört - aber das kann mir den Schneiderhahn nicht ersetzen. Auch rein gehört habe ich in die Missa Solemnis mit dem Giulini, über ein eventuelles Urteil darüber wäre ich gespannt. Dazu muß ich allerdings sagen: Ich war nie ein großer Freund klerikaler Musik, ich lasse sie fast immer links liegen ( etwa auch Die Brucknermessen 1 + 3 und vieles andere mehr). Aber immerhin ist es doch Beethoven und kein unbekanntes Werk. Jetzt beim Reinhören fand ich es aber langweilig. Sehr gespannt bin ich auf den Fidelio mit Karajan, habe bisher nur den Masur. Zur übrigen Kammermusik kann ich mich nicht äußern. Sie wird dann teilweise auch wohl in Konkurenz treten zu der Isaak Sternbox, die ich mir demnächst anschaffen möchte. Mein bisheriger Eindruck ist jedenfalls recht gut. Das scheint eine ganz schöne Box zu sein - sicher größtenteils mit älteren Aufnahmen. Mit der Sony Box mit Beethovenwerken bin ich nie so recht warm geworden, weder mit den Zinmansachen bei Orchestermusik, noch mit den Klaviersonaten, auch nicht mit den Streichquaretten und auch beim Erzherzogstrio erinnerte ich schöneres und der Fidelio mit dem Masur ist etwas brav. Diese Box könnte etwas besseres sein oder doch zumindestens etwas, was mir besser gefällt. Noch ist die Box natürlich ziemlich neu, aber mein erster Eindruck ist sehr gut. Würde mich freuen, darüber ins Gespräch zu kommen. Gruß Martin |
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Joachim49
Inventar |
#2 erstellt: 16. Mai 2011, 09:37 | ||
Hallo Martin Ich habe die Missa Solemnis zweimal mit Giulini: 1x beim Geizlabel Brilliant (1975) und eine BBC Aufnahme aus der Londoner St. Pauls Kathedrale von 1968. Die Brilliantaufnahme dürfte mit der in der EMI Box identisch sein (New Philharmonia, Harper, Baker, Tear, Sotin). Ich habe mich mit der Missa Solemnis auch viele Jahre sehr schwer getan; immer wieder habe ich geistig (und wenig später technisch) abgeschaltet. So ging's mir auch mit Giulini, selbst mit Gardiner. Geändert hat sich das mit Herreweghe, dessen Aufnahme mich sehr berührt und überzeugt hat. Auf einmal sass ich vorne an der Stuhlkante und habe fasziniert zugehört. Sehr gut auch Bernstein - Amsterdam (DVD). Meine Empfehlung: immer wieder probieren, eventuell mit den genannten Aufnahmen und jedenfalls auch anderen als Giulini. Es ist ein anstrengendes Werk: verdaue es erst in kleinen Dosierungen. Das Agnus Dei ist unglaublich. Das geht unter die Haut und zu Herzen. Vielleicht bist du nie soweit gekommen. Das darfst du dir nicht entgehen lassen. Freundliche Grüsse Joachim |
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Martin2
Inventar |
#3 erstellt: 16. Mai 2011, 16:56 | ||
Hallo Joachim, danke für Deinen Hinweis. Dann will ich den Herreweghe mal auf meine Wunschliste setzen. Wobei den Zinman habe ich auch noch, nur flüchtig gehört. Ich hatte auch mal eine dritte CD, aus der Hamburger Bücherhalle, die gefiel mir besser als Giulini. Weiß aber nicht mehr, wer der Interpret war. Gruß Martin |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#4 erstellt: 16. Mai 2011, 19:52 | ||
Ich war von der Missa beinahe von Anfang an begeistert, vielleicht eher überwältigt, zumal ich sie auch nicht lange nach dem Kennenlernen auf Konserve live (in einer zwar nicht durchweg professionellen, aber sehr engagierten Aufführung) erlebt habe. Nur fehlt mir in den letzten Jahren zunehmend der Nerv, mich auf Konserve auf solche "Über"-Werke einzulassen. (Bachs Passionen lassen sich leichter stückweise anhören). Daher werde ich den Giulini wohl nicht bald anhören. Eher die unterschätzte C-Dur-Messe, von der ich bisher nur eine Aufnahme (Chailly/Decca) besitze. (Von op.123: Toscanini, Klemperer, 2x Bernstein, Harnoncourt, Gielen, Gardiner). @mod: vielleicht sinnvoller zu "Komponisten" verschieben, statt im Sammelforum [Beitrag von Kreisler_jun. am 16. Mai 2011, 19:53 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
#5 erstellt: 22. Mai 2011, 03:22 | ||
Ich habe mittlerweile auch das Erzherzogstrio mit dem "Ungarischen Klaviertrio" gehört - auch sehr schön. Nun, wenn in dieser Box die Streichquartte mit dem "Ungarischen Streichquartett gespielt werden, paßt ein Ungarisches Klaviertrio natürlich sehr gut. Mich hätte die Meinung von Johannes zu diesen Einspielungen der Klaviertrios schon sehr interessiert, zumal ich bei den Klaviertrios bislang doch immer beim Erzherzogstrio hängen geblieben bin und mich - immer noch - den anderen nicht genähert habe. Gruß Martin |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#6 erstellt: 22. Mai 2011, 08:42 | ||
Diese Einspielung der Trios (es könnte eine der ersten kompletten gewesen sein, es sind ja sogar die kleinen WoO-Stücke sowie Variationen drauf) war mir bisher völlig unbekannt. Ich habe neulich zufällig im Netz downloads von privat überspielten LPs aus dieser Einspielung gefunden, es kann sein, dass sie vor dieser Box noch nie auf CDs draußen war. Der Pianist Solchany war ein häufiger Kammermusikpartner des Ungar. SQ (Es gibt noch erhältliche CDs mit zB dem Forellenquintett und Brahms' op.34.) Er spielt hier ja auch noch etliche Variationen und Klavierstücke, auf einzelnen CDs habe ich sonst nur Klavierwerke von Bartok entdeckt. Der Cellist Palotai ist ein ehemaliges Mitglied des Ungar. SQ, der Geiger Gerecz (anscheinend Ende der 1960er den Ostblock verlassen und dann Konzertmeister in Lausanne) war u.a. auch Kammermusikpartner von Arthur Grumiaux. Leider habe ich diese Aufnahme Trios bisher nur teilweise und eher nebenher laufen lassen. Zu den Interpretationen kann ich daher nicht viel sagen; das c-moll-Trio hätte m.E. etwas wilder sein können, aber es sind jedenfalls solide Aufnahmen. Bei den Werken selbst halte ich es, wie schon mehrfach gesagt für nicht gerechtfertigt, dass op.70,2 und die 3 op.1 so extrem im Schatten der beiden mit Namen versehenen Werke stehen. Klar, op.1 sind Beethovens erste veröffentlichte Werke, aber sie zeigen, dass er mit einer neuartigen und ehrgeizigen Sammlung an die Öffentlichkeit treten wollte. Dass diese Stücke (und noch mehr die vielleicht noch ausgeglicheneren Streichtrios op.9) fast unbekannt sind, während die frühen Klaviersonaten bis op.13 doch sehr bekannte Stücke enthalten, ist m.E. nur dadurch zu erklären, dass es mehr Interessenten für Klaviermusik und Pianisten als für Kammermusik gibt. Das stürmische c-moll-Werk ist ja noch einigermaßen bekannt, aber die beiden anderen mit großartigen lyrischen langsamen Sätzen und humorvollen Ecksätzen sind auch hervorragende Werke. op.70,2 mag ich eigentlich sogar lieber als das "Geistertrio". Wie in op.97 klingen einige Sätze/Passagen hier erstaunlich nach Schubert und es ist vielleicht kein Zufall, dass Schuberts Trios in den Tonarten wie die beiden letzten Beethovens stehen. |
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Martin2
Inventar |
#7 erstellt: 22. Mai 2011, 13:23 | ||
Hallo Johannes, ja die Streichtrios von Beethoven habe ich bisher noch überhaupt nicht auf meiner Rechnung aber schön, daß Du sie positiv erwähnst. Was meinst Du übrigens zu den frühen Violinsonaten von Beethoven? Diese Opus 12 wollten mit Grumoid/ Haskil bei mir überhaupt nicht zünden - "Spielmusik" nennts glaube ich mein Reklam Konzertführer - na ja aber Beethoven mit "Spielmusik"? Die Ferrasaufnahmen auf Emi werde ich mir auf jeden Fall mal anhören. Ferras ist wieder jemand älteren Jahrgangs - aber bekannt - und das ist eben mein Eindruck von dieser Emibox, Leute mit Super-Duper Hifiansprüchen werden diese Box wahrscheinlich gleich in die Tonne treten, aber Leute mit Interesse an schönen alten Aufnahmen werden in dieser Box bestimmt fündig werden. Ich werde wieder mal geschwätzig. Gruß Martin |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#8 erstellt: 22. Mai 2011, 14:29 | ||
Die Violinsonaten sind (wohl mit den ersten beiden KK) die einzigen Mono-Aufnahmen der Box. Abgesehen davon klingen sie gut. (Zu den Interpretationen kann ich noch nichts sagen, nur flüchtig reingehört.) Ein Rezensent schrieb Anfang des 19.Jhds. über die drei Violinsonaten op.12: "[der Hörer werde] dauernd von verschlungenem Dickicht gehindert, aus dem er endlich müde und erschöpft hervorkommt, ohne Freude .... Herr Beethoven geht seinen eigenen Weg, aber was für eine bizarrer und schmerzvoller Weg ist es! Gelehrt, gelehrt, und nochmals gelehrt, aber keine Natürlichkeit und kein wirklicher Gesang." Das ist für uns heute sicher schwer nachzuvollziehen. Aber flaches Gedudel ist das auf keinen Fall, sondern konzentrierte und geistreiche Musik, selbst wenn man hier kein solches Pathos wie in der Pathetique op.13 oder in op.10,3 findet. Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Hörer sich einerseits an angeblich abgeschmackten Pathos Beethovens stören, andererseits aber viele Werke (wie diese und die meisten anderen Violinsonaten), auf die das nicht zutrifft, weitgehend ignorieren. Übrigens ist mir bei den Klaviertrios aufgefallen, dass ungewöhnlicherweise die Geige rechts (vom Hörer) und das Cello links erklingt. Entweder haben die tatsächlich so gesessen oder die Kanäle sind vertauscht (dann aber konsequent auf allen tracks der 4 Trio-CDs) |
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Martin2
Inventar |
#9 erstellt: 22. Mai 2011, 14:54 | ||
Ja ja, das abgeschmackte Pathos Beethovens - oft kopiert, nie erreicht. Aber wenn man das Beethovensche Pathos dann doch nicht so einfach kopieren kann, obwohl es angeblich so abgeschmackt sein soll, muß es doch trotzdem etwas ganz besonderes sein. Mir ist das alles kreuzbuntpapageienschnurz. Ich finde es gerade das faszinierende, daß Beethoven - pathetisch oder nicht - immer irgendwie erkennbar bleibt, und daß auch die Imitation Beethovens als Imitation desselben erkennbar bleibt - gut bis in alle Tiefen habe ich diese These auch nicht verifiziert. Meinetwegen in der Chorfantasie hat man durchaus das Gefühl: Hier versucht Beethoven mal wirklich wie Beethoven zu sein. Ja schon klar: Aber irgendwie hat trotzdem seit 200 Jahren niemand so etwas wie die Chorfantasie zustande gebracht. Gruß Martin |
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Ueli
Inventar |
#10 erstellt: 22. Mai 2011, 16:20 | ||
@ Martin2 Arvo Pärts "Credo" wäre vielleicht in der "Nachfolge" der Chrofantasie zu sehen, oder Busoni´s Klavierkonzert, das ja auch ein einem Chorfinale endet. Ueli |
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Martin2
Inventar |
#11 erstellt: 22. Mai 2011, 21:09 | ||
Hallo Ueli, ich kenne beide Stücke nicht. Allerdings hob ich auch nicht auf genremäßige Übereinstimmungen ab. Ich glaube kaum, daß Busoni ( nie gehört) und Pärt ( hörte mal was, was ich langweilig fand) stilistisch irgendeine Übereinstimmung mit Beethoven haben. Dagegen mag es bei Schubert mal was geben ( selten), was ein bißchen nach Beethoven klingt und sicher gibt es irgendwelche Komponisten, denen man eine gewisse Beethovennähe nachsagt ( Ries etwa). Ries habe ich mal gehört, aber ich fand gar nicht, daß der so nach Beethoven klingt. Ich will mich nicht in Nebendiskussionen verzetteln. Jedenfalls glaube ich, daß selbst da, wo sich Beethoven nur selbst zu imitieren scheint ( was sowieso nie der Fall ist), Beethoven für mich immer noch unverkennbar bleibt. Man kritisiert da etwas wie das Beethovensche "Pathos", das nachzumachen niemandem gelingen würde - was aber unbedingt für die Qualität dieses Pathetischen spricht. Gruß Martin |
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Hörbert
Inventar |
#12 erstellt: 23. Mai 2011, 08:13 | ||
Hallo! Komponisten die wie Bethoven klangen gab es im 19. Jahrundert wohl zu haufe, m.E. sind sie mit Recht vergessen. Was will ich mit einem Komponisten der wie... klingt und nicht wie er selber. Beethovn selbst ist Geschmackssache und es gibt wohl niemanden der alles von ihm mag. (ich mag z.B. weder sein Fidelio noch seine Orgelwerke, dafür aber sein Klavier- und Kammermusikwerk) Wie bei allen großen Komponisten gibt es für mich auch bei Beethoven viel Licht und viel Schatten. MFG Günther |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#13 erstellt: 23. Mai 2011, 08:27 | ||
Orgelwerke? Nie gehört... Es gibt sogar Werke für Cembalo und Mandoline. Aber zu Recht hat noch niemals jemand Beethoven nach diesen Petitessen beurteilt.
Für mich gibt es eigentlich bei kaum einem großen Komponisten viel Schatten. D.h., wenn mir ein Komponist gefällt, gefallen mir in der Regel fast alle seine Werke und nur sehr wenige missfallen mir (es mag einige geben, gegenüber denen man indifferent ist). |
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Hörbert
Inventar |
#14 erstellt: 23. Mai 2011, 11:04 | ||
Hallo! @Kreisler_jun. Hie kannst du reinhören. Gescmäcker sind halt verschieden, offen gesagt kenn ich gar keinen Komponisten dessen Gesamtwerk mir zusagt. Weder Beethoven noch Schubert noch Brahms Reger, Schönberg noch eine der vielen anderen hat aus meiner Sicht ein Werk hinterlassen das "aus einem Guß" ist. Bei vielen Komponisten ist so z.B. das Jugend- oder Alterwerk ganz nach meinem Geschmack während der Rest für mich eher uninteressant ist. Ein besonders gavierender Fall für mich ist Wagner, neben den vier Opern des "Rings" und dem "Tristan" mag ich offengestanden keine seine Opern sonderlich. Aber zurück zu Beethoven, neben den schon erwähnten Werken schätze ich auch z.B. seine Overüren und "Wellingtons Sieg" recht gering. MFG Günther |
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Thomas133
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 23. Mai 2011, 11:56 | ||
Wenn ein Komponist nur geniale Werke hätte wäre das auch schon recht unmenschlich und man darf nicht vergessen das bei aller überwiegender Genialität doch noch Menschen dahinter steckten. Dafür haben manche von ihnen, wenn man noch berücksichtigt das sie manches unter Zeitdruck, für Schüler (bewußt einfach gehalten), selbst als Kind/Jugendlicher im Lernprozess befanden oder Aufträge rein aus finanziellem Interesse angenommen haben, doch eine erstaunlich große Anzahl an Meisterwerken hinterlassen. Bei Bach hab ich selten etwas wirklich belanglos, schlechtes gehört. Bei Mozart kenn ich ab ca. 1779 auch überwiegend Werke die sich vom damaligen Durchschnitt mehr oder weniger abgehoben haben.(die nicht so ganz Guten müßten man schon vereinzelt rauspicken) Davor mag zwar manchmal noch nicht so ausgereift sein aber meist allemal gut genug um mit fast allen älteren zeitgenössischen Komponisten mithalten können was für mich in Relation mit dem ziemlich jungen Alter auch ein Qualitätsmerkmal darstellt. Und von Mendelssohn höre ich noch seine weniger kunstvollen Sachen allemal lieber wie zB ein wahllos herausgegriffenes Werk von einem Götz, Cerny, Spohr, Meyerbeer,... aber da spielt sicher auch in gewisser Weise persönliche Geschmacksvorliebe mit. Übrigens wegen Geschmack so mag ich gerade manche seiner Ouvertüren wie Coriolan, Leonore 3, Weihe des Hauses oder Egmont. Den Anderen kann ich aber auch nicht unbedingt so viel abgewinnen, aber als "Low-Lights" würde ich sie auch nicht empfinden. Bei Wellingtons-Sieg kann ich übereinstimmen, geht leider schon eher in die Richtung martialisch nichtssagender Bombast. Wegen der EMI-Box, ich habe die Sony-Box - kann jemand der beide besitzt die wesentlichsten Qualitätsunterschiede herausstreichen bzw. Argumente warum man auch die EMI-Box noch haben sollte? lg Thomas |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#16 erstellt: 23. Mai 2011, 12:15 | ||
Ich weiß nicht, was genau alles in der Sony-Box drin ist. Die EMI-Box habe ich persönlich hauptsächlich wegen der in rec.music.classical.recordings sehr gelobten Klaviersonaten (Heidsieck) und Cellosonaten (Tortelier) gekauft, weil die zusammen schon mehr als EUR 40 gekostet hätten. Von den Streichquartetten, Streichtrios und Violinsonaten war ich bisher positiv überrascht. In die Sinfonien (Cluytens) und Konzerte (Gilels 1,2,4; Gelber 3+5) habe ich erst flüchtig reingehört. Das Violinkonzert mit Oistrakh/Cluytens wird häufig empfohlen, hier vermutete ich aber schon vorher, dass es für mich zu langsam ist. Da es bei Beethoven aber genügend alternative Aufnahmen gibt, würde ich nie sagen, dass man die Box haben "muss"; es sind sehr gute Sachen darin, aber vermutlich könnte ich für fast alles einzeln erhältliche Alternativen nennen, die ich vorzöge. Wer Interesse an Alternativen für die Klaviersonaten und Kammermusik hat, findet hier jedenfalls sehr hörenswerte Aufnahmen. Was (OT) die "Schattenwerke" betrifft, so zeichnen sich für mich gerade Komponisten wie Beethoven oder auch Mozart dadurch aus, dass selbst Werke mit absichtlich bescheidenem Anspruch absolut hörenswert sind. Sagen wir bei Mozart KV 545 oder Beethovens op.49, 78 und 79. |
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Thomas133
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 23. Mai 2011, 15:19 | ||
Danke Johannes für die Ausführung, denke aber ich werde vorerst nicht diese Box nehmen da ich natürlich noch neben der Sony-Box andere Interpretationsalternativen besitze und lieber auch vereinzelt noch dazukaufe da ich manche Werke mehr manche etwas weniger schätze bzw. schon mit mancher Interpretation wunschlos glücklich bin.
Auch wenn ich die Sonata facile persönlich nicht zu meinen Lieblingsstücken zähle versteh ich was du meinst - geht in eine ähnliche Richtung wie mein Beispiel mit Mendelssohn (oder ich könnte auch Bach,Mozart,Schubert,Beethoven...hernehmen) Viele Komponisten wären froh (bzw. könnten froh sein) hätten sie das "Worst-Of" (wie und wer auch immer das dann selektiert)der Genannten in ihrem Werkverzeichnis dabei. Ein Kunsthändler hatte mal ohne Erlaubnis Werke von Mozart verlegt und verkauft und man hatte ihn darauf aufmerksam gemacht das man eine "Parthie Veriationen fürs Clavier" gedruckt habe und er davon wüßte. Mozart verneinte und er wurde gefragt ob er ihm nicht das Handwerk legen will und er sagte "Ei was soll man viel Redens machen, er ist ein Lump!" da wurde erwidert "Es ist hier aber nicht bloss des Geldes, sondern auch Ihrer Ehre wegen!" und Mozart antwortete "Nun, wer mich nach solchen Bagatellen beurtheilt, ist auch ein Lump! Nichts mehr davon!" Das wäre auch meine Meinung, die Komponisten sollten an ihren besten Werken gemessen werden weil wer verübelt es ihnen wenn sie manches einfach aus Lust und Laune für rein private Zwecke heraus (oder wenn ein bestimmter Auftraggeber gewisse Vorgaben machte das es zB einfach spielbar oder für Unterhaltungszwecke dienen sollte) mal etwas eingängigere nicht so komplex gestaltete Werke zu komponieren. Einiges davon war ja garnicht zur Veröffentlichung gedacht und hätten sies gewußt das später einmal alles auf CD´s landen wird hätten sies wohl zu Ende ihres Lebens so manches vernichtet. Das Beethoven zB die Mödlinger Tänze geschrieben hat für damalige Zwecke reine Tanz-Unterhaltungsmusik für ein bestimmtes Stammlokal in besagter Stadt oder Schubert seine vielen Ländler und dergleichen schmälert für mich nicht den überwiegenden kunstvollen Teil ihres Werkumfangs. Schlimmer wäre es wenn man jemanden anmerken würde er hätte viel Mühe in ein groß angelegtes Werk gelegt und am Ende ist das Resultat aber so ziemlich ernüchternd, wenig aussagekräftig (was es ja in der Klassik teilweise auch gibt) Bei den großen Komponisten merkt man aber, wenn sie kunstvoll schreiben wollten konnten sie das und das in einer Art und Weise das sie sich von der Mehrheit ihrer musikalischen Zeitgenossen deutlich abheben konnten. lg Thomas |
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Hörbert
Inventar |
#18 erstellt: 23. Mai 2011, 15:32 | ||
Hallo! Ja stimmt, Brahms war m.W. der erste Komponist der sein gesamtes Werk in Hinblick auf die Nachwelt hin abgeklopft hat, bei ihm gibt es bedeutent weniger "Gelegenheitswerke" als bei seinen Vorgängern. Eventuell ist das ja mit ein Grund für das deutlich schmalere Œuvre zeitnäherer Komponisten. MFG Günther |
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Martin2
Inventar |
#19 erstellt: 25. Mai 2011, 20:30 | ||
Ich habe jetzt die Klaviersonaten 24, 30-32 mit diesem Eric Heidsick gehört und bin sehr angetan. Das hat einen gewissen "Swing" und Subtilität und könnte mein Beethovenbild weiter erweitern. Womit ich nichts gegen Schnabel und Brendel gesagt haben will. Vielleicht auch durch meinen neuen Verstärker stelle ich fest, daß diese Aufnahmen sehr gut klingen. Aufnahmedatum 1968 - 1974, also Analogaufnahmen aus dem Zeitraum können doch schon recht gut klingen. Ich müßte aber noch mehr Klaviersonaten hören, um zu einem endgültigen Urteil zu kommen. Der Klang ist jedenfalls besser als beim Brendel ( auf diesen alten Aufnahmen hatte man auch gelegentlich das Problem eines "Vorechos", das heißt laute Stellen hallten gelegentlich ein paar Sekunden später nach oder vor) und vom Schnabel wollen wir gar nicht reden. Ich freue mich drauf! Gruß Martin |
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Wilke
Inventar |
#20 erstellt: 16. Jun 2011, 16:19 | ||
von wann sind denn die Aufnahmen der Box allgemein? gruß Ralf. |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#21 erstellt: 16. Jun 2011, 22:00 | ||
ca. 1957 (etwa eine Handvoll CDs, nämlich die Violinsonaten und die ersten beiden Klavierkonzerte, sind Mono) bis Ende der 1970er. Die meisten vermutlich 1965-75. Die Violinromanzen sind wohl die einzigen enthaltenen Digitalaufnahmen. |
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Wilke
Inventar |
#22 erstellt: 17. Jun 2011, 06:40 | ||
Danke, dann müßten sie ja klanglich ganz gut sein. Leider habe ich Beethoven schon zweimal fast komplett gruß Wilke |
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Martin2
Inventar |
#23 erstellt: 17. Jun 2011, 09:42 | ||
Hallo Ralf, ja, das mußt Du selbst entscheiden, ob Du Dir diese Box noch gönnen willst. Das schöne an solchen Boxen ist, man kommt ein bißchen rum. Auf der anderen Seite findet sich in diesen Boxen sicher nicht immer das allerbeste. So hörte ich heute Eric Heidsink mit der Klaviersonaten Opus 31,1 und mein Eindruck ist doch der, das es da besseres gibt. Mir gefiel das nicht, speziell der 1. Satz, dessen "grimmiger Humor" bei Schnabel und auch Brendel sehr gut herüber kommt. Das war irgendwie so soft gepielt, daß beim Heidsink davon nichts mehr zu spüren war. Auch anderswo hatte ich irgendwie den Eindruck unbeethovenscher Lieblichkeit. Mich überrascht, daß diese Einspielung im englischsprachigen Internet so sehr gelobt wurde, wie Johannes ( Kreisler Jr.) berichtete. Aber die Box hat eben eine Menge zu bieten und vielleicht gefällt Dir der Heidsink ja. Gruß Martin |
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