Beethoven: Was möchtet Ihr nicht missen?

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Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 18. Mai 2007, 15:36
Hallo,

ich bin nun momentan wieder "auf den Beethoven gekommen". Er ist einfach immer aktuell. Generell mag ich Orchesterwerke, andersherum, je geringer die Besetzung und je höher die Kammermusikwahrscheinlichkeit, desto schwerer tue ich mich.

Meine Frage dient dem Zweck, auch mal andere Sachen neben den Symphonien zu versuchen, deshalb soll sich die Frage auf keine Werksgattung beschränken. Ich möchte einmal wissen:

WAS SIND EURE TOP 3, DIE IHR BEI BEETHOVEN NICHT MISSEN WOLLT?

Für mich ist das sehr klar, ich kenne nur die Symphonien, dann noch Egmont, auch sehr hübsch.

1. Symphonie Nr. 3 / 2. Marcia Funebre - Göttlich!
2. Symphonie Nr. 9 / 3. Adagio - Göttlich!
3. Symphonie Nr. 7 / 2. Allegretto - Göttlich!


Danke


[Beitrag von Gantz_Graf am 18. Mai 2007, 15:38 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#2 erstellt: 18. Mai 2007, 16:43
Hallo, Graf!

Meine Vorschläge:

Klavierkonzert Nr. 5
Violinsonate op. 47 "Kreutzer"
Große Fuge für Streichquartett, op. 133

Der Sinfonien bin ich augenblicks etwas überdrüssig, das kann ich sich aber auch rasch wieder ändern.

Wenn Du Dich an die Kammermusik heranarbeiten willst, schau Dir die Klaviertrios, die Violinsonaten, dann vielleicht die Streichquartette an.

Besten Gruß, Wolfgang
Kings.Singer
Inventar
#3 erstellt: 18. Mai 2007, 17:05
Hallo "Blaublut"!


Ich als verfechter der Sakralmusik muss hier selbstverständlich seine beiden großen Messen nennen. Die Missa solemnis in D (die IMO in keiner CD-Sammlung fehlen darf) und auch seine Messe in C, die von vielen stiefmütterlich als 'Vorgängerin' der Missa solemnis bezeichnet wird.



Viele Grüße,
Alex.
SirVival
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Mai 2007, 18:30
Das ta-ta-ta-taaaa (in c-moll, versteht sich)

Gruß
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 19. Mai 2007, 08:42
Hallo!

Das ich bei dem Umfang des Gesamtwerkes von L.v.B. nicht ganz so leicht für mich, aber ich wills mal versuchen:

1) Steichquartett Op.130 plus großer Fuge Op.133

2) Klaviersonate op. 106 "Hammerklaviersonate"

3) Klaviersonate op. 101

Seit ich die Kammermusik Beethovens schätzen gelernt habe höre ich seine Orchesterwerke kaum noch, aber das geht mir bei vielen anderen Komponisten genau so (Brahms, Schönberg, Reger) zumal L.v.B. wie viele Komponisten vor und nach ihm darin weit über die Grenzen der Orchesterwerke hinausgeht und den engen Rahmen der Konvention verlässt. Von den Symphonien sagen mir mittlerweile am ehesten noch die siebte und die sechste zu.

MFG Günther
Kreisler_jun.
Inventar
#6 erstellt: 19. Mai 2007, 09:05
Ich kann kaum alle Stücke Beethovens aufzählen, die ich für wesentlich halte. Er ist seit langem mein Lieblingskomponist und in den Werkreihen der Sinfonien, Konzerte, Quartette, Klavier- und Duosonaten und -trios gibt es eigentlich nichts, was man vernachlässigen kann.
Ich nehme an, dass Du, selbst wenn auf Orchestermusik fokussiert, die Konzerte und Ouverturen schon kennst? Wenn nicht wäre das natürlich das nächste.

Sonst nenne ich mal vier Stücke aus der Klavier- und Kammermusik, die ich sowohl für herausragend gut als auch für einigermaßen "einsteigergeeignet" halte:

Klaviertrio c-moll Nr.3 op.1,3
Cellosonate A-Dur op.69
Klaviersonate Es-Dur op.81a "Les Adieux"
Streichquartett a-moll op.132

viele Grüße

JK jr.
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 20. Mai 2007, 07:06
Hi!

Auf jeden Fall die späten Streichquartette und die Sinfonien 3, 5, 6, 7 und 9.

Grüße

Frank
Thomas228
Stammgast
#8 erstellt: 20. Mai 2007, 07:24
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass drei zu wenig sind...

Violinkonzert
Fidelio
Hammerklaviersonate (nichts zum Einstieg)

Thomas
enkidu2
Inventar
#9 erstellt: 20. Mai 2007, 09:40
In direkter Beantwortung Deiner Frage: seine Musik. Ich glaube auf den Rest an Beethoven könnte ich verzichten. Soll ja nicht immer ein umgänglicher Mensch gewesen sein, und wenn ich ihn persönlich kennen würde, wer weiß, ob ich ihn dann noch schätzen würde. Und was man so über den Zustand seiner Wohnung liest ...

Aber Deine verknappte Formulierung zielte wohl eher darauf zu fragen, auf welches seiner Werke ich nicht verzichten könnte, und da fällt mir die Antwort schwer. Wer denkt sich auch blos immer solche Fragen aus. Ja, bei Bizet oder Ravel, da könnte man sich schnell auf drei Sachen einigen, wenn man denn überhaupt soviel von denen kennt. Z.B. Ravel: Bolero (ist doch der Soundtrack zu 10-Die Traumfrau, oder?) - und was sonst noch?

Aber so muss ich passen. Allein bei den Sinfonien könnte ich ja vielleicht noch auf Nr. 1 und 2 verzichten, aber der Rest ist unverzichtbar. Und selbst Fidelio in der Leonoren-Fassung ist für mich wesentlich. Bei den Klaviersonaten und Streichquartetten gibt es für mich kaum was, was ich missen möchte. Tja, selbst bei den Volksliedbearbeitungen gibt's vieles, was ich immer wieder gerne höre.

Sollte es allerdings mal eine Umfrage geben: "Auf welche drei Kompositionen Beethovens könntet Ihr verzichten", werde ich mich gerne wieder melden. Da liese sich dann vielleicht doch noch was finden.
Martin2
Inventar
#10 erstellt: 20. Mai 2007, 12:13
Ich schließe mich meinem Vorredner an. Bei den Sinfonien verzichte ich auf gar nichts, bei den Klavierkonzerten auch nicht ( wenn schon auf die ersten beiden, aber die haben mir neulich auch ganz gut gefallen), das Violinkonzert ist mein Lieblingskonzert dieses Genres, die Klaviersonaten waren fast alle sehr gut, Fidelio ist sehr schön, bei den Violinsonaten sind 5 und 9 die beliebtesten, aber 6 gefiel mir neulich auch sehr gut, aber ich wette die anderen haben auch ihre Qualitäten wie zum Beispiel 4 und 7.

Ich finde ein "Best of" Beethoven eigentlich ziemlich albern, das war ein enorm kreativer Komponist, der zudem seine Ansprüche an sich selbst hatte, also nicht alles veröffentlichte, man sollte ihn wirklich entdecken und ich habe das im Falle der Streichquartette und Cellosonaten auch noch vor.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 20. Mai 2007, 12:14 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#11 erstellt: 20. Mai 2007, 12:44
Mir scheint, dass der Themenersteller eher Empfehlungen nötig hat, die ihn auf den Geschmack der Kammermusik bringen. Offensichtlich hat er eine Vorliebe für langsame Sätze. Es bleibt mir zwar ein völliges Rätsel wie man zugleich Freund klassischer Musik und Abstinenzler in Sachen Kammermusik sein kann, - trotzdem hier ein paar Hilfestellungen:
- Die langsamen Sätze des Geister- und Erzherzogtrios
- Der Trauermarsch aus der Klaviersonate op 26
- Der langsame Satz aus dem Streichquartett op 18 nr 1
Überhaupt würde ich dem Themenersteller empfehlen mit liebevoller Geduld und Hingabe sich durch sämtliche Streichquartette Beethovens durchzukämpfen. Immerhin bildet das Streichquartett ja auch den Kern in der klassischen Symphonik. Wenn nach dieser Kur die Kammermusik immer noch nicht gebührende Achtung erhält, dann ist wahrscheinlich nicht zu helfen. Gute Gesamtaufnahmen der Quartette gibt's inzwischen zu Schnäppchenpreisen (Alban Berg, Guarneri,Gewandhausquartett ...)
Die eigentliche Frage möchte ich nicht beantworten, aus denselben Gründen, die bereits auf die Sinnlosigkeit der Frage hingewiesen haben.
Freundliche Grüsse
Joachim
SirVival
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Mai 2007, 13:36
Hi,

dass ich die 5. Sinfonie besonders schätze, kann man sicherlich meinem Beitrag weiter oben entnehmen. Bei keiner Sinfonie vor und nach Beethoven sind die innere Kohärenz und musikalische Logik je übertroffen worden.

Aber, es gibt Werke, die meine Liebe zu Beethovens Musik, die ich zugegebenermaßen anfangs überhaupt nicht leiden konnte, erst entfacht, geweckt haben:

a) Das Septett Es-Dur op. 20 (göttlich, um die Diktion von Gantz Graf aufzunehmen)

b) Die Violinsonate Nr. 1 D-Dur op.12,1

c) Das Streichquintett C-Dur op. 29, und

d) Die Serenade für Flöte, Violine und Viola D-Dur, op. 25

Diese Werke würde ich für den Einstieg in die Kammermusik Beethovens unbedingt empfehlen.

Gruß
teleton
Inventar
#13 erstellt: 21. Mai 2007, 05:46
Hallo Beethoven-Freunde,

ob die Ausgangsfrage von GG WAS SIND EURE TOP 3, DIE IHR BEI BEETHOVEN NICHT MISSEN WOLLT?
Sinnlos oder nicht ist doch gar nicht die Frage !?!


Das Threadthema ist nunmal die Nennung der TOP-3 und da finde ich nichts sinnloses dran, wenngleich mir drei auch eindeutig zu wenig sind.

Aber wenn ich beispielsweise 3 Beethoven - Werke für die Insel aussuchen müßte, ohne vom Thema abzuweichen, dann wären das die
Sinfonien Nr.3,5,7 .

Lasse ich die Sinfonien mal "außen vor", so würde ich als TOP 3 folgende 3Werke benennen:
Coriolan-Ouvertüre
Klavierkonzert Nr.4
Violinkonzert D-Dur
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 21. Mai 2007, 14:18
Ob die Augangsfrage sinnvoll ist, ist jedermanns subjektive Entscheidung. Die Begrenzung auf "3" hätte ich weglassen können. Wir sind hier keine Bürokratie, wem mehr wichtig ist, nennt mehr, dto. bei weniger Empfehlungen!

Im Grunde ging es mir um etwas ganz einfaches:

1. Meine Lebenszeit ist sehr endlich.
2. Die Zeit für Musik(konsum) auch.
3. Beethoven hat sehr viele Werke geschaffen.
4. Eure wertvollen, subjektiven Eingaben können einen Fingerzeig geben, wo ich weiterhören könnte.

Ja, Klassik ohne Kammermusik geht. Einfach aus dem Grund, weil ich ja auch noch andere Musik-Interessen habe (IDM, div. Electronica aus der Ecke Ae, Murcof etc... Ach so, da kommt auch mein Nutzername her) und Zeit knapp ist.
Und aus irgendwelchen Gründen, mit denen ich mich noch nicht näher befasst habe, gefällt mir klassische Musik eher nicht, je spärlicher das Ensemble besetzt ist.
Und je weiter ich von voller Besetzung wegkomme, umso sichrer will ich eben sein, dass ich nicht mit Werken anfange, die nur 5 Liebhaber weltweit gut finden


[Beitrag von Gantz_Graf am 21. Mai 2007, 14:22 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#15 erstellt: 22. Mai 2007, 06:58
Lieber Gantz Graf,

die Ausgangsfrage "Was möchtet ihr bei Beethoven nicht missen?" war nun mal sehr provozierend. Das provoziert nun mal die Antwort: Gar nichts oder doch nur sehr wenig.

Die Sinfonien kennst Du ja offensichtlich schon. Dann kann ich Dir nur die Konzerte ans Herz legen, insbesondere Klavierkonzerte 3-5 und das Violinkonzert. Auch der Fidelio könnte Dir gefallen.

Als Einstieg in die Klaviersonaten ( ob Du mehr kennen willst, entscheidest Du selbst): Die Pathetique, Mondschein, Waldstein und später die Hammmerklaviersonate.

Bei den Violinsonaten 5 und 9. 6 ist auch schön.

Ansonsten kenne ich vieles von Beethoven auch noch nicht. Du hast auch völlig recht, die Lebenszeit ist begrenzt, die Zeit zum Musikhören auch, ich verstehe es vollkommen, hier eine Vorauswahl treffen zu wollen.

Gruß
Martin
enkidu2
Inventar
#16 erstellt: 22. Mai 2007, 08:45
Also dem Argument, die Lebenszeit sei sehr endlich, vermag ich mich nicht so einfach anzuschließen. Nicht dass ich bestreiten möchte, das wir irgendwann mal sterben werden, sondern mehr deshalb, weil auch Beethovens Werke von endlicher Dauer und Zahl sind. Die bislang umfangreichste Veröffentlichung der Werke Beethovens bei der Deutschen Grammophon umfasst 81 CDs (6 weitere CDs sind reine Zugaben). Unterstellen wir mal, dass auf jeder CD 70 min. Musik enthalten sind, dann ergibt das insgesamt 94,5 Stunden Musik. Würde ich mich also entschließen, pro Woche auch nur eine Stunde Beethoven zu hören, wäre ich etwa in einem Jahr und 10 Monaten durch.

Auch ist es sehr schwer, eine Art Hitparade der Werke Beethovens zu veranstalten, um am Ende zu wissen, welches denn die Top10 wären. Ich finde, man kann Bühnenwerke nur schwer mit kammermusikalischen Werken, Sinfonien nur bedingt mit Klaviersonaten vergleichen. Das ist so, als wollte man Äpfel mit Birnen vergleichen. Ergo müsste man in jeder Gattung seine Top3 nennen dürfen. Das nächste Problem ist, dass eine solche Einschätzung immer nur eine vorläufige Einschätzung darstellt. Ähnlich wie Beethoven mit seinen Kompositionen reifte und Höhen erklomm, auf der man als gelegentlicher Hörer kaum zu folgen vermag, ändern sich aber über die Dauer des Hörens die persönlichen Präferenzen. Anfänglich habe ich Beethoven nur wegen seiner Sinfonik geschätzt. Aber auf die Dauer habe ich durch ihn auch den Zugang zu kammermusikalischen Werken und Klaviersonaten gefunden. Zudem erkennt man, dass die eigenen Präferenzen auch von Stimmungslagen abhängig sind. Wie beim Wein würde man je nach Situation und Anlass verschiedenartige Empfehlungen aussprechen.

In Ergänzung zu Martins Empfehlungen würde ich z.B. auch die frühen und mittleren Streichquartette empfehlen. Aber auch nur, weil sich mir der Zugang zu den späteren Werken noch nicht so recht erschlossen hat.

Auf die Volksliedbearbeitungen (immerhin 7 CDs) könnte man verzichten, da es sich hier eher um Arrangements von Beethoven als um echte Kompositionen Beethovens handelt. Andererseits ist so manches schöne Stück darunter, das ich wiederum persönlich nicht missen möchte. Ähnlich auch Beethovens Liedkompositionen oder Chorwerke. Einiges gefällt, anderes nicht. Auch wenn Beethoven eben nicht gerade für Lieder und Chorwerke gerühmt wird, die Missa Solemnis ist aber wiederum wohl unstrittig eines der bedeutenden Werke Beethovens. Ich persönlich würde aber aus der 5 CD-Box der Grossen Chorwerke die Chorfantasie op. 80 vorziehen, weil sie für mich typischer Beethoven ist. Und so könnte ich Box für Box der insgesamt 19 Boxen durchgehen.

Mein Fazit bleibt: Ich sehe mich außerstande, mich auch nur auf eine Handvoll von Beethovens Werken beschränken zu können.
Kreisler_jun.
Inventar
#17 erstellt: 22. Mai 2007, 09:17

enkidu2 schrieb:
Also dem Argument, die Lebenszeit sei sehr endlich, vermag ich mich nicht so einfach anzuschließen. Nicht dass ich bestreiten möchte, das wir irgendwann mal sterben werden, sondern mehr deshalb, weil auch Beethovens Werke von endlicher Dauer und Zahl sind. Die bislang umfangreichste Veröffentlichung der Werke Beethovens bei der Deutschen Grammophon umfasst 81 CDs (6 weitere CDs sind reine Zugaben). Unterstellen wir mal, dass auf jeder CD 70 min. Musik enthalten sind, dann ergibt das insgesamt 94,5 Stunden Musik. Würde ich mich also entschließen, pro Woche auch nur eine Stunde Beethoven zu hören, wäre ich etwa in einem Jahr und 10 Monaten durch.


d'accord!
Und wenn man sich auf die bekannteren/wichtigeren Werke beschränkt, ist das Oeuvre ziemlich übersichtlich und man käme sehr viel schneller durch:

Sinfonien: ca. 5-6 CDs/h
Konzerte: ca. 4
Ouverturen: knapp 2
C-Dur-Messe knapp 1
Missa Solemnis: ca. 1,3
Fidelio: 2
Klaviersonaten: ca. 9
wichtige Variationen etc. ca. 2
Violinsonaten: 3-4
Cellosonaten: 2
Trios: knapp 4
Streichquartette: ca. 8-9
restliche Kammermusik (schon nicht so wichtig): ca. 4
wichtigste Lieder: 1

Das wären ca. 50 CDs oder Stunden Musik. Die C-Dur-Messe, "restliche Kammermusik" (hier gibts an Frühwerken etc. gewiß ncoh mehr als 4 Stunden) und Lieder kann man zunächst auch zurückstellen. Mit Bachs Geistlichen Kantaten wäre man noch lange nicht durch (ca. 60 Scheiben).

viele Grüße

JK jr.
Zaaach
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 22. Mai 2007, 10:25
Bei den Symphonien könnt ich mich auch nicht entscheiden und laß ich darum weg, ansonsten

4. Klavierkonzert (natürlich auch das 5te)
Klaviersonate op. 81a Les Adieux (aber auch opp. 22, 53, 54, 101, 106, 111 undundund)
Streichquartett op. 132 (Und alle anderen natürlich auch... )
Martin2
Inventar
#19 erstellt: 22. Mai 2007, 11:53

enkidu2 schrieb:
Also dem Argument, die Lebenszeit sei sehr endlich, vermag ich mich nicht so einfach anzuschließen. Nicht dass ich bestreiten möchte, das wir irgendwann mal sterben werden, sondern mehr deshalb, weil auch Beethovens Werke von endlicher Dauer und Zahl sind. Die bislang umfangreichste Veröffentlichung der Werke Beethovens bei der Deutschen Grammophon umfasst 81 CDs (6 weitere CDs sind reine Zugaben). Unterstellen wir mal, dass auf jeder CD 70 min. Musik enthalten sind, dann ergibt das insgesamt 94,5 Stunden Musik. Würde ich mich also entschließen, pro Woche auch nur eine Stunde Beethoven zu hören, wäre ich etwa in einem Jahr und 10 Monaten durch.


Das sind ja Rechnungen! Aber ehrlich gesagt, sind der Aufnahmefähigkeit von Klassikhörern zwar wohl keine physischen aber möglicherweise dann doch psychische gesetzt. Zumal es ja nicht nur Beethoven gibt, der gehört werden will, sondern sehr viel mehr!

Und es ist nicht damit getan, etwas bloß zu hören, man muß es kennen schätzen lieben lernen. Aber ich hoffe, alt zu werden und da wird sich mir hoffentlich noch einiges erschließen.

Gruß Martin
SirVival
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 22. Mai 2007, 13:11
Hi,

bei solchen Rechnungen wird mir ganz komisch. Mittlerweile ist mein Bestand an LPs auf etwas mehr als 2000 angewachsen. Wenn ich jeden Tag eine andere höre, brauch' ich ja mehr als 6 Jahre. Ich glaube, ich verscherbel den ganzen Kram wieder. Aber wie dem auch sei, meine kleine Beethoven-Sammlung, angefangen mit der 9. mit Ferenc Fricsay von 1960 bis zur 5. mit Carlos Kleiber und die ganze Klavier- und Kammermusik behalte ich, soviel ist sicher.

Gruß
Martin2
Inventar
#21 erstellt: 23. Mai 2007, 08:36
Lieber SirVival,

LPs habe ich nun nicht, die knacken und machen Ärger. Aber an sich sollte Dich Dein Bestand an LPs nicht gleich in Unruhe versetzen. Mein Gott, wieviele Leute haben eine Riesenbibliothek, von der sie wenns hoch kommt etwa ein hundertstel gelesen haben und das meist vor 20 Jahren, genießen aber trotzdem den Zustand, einfach ins Regal greifen zu können. Mit der Musik ist es denke ich ähnlich und solange Du hier schreibst und liest wirst Du sicher immer wieder von neuem Anregungen erhalten in die Tiefen Deiner hoffentlich wohlsortierten Bestände zu greifen. So geht es mir jedenfalls. Und ich gedenke noch weiter zu expandieren.

Gruß Martin
enkidu2
Inventar
#22 erstellt: 23. Mai 2007, 18:42
Also auch mein Bestand ist schon 4stellig. Aber das schöne an einem großen Archiv ist doch, dass man jederzeit nach dem greifen kann, was einem gerade in den Sinn kommt. Gerade bei den Diskussionen in diesem Forum ist es doch schön, wenn man hin und wieder mitreden kann.

Im übrigen ist es ja auch nicht so, dass man erst jetzt mit dem Hören anfinge. Der Aufbau einer großen Sammlung dauerte auch ja auch ein paar Jährchen, und in der Zeit wirst auch Du, SirVival, wohl schon einiges abgearbeitet haben, oder?

Und ähnlich wie Martin gedenke ich nicht, mit dem Sammeln aufzuhören.
SirVival
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 23. Mai 2007, 20:38
Will ich jetzt auch nicht widersprechen. Noch mag ich meine Sammlung nicht missen, und das Statement war zunächst mal rein hypothetisch. Ich wollte damit auch nur ausgedrückt haben, dass ich auf vieles verzichten kann, nur nicht auf die Musik von Beethoven.

Gruß
toto_el_bosse
Stammgast
#24 erstellt: 24. Mai 2007, 14:51
Hallo zusammen.

Da der "komplette Beethoven" derzeit in sehr ordentlicher Qualität für unter 40,- zu haben ist (z.B. hier!), wäre mein Vorschlag, sich mit dieser Box mal ein Wochenende oder auch nur ein paar Stunden vor die Anlage zu setzen und von allem mal ein bißchen zu hören. Sollte da dann was dabei sein, was dich näher interessiert, wirst du hier (falls nötig, denn wie gesagt, die Aufnahmen sind eigentlich durchweg brauchbar!) sicher persönliche Empfehlungen im Sinne von "Referenzaufnahmen" erhalten können.

Grüßle, Toto.
Martin2
Inventar
#25 erstellt: 29. Mai 2007, 15:08

toto_el_bosse schrieb:
Hallo zusammen.

Da der "komplette Beethoven" derzeit in sehr ordentlicher Qualität für unter 40,- zu haben ist (z.B. hier!), wäre mein Vorschlag, sich mit dieser Box mal ein Wochenende oder auch nur ein paar Stunden vor die Anlage zu setzen und von allem mal ein bißchen zu hören. Sollte da dann was dabei sein, was dich näher interessiert, wirst du hier (falls nötig, denn wie gesagt, die Aufnahmen sind eigentlich durchweg brauchbar!) sicher persönliche Empfehlungen im Sinne von "Referenzaufnahmen" erhalten können.

Grüßle, Toto.


Lieber Toto,

den Tip mit der Box unterstütze ich. Allerdings weiß ich nicht, ob dieses "in alles mal ein bißchen reinhören" ein so guter Tip ist. Ich würde eher vorschlagen, mal ein bißchen zu lesen ( im Konzertführer ( oder Klavier und Kammermusikführer), aber auch zum Beispiel hier in diesem Forum oder sonst im Internet) und wenn dann das Interesse geweckt ist, gezielt zu hören. Es lohnt sich auf jeden Fall, von Beethoven mehr zu kennen, gerade die Klaviersonaten etwa sind bis auf Ausnahmen wirklich fast alle hervorragend. Und da finde ich nun mal den Gulda ( der mir hier im Forum empfohlen wurde) besser.

Gruß Martin
Thomas133
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 12. Jun 2007, 14:47
Hallo,

Ich kann diese Beethoven-Box von Sony - was ich bislang gehört habe (denn da braucht man schon eine Weile um sich da durchzuhören ) - auch nur empfehlen. Vor allem denen die bislang nur einen kleinen Teil an Werken von ihm besitzen. Nur gibt es dabei vielleicht einen Nachteil - bei
60 CD´s und "schnell mal reinhören" entwickelt man mal schnell eine "Zapping-Mentalität", was vielleicht bei Pop/Rock-Songs nach dem 1.Refrain schon komplett durchschaubar wäre, ist bei Klassik-Werken weniger gut da es in einem mehrminütigen Klassikstück durchaus immer wieder noch nach einer Weile zu Überraschungen, Wendungen,...kommen kann (zB in der Durchführung) außerdem sich gerade manch komplexere Werke sich nicht unbedingt nach erstmaligem Hören erschliessen. Oft muß man sich näher mit einem Werk auseinandersetzen um es lieben zu lernen, da man erst nach für nach die Feinheiten und Details darin erkennt. Es wäre in dem Fall nicht gut schon auf die Schnelle nach den Anfangstakten vorzusortieren. Deswegen war ich auch hier zuerst zögerlich mir eine Gesamtbox zuzulegen - aber da sich die Quanität im Gegensatz zu manch anderen Komponisten wie Mozart, Bach usw. noch in Grenzen hält hab ich es riskiert.

Leider kenne ich (noch) von der Kammermusik zu wenig aber von dem was ich bislang alles kenne sprechen mich am Meisten folgende Werke an:
)Coriolian-Ouvertüre
)Leonoren-Ouvertüre II
)Sinfonien 3+6
)Klavierkonzerte 2-5 (mit dem 1.werde ich nicht so warm)
)Triple-Konzert
)Missa Solemnis + Messe in C-Dur
)einige Klaviersonaten, vor allem 30-32
sowie Bagatellen op.126

Einiges wie zB die Violin-, Cellosonaten, Trios, Quartette,...muß ich noch entdecken. Ich schätz mal da wird auch das Eine oder Andere dabei sein.

gruß
Thomas
Hüb'
Moderator
#27 erstellt: 12. Jun 2007, 16:17
Dann weiterhin viel Spaß bei der Entdeckungstour.

Und natürlich ein herzliches "Willkommen im Forum"!

Grüße

Frank
Thomas133
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 13. Jun 2007, 08:51
Hallo,

Danke - mittlerweile schon mein 5.Beitrag...juhu!
Naja, jeder muß mal klein anfangen.

Wird aber noch eine Weile dauern bis ichs durchgehört habe, vielleicht bis Herbst, da ich zwischendrin natürlich auch andere Komponisten mal ranlasse.
gruß
Thomas
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 18. Jun 2007, 14:00
Danke für die Beiträge. Ich habe mir die Missa Solemnis mal angetan; tue mich aber sehr schwer mit Chorwerken. Ich glaube, das ist nichts für mich
STR
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 18. Jun 2007, 17:26
Nicht missen möchte ich vor allem Klavierwerke von Beethoven. Da wären beispielsweise das göttliche fünfte Klavierkonzert, dazu auch noch einige Sonaten: Appassionata, Mondschein (3. Satz!) und die Pathétique.

Gruss Marc
AndreasHelke
Stammgast
#31 erstellt: 16. Nov 2012, 23:29
In meiner Jugend habe ich sehr viel und gerne Beethoven gehört. Dann hat meine Begeisterung für ihn mit der Zeit nachgelassen. Seine Streichquartette Klaviersonaten und Konzerte höre ich aber ab und zu doch gerne.

Ich höre gerade eine neue Fono Forum Empfehlung.

Beethoven Sonaten für Violine und Klavier zur Zeit Nr. 5


Mirdori Seiler und Jos van Immerseel spielen mit historischen Instrumenten. Für Klavier Solo gefallen mir alte Intstrumente nicht. Aber zur Geige passt das alte Instrument wunderbar dazu. Diese virtuelle 3 CD Box wird bei mir in Zukunft öfter spielen.

Ich habe die Beethoven Violinsonaten seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Ich muss das unbedingt mit einer guten Modernen Interpretation vergleichen.
kastenbier
Stammgast
#32 erstellt: 17. Nov 2012, 10:38
Hallo Andreas

Genau diese CDs habe ich mir gestern auch angehört bei JPC mit dem Ergebnis daß ich die unbedingt haben muß.

Gruß Rainer
Szellfan
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 23. Nov 2012, 19:00
jetzt habe ich ganz bewusst den Thread nicht gelesen, sondern nachdedacht und in mir nachgehört.
Was also mag ich nicht missen:
Vor allem diese Kauzigkeit des späten LvB, diesen einfach unnachahmlichen Humor. Diese Kanons, die Bagatellen.
Den "Übermenschen" Beerthoven entbehre ich sehr wohl gern, aber nie den "dahinter", den Schelm, den Zweifler, den Suchenden. Den, der gefunden hat...in der Missa Solemnis, in den späten Quartetten, Sonaten, aber vor allem in den so unbekannten Werken.
Es ist eine große Kunst, über sich selbst zu spotten und das kann man bei Beethoven lernen wie bei keinem sonst. Dieses möchte ich nicht missen, es prägt mein ganzes Leben.
Dabei ist Beethoven Händel nicht unähnlich.
Joachim49
Inventar
#34 erstellt: 24. Nov 2012, 15:10

AndreasHelke schrieb:

Ich habe die Beethoven Violinsonaten seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Ich muss das unbedingt mit einer guten Modernen Interpretation vergleichen.

Dann solltest Du Dir auf jeden Fall Isabelle Faust / Melnikow anhören!
Freundliche Grüsse
Joachim
h-hannah
Stammgast
#35 erstellt: 25. Nov 2012, 14:11

Joachim49 schrieb:

AndreasHelke schrieb:

Ich habe die Beethoven Violinsonaten seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Ich muss das unbedingt mit einer guten Modernen Interpretation vergleichen.

Dann solltest Du Dir auf jeden Fall Isabelle Faust / Melnikow anhören!
Freundliche Grüsse
Joachim


Und als gleichrangige Alternative auch die folgende:

Mullova-Beethoven-Sonatas
Martin2
Inventar
#36 erstellt: 19. Okt 2013, 23:31
Kommen wir doch mal wieder ins Gespräch über Beethoven. Der Threadtitel "was möchtet ihr nicht missen" ist in der Tat sehr naiv, denn mittlerweile komme ich zu dem Punkt bei Beethoven immer weniger missen zu wollen.

Im moment ist Brahms mein Lieblingskomponist, das kann sich aber durchaus noch mal ändern. Beethoven ist ihm eng auf den Fersen und vielleicht überholt er ihn doch wieder.

Also sicher: Brahms ist toll, aber dann gibt es für mich doch immer wieder so einiges, was ich bei Brahms nicht so toll finde, dagegen das durchgehende hohe Niveau bei Beethoven ist einfach unübertroffen.

Worin besteht die Faszination bei Beethoven? Weiß ich nicht, bei Beethoven ist einfach fast alles irgendwie in Granith gemeißelt.

Mittlerweile habe ich sehr viel von Beethoven gehört und vermag immer weniger von ihm zu missen. Das ist das erstaunliche. Nun gut, die Streichtrios kenne ich bislang kaum, aber das wird sich auch noch ändern.

Da ich im moment viel Beethoven höre, insbesondere die Violinsonaten Opus 12 und die Klaviertrios Opus 1, wäre es mir sehr recht, über Beethoven ins Gespräch zu kommen. Ich kenne zwar schon sehr vieles, alles aus der Orchestermusik, Klaviermusik, sehr viel aus der Kammermusik, aber manchmal verhilft einem eine Anregung von außen doch dazu in gewisse Dinge noch mal intensiver hinein zu hören.

Also: Laßt uns mal wieder über Beethoven reden!

Gruß
Martin
Thomas133
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 21. Okt 2013, 19:40
Ich lese ja momentan den 800-Seiten-Wälzer über Beethoven, bin aber positiv davon überrascht ich hatte da eigentlich eher meine Bedenken - meine Faszination zu Beethoven ist ungefähr die Gleiche wie zu meinen anderen Lieblingskomponisten um es mal ganz lapidar herunterzubrechen: Er hatte vor allem Geschmack, nahm nicht gleich jede erstbeste Idee wie so manch anderer Komponist. Da steckte schon viel Selektion, höchste Ansprüche und ein meist sehr ausgeklügeltes Konzept dahinter (was mir jetzt genau an seinem Kompositionsstil gefällt würde sowieso zu lange dauern deswegen hab ichs mir vereinfacht ) - natürlich auch viel Fachwissen aber das hatten damals auch viele andere Komponisten die Beethoven aber letztendlich nicht das Wasser reichen konnten/können. Leider gab es aber schon zu Beethovens Zeiten genug Musikbanausen. Beim lesen des Buches war ich ziemlich überrascht das die Popularität der Wellington-Musik alles zuvor Komponierte mit Abstand in den Schatten gestellt hat, und da hatte er immerhin schon die meisten seiner gewichtigen Werke komponiert (6-7 Sinfonien, alle Klavierkonzerte, großteil seiner Klaviersonaten,...) Erst Wellingtons-Sieg hat es möglich gemacht das Beethoven sein vor Jahre verworfenes Fidelio (ursprünglich Eleonore) wieder überarbeiten und aufführen konnte. Aber gut schon Mozart hat ja schließlich von den "langen Ohren" gesprochen und ausgerechnet sein Konzertstück Rondo in D-Dur KV 382 - für mich das von ihm mit Abstand platteste, oberflächliste Stück für Klavier und Orchester - mußte aufgrund großen Publikumszuspruch im Rahmen von mehreren Klavierkonzerten mehrmals wiederholt werden. Da soll noch mal Jemand sagen früher war Alles besser.
Kreisler_jun.
Inventar
#38 erstellt: 21. Okt 2013, 21:27
Welches Buch meinst Du denn mit 800-Seiten-Wälzer?

Hat Mozart das D-Dur-Rondo nicht als Ersatzfinale für das frühe Konzert KV 175 komponiert, das er anscheinend in seiner Wiener Zeit noch mal aufgeführt hat?

(Meiner Erinnerung nach gefiel mir jedenfalls sowohl hier als auch bei einem entsprechenden Ersatzsatz für KV 414 das Original besser, aber Mozart dürfte sein Publikum gekannt haben.)
Thomas133
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 21. Okt 2013, 23:17

Kreisler_jun. (Beitrag #38) schrieb:
Welches Buch meinst Du denn mit 800-Seiten-Wälzer?


Sorry war in dem Moment zu bequem den Namen rauszusuchen (ich vertausche da immer so gerne die Vokale oder lass mal einen weg, deswegen behalte ich ihn mir schwer im Kopf) dachte es gibt nur ein populäres Buch mit der monströsen Seitenlänge (knabber da jetzt schon paar Monate dran) - also Jan Caeyers heißt der Mann. Er ist zum Glück vom Fach, hat das Dirigentenfach studiert und war ein paar Jahre Assistent von Abbado. Ich finde jedenfalls seine kurzen Werkanalysen, Eklärungen (die selbst musikalische Laien nicht allzu überfordern dürften) gut gelungen und schlüssig. Vordergründig handelt es sich aber natürlich mehr um das allgemeine Leben Beethovens, seine Lebensstationen, sehr interessant die Aufnahme seiner Uraufführungen bei Publikum und Kritikern, allgemein bekannte Themen wie über seine Taubheit, die unsterbliche Geliebte, sein teils schwieriger Charakter, Probleme mit Verlagen sowie dem Rentenvertrag usw. Wer überwiegend und tiefergehende Werkanalysen bevorzugt ist wohl mit Lewis Lockwood besser bedient.


Hat Mozart das D-Dur-Rondo nicht als Ersatzfinale für das frühe Konzert KV 175 komponiert, das er anscheinend in seiner Wiener Zeit noch mal aufgeführt hat?


Ja, also 1782 komponierte er als Ersatz nachträglich für ein Klavierkonzert aus seiner Jugend (1773) dieses Rondo-Finale um sich wohl - wie es ja sehr naheliegend ist - bewußt einem gewissen breiten Publikumsgeschmack zu beugen. Das Jahr verrät auch schon warum er das auch offensichtlich vorhatte.
Er war noch nicht lange in Wien und brauchte wohl erstmal irgendwas eingängig, effektvolles um auf sich aufmerksam zu machen und wie man ja aus Briefen weiß ist diese Rechnung aufgegangen. Ich betrachte das Werk trotzdem als getrennt, ich glaube es wurde sogar bei der damaligen Uraufführung getrennt im Konzertprogramm gelistet, also nicht so wie man sonst alle Sätze eines Klavierkonzerts direkt untereinander schreiben würde, sondern mit Abstand zu den anderen beiden Sätzen (aber bitte nicht festnageln, ich glaube mich halt lediglich an sowas erinnern zu können)
Übrigens...um meinen o.a. Fehler zu verbessern, natürlich nicht "Eleonore" sondern "Leonore" - habs mit diesen Namen...hab mich ja auch mal in deinem Stammforum blöd in der Schnelle bei der Eroica vertan und man war so gütig zu glauben es würde sich dabei nur um einen kuriosen Scherz von mir handeln.
gruß
Thomas
HansFehr
Inventar
#40 erstellt: 28. Okt 2013, 15:51

Thomas133 (Beitrag #39) schrieb:
(knabber da jetzt schon paar Monate dran)

Ging mir auch so. Ich musste immer wieder mal Pausen einschalten. Es sind so viele hochinteressante Schilderungen, die es zu verarbeiten gilt.

PS. Ich habe Anfang 2013 ein Interview mit Jan Caeyers zum Buch auf Radio BR-Klassik gehört. Extrem selbstbewusst, der Mann. Darf er ja sein. Das Buch ist ihm gelungen, finde ich.

Ich möchte das Buch nicht missen.


[Beitrag von HansFehr am 28. Okt 2013, 16:18 bearbeitet]
Thomas133
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 31. Okt 2013, 18:39

HansFehr (Beitrag #40) schrieb:
Das Buch ist ihm gelungen, finde ich.

Ich möchte das Buch nicht missen. :)


Höchstwahrscheinlich die beste momentan erhältliche deutschsprachige Biographie über Beethoven und die Messlatte ist so hoch gelegt dass sie das wohl auch zum. noch längere Zeit bleiben wird, sollten nicht zwischenzeitlich neuere wesentliche Forschungsergebnisse so Manches im Buch wiederlegen. Ich bin froh darüber das endlich über einen der wichtigsten klassischen Komponisten auch eine ausführliche Biographie existiert. Das war ja bislang eine riesige Lücke da es über Beethoven entweder nur relativ oberflächliche Biographien im dünnen Taschenbuchformat oder spezielle Fachliteratur die sich auf spezifische Themen aus Beethovens Leben konzentriert hat, gab. Jeder große Komponist hatte schon lange seine umfassende Biographie aber bei Beethoven scheint sich da bis zuletzt keiner daran gewagt zu haben. Der "umgangssprachliche Slang der Neuzeit" - vor dem hier ja schon mal in einem anderen Thread gewarnt wurde - hält sich zum Glück sehr in Grenzen, hatte da schon Schlimmeres befürchtet. Ziemlich selten findet man mal Wörter wie VIP´s, Hype, Groopies,...also nichts Verwerfliches. Nur einmal fiel mir ein unnötig vulgäerer Ausdurck auf, der mehr als pers. Statement des Autors zu verstehen war. Aber da ich nicht mehr weiss was und wo genau relativiert sich das bei 800 Seiten auch wieder. Aber gut bin noch nicht ganz zu Ende...ca. 100 Seiten fehlen mir noch, aber kann mir nicht vorstellen das es da hinsichtlich dessen noch eine "böse Überraschung" geben könnte. Bücher mit so einer Seitenlänge lese ich äußerst ungern aber bei Beethoven ist es mir das wert, wenn ich da die Literaturvorschläge von Franz und Maastricht zu Mahler anschau ...auch wenn ich Mahler sehr schätze aber da greif ich dann doch lieber zu komprimierten Fassungen.
gruß
Thomas
Kreisler_jun.
Inventar
#42 erstellt: 01. Nov 2013, 09:00
Ich finde zwar VIPs, Hype, Groupies auch schon etwas zu schnoddrig, aber das Buch habe ich dennoch vorgemerkt. Ein sehr gutes neueres Beethovenbuch, zwar nicht so ausführlich wie Cayers, aber von dem vielleicht bedeutendsten lebenden Beethovenforscher, Lewis Lockwood, ist das hier:

amazon.de amazon.de
Thomas133
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 01. Nov 2013, 14:50

Kreisler_jun. (Beitrag #42) schrieb:
Ich finde zwar VIPs, Hype, Groupies auch schon etwas zu schnoddrig, aber das Buch habe ich dennoch vorgemerkt.


Es kommt wie geschrieben nicht wirklich oft vor und wenn dann auch in ungefähren Formulierungen wie "heutzutage würde man dazu .... sagen" was ich persönlich somit durchaus verzeihlich finde.
Lewis Lockwood ist auch empfehlenswert aber wie schon erwähnt liegt hier das Hauptaugenmerkt auf Analysen seiner wichtigsten Werke - auch wenn hier ebenso manches biographisch abgehandelt wird geht es hier nicht so ins Detail bzw. ist thematisch nicht so umfangreich wie bei Caeyers. Aber diese Bücher können sich ja durchaus gut ergänzen da die Stärken jeweils in einem anderen Bereich liegen.
op111
Moderator
#44 erstellt: 01. Nov 2013, 17:53
Hallo,

Thomas133 (Beitrag #41) schrieb:
... 800 Seiten ... Bücher mit so einer Seitenlänge lese ich äußerst ungern aber bei Beethoven ist es mir das wert, wenn ich da die Literaturvorschläge von Franz und Maastricht zu Mahler anschau ...auch wenn ich Mahler sehr schätze aber da greif ich dann doch lieber zu komprimierten Fassungen.

als Thomas-Mann-gestählter Langstreckenleser habe ich keine größeren Ängste vor diesen Wälzern. Schwer fällt mir Fischers Mahler allerdings schon, vielleicht gibt die Lebensgeschichte Mahlers für mich nicht genug her. Osbornes umfangreichere Karajan-Biografie liest sich dagegen leicht und zügig.
Ich vermute, für mich ist Beethovens Biografie interessanter als die Mahlers. Ich versuche es demnächst mit Lewis Lockwoods Werk.


[Beitrag von op111 am 01. Nov 2013, 18:09 bearbeitet]
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