Moondrop Blessing 3 Reviews

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Fotoingo
Stammgast
#1 erstellt: 26. Jul 2023, 20:49
Damit es etwas fair beiden Hörern gegenüber bleibt und nicht einer im Vergleich an den Rand gedrängt wird, habe ich jeweils einen eigenen Thread aufgemacht. Ich hoffe, das ist für euch ok so.

Also, hier ein paar Zeilen über den Moondrop Blessing 3.

Eigentlich könnte ich es bei einer einzigen Zeile belassen: Alles richtig gemacht.

Der für einige vielleicht einzige Kritikpunkt ist, es gibt auch hier wieder ein Manga-Mädchen auf der Verpackung .
Allerdings etwas dezenter als beim Dunu Kima zum Beispiel.
Die Verpackung ist geschickt gestaltet, sie dient gleichzeitig auch als Aufsteller für den Hörer. Das Design der Verpackung ist ebenfalls sehr gelungen und ungewöhnlich in Weiß mit einem blauen Muster . Und sie ist eben auch sehr funktional.

Ebenso gelungen ist die Box für die Hörer in Weiß mit Muster, wirkt freundlich und hochwertig.

Die Hörer selbst sind teilweise transparent gestaltet, erscheinen dadurch ebenso technisch wie interessant. Und die Faceplate in Edelstahl-Design sind schon sehr hochwertig anzusehen.

Moondrop Blessing 3

Zum Klangbild kann ich eigentlich nur gutes sagen.

Die Bässe haben ein ordentliches, nicht übertriebenes Volumen, sind eher etwas trocken abgestimmt. Sie haben eine gute Separation, etwas mehr Tiefbass wäre zwar wünschenswert, ist aber noch im grünen Bereich.
Der Oberbass unterstützt die Stimmen sehr angenehm, ist aber noch gut abgetrennt von den Mitten, sie werden dadurch nicht verfärbt.

Die Mitten bieten eine ziemlich realistische Klangfarbe der Stimmen. Ebenso geben sie ihnen eine sehr saubere Textur. Die Mitten sind nicht überbetont, klar separiert von den Bässen und den Höhen und haben ebenfalls eine saubere Instrumentenseparation.

Die Höhen fügen sich gut ins Gesamtbild ein. Sie spielen sich nicht in den Vordergrund und haben auch keine Härten oder Sibilanten.

Was gibt es noch zu sagen?
Die Bühne ist ordentlich groß und positioniert die Instrumente sehr gut auch in die Tiefe.
Insgesamt wirkt der Blessing schnell und dynamisch, er hat auch in den Höhen genügend Energie um frisch zu wirken und bei den entsprechenden Songs einen auch gut mitzunehmen. Er ist langzeittauglich ohne aber langweilig zu wirken.

Der Hörer hat schon alles richtig gemacht und kann wirklich begeistern. Gerade in seiner Klasse gibts für mich dran nichts zu kritisieren.

Ich kann schon gut verstehen, warum der Moondrop Blessing hier seine Fangemeinde hat. Und der Blessing 3 scheint da tatsächlich nochmal die Messlatte angehoben zu haben, jedenfalls was ich über die Moondrops so lesen kann, der Blessing 3 ist der erste Moondrop, den ich gehört habe.
Und er hat mich wirklich überzeugt.
n00kie
Stammgast
#2 erstellt: 27. Jul 2023, 10:11
Copy & Paste aus dem Nachbar Thread

Luftiges ChiFi Sounding & gute Auflösungsvermögen

Was als aller erstes auffällt, wenn man den B3 in die Kopfhörerbuchse anschließt: er braucht verdammt viel Pegel, um auf Lautstärke zu kommen. An meinem dedizierten KHV braucht er gefühlt doppelt soviel Saft zu üblichen IEMs! Wenn ich den POTI aufdrehe, verhält sich der B3 ähnlich wie ein hochohmiger Kopfhörer – relativ unbeeindruckt bei High Gain(!) Das nur am Rande.

Den Bass würde ich als sehr ehrlich und präzise bezeichnen. Er geht nur dann tief runter, wenn die Musik es so „hergibt“. Grundsätzlich wird nichts dazu gedichtet, wenn das Fundament einfach fehlt. Persönlich hätte ich mir mehr Betonung im Oberbass gewünscht. Denn der B3 hat gleich zwei DD Treiber für die tiefe Frequenzen… ein B3 Dusk oder ein allgemeines retuning wäre eine logische Schlussfolgerung.

Dadurch das der Bass relativ schnell abrollt, kommen die Mitten sehr gut zur Geltung. Die fehlende Würze im Bass holt der B3 in der Stimmwiedergabe wieder heraus. Hier spielt er intimen Frauengesang außerordentlich gut wieder. Als Anspieltipp empfehle ich hier Billie Eilish - Ocean Eyes. Mit Akkustik Gitarre Niykee Heaton - Infinity.

Die Höhen klingen sehr erfrischend und langzeittauglich. Schaut man sich den Frequenzgang an würde man dies nicht vermuten, da bei 8khz ein auffälliger Treble Peak abzulesen ist. Diesen kann ich jedoch in keinster Weise heraus hören. Leute wie Crinacle, die schon jahrelang IEMs einmessen sagen, dass man diese resonant peaks grundsätzlich ignorieren soll, da diese je nach IEMs zu erheblichen Messungenauigkeiten führen können. Von schrillen,überspitzten Höhen ist der B3 definitiv weit entfernt. Er hat vielmehr die typischen oberen Mitten / low Treble Betonung.

Wenn man allerdings in dem Bereich empfindlich reagiert, wird der Klang gerne als „shouty“ bezeichnet. Nachfolgemodelle wie z.B. der Dunu SA6 Mk2 eliminieren diesen shouty Aspekt, indem sie den „pain gain“ mildern im Vergleich zu ihren Vorgängern. Der Trend hierzu ist bei den ChiFi Herstellern ist schon eine Weile zu erkennen. Moondrop geht diesen Weg bisher nicht mit.
Fotoingo
Stammgast
#3 erstellt: 28. Jul 2023, 00:47
Hi n00kie,
ja, der Moondrop braucht schon Leistung, das stimmt. Aber für einen Leise-Hörer wie mich bietet er ein volles Klangbild schon bei geringeren Lautstärken, was ich sehr gut finde.
n00kie
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jul 2023, 11:39

n00kie (Beitrag #2) schrieb:
Nachfolgemodelle wie z.B. der Dunu SA6 Mk2 eliminieren diesen shouty Aspekt, indem sie den „pain gain“ mildern im Vergleich zu ihren Vorgängern.


Pinna gain ist richtig. Nix mit Schmerz...
RunWithOne
Inventar
#5 erstellt: 20. Aug 2023, 10:36
Vielen Dank an HiFi Passion und Markus für das Zurverfügungstellen und die Organisation der Rundreise.

Unboxing
- viel Verpackung für einen kleinen IE, aber im wesentlichen recycelbar
- recht dünnes optisch nicht wirklich ansprechendes Silberkabel (ich habe es durch mein Tripowin Petrichor ersetzt)
- durchdachtes Farbdesign, in welches sich das Hardcase harmonisch einfügt
- ergonomische Schallaustrittsröhrchen für optimalen Sitz
- keine Angabe zum Treiberhersteller

Klang
Bei in meinem Sinne guten Produktion sind Bass und Grundton ausreichend. Das sind dann ganz leicht warm gemasterte Alben mit solidem Grundton. Hat der Toningenieur zu viel Energie in die in den Übergang der Mitten zum Präsenzbereich gelegt, können Stromgitarren dauerhaft zu anstrengend werden. Manchmal fast wenig unangenehm, da dann zu dünn klingend. Die Höhen sind wiederum recht angenehm, können jedoch ein wenig und dem Mitten/Präsenzproblem leiden. Schaut man sich den FR an, sieht man dies recht gut. Wer andere Präferenzen hat, kommt damit sicher besser zurecht. Wie angedeutet ist dies bei guten Aufnahmen für mich passend. Ich setze den Fokus dann nicht unbedingt auf die Basslinie. Grundsätzlich vermisse etwas Subbass und Slam, da der Anstieg hier sehr moderat ausgefällt. Dafür ist die Stimmenpräsentation hervorragend. Gleiches gilt in dieser Preisklasse für Separation und Auflösung. Für längeres Hören greife ich an den beschrieben Stellen mit dem EQ ein.


[Beitrag von RunWithOne am 20. Aug 2023, 10:38 bearbeitet]
parasport
Stammgast
#6 erstellt: 26. Aug 2023, 11:21
Die Blessing 3 schauen wertig aus.
Sie hören sich zunächst unauffällig an. Sie brauchen aufgrund dereher linearer Klangsignatur Eingewöhnungszeit, damit erst später zu gefallen weiß.
Ich vermisste etwas einen bassigen Grundton.
Doch bei bei Stücken mit starlem Bass haben mich die Blessing überrascht, der sauber und ausreichend druckvoll ist.
Leider haben die Blessing3 paar Nachteile.
Zunächst brauchen sie viel Power.
Mein kleiner Hidisz AP 80 Pro, der sich sehr gut als mobiler Player eignet, musste sehr weit ausgedreht werden, womit der Akku schnell geleert wurde.
Die Blessing eignen sich demnach weniger für diese kleinen mobilen Player.
Ein weiterer Nachteil ist die von mir als eng empfundene, weiter entfernte Bühne.
Dieser Eindruck offenbarte sich beim Wechsel auf den AFUL - Performer 8. Wow!

Danke an Markus!
gd_hff
Stammgast
#7 erstellt: 15. Sep 2023, 21:18
b3

Ich reihe mich hier mal ein. Und ja, der B3 schaut wirklich wertig aus .... solange man die Faceplate gerade saubergemacht hat, da sie Fingerabdrücke liebt und sich auch gerne mal von der Mikrokratzer Seite her zeigt.

und wo wir schonmal bei kleineren mankos sind, ich vermisse Beschwerden über das Kabel im Thread. Ich mag leichte und qualitativ fragwürdigere Kabel, aber für 300€ sollte was besseres drin sein als man hier bekommt. Es ähnlich fragwürdig wie beim ie200 bzgl mikrofonie und allgemeiner wertigkeit (superdünn) und relativ kurz ist es auch. Positiv ist allerdings, dass es ist sehr leicht (17g) ist und damit bequem ist. Aber die mikrofonie ... ugh.

Daten:
8.2g pro IEM,
5.7mm Nozzle
15-16,5mm body dicke

Das Schallröhrchen ist ziemlich dünn, aber durch die Form und Dicke vom Body war der Fit bei mir eher mittelmäßig und Komfort gabs für maximal ne Stunde.
---

Kurzgesagt: der Blessing 3 ist ein sehr vocal-focused, dass insgesamt mit einer gut auflösenden, neutralen Signatur überzeugt.

Wenn man das mag, dann bekommt man hier einen sehr guten Hörer. Ob er im Vergleich zu seinen Vorgängern lohnt, kann ich aber nicht sagen. Mit der Stimmpräsentation, besonders bei Frauen, bin ich jdf., ziemlich zufrieden, da sich alles realistisch u natürlich anhört. Gleiches stimmt, wie weiter oben schon geschriebn ,gefühlt nicht immer für alle Instrumente. Aber alles in allem, sind die Mitten gut und die Höhen klar, ohne nervig zu werden.

Was noch fehlt ist der Bass - wortwörtlich. Bass ist trocken, gut separiert und ... vorhanden. Dennoch fehlt für mich hier sowohl mid, als auch tiefbass. Impact. Besonders bei Elektro kommt die Stimmung nicht richtig auf. Der Vergleich zum S12 ist problematisch, da letzterer einfach so viel mehr bietet, dann aber auch unsauberer klingt. Damit man die Meinung einschätzen kann: Ich mag Bass und oft ist es ein Knackpunkt für mich bei neutraleren IEMs.

Eine Alternative zum Blessing die eine ähnliche Niche erfüllt und aus gleichem Haus stammt (quasi) ist der Studio 4. Der war kleiner und konnte ansonsten mit ähnlichen Qualitäten wie der Blessing3 überzeugen. Dank der Größe und Form, würde ich allerdings eher den Studio 4 bei gleichem Preis vorziehen. Falls jemand beide hat, wäre ein Direktvergleich sicher interessant.

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RobN
Inventar
#8 erstellt: 26. Sep 2023, 20:04
Blessing3

Im Rahmen der Rundreisen durfte ich dieses Mal noch als Nachzügler zwei interessante In-Ears im mittleren Preissegment testen - AFUL Performer 8 und Moondrop Blessing 3. Da ich aktuell mein Interesse für In-Ears wiederentdeckt habe und tatsächlich auch auf der konkreten Suche bin und ich nach diversen Berichten schon das eine oder andere Auge auf den Blessing 3 geworfen hatte, kam diese Chance für mich genau zum passenden Zeitpunkt. Verglichen habe ich den Blessing 3 daher in erster Linie mit dem AFUL, im Einzelnen aber auch noch mit meinen derzeit vorhandenen In-Ears: Shuoer S12 (Planar), Truthear Hexa (Hybrid DD+3x BA) und dem schon etwas älteren UE Triple.Fi 10 (3x BA) sowie dem günstigen Einstiegsmodell Moondrop CHU.

Verpackung, Kabel und Gehäuse
Der Blessing 3 kommt in einer nett gemachten, weißen Verpackung mit Aufklappmechanismus und den für Moondrop wohl typischen Manga-Bildchen daher. Auch die Transportbox ist (abgesehen von den abgesetzten Nähten) komplett in weiß gehalten. Sie ist groß genug, um den Blessing 3 samt Kabel und bei Bedarf ggf. noch Ersatztips zu verstauen und gut verarbeitet.

Auch der Blessing 3 selbst macht einen sehr gefälligen und wertigen Eindruck. Die silberne, hochglanzpolierte Faceplate und das transparente Gehäuse - schick! Die Verarbeitung bietet auch keinen Anlass zur Kritik. Einzig das mitgelieferte Kabel begeistert mich nicht ganz so, im Vergleich zum AFUL neigt es doch schneller zum Verdrehen und zeigt sich etwas störrischer.

Tragekomfort
Der Tragekomfort ist gut. Leider nicht ganz optimal, aber besser als ich angesichts der Größe vermutet hatte und etwas besser als der des AFUL. Bequemer sitzen der Shuoer S12 und der Truthear Hexa. Dennoch kann ich den Blessing 3 auch recht lange tragen, ohne dass es zu unbequem wird.

Klang
Der Bass ist sehr linear abgestimmt, mit einer allenfalls minimalen Anhebung vor allem im Tiefbassbereich. Dadurch wirkt er insgesamt ziemlich unspektakulär und je nach Musik zurückhaltend, kann aber - wenn gefordert - auch mit erstaunlich viel Wucht zuschlagen. Eine Abstimmung, die mir gut gefällt, auch wenn vielleicht manchmal ein winziger Tick mehr Nachdruck nicht schaden könnte.

Auch die Mitten gefallen mir sehr gut. Stimmen werden äußerst angenehm und unverfärbt wiedergegeben, hier finde ich ihn deutlich besser als den AFUL.

Die Höhen sind sehr gut aufgelöst und blitzsauber, leider gibt es aber auch einen leichten Peak. Dieser lässt den Blessing 3 insgesamt noch etwas heller und hochauflösender klingen, kann aber je nach Aufnahme von Zeit zu Zeit auch schon einmal ein wenig zuviel des Guten sein. Immerhin: Sibilanz ist mir nicht aufgefallen. Generell bin ich ein Freund präsenter und eher leicht angehobener Höhen, so dass der Blessing 3 für meinen Geschmack hier noch unproblematisch ist. Höhenempfindliche Menschen sollten sich aber vielleicht doch eher anders orientieren.

Die Bühne ist kleiner als die des AFUL, die Ortung dafür aber einwandfrei. Von der Isolation her sind beide in etwa auf einem ganz ordentlichen Niveau.

Vergleiche zu anderen:
Der Moondrop CHU ist tatsächlich insgesamt recht ähnlich abgestimmt, nur wenig überraschend technisch in jeder Hinsicht um mehrere Klassen schlechter. Weniger Auflösung, metallische Höhen, weniger Tiefbass. Man hört aber die Verwandschaft.

Der Shuoer S12 hat die größere und luftigere Bühne und bietet deutlich mehr Impact im Bass, kann dafür aber manchmal auch etwas zu bassbetont sein und hat einen teils aufdringlichen Peak in den oberen Mitten. Die Auflösung ist gut, kann aber nicht mit dem Moondrop mithalten.

Der Truthear Hexa ist ingesamt noch einen Tick neutraler abgestimmt. Die Anhebung im Bass findet ausschließlich im Tiefbass statt, am anderen Ende sind die Höhen etwas zurückhaltender bei ähnlich schönen und neutralen Mitten. Die Auflösung ist für den Preis erstaunlich gut und reicht fast an den Blessing3 heran, er gefällt mir insgeamt nach diesem am zweitbesten.

Mein Fazit:
Ein technisch wirklich guter, insgesamt ziemlich neutral bzw. leicht hellerer abgestimmter Hörer der mir insgesamt sehr gut gefällt und damit recht weit oben auf meiner Wunschliste rangiert. Allerdings möchte ich nicht voreilig zuschlagen, bevor ich die Chance habe noch andere In-Ears zum Vergleich zu hören.

Zum Schluss bleibt noch zu sagen: einmal mehr vielen Dank an Steven_Mc_Towelie für die Organisation dieser Rundreisen

Blessing3

Blessing3-Performer8

Blessing3-Performer8 Cases
AtratusNex
Stammgast
#9 erstellt: 01. Okt 2023, 15:45
Copy & Paste aus dem P8 Thread

So nun hier meine Eindrücke.

Genutzt wurden beide mit eigenen Tipps und einem Truthear hola cable. Oben habe ich dies hier bewusst als "Eindrücke" betitelt, nehmt es als solche, für ein ausführliches Review fehlte es an Zeit. Es ist mein phänomenales Erleben von den beiden. Anderes Erleben von euch wird impliziert und widerspricht nicht notwendigerweise meiner Ausführung.

Was es schwer macht dies hier zu verfassen ist, dass ich weder gerne negativ über Produkte, erleben nachdenke, noch beide in ears gerne für längere Zeit genutzt habe. Machen wir es deshalb so schmerzfrei, kurz und auf den Punkt wie möglich. Ich werde mir Mühe geben, möglichst fair zu bleiben.

Optisch wirkte der P8 auf Fotos immerzu fast oldschool kitschig. Allerdings ist in der eigenen Wahrnehmung das Faceplate doch ansprechender als gedacht. Leider wirkt der P8 Bauartbedingt und vom Gewicht auf mich, grade in Rückblick auf den Preis nicht sonderlich wertig assoziativ. Eher gar wie ein Spielzeug. Der B3 ist nicht nur im Vergleich, aber grade in diesem, weitaus wunderschöner und in einem Verarbeitungszustand, der mit seinem Gewicht ein äußerst wertiges, substanzielles Gefühl vermittelt.
Dieser Eindruck bildet sich ebenso bei der Präsentation der OVP ab, wo der P8 simpel und wenig überzeugend aus der Zeit gefallen wirkt, offeriert der B3 von der Präsentation sich um Welten höher, edel, moderner technisch an. Wenn Moondrop eines wirklich mit dem B3 beherrscht, dann ist es einem das Gefühl zu geben etwas zu erhalten, das ohne den In ear zu hören, ein Produkt als ästhetische Erfahrung anbietet, das einem das Gefühl vermittelt, es wäre den Preis wert gewesen.

Klanglich haben beide jeweils eine primäre herausstechende ambivalente Eigenschaft für mich.
-
der P8 hat eine Bühnentiefe, die ich selten, eigentlich so nur je von Variation gehört habe. Dies ist mehr als ein Gimmick, sondern schon recht Aufmerksamkeit-ziehend immersiv. Dies kann mir tatsächlich mit der ordentlichen Bühnenbreite bei Musik ohne Stimmen und nicht allzu viel bass Fokus angenehm sein.

Leider geht diese empfundene Tiefe auch mit einem herabsetzen von Mitten, vor allem in einem zurücknehmen von Stimmen einher, die mir somit zu viel an der Einheit im Mix verlieren. Der Bass ist recht angehoben und wurde mir als Teil in der Balance zu viel. So würde ich niemals freiwillig langfristig einen Großteil meiner Musik hören wollen.

-
Am B3 fand ich tatsächlich den Bass am interessantesten, wenn auch insgesamt mehr als kuriose Irritation. Generell sagt mir die gesamte tonale Balance zu, klingt recht neutral an, auch der bass passt sich rein vom fr gut ein. Der P8 bass wirkte zwar stärker, wenn auch recht eindimensional und klanglich nicht sonderlich eingebunden, während der B3 einen recht angenehmen "dynamischen punch" fabriziert. Bedauerlicherweise scheint diese Doppel dd (hodddus ) Technik bei mir den unangenehmen Nebeneffekt zu produzieren, dass der Bass räumlich sehr verdichtet und wenig separiert angekommen ist.

Zudem haben beide eine mehr kratzenden harschen anklang in den oberen mitten zu unteren Höhen, die eine unangenehme Verstruckturierung in Stimmen mitbrachten, die ich als jemand, der inzwischen keine ba-höhen in ears mehr hört, spekulativ auf eine Entwöhnung von BA Treiber zurückführen würde.
Zumindest kenne ich von dynamischen, planar*, und est Treibern deutlich sauberere Darstellungen ohne solche verfärbende Anklänge.

Letztendlich frage ich mich auch, was für Sinn sie ergeben sollen als Produkte für einen weiteren Markt. Auflösung-technisch waren sie mir keineswegs besser als planar iems, in der Separation eher schlechter, vom bass sind schon reine Dynamiker für weniger Geld mir häufig besser in entweder Dynamik oder räumlicher Abbildung, ähnliche Bühnenbreite on top geschweige denn, dass der vermutliche BA harsche Textur nicht einzukaufen ist. Sicherlich, beide bieten ein gewisses Komplettpaket von diesen Eigenschaften.

Der wirkliche Aufstieg kommt hier meiner Ansicht nach aber vermutlich erst mit est höhen- letztendlich bekommt man mit dem est höhen für meine Ohren für relativ nicht mehr so viel mehr Geld, mit dem vari ein kompletteres Paket mit allem positivem der beiden ohne ihre Nachteile.(außer, dass der bass in meiner Präferenz herabzusetzen ist)

keiner wäre mir aus seinen Eigenschaften her das Geld wert. B3 wäre wunderbar anzusehen, ist tonal angenehm, hat aber einen sehr eigenartigen dynamischen "blob" bass, setzt in Auflösung und Separation, sowie Bühnenbreite günstigeren alternativen nichts obendrauf.
P8 bedürfte mir EQ, was aber seine herausragende tiefe abmindert und ansonsten wie der b3 an einem strukturell harschen, in die stimmen blutenden Höhen timbre leidet.
In meiner Ansicht hat der Markt sowohl nach oben und unten für die beiden Nischen gelassen, in die ich nicht falle. Wer spezifisch diesen druckvollen bass des b3 haben will, ohne gleichzeitig zu viel bass Anhebung mit einzukaufen und sich an der Verortung von dessen nicht stört (B3) und in beiden fällen BA-timbre (?) unempfindlich ist, wer herabgesetzte stimmen nicht so störend findet und mit einem diffuseren nicht so dynamischen, sondern tf10 trockenen bass fein ist(P8), kann sich jene mal ansehen, ansonsten rate ich vorsichtig eher ab.
Dennoch danke ich vielmals für die Möglichkeit an der Teilnahme an dieser Rundreise.

Grüße A.N


*auch wenn den dioko mir mindestens ebenso "anders" im Timbre kompromittiert war in den Mitten, sodass eine abschließende Verallgemeinerung nicht hilfreich wäre- der Ba/ planar/ dd unterschied- wie von mir angesprochen - ist spekulativ - das Erleben in diesem Fall für mich nicht. Es ist nur nicht sicher auf die Technologie zurückzuführen. Nachfolgend im Text oben werde ich dies der Einfachheit halber aber so abkürzen.


[Beitrag von AtratusNex am 01. Okt 2023, 20:45 bearbeitet]
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