Denon DVD-F100 geht nicht an - Netzteil liefert intern keine 12V und 5V DC

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Benjy123
Neuling
#1 erstellt: 19. Jul 2014, 11:12
Hallo liebe Community,

habe mir einen Denon DVD-F100 gebraucht erstanden. Leider macht er beim Einschalten keinen Mucks
Habe ihn aufgeschraubt um mal auf Fehlersuche zu gehen.

Schmelzsicherungen habe ich keine feststellen können, und es kommen die 230V AC auch am Brückengleichrichter an. Der ZK-Kondensator wird auf 325V aufgeladen. Soweit gut!

Jedoch kommt hinten (auf dem Bild ganz links) an den Gleichspannungsanschlüssen ( +- 12V und +-5V )
nichts an, bzw. nur teils 0,25V und 0,00V

Vorderseite
Rückseite

Woran könnte das denn liegen? Als Messgerät habe ich nur ein Multimeter zur Verfügung.

Viele Grüße,
Benjy123
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 19. Jul 2014, 19:22
Bitte beim Messen auf der Primärseite von Schaltnetzteilen sehr vorsichtig sein, da ist direkt Netzspannung drauf und du hast nur das eine Leben...

Liegt evtl. auf der dreipoligen Steuerleitung noch eine Standbyspannung an? Wobei ja eigentlich ein "richtiger" Netzschalter vorhanden ist, wenn ich das richtig sehe...

Wenn du Glück hast, ist es nur irgendein defekter / leckender Kleinvieh-Elko, der das Ding am Starten hindert - gerade im Bereich 10-47 µF und überschaubarer Spannungsfestigkeit. Im Zweifelsfall eher einer von den schwarz/grauen, die violetten sollten was hochwertigeres sein.
Auch noch relativ leicht in den Griff zu bekommen wäre ein defekter MOSFET (wenn der glatt durch ist, verräte einem das das Multi). Wobei dann oft noch mehr kaputt ist.
Benjy123
Neuling
#3 erstellt: 20. Jul 2014, 12:01

audiophilanthrop (Beitrag #2) schrieb:
Bitte beim Messen auf der Primärseite von Schaltnetzteilen sehr vorsichtig sein, da ist direkt Netzspannung drauf und du hast nur das eine Leben...


Danke für den Hinweis Ich messe am Netzteil mit großer Vorsicht, Stelle die Spannungsversorgung danach immer ab und messe bzw. warte am großen Kondensator, bis er vollständig entladen ist. Erst dann geh ich an die Schaltung ran. Das dürfte genügen, oder?


audiophilanthrop (Beitrag #2) schrieb:

Liegt evtl. auf der dreipoligen Steuerleitung noch eine Standbyspannung an? Wobei ja eigentlich ein "richtiger" Netzschalter vorhanden ist, wenn ich das richtig sehe...

Wenn du Glück hast, ist es nur irgendein defekter / leckender Kleinvieh-Elko, der das Ding am Starten hindert - gerade im Bereich 10-47 µF und überschaubarer Spannungsfestigkeit. Im Zweifelsfall eher einer von den schwarz/grauen, die violetten sollten was hochwertigeres sein.
Auch noch relativ leicht in den Griff zu bekommen wäre ein defekter MOSFET (wenn der glatt durch ist, verräte einem das das Multi). Wobei dann oft noch mehr kaputt ist.


Das war ein guter Tipp, ich habe alle Kondensatoren mal durchgepiepst und einer scheint wirklich kaputt zu sein (Elko, 1000µF, 10V), also der Widerstand ist ~ 1Ohm ... scheint durch zu sein oder? (Wenn ich Glück habe ist das des Rätsels lösung)

Wie genau kann ich die Transistoren auf der Platine testen?
Benjy123
Neuling
#4 erstellt: 23. Jul 2014, 19:48
leider muss ich noch auf die Elkos warten...

Jemand sonst noch eine Idee?
Benjy123
Neuling
#5 erstellt: 27. Jul 2014, 13:35
Update:
Der neue Elko hat leider nicht die erhoffte Besserung gebracht
(Kommt wohl davon, wenn man Kapazitäten auf der Platine mit dem Multimeter misst)

Hat jemand noch eine Ahnung, was das Problem sein könnte? Ansonsten kommt das Ding in die Tonne
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 27. Jul 2014, 14:39
Man kann Bauteile auslöten und prüfen .
Transistoren , Dioden , Widerstände .
Elkos prüfen oder besser direkt erneuern.
Leiterbahnen und Lötstellen .
Wicklungen der Trafos und Spulen auf Unterbrechnung prüfen .
Problematisch bleiben spezielle Schaltregler IC . Nicht prüfbar und als E-Teil meist nicht verfügbar .

Mehr kann man an Schaltnetzteilen kaum machen .
Außerdem brauchen sie fast immer den Anschluß an den Verbraucher ,
Leerlauf mögen sie nicht .
Deshalb versuchen das kpl Netzteilmodul zu tauschen .
Nachfragen beim Denon oder anderem freien Service .

Oder wenns "nur" um +5 und +12 VDC bei geringer Stromstärke geht ,
ein analoges NT mit 7805 und 7812 Spannungsreglern aufbauen .

Ich würde zunächst versuchen mit 2 Labornetzteilen die +5 und +12 VDC dem Gerät zuzuführen ,
ob es überhaupt noch funktioniert .
Wenn positiv die Stromstärke der 5 und 12V messen , was die Last so zieht .
Dann ein entsprechendes (externes) Analognetzteil aufbauen .

Oder ein anderes fertiges (Schalt)Netzteil verwenden , das die gemessenen Amperes auch mindestens liefern kann .

bukongahelas
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 29. Jul 2014, 13:38
Hallo zusammen,

das Netzteil hat ja ca. 14 Pins. Da wird möglicherweise noch mehr an Spannungen geliefert werden.
Zumindest noch Spannungen für das Display. Dann vermutlich noch eine Standbyschaltung.

Ich würde daher lieber nichts einspeisen. Es wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um das Gerät zum laufen zu kriegen.

Ja, alle Elkos, Dioden und Widerstände prüfen. Im Zweifelsfall ersetzen.

Von Messungen und Reparaturversuchen IM Betrieb würde ich abraten. Dafür brauchts mehr Erfahrung.

Gruß
Bernhard
Benjy123
Neuling
#8 erstellt: 30. Jul 2014, 21:52
Ja stimmt, es gibt ein paar mal GND, dann einige male +5V, zweimal +12V und einmal -12V.
Da ich keinen negativen Spannungserzeuger daheim habe, fällt einspeißen also vorerst flach

3 Fragen hätte ich noch hierzu:

(1) Bei einem Pin steht "CNT". Was könnte das bedeuten?

(2) Wo sitzt denn die Standby-Schaltung?

(3) Zur An/Aus - Diode und zum Display geht dieser 3er Pin links oben (weiß,rot,braun).
Welche Spannung wird dieser etwa im "normalbetrieb" liefern??
PBienlein
Inventar
#9 erstellt: 31. Jul 2014, 05:11
Hallo zusammen,

dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben


Bei einem Pin steht "CNT". Was könnte das bedeuten?


CNT dürfte für "control" stehen und vermutlich die Steuerleitung vom µProzessor für den Standby Betrieb sein. Damit werden die "grossen" Spannungen im Standby-Betrieb abgeschaltet. Üblicherweise liefert das Netzteil dann nur noch +5V für den µProzessor.


Wo sitzt denn die Standby-Schaltung?


Da ein Schaltplan leider nicht vorhanden ist, kann ich nur raten. Sie wird vermutlich über den µProzessor realisiert sein.


Zur An/Aus - Diode und zum Display geht dieser 3er Pin links oben (weiß,rot,braun).
Welche Spannung wird dieser etwa im "normalbetrieb" liefern??


Für die Duo-LED braucht es eigentlich nur eine der drei Leitungen (+ GND). Je nach Betriebsart werden dann ca. plus oder minus 3 bis 5V DC anliegen. Die Umschaltung erfolgt im Netzteil selber. Die anderen zwei Adern werden die üblichen ca. 32V AC Heizspannung für das Fluoreszentdisplay liefern und im Standby Betrieb abgeschaltet sein.

Wie weiter oben schon geschrieben: das ist natürlich alles nur Stochern im Nebel! Ohne Schaltungsunterlagen oder zumindest das Gerät selber vor den Augen dürfte eine korrekte Analyse Glücksache sein.

Nach meinem Verständnis müsste das Netzteil aber wenigstens die 5V Standbyspannung für den Prozessor erzeugen. Die restlichen Spannungen werden dann über die CNT-Leitung getriggert. Ich würde also jetzt systematisch jedes Bauteil auf der Platine prüfen. Es reicht ein hochohmig gewordener Widerstand oder ein tauber Kondensator, damit da nichts mehr geht. Jetzt ist also Geduld gefragt

Gruß
PBienlein
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 31. Jul 2014, 11:49
Hallo zusammen,

ich sehe auf der Platine keinen extra Wandler für die Standby Versorgung, also nehme ich an, dass hierzu das Hauptnetzteil verwendet wird. Ich hatte schon einige Male folgende Schaltung in der Hand:
Das Netzteil wird auf die 5V Versorung geregelt. Hierfür gibt es am Wandlertrafo eine angezapfte Wicklung.
Eine liefert im Normalbetrieb die 5V, die andere hingegen irgendetwas mit 50V.
Bei Standby werden dann die 5V aus der 50V Wicklung gewonnen. Über den Regelkreis werden dann diese wieder auf 5V runtergeregelt. Es sinken also alle anderen Spannung ca. auf 1/10 ab -> Standby :-)

Gruß
Bernhard
Benjy123
Neuling
#11 erstellt: 16. Aug 2014, 16:39
Hallo zusammen,

leider hat das Austauschen und Testen der Bauteile nicht zum Ziel geführt

Ich hätte gerne eure Meinung zu dem Display. Rechts unten ist so ein schöner schwarzer Fleck erkennbar.

IMG_20140816_183334[1]

Die 2 Pins ganz rechts unterm Display gehen zu F+ und die 2 Pins ganz links zu F- (also vom Netzteil kommend) und zwischen diesen Pins messe ich einen Kurzschluss.

Im Netzteil kann der Kurzschluss nicht sein, da es auch piepst, wenn das Netzteil abgsteckt ist.

Ist das Display hinüber?


[Beitrag von Benjy123 am 16. Aug 2014, 16:48 bearbeitet]
Grundi69
Inventar
#12 erstellt: 16. Aug 2014, 17:47

Benjy123 (Beitrag #11) schrieb:
Ich hätte gerne eure Meinung zu dem Display. Rechts unten ist so ein schöner schwarzer Fleck erkennbar.

Das ist der Getter-Punkt (Getter-Spot). Gut, wenn er schwarz ist - dann ist die Vakuum-Röhre intakt. Wenn Luft eindringt, verfärbt er sich weiß klick und klick.

Gruß
Groomy


[Beitrag von Grundi69 am 16. Aug 2014, 17:50 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 16. Aug 2014, 18:23
Hallo zusammen,

... und natürlich ist der Heizfaden der Röhre im kalten Zustand ziemlich niederohmig. So dass du da einen Kurzschluß misst -> also ich auch der Heizfaden der Röhre intakt!

Gruß
Bernhard
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