[Nur so aus Interesse] Größe der Anlage richtig wählen

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Rohrbruch
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 04. Apr 2015, 22:47

N'Abend und Frohe Ostern die Herren

Ich als mehr oder weniger erfahrener Amateur wollte die Profibeschaller unter euch mal nach euren Erfahrungen zur Wahl der Anlagengröße ausfragen

einfach aus Interesse, da ich mich leider nicht Hauptberuflich mit der Materie auseinandersetze und daher nicht so viel Learning-By-Doing habe...

Meine eigenen Erfahrungen schreib ich auch mal direkt dazu, aber wieviel Subs (sagen wir mal einigermaßen potente 18" à la ProAudio SW18 oder RCF 8003/4-As und was für Tops würdet ihr für folgende VAs nehmen? (Sagen wa mal Indoor, simpler Raum mit einigermaßen guter Akustik und jeweils gut gefüllt Discopegel, Konserve?)

Anzahl der zu Beschallenden (nicht Hintergrund)

<50 = 2 Fullrange Tops (12"/15"?)
Bis 100 = 2 Fullrange Tops + 1 Sub (wobei das je nach Musikrichtung Mal dünn war..)
Bis 250 = ??
250-500 = ?? (Spätestens hier würde ich auf doppel 12er Tops gehen, oder nur Delaylines?) min. 4 Subs
500-800 = ??
800-1200 = ??
1200-1500 = ??
>1500= ??

MfG
Rohrbruch

*xD*
Inventar

#2 erstellt: 04. Apr 2015, 23:47

Hi

"Profis" geben solche Empfehlungen eigentlich gar nicht ab, weil eine professionelle Beschallung von mehreren Faktoren abhängt. Sie richtet sich vielmehr nach den Grundsätzen:
- Alle erforderlichen Stellen werden ausgewogen und gleichmäßig beschallt.
- Die Anlage ist von Größe und Leistungsfähigkeit entsprechend den Anforderungen geeignet.
- Spezielle akustische (Lärmschutz z.B.) und optische Anforderungen (dezente Optik, komplette Unauffälligkeit oder z.B. Kulissenintegration) werden in Absprache mit dem Kunde geplant.

Selbst wenn man sich nur auf reine Musikveranstaltungen beschränkt ist das Variationsangebot da endlos.
Mit ein und der gleichen Anlage habe ich schon 30 Personen und auch schon 600 Personen beschallt. Kann ich daraus nun verallgemeinern, dass ich für 30 Personen nun immer 4 18er Bässe hinstellen muss?
Ein beliebtes System eines schwäbischen Herstellers kenne ich von diversen Stadtfesten und schätze es im Standardsetup 4/2 als für vieles ausreichend ein, in einem Liverock-Schuppen hier in der Gegend wird das ganze für weniger Fläche in 12/4 gefahren.

Für eine vernünftige Bandbeschallung würde ich z.B. mittlerweile 4 Bässe und doppelbestückte Tops vorraussetzen, mit Singles läuft man schnell mal an der Grenze. In einer kleineren Location ist das überdimensioniert, aber man hat ausreichend Headroom, dass auch Dynamikspitzen vernünftig umgesetzt werden.

Also: Nix zu verallgemeinern. Bei anständig budgetierten Projekten werden erfahrungsgemäß auch für kleine Sachen 4 Bässe hingestellt, einfach weil die in der Regel an einem Amp laufen, ob da jetzt 2 oder 4 Bässe im LKW stehen ist im Normalfall wumps.
Solche Größen von denen du hier sprichst werden sonst bei vergleichbaren Sachen einfach in Stackgrößen bzw. Systemgrößen gehandhabt, das sind dann z.B. 4 Bässe und 2 Tops, die werden dann je nach Beschallungsfläche ergänzt. Z.B. mehr Breite ein 2. Topteil pro Seite oder vielleicht auch nur ein kleines Outfill oder Infill.
Ist aber auch manchmal eine Kostenfrage, wenns eh schon knapp am Limit ist gibts halt nur einen dicken Eimer pro Seite und auf Out und Infills verzichtet man dann halt.

Rohrbruch
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 05. Apr 2015, 17:34

Achso, ok sowas in der Art hatte ich erwartet

Vielen Dank auf jeden Fall für die ausführliche & schnelle Antwort,

MfG
Rohrbruch