Baubericht Calypso, 2,5-Wegebox mit HDA-Membran

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Boxenbastler
Stammgast
#1 erstellt: 11. Apr 2009, 13:25
Im folgenden Bericht möchte ich euch meine Calypso-Box vorstellen, eine 2,5 Wege Bassreflexkonstruktion, die auf dem Audax HM 170 Z0 mit HDA-Membran (2-fach) und der Seas NoFerro 650 Kalotte beruht.

http://s10b.directupload.net/file/d/1761/khjqcdkh_jpg.htm

Das Gehäuse der Box besteht aus 22 mm MDF, das zusätzlich mit 4 mm Bitumenschwerfolie gedämmt und intern mehrfach versteift ist. Im folgenden Bild sieht man die interne Schallführung/-trennung der Basskammern und den Beginn der Dämmarbeiten mit der Bitumenschwerfolie. Etwa 70 bis 80 % der Wände wurden derart beklebt.

http://s6b.directupload.net/file/d/1761/cgoq3qug_jpg.htm

Die Dämpfung stehender Wellen und Resonanzen erfolgte mittels Noppenschaumstoff (am Boden & Gehäusedeckel), Sonofill (in der Mitte der "Line", beachtet die eingeleimten Rundstäbe die der Befestigung des darum gerollten Sonofills dienen) sowie mittels etwas Schafwolle. Die interne Verkabelung besteht aus versilbertem Kuperdraht, um Korrosion/Anlaufen des Kupfers zu vermeiden (überprüft mal Innenverkabelungen von mehr als 10 Jahren alten Boxen ).

Die beiden Audax-Tieftöner (der untere 17er verarbeitet nur den Bass, der obere 17er den Bass und die Mitten) arbeiten jeweils auf eigene Gehäuse von knapp 28 l Volumen. Die Ausgänge der trompetenförmigen Bassreflexrohre (Durchmesser 50 mm, Länge 8,25 cm) weisen nach hinten, um die Auswirkungen von mittenfrequentem Störschall, der aus den Bassreflexrohren entweicht, zu minimieren. Der Seas-Hochtöner ist bündig in eine gedrechselte Kugel aus Bergahorn eingelassen, die oben auf der Bassbox ruht. Zur Vermeidung von Kantenreflexionen weist die Bassbox eine umlaufende Rundfase an der Schallwand auf, die mittels vorher eingefräster / eingeleimter Ahornleisten realisiert wurde.

Die Bassbox ist 95 cm hoch, 23,6 cm breit und 38,5 cm tief. Der Durchmesser der Ahornkugel beträgt etwa 22 cm. Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte:

http://s8b.directupload.net/file/d/1761/dd5tq7ap_jpg.htm

Als Oberflächengestaltung habe ich Vogelaugenahornfurnier gewählt, was wirklich sehr schön, aber leider auch ziemlich teuer ist.
Nachfolgend sehr ihr das Layout der Frequenzweiche:

http://s11.directupload.net/images/090411/tgeh3dhi.jpg

Achtung: Die "Bauteile" R1, C5 und R6 sind nur in der Simulation der Frequenzweiche vorhanden und nicht real. Durch deren "Bauteilwerte" (R1 = 0,01 Ohm, etc.) ist sichergestellt, dass das Simulationsergebnisse nicht verfälscht wird. Die Bauteile R2, C2 und L2 werden nur beim Betrieb an einer Röhrenendstufe benötigt, die bekanntlich auf Impedanzschwankungen kritisch reagieren. Bei meinem Linear Acoustiv LA V 100 Vollverstärker ist diese Impedanzkorrektur nicht erforderlich und entfällt somit.

Es handelt sich jeweils um einfache 12 dB Filter, wobei die 3,9 mH Ferrobarspule zusammen mit einem 15 µF MKT die Abtrennung des unteren Tieftöners übernimmt. Der obere Tiefmitteltöner wird mittels 0,56 mH Luftspule, 22 µF MKP (zusammengesetzt aus 15 µF + 6,8 µF) und 2,7 Ohm MOX-Widerstand getrennt. Der Hochtöner wird mit einem 5,6 µF Clarity Cap (man gönnt sich ja sonst nichts ) , einer 0,27 mH Luftspule und einem 1,2 Ohm MOX-Widerstand beschaltet. Über den Vorwiderstand lässt sich der Hochtonpegel mehr oder weniger feinfühlig absenken.
Hier seht ihr die Frequenzgangsimulation bzw. -messung, die mit dem Programm Netcalc durchgeführt wurde:

http://s10b.directupload.net/file/d/1761/h2tcp58p_jpg.htm

Nun zum Klang:
Die Calypso stellt Feinheiten/Details sowohl am unteren als auch am oberen Ende des Frequenzspektrum mühelos in den Raum. Insbesondere ihr Vermögen urplötzliche Dynamiksprünge glaubhaft zu verarbeiten, überrascht immer wieder. Das ist vermutlich auf die geringen mechanischen Verluste (Qm) sowie die leichte aber sehr steife HDA-Membran des Audax HM 170 Z0 zurückzuführen, die am oberen Ende ihres Einsatzbereiches ohne störende Resonanzen sauber abfällt.

Die Musik löst sich sehr gut von den Boxen und steht "als Klangwand" im Raum. Man kann sich bis auf geringe Entfernungen den Boxen annähern und trotzdem bleibt der räumliche Klangeindruck erhalten, ein echter Vorteil der Hochtonkugel, die keine Kantenreflexionen kennt sowie der verwendeten 2,5 Wege-Technik, denn eine parallel entwickelte "klassische" 2-Wege-Frequenzweiche wies demgegenüber systembedingte Auslöschungen aufgrund unterschiedlicher Schalllaufzeiten zwischen unterem und oberem Tieftöner auf.

Die Box hat eine berechnete untere Grenzfrequenz (-3 dB) von 40 Hz. In Abhängigkeit ihrer Nähe zur Rückwand fällt in der Realität die untere Grenzfrequenz noch etwas tiefer aus. Wenn man es aber übertreibt, wird der ansonsten sehr trockene Bass etwas aufgeweicht. Der Wunsch nach einem Subwoofer kommt nicht eine Sekunde lang auf. Als Anspieltipp möchte ich euch die Manger Referenz-CD empfehlen, die mich immer wieder begeistert. Hört euch mal den Kontrabass auf der Manger-CD an. Einfach irre!!

Einen Nachteil hat die Calypso aber auch, sie ist kein Schönfärber! Zusammen mit meinem Linear Acoustic Amp lässt sie mich nie darüber im Unklaren, ob eine CD oder LP gut aufgenommen oder "vermurkst" ist. Gute Aufnahmen machen unvergleichlich viel Spaß und man entdeckt immer wieder neue Klänge in seiner CD/LP-Sammlung. Schlechte Aufnahme werden aber sofort als solche entlarvt.

Ich hoffe, ihr hattet Freude beim Lesen der Calypso-Projektvorstellung. Ich wünsche uns allen noch viel Spaß mit unserem Hobby.
Gruß
Boxenbastler
sonicfurby
Stammgast
#2 erstellt: 16. Apr 2009, 20:28
Sehr fein und ich meine eine gute Chassiswahl! Gratuliere!
Boxenbastler
Stammgast
#3 erstellt: 17. Apr 2009, 19:48
Vielen Dank für die "Blumen", sonicfurby.

Sowohl der (leider nicht mehr lieferbare) Audax HM 170 Z0 als auch der Seas NoFerro 650 gehören meiner Meinung nach zu den besten Hifi-Chasis hinsichtlich des Preis-(Klang-)Leistungs-Verhältnis. Der HM 170 Z0 mit seiner genialen HDA-Membran und seinen günstigen TS-Parametern lässt auch heute noch noch manches aktuelle, überteuerte "Edel-Chasis" alt aussehen und die NoFerro 650-Kalotte ist ein oft unterschätzter, sehr soldider Hochtöner, der guten Klang mit tiefer Ankoppelung und solider Bauweise vereint.

Ich wollte mit meiner "Calypso" solide/gute handwerkliche und technische Qualität zum bezahlbaren Preis realisieren. Durch eine gezielte Optimierung des Designs sollte das maximal mögliche an Klang realisiert werden, ohne dabei in eine "Materialschlacht" auszuufern.
Ich habe daher ganz bewußt auf Folienspulen, Highend-Kabel zum Preis eines Gebrauchtwagens oder Cola-Dosen-große Kondensatoren verzichtet. Lediglich den Clarity Cap (mit knapp 10 Euro übrigens selbst ein Preistipp unter den "Highend-Kondensatoren") im Hochtönerzweig habe ich mir dann "gegönnt".
Der Rest ist "nur" grundsolide Technik und ein abgestimmtes Design.

Gruß
Boxenbastler
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Apr 2009, 06:21
Moin moin,

Boxenbastler

Ich wollte mit meiner "Calypso" solide/gute handwerkliche und technische Qualität zum bezahlbaren Preis realisieren. Durch eine gezielte Optimierung des Designs sollte das maximal mögliche an Klang realisiert werden, ohne dabei in eine "Materialschlacht" auszuufern.



Das haste hinbekommen, sehr schick und mühevolle Arbeit
Boxenbastler
Stammgast
#5 erstellt: 26. Sep 2009, 13:40
Hallo Leute,

anbei eine kurze Ergänzung zum Baubericht meiner Calypso.
Aufgrund ähnlich schlechter Erfahrungen mit den Holzbeinen unseres Esstisches, die durch Staubsauger-/Feudelwisch-Atacken schwer gelitten haben , habe ich mich schon nach sehr kurzer Zeit entschieden, die Calypso vor ähnlichen "Terror-Attacken" zu schützen.

Also wurden 2 cm starke Steinplatten aus grünem Marmor (?) geordert, die sowohl in der Breite und Tiefe allseitig jeweils etwa 2 cm über den Rand der Boxen überstehen. Diese Steinplatten wurden poliert, gefast, mit 4 Montagelöchern versehen und mit Hilfe von kurzen Schrauben (die nur bis in die MDF-Bodenplatte reichen, diese aber nicht durchdringen), fest mit der Box verbunden. Unter die Steinplatten kamen noch 4 kleine Distanzhalter in Form von Halbkugeln, die aus einem entkoppelnden Material (Sorbothan?) bestehen. Diese "Antispiks" schützen meine Nerven und das Ahornparkett.

Hier zwei Fotos der endgültigen Lösung:

http://s8.directupload.net/images/090926/k2pi4ysj.jpg

http://s1.directupload.net/images/090926/j4tjqmze.jpg

Die Frage, die sich stellen könnte ist: Warum ausgerechnet in "grün"? Das ist eine andere Geschichte, die sich demnächst vielleicht im Analog-Teil dieses Forums wiederfindet, denn derzeit plane ich meinen Rega P3 in ein "Masselaufwerk" umzuwandeln. Und da wird eine grüne Laufwerksbasis eine "tragende Rolle" spielen.

Gruß
Boxenbastler
viertelnach8
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Sep 2009, 17:54
wunderschön!!!

Wie hast du die Kugel für den Hochtöner gefertigt? Auf die bin ich ehrlich neidisch!

Thomas


[Beitrag von viertelnach8 am 28. Sep 2009, 17:55 bearbeitet]
born2drive
Inventar
#7 erstellt: 29. Sep 2009, 16:28
Wow, gefällt mir vom Design her sehr gut.
Ist mal was anderes als HT/MT/TT in einer viereckigen Kiste.

Das Gehäuse ist schön stabil: 22er MDF zu 70% mit Bitumenmatten beklebt... perfekt! (Kenn das Zeug vom Car HIFI).

Boxenbastler
Stammgast
#8 erstellt: 01. Okt 2009, 07:08
@2drive und @viertelnach8

Vielen Dank für Euer Lob/Eure Anerkennung. Das Design ist ein Eigenentwurf, wobei ich einige "geistige Anleihen" von einer alten B&W Box habe einfließen lassen.

Die Box ist mehrfach verstrebt und zusätzlich mit Bitumenmatten beklebt, weil mir parasität mitschwingende Gehäusewände ein Greuel sind. Und wenn man(n) schon Hand anlegt an den Boxenselbstbau, dann bitte vernünftig. Die Mehrkosten für eine größere Plattenstärke sowie die Bitumenplatten (OK, die sind nicht wirklich günstig) machen insgesamt gesehen den "Kohl auch nicht mehr fett".
Die Kugeln aus Bergahorn (habe leider kein Vogelaugenahorn als Massivholz bekommen) wurden nach meinen Vorgaben bei einem Drechsler angefertigt. Das schwierigste ist das Auffinden eines Drechslers, denn es scheint sich dabei um eine aussterbende Berufsart zu handeln.

Gruß
Boxenbastler
lui551
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Feb 2010, 13:43
Gefällt mir sehr gut dein Projekt

Die ganze Umsetzung und so wohltuend ohne Hokus-Pokus.


Bin über das Projekt gestolpert, weil mir auch ein Paar HM170Z0 in die Hände gefallen ist.

Was du über den HM170 schreibst stimmt

Meine arbeiten in 45l BR, wie es Audax im Datenblatt vorschlägt und ich bin immer wieder erstaunt über die Tiefbassfähigkeiten des Chassis.

Gruss


[Beitrag von lui551 am 06. Feb 2010, 16:14 bearbeitet]
Boxenbastler
Stammgast
#10 erstellt: 13. Feb 2010, 20:46
Hallo lui551,

freut mich, dass Du auch auf den Audax HM 170 Z0 vertraust.
In welcher Kombination (mit welchem Hochtöner) und in welcher Gehäusevariante (geschlossen, Bassreflex) setzt du ihn ein?
Kannst Du ein wenig über dein Projekt berichten?

Gruß
Boxenbastler
lui551
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 14. Feb 2010, 11:40


Kannst Du ein wenig über dein Projekt berichten?


Hi Boxenbastler,

mach ich doch gerne.






Ich habe noch die frühe Version der HM170Z0, wie du wohl auch.
Später soll ja etwas gegen die Störstelle unternommen worden sein. In dem Bild von der Simulation kann man die auch schön sehen.
Wenn man sich davon nicht beeindrucken lässt, erhält man ein Chassis, das ganz oben mitspielt.
Das mich die Bassfähigkeiten des 17ers beeindrucken habe ich ja schon geschrieben. Ungeachtet irgendwelcher TSP`s und Simulationen steigt der TMT richtig tief runter in den Basskeller und bringt zu Gehör, was sich dort tut. Meiner Erfahrung nach ist das in weiten Teilen der Membransteifigkeit und der mechanische Konstruktion geschuldet.

Eingebaut ist er in 45l BR mit Fb=40Hz. Damit nutzt man die Basstalente maximal aus. Etwas höher getrimmt bekommt man etwas mehr Bassvolumen.
Damit kommt der Töner so etwa bis zu gehobenen Wohnraumlautstärken um 95dB.

Spielpartner ist in diesem Fall eine MDT33 von Morel. Kommen sicher viele andere in Frage.

Die beiden Chassis können ganz gut miteinander. Ist ja auch nicht so ein riesen Problem. Zwei Wege und fünf gute Frequenzweichenbauteile ergeben einen vollwertigen Lautsprecher, der sich weitestgehend aus dem akustischen Geschehen heraushält.

Erwähnenswert ist noch der gute Wirkungsgrad, den der Lautsprecher hat. Auch wieder eine, so meine ich, besondere Leistung des Audax mit seiner geringen bewegten Masse.

Also ein universeller sehr guter HiFi-Lautsprecher.

Gruss Lutz
lui551
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 14. Feb 2010, 11:44
Habe gerade ich beim nochmaligen überfliegen des Threads gesehen und zitiere , weil du ja schon geschrieben hast, was auch meine Eindrücke sind.


Die Calypso stellt Feinheiten/Details sowohl am unteren als auch am oberen Ende des Frequenzspektrum mühelos in den Raum. Insbesondere ihr Vermögen urplötzliche Dynamiksprünge glaubhaft zu verarbeiten, überrascht immer wieder. Das ist vermutlich auf die geringen mechanischen Verluste (Qm) sowie die leichte aber sehr steife HDA-Membran des Audax HM 170 Z0 zurückzuführen, die am oberen Ende ihres Einsatzbereiches ohne störende Resonanzen sauber abfällt.


Lutz


[Beitrag von lui551 am 14. Feb 2010, 14:57 bearbeitet]
Boxenbastler
Stammgast
#13 erstellt: 14. Feb 2010, 22:16
@lui551

Hallo Lutz,
gefällt mir gut, Dein Projekt. Die Morel MDT 33 Kalotte von Morel zählt inzwischen auch schon zu den "Klassikern" (Oldies but Goldies), wird aber immer noch gebaut, oder?

Vom Audax HDA-17er gab es eine spätere Version (hieß glaube ich HM 170 Z18), bei der die Beschichtung der Membran gleichmäßiger/kontrollierter aufgetragen wurde und die meines Wissens nach (müsste mal in alten Klang & Ton oder HobbyHifi Heften nachschlagen) ohne größere Veränderungen an der gleichen Frequenzweiche wie der HM 170 Z0 funktionieren soll.

Was mir immer wieder an meiner "Calypso" auffällt, ist, dass sie fast ansatzlos von extrem leise auf sehr laut "beschleunigen" kann. Klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig, aber ich denke, Du weisst was ich damit sagen will. Ich vermute, dass die geniale HDA-Membran in Verbindung mit den geringen mechanischen Verlusten dafür verantwortlich ist. Vorher habe ich jahrelang mit einer 80 L 3-Wege KEF-Bassreflexbox mit dem legendären ovalen KEF-Bass sehr zufrieden Musik gehört. Aber deren Wirkungsgrad von nur 84 dB im Vergleich zu den etwa 91 dB der Calypso sowie deren dämpfende Bextren-Membranen kamen nicht annähernd so schnell in Schwung, wie die HDA-Membranen meiner beiden Audax-170er TMT. Das ist fast wie Rennwagen gegen LKW.
Allerdings war die KEF-Box gnädiger gegenüber schlechten Aufnahmen, denn die Fehler wurden nicht so deutlich herausgearbeitet, wie von den Audax/Seas-Chassis der "Calypso".

Gruß
Boxenbastler
felixlaband
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 21. Feb 2010, 21:48
Salve,

cooler Beitrag in der Tat, freut mich
vor allem noch was über den guten alten
Audax HM 170 Z0 zu lesen.
Ich hab da auch noch ein Paar von & hab
nun auch endlich Zeit ein Projekt damit
zu starten.

Vielleicht kann mir da ja jemand kurz nen
Tip zu geben. Ich habe da ein ALR Take 3
Gehäuse, das eigentlich nur 24 Liter hat,
ich könnte jedoch die untere Kammer öffnen,
in der bis jetzt Sand drin ist, dann dürften
so ungefähr 32 L drin sein, wobei, ich muss
sagen der klingt in den 24 L schon sehr witzig
druckvoll & geil.
Als Hochtöner ist da ja ein 28mm Scan Speak
drin der auch sehr schön klingt.

Kann mir da jemand Weichentechnisch weiter
helfen ???

Gruß Harley
lui551
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 22. Feb 2010, 09:16
Hallo Harley,

24l kann man auch machen. Der HM170 ist da von der Auslegung her sehr flexibel. Du verschenkst etwas Tiefbass.

Eine Weiche aus der Ferne ist eigentlich ohne Messungen nicht möglich. Meine Beschaltung des Audax aber ist easy und geeignet, den Klang etwas einzustellen nach Gusto oder Raum.

Meine Werte beim Tiefpass sind 2,2mH und 15uF.

Sinnvoll sind nach meiner Einschätzung Werte von 1,8mH- 2,7mH und 10uF-15uF.

Mein Gehäuse ist 21cm breit.

Gruss Lutz
felixlaband
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 22. Feb 2010, 14:52
Hallo Lutz,

na das war ja mal ne schnelle Antwort, daaaaanke !
Also mein Gehäuse ist auch 21 cm breit, die Schallwand
jedoch 22cm mit abgerundeten Kanten.
Ich hab noch den Bauplan der K&T Esprit hier,
da wurde der Audax in 30 Litern verbaut, Bassreflex,
mit einer 1,8 mH Spule 1,4 mm Draht & noch mit C1 = 6,8uF
& R1 = 6,8 Ohm 5Watt. Impedanzlinearisierung ???
Ich hab zwar viel Ahnung von guter Musik ;-) & auch
von Geräten die gut oder schlecht klingen aber von
Frequenzweichen nicht wirklich viel :-(
Ich weiß nichtmal ob die Esprit eine 6 dB
oder ein 12 dB Weiche hat ???
Ich wüßte auch nicht ob es viel ausmacht, den nun in 24
oder 32 Litern spielen zu lassen, klar, klingt schon nach
ner Ecke mehr, genau genommen sind 8 Liter ja schon 1/3
mehr ... Das Gehäuse zu ändern wäre nicht so das Problem.
Fragt sich ob es den Mitten auch besser bekommt oder ob
es "nur" den Bass tiefer werden läßt & ob ich das brauche.

Meinst Du man sollte den unbedingt über ein 12 dB Weiche
mit dem Scan Speak verschalten oder ginge da auch eine
6 dB Weiche ??? Der HT sollte wohl ein ScanSpeak D2905/930000 sein,
kann Ihn leider nicht ausbauen
da er von ALR dezent fest geklebt wurde :-(

Zur Reflexabstimmung, hast Du da evtl ein Programm ?
Momentan hat die Reflexöffnung 6cm Öffnungfläche, die
sich nach hinten etwas verjüngt & 16cm lang ist.

Gruß & Danke

Harley


[Beitrag von felixlaband am 22. Feb 2010, 14:54 bearbeitet]
lui551
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 22. Feb 2010, 18:26
Hallo Harley,

den HM170 in 24l zu verbauen ist absolut in Ordnung.

Gehäusebreite habe ich angegeben, weil das für die Weichenauslegung relevant ist. +-10% kein Problem.

BT hat bei der Esprit eine 6dB-Weiche verbaut und wesentlich höher getrennt wegen dem Bändchen. Vielleicht liest du mal diesen aufschlussreichen Thread:

http://www.hifi-foru..._id=104&thread=11877


Eine D2905 kann man meines Wissens problemlos bei 2Khz trennen, so wie ich es mit der Morel gemacht habe.

Eine 6dB-Weiche habe ich auch probiert:

http://www.hifi-foru...d=18474&postID=13#13

Die 12 dB klingt differenzierter und schont den Hochtöner.

Berechnungstools gibt es hier:

http://www.lautsprechershop.de/tools/index.htm

Da gibt es aber noch einige mehr.
Unter anderem z.B. Boxsim. Einfach mal Forensuche bedienen.

Gruss Lutz

Ps.: die Beiträge sind zwar alle zum Thema. Uneingeladen möcht ich dem Threadersteller seine Projektvorstellung aber nicht weiter zutexten. Mach evtl.: ruhig einen eigenen Thread dazu auf. Dann werden warscheinlich auch noch weitere Tips und Meinungen kommen.
felixlaband
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 23. Feb 2010, 13:10
Hi Lutz,

den erstene Thread hatte ich vor längerem
schonmal gelesen, der war mit aber zu crazy.

Deine Weichenschaltung scheint mir in der
Tat eine gute & plausible zu sein ! Werde
das auch einfach mal genau soooo versuchen.

Dieses Weichentool von Str..... hatte ich auch
schon benutzt, jedoch errechtnet mir das Program
bei einer Trenfrequenz von 2500 Hz & 12 dB Weiche
folgende Werte :
L1 = 0,9mH C1 = 7,03uF für den TT &
C2 = 9,38uF L2 = 0,68 mH für den HT

Die 0,9 mH scheinen mir allerdings viel zu wenig.
Oder meinen die da mit Trennfrequenz was anderes
als ich ? Ich versteh das als Übernahmefrequenz ?
Man sieht bei deiner Messung ja das der HM 170 Z0
so um die 900 Hz anfängt abzufallen. Wenn ich da
1000Hz Trennfrequenz angebe erscheint da auch der
Wert 1,8 mH ....

Ok, danke nochmal & lassen wir das Texten hier.

Gruß Harley
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