Sub-Bass-Horn E-H 250

Hallo miteinander.

Ich möchte Euch mal hier an dieser Stelle meine Lösung meiner Bassprobleme vorstellen. Da ich keine Internetseite habe, werde ich versuchen, die Bilder so mit einzubauen.

Begonnen hat alles vor ca. 12 Jahren. Damals baute ich mir, als mein 16/17tes Boxenprojekt die Buschhörner mit dem FRS 8. In meinen damaligen Räumlichkeiten konnte ich sie sehr passend aufstellen und ich, wie auch viele andere Testhörer, waren von dem Bass angetan. Somit stand für mich fest, es musste ein Basshorn her.Ca. 5 Jahre später, in einer neuen Wohnung, habe ich den ersten Schritt gewagt. Dass BB15 von Visaton gefiel mir auf Anhieb vom Prinzip her, jedoch die Größe ließ sich nicht unterbringen. Langes Suchen brachte mich nicht weiter. Also entschloss ich mich das Horn zu modifizieren. Da ich einen Monacor 25 cm SPP250 „rumliegen“ hatte, begab ich mich daran, vom Originalhorn (BB15) die Membranfläche zu bestimmen und diese im Verhältniss zur Hornbreite zu bestimmen. Danach rechnete ich die ganze Hornbreite auf den 25er um. Die Horninnenbreite ergab somit 28 cm. Der SPP passte (mechanisch) wunderbar. Also, ab in den Baumarkt und, da es sich um einen Versuchsaufbau handelt, 19 mm Spanplatte organisiert. Höhe und Tiefe des Originalhorn wurden beibehalten, nur die Breite schrumpfte. Nach Bretter catchen, Löcher reinbeisen und viel Holzleim, ergab sich die erste Hörprobe. Weichentechnisch getrennt habe ich den Doppelschwingspuler mit je 1 x 15 mH (Glockenkern), da das Horn als Stereo-Sub „gedacht“ war. Was soll ich sagen, es war beeindruckend! Selbst Satelliten mit ca. 85 dB waren eindeutig noch zu leise. Und flexibel war das Horn auf jeden Fall; ich habe es betrieben mit der Hornöffnung nach oben (Dachschräge verlängerte die Öffnnung wunderbar, zumal es auch noch flach an der Wand stand) , als „Beistelltisch“ flach auf dem Boden liegend, es machte einfach Spass, vorallem auch bei Heimkino. Dann kam das Sub-Aktiv-Modul von Mivoc AM 80 zu mir nach Hause. Endlich war eine bessere Anpassung des Wirkungsgrades machbar. Die Spulen ließ ich noch drin, hatte somit, je nach Einstellung der Trennfrequenz, einen weichen oder steilen 18 dB Abfall zu den oberen Frequenzen. Der Nachteil war aber die Anhebung der Frequenz um 40 Hz um ca. 3 dB (fest eingebaut im Modul). Was sich jetzt herausstellte, war dass der Polyprop doch irgendwie „weich“ klang. Nicht dass er total unpräzise gewesen wäre, aber da geht doch was besser.

Nun in, mal wieder, einer neuen Wohnung, suchte ich nach der Möglichkeit, ein wunderbares Eckhorn zu bauen. Der Platz war prinzipiell da, jedoch die Höhen der vorgeschlagenen Bausätze wollte einfach nicht passen. Also mit den Umrechnungstabellen von Timmermanns verglichen (schaut mal nach seinem „Klipschnachbau“) und festgestellt, möglich wäre einiges, jedoch für mich nicht unbedingt finanzierbar. Also, die Idee: mein Horn mit der Mundöffnung in die Ecke strahlen lassen, dort Umlenkbretter montieren, schönes Abschlussbrett oben montieren. Ein schneller provisorischer Aufbau war .........überraschend positiv! Ca. 9500 qcm Mundfläche sprechen für sich. Jedoch auf Dauer ergaben sich, wie so oft, Probleme: 1. Die Größe ist einfach heftig, ein schönes oberes Abschlußbrett fast nicht zu bezahlen. 2. Der Polyprop störte mich jetzt noch mehr im Klangbild. Also was tun??? Ich wollte in jedem Fall die Eckposition ausnutzen. Nächster Versuch: Horn flach an Wand stellen, Hornmund Richtung Ecke und den Bereich zur Ecke hin mit 2 Führungsbrettern als Verlängerung des Hornmundes weiterführen, obenauf ein Abschlussbrett. Ergebniss: Wunderbar! Eindeutig im Rahmen des WAF was Größe und optische Integration angeht. Klanglich – die selbe Dynamik wie gewohnt, und dabei relativ tief. Brother in arms war wunderbar, selbst Testscheiben von Audio oder Stereo waren einfach gut. Die Überhöhung war natürlich noch da und der „Polypropklang“ auch. Außerdem die Spanplatten-Optik. Aber nachdem es jetzt schon mal vernünftig klang und sehr nahe an meine persönliche Vorstellung rankam, sollte die Sache mal 'ne ordentliche Optik bekommen. Und das ich noch einen Monacor SP 250 P rumliegen hatte, wollte ich die Sache entsprechend angehen. Also in den Baumarkt und 18 mm Buchenleimholz geholt (vorher natürlich die „Verkleidung“ berechnet!). Den SP250 habe ich natürlich schon mal eingebaut. Klang: nicht mehr so weich im Bass, aber immer noch die Überhöhung – klar, das rückwärtige, geschlossene Gehäuse ist zu klein, rein rechnerisch. Als ich dann die Buchenverkleidung am montieren war, gedachte ich der Firma Dynaudio und dem Variovent. Timmermanns hat mit kontrolliert undicht auch schon gearbeitet. Ein paar Löcher im geschlossenen Gehäuse sind nicht weiter tragisch, kann sie bei Bedarf ja wieder verschließen. Somit fand ein 8 mm Holzbohrer 14 mal Eingang in das geschlossene Gehäuse. Die Löcher habe ich mit Abrissen von Pritex verschlossen. Die Verkleidung wurde erstellt. (Die 15 mH Spulen waren natürlich nicht mehr im Spiel!) Und wie klingt's? Einfach gut. Achso, mehr Infos. Die Überhöhung ist komplett weg, es spielt tief und wenn's auf der Aufnahme drauf ist dynamisch. Gleichzeit ist der Bass einfach da. Bassdrum hat Volumen und Größe, Kontrabass knarrzt, E-Bass klingt reell. Im Heimkino-Betrieb kann ich nur sagen: sehr schön, die Dinos stampfen spürbar, Explosionen haben Druck. So hatte ich mir die Sache eigentlich gedacht.

Noch was technisches: Am Sub-Modul steht der Lautstärke-Steller auf knapp über Minimum, Trenfrequenz ist die niedrigste machbare eingestellt. Die Satelliten, die Ihr evt. auf den Bilden seht, sind der Bausatz von Mivoc, die ich in 2 seperate geschlossene Gehäuse gebaut habe, je ca. 7 Liter Volumen, Weiche mit Tritek-Spulen und MKT's bzw. beim Hochtöner ein M-Cap. Dies ist meine momentane Hörkombi, wobei natürlich schon wieder neue Satelliten vorschweben. Mal sehen, was so alles noch kommt. Die räumliche Abbildung der Satelliten ist übrigens gut, der Klang ausgewogen, evt. nehme ich den HT noch um 1-2 dB zurück. Alle meine Aussagen über den Klang beziehen sich auf meinen Hörraum und meinem Sitzplatz. Die Raummoden sind gut nachvollziehbar, auf 3/4 der Raumlänge ist kein Bass hörbar! Mein Hörraum L 585 cm x B 545 cm x H 240 / 95 cm. Der Boden ist demontierbar, damit man an den TT kommt und ich evt. auch mal einen Hartmembran-TT testen kann.

Grund- und Abdeckbrett L 120 cm, Tiefe 40 cm. Höhe der Box: 83,6 cm.

Falls es jemand nachbauen will, bitte kurze email, werde dann versuchen eine Zeichnung zu erstellen und diese per email dem Interessenten zukommen lassen. Das gleiche gilt auch für Bilder.

Ach ja, warum dieser Name E-H 250? Danz einfach: E für Experimentell, H für Horn, 250 für TT.

Den absoluten Boxenrechnern sei gesagt: Ihr könnt es gerne mal mit AJ-Horn durchrechnen, aber bedenkt dabei, dass dies geschlossene Gehäuse undicht/ventiliert ist! Mit einer Frequenzgangmessung kann ich (noch) nicht dienen, werde aber wohl mal meinen alten Sinusgenerator bemühen und die Sache mal durchmessen – am Hörplatz, denn nur der ist entscheident, nicht der 1-Meter-Abstand.

Nachtrag: Auf den Fotos seht Ihr noch das unbehandelte Buchenleimholz, ist jetzt aber am Wochenende mit Leinöl behandelt worden und wirkt dadurch wesentlich schöner.