Analogtuner: Signal-Meter durch Center-Tuning-Meter ersetzen?

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Django8
Inventar
#1 erstellt: 04. Jun 2020, 13:22
Tja - der Titel sagt eigentlich alles. Ich frage mich, ob es grundsätzlich möglich ist, bei einem Analogtuner das serienmässige Signal-Meter durch ein Center-Tuning-Meter zu ersetzen. Oder braucht es da "im Hintergrund" grössere weitere Schaltungen/Anschlüsse, damit ein solches funktionieren würde? Konkret geht es um meinen PIONEER SX-626 und ein Center-Tuning-Meter aus einem geschrotteten SX-550. Also das hier...
Zwischenablage02
...durch dieses ersetzen
Zwischenablage01

Und falls meine Frage allzu dämlich/unwissend sein sollte (ich hab ja da echt keine Ahnung): Keine Sorge - ich würde so einen Umbau nicht selbst machen. Aber ich überlege mir, meinen 626er mal in kundige Hände für einen umfassenden Service zu geben und dabei auch gleich ein paar Sachen "modernisieren" zu lassen, was dann auch diese Tuning-VU-Sache umfassen könnte.

Grüsse
Django
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 06. Jun 2020, 08:43
Das sind leider zwei unterschiedliche Dinge, die auch schaltungstechnische Anpassungen erfordern. Wenn du es versuchen willst, solltest du dir mal die Schaltpläne eines Tuners mit Mittenabgleichanzeige besorgen und dann schauen, ob das bei dir auch funktioniert. Tatsächlich ist ein Mittenabgleichinstrument unnötig, da die Abstimmung in modernen Tunern ohnehin durch die AFC- Schaltung nachgeführt wird. Zudem hört man ja eine falsche Abstimmung. Das Signalstärkeinstrument ist da schon etwas sinnvoller, weil man immerhin bewerten kann, ob ein gestörter Stereo-Empfang auf Grund eines niedrigen Anntensignals entsteht.
eckibear
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Jun 2020, 10:29
Wenn das "neue" center tuning Messinstrument mechanisch passt ist das Ganze gar kein Problem.
Der SX626 beinhaltet den Feld-Wald-Wiesen Demodulator HA1137, der bereits die benötigten Ausgänge direkt liefert. Mehr noch, die peripheren Bauteile sind auch schon eingelötet. Instrument an die Anschlüsse 6 und 7 der Platine "AWE031 Tuner Assy" anschließen, fertig. Das "Schlimmste", was noch passieren könnte, ist, dass die Empfindlichkeit zu groß/zu klein ist. Das ließe sich einfach per Trimmpoti und ggf. noch Ausstausches eines Widerstandes (R22) nachbessern. Außerdem sollte man die Polarität des Instruments richtig schalten, damit man auch die "Leier-Richtung" korrekt hat.
Wahrscheinlich hat man sich einfach aus Kostengründen diesen "Luxus" gespart, außerdem konnte man ein anderes, dann natürlich viel teureres, Serienmodell sehr leicht "erzeugen"


[Beitrag von eckibear am 07. Jun 2020, 10:30 bearbeitet]
Django8
Inventar
#4 erstellt: 07. Jun 2020, 10:34
Okay - danke. Also wenn da schaltungstechnische Anpassungen erforderlich sin, kann ich das wohl vergessen (was ich befürchtet hatte ).


Tatsächlich ist ein Mittenabgleichinstrument unnötig, da die Abstimmung in modernen Tunern ohnehin durch die AFC- Schaltung nachgeführt wird.

Ja, bei neueren Geräte schon. Aber nicht bei einem Receiver aus den frühen 1970ern . Und da mein Receiver am Kabel hängt, ist die Signalstärke bzw. Antennenausrichtung kein Thema. Hingegen lässt sich mit einer Mittenabgleichanzeige der Sender halt einfach schneller sauber einstellen, was für mich von Vorteil gewesen wäre . Gut: Am besten wäre es eh' wenn man beide Anzeigen hat. Die gab's damals bei PIONEER aber leider erst ab dem nächst grösseren Modell, dem SX-727


[Beitrag von Django8 am 07. Jun 2020, 10:56 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 07. Jun 2020, 12:35
Gerade das Kabel ist für die alten Empfänger ein Problem. Die hohen Signalstärken können zur Übersteuerung des Antenneneingangs führen. Übrigens gab es AFC schon in den 70igern.
eckibear
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Jun 2020, 14:51
@ TE: Lösung des Problems ist einfach. Hast anscheinend meinen fred #3 evtl. überlesen, da fast zeitgleiches posting.
Django8
Inventar
#7 erstellt: 08. Jun 2020, 05:43
Danke, eckibear . Ja, Dein Post hat sich tatsächlich mit meinem "überschnitten" - habe ihn erst jetzt gesehen. Okay - das klingt ja mal nicht schlecht. Und wie bereits geschrieben: Ich würde das (falls denn ) eh' machen lassen von jemandem, der wirklich eine Ahnung hat. Ich wollte nur vorher mal checken, ob so was überhaupt möglich ist und mit welchem Aufwand.


Gerade das Kabel ist für die alten Empfänger ein Problem. Die hohen Signalstärken können zur Übersteuerung des Antenneneingangs führen.

Nö - kein Problem bei mir . Signalstärke über Kabel ist jeweils bei etwa 3.5 von 5. Und es sind auch keine Verzerrungen hörbar

Übrigens gab es AFC schon in den 70igern.

Ja, das waren doch vor allem die Geräte aus deutscher Produktion, die so einen Schalter hatten, oder?
eckibear
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Jun 2020, 07:20
Bei Kabelversorgung sind zwei Dinge zu betrachten.
1. Die Signalpegel verschiedener Sender sind in den meisten Fällen ausgewogen. Abweichungen (Lücken oder starke Resonanzen) entstehen oft durch ungeeignete Kabel oder ggf. schlecht Impedanz-angepasste Empfängereingänge.
2. Die gesamte Eingangsleistung ist meist deutlich höher als bei einer Antennenversorgung. Das kann bei einfachen Empfangsschaltungen mit geringer Vorselektion durchaus zu Problemen mit Übersteuerung, Sättigung, Intermodulation etc. führen. Dagegen hilft ein sogen. Dämpfungsglied am Eingang. Das sollte so eingestellt werden, dass man ca. "eine Stufe unter Maximum " auf der Anzeige landet, so dass wieder genügend head room vorhanden ist. In gewissem Maße verbessert dies oft auch eine schlechte Anpassung (s.1.).


[Beitrag von eckibear am 08. Jun 2020, 07:58 bearbeitet]
DB
Inventar
#9 erstellt: 08. Jun 2020, 07:25

Django8 (Beitrag #7) schrieb:


Übrigens gab es AFC schon in den 70igern.

Ja, das waren doch vor allem die Geräte aus deutscher Produktion, die so einen Schalter hatten, oder?

Wahrscheinlich. Mir ist unverständlich, weshalb manche Hersteller die AFC eingespart haben. Gerade für Stereoempfang ist eine exakte Abstimmung sehr wichtig.
Ingor
Inventar
#10 erstellt: 08. Jun 2020, 09:16
Ich glaube aber, dass der Pioneer AFC hat, da er auch UKW Muting hat. Wahrscheinlich wird AFC eingeschaltet mit der Muting - Funktion. Vielleicht hat ekibear dazu noch Infos, wenn er sogar die ICs aus dem Gerär benennen kann.
eckibear
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 08. Jun 2020, 09:52

Ingor (Beitrag #10) schrieb:
Ich glaube aber, dass der Pioneer AFC hat, da er auch UKW Muting hat. Wahrscheinlich wird AFC eingeschaltet mit der Muting - Funktion. Vielleicht hat ekibear dazu noch Infos, wenn er sogar die ICs aus dem Gerär benennen kann.

Die Infos habe ich einfach aus dem dazugehörenden service manual. AFC hat dieser Tuner nicht vorgesehen. Dazu müsste dem Oszillator im FM Mischerteil eine Kapazitätsdiode und noch etwas drumherum spendiert werden. Ein passendes Steuersignal könnte auch aus dem Demodulator-IC gezogen werden, es wäre nahezu das gleiche wie dasjenige für das Mitteninstrument. Wenn die Abstimmung einigermaßen stabil ist braucht man das aber kaum. Je nach Frequenzablage (Verstimmung) kann es sogar nachteilig sein, denn es wird eben nur der Oszillator nachgesteuert, die ganzen HF Kreise des Frontends aber nicht.
DB
Inventar
#12 erstellt: 08. Jun 2020, 14:56
Ehe ich so ein unpassendes Instrument reinfummle und das Gerät damit praktisch entwerte, würde ich doch lieber zusehen, das vorhandene Instrument mit entsprechender Elektronik zu versehen, daß es bei UKW als Mittenanzeige funktioniert.
Manche nicht-hippe, daher nichtbeachtete und in ebay deswegen total billige Receiver können das...
eckibear
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 08. Jun 2020, 15:27
Ganz ehrlich: Das Ganze lohnt sich bei diesem Gerät ohnehin nicht (mehr).
Ingor
Inventar
#14 erstellt: 08. Jun 2020, 17:46
Er hat ja ein passendes Instrument aus einem anderen Pioneer. Lohnen tut sich das sowieso nicht, es ist eine nette Bastelei. Aber es gibt schlimmeres. Ich habe in einen Hiigh End-CD Player von 1989 für einen Bekannten eine Kaltgerätebusche eingebaut. Der Player hatte eine Sahlblechrückwand aus 2 mm Stahl. Das ganze war absolut unnötig, aber er konnte dann endlich sein spezielles Netzkabel mit Abschirmung anschließen und auf Grund des Punktes am Netzstecker diesen auch phasenkorrekt einstöpseln. Die ganze Sache hat mich 3 Stunden gekostet, weil auch noch der Netzschalter beim Ausbau hops ging. Das nenne ich mal so richtig nutzlos. Aber wenn es glücklich macht....
Django8
Inventar
#15 erstellt: 09. Jun 2020, 05:33

Das Ganze lohnt sich bei diesem Gerät ohnehin nicht (mehr).

Ja - objektiv betrachtet lohnt sich da gar nichts mehr. So ziemlich jeder Sperrmüllfund-Receiver aus den 1990ern kann so ziemlich alles besser als mein SX-626 von 1973. Ist wie bei einem Old-/Youngtimer-Auto. Aber: Wir reden hier von einem echten Klassiker, da erübrigt sich jede objektive Betrachtung . Und: Klangmässig kann der SX-626 (mich) immer noch voll überzeugen und optisch ist er eh' eine Augenweide, die durch nicht "Neumodisches" zu toppen ist

Noch was: Den SX-626 gab es auch als LX-626. Der wurde etwa ein Jahr später unter anderem für den Schweizer Markt nachgeschoben und hatte zusätzlich LW und KW und wie ich meine auch einem etwas aufwändigeren FM-Tuner auch eine Mittenabgleichanzeige:
stereo_receiver_lx_626_2385605
Und klar: Wenn ich so einen Umbau machen lassen würde, dann müsste das Ergebnis in etwa so ausschauen. Sonst lasse ich's bleiben . Und wie gesagt: Es sind ja bisher alles bloss Gedankenspiele
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