Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

So kurz zur Charlie Byrd:

Diejenigen, die diese Scheibe noch nicht kennen......verpassen was!
Und zwar eine audiophile Granate erster Güte. Sicher hört man der Aufnahme ihr Alter an, was man an einem mittelschweren Schleier über den Höhen der Drumspuren festmachen kann, aber selbst ich als jemand, der viele audiophile und gut klingende Alben kennt, erschrak an einigen Stellen doch sehr. Sicher kann diese vom parallel zum Direktschnitt mitgelaufenen Digitalband gezogene CD nicht ganz die Faszination des Direktschnittes aufzeigen, aber bei einem solch trockenen, direkten, räumlich bestens gestaffelten und ultradynamischen Klangbild ist auch schon die CD ein Genuß.
Zudem Mr. Byrd und seine Mitmusiker äußerst delikaten und trotz Druck bei der Liveaufnahme ohne Cut lässig gespielten Jazz erster Güte bieten.

Aber vielleicht kann uns arnaoutchot bei Zeiten mal kurz berichten, wie groß der Abstand zum Vinyl wirklich ist und wie unterschiedlich Direktschnitt analog und Digitalspur klingen.

Mr._Lovegrove schrieb:

So kurz zur Charlie Byrd: Diejenigen, die diese Scheibe noch nicht kennen......verpassen was!

Gestern habe ich mir einfach nach deinem und Michaels Kommentar diese CD bestellt, für wenig mehr als deine Flohmarktentdeckung. Ich bin gespannt und danke für den Tipp.

Das ist ja das Schöne an solchen Threads, man bekommt immer wieder tolle Anregungen

Mr._Lovegrove schrieb:

Aber vielleicht kann uns arnaoutchot bei Zeiten mal kurz berichten, wie groß der Abstand zum Vinyl wirklich ist und wie unterschiedlich Direktschnitt analog und Digitalspur klingen.

Bitte sehr, bitte gleich. Um es vorwegzunehmen: Die Teldec-CD klingt nicht schlecht und hat vor allem das gleiche unkomprimierte Klangbild des Direktschnitts. Die Mess-Freaks sollten die Dynamic Range der Platte mal messen, ich würde mich nicht wundern, wenn wir im 20er Bereich liegen. Das ist live ! Was Mr. Lovegrove als "Schleier" empfindet, finde ich eher angenehme Natürlichkeit, wie sie in einem trockenenen Aufnahmeraum durchaus herrschen kann. Ich habe das Schlagzeugsolo in "Old Hymn" unzählige Male von der Platte auf Live-Lautstärke gehört, u.a. auch über gnadenlose Klipsch-Eckhörner, da ist es so realistisch, dass man die heftigen Schläge auf der Snare körperlich spürt. Diesen Eindruck hatte ich bei der CD nicht mehr ganz, aber insgesamt ist die CD sehr gut. Insgesamt einer der Top-5-Direktschnitte in meiner Sammlung, aber leider viel zu schnell vorbei (nur die ersten fünf Tracks sind der Direktschnitt, Spielzeit vielleicht 20 - 25 Minuten)

chriss71 schrieb:

Erstlauschung: Brad Mehldau Trio - Where do you start :prost

Und....wie hat`s gefallen?

Also über Mehldau bin ich immer wieder überrascht. Wie er konsequent in den letzten 10 Jahren eine Superscheibe nach der anderen rausbringt, lässt mich schon verwundert zurück. Ebenso ist es sehr interessant, wie er sein Trio (und damit meine ich wirklich alle 3) konsequent weiterentwickelt hat. Hatte er am Anfang noch einen schweren Jarrett Einschlag kann man das spätestens seit Anything goes nicht mehr sagen. Er hat wirklich sein eigenes Spiel gefunden. Mittlerweile stelle ich ihm auf eine Stufe mit Bill Evans (und das soll was heißen).

Also, kurze Antwort: Sehr, sehr gute CD wieder. Im Pianotrio Bereich die beste des Jahres.

Danke, Chriss, also heute gleich mal zum Dealer meines Vertrauens und die Scheibe holen.
Gruß....Ralf

Erstanhörung
Wie alle anderen auch - großartig, wenn auch nicht reiner Jazz...

Frank

Ist es Jazz? Egal. Ewig nicht gespielt, die Scheibe:



Paolo Fresu&Kollegen.

Es ist Jazz



Mark Feldman, What Exit

Slow Poke
Redemption

... Jazz - Lounge - Garage / New York 1999

Gerade im Player: Branford Marsalis - Four MF's playin' tunes

Graham Collier - Down Another Road/Songs For My Father/Mosaics,
1969-70, BGO Records, remastered 2007

Schöne und preiswerte Gelegenheit sich einen Überblick zu verschaffen.
Richtig gute Musik.

Cool:

Fhtagn! schrieb:

Cool:

... netter Tip .. gleich mal geordert

Lohnt sich, sehr interessante Scheibe.

Aahhh, herrlich. Die Kinder im Bett, die Frau mit einer Freundin unterwegs, und ich zu Hause mit einer nicht mehr ganz vollen Flasche Blauen Spätburgunders.

Dazu gab's bisher unter anderem:



Esbjörn Svensson Trio / Live in Hamburg (ACT Music 2007)



Lee Konitz, Brad Mehldau & Charlie Haden / Alone together (Blue Note 1997)



Ornette Coleman / At the Golden Circle, Vol. 1 (Blue Note 1965/2002)



Brad Mehldau Trio / House on Hill (Nonesuch 2004)

Grüße,
Markus

kopflastig schrieb:

...und ich zu Hause mit einer nicht mehr ganz vollen Flasche Blauen Spätburgunders.

Ich mit einer Flasche Bier und diesem hier im Player: John Coltrane - A Love Supreme (APO SACD)

Erstlauschung ...



anders aber nett ...
Tov
/torsten

avi5720 schrieb:

anders aber nett ...

... alleine schon der Vergleich zu ihren sonstigen Covern scheint uns sagen zu wollen, Frau Krall gäbe nun alles


Gruß

Immerhin kann sie das tragen.

Jazz? .. JA, definitiv - packend und treibend



Henri Texier "Azur" Quartet
An Indian's Week

... und weil es so schön war jetzt noch die Scheibe, die maßgeblich für den Kauf meiner ersten eigenen Anlage verantwortlich war. Nach einem Konzertbesuch (? 1979) bin ich mit der LP nach Hause gekommen, hatte aber gar keinen Plattenspieler .. die Eltern waren mit "meiner" Musik überfordert und deren Wohnzimmer eh das falsche Ambiente



Daniel Humair
Triple Hip Trip

... heute (leider) als CD .. die LP hat die Zeit nicht überlebt, nur das Cover - dafür mit aufgeklebter Konzertkarte

... hmmm .. das Bild oben will mal wieder nicht, dann eben so

Gestern Nguyen Le im Rahmen der Leipziger Jazztage (Thema Hendrix)

http://i204.photobucket.com/albums/bb50/Manukimailim/IMG_2694.jpg

http://www.nguyen-le.com/Site_Nu/Bonjour.html

Gruß

Micha

und heute beginnt der Tag mit ...


und, ja Frau Krall kann das tragen ... anders war sie mir aber lieber

und gleich kommt ...


Tov
/torsten

Nach dem Trumpet Summit mit
Clark Terry, Freddie Hubbard, Dizzy Gillespie plus Oscar Peterson - The Alternate Blues



1980, Pablo, 1992, OJC
mit Ray Brown, Joe Pass, Bobby Durham


höre ich jetzt
Roy Eldridge - Swingin´ On The Town



1960, Verve Elite Edition, 1999
mit Ronnie Ball, Benny Moten, Eddie Locke
(auf dem grandiosen ersten Stück spielt alle Instrument - p, b, dr - per Overdub selbst).

Carlos Bica
+ Matéria-Prima

.. laut Wikipedia nennt man die Stilrichtung "Modern Creative Jazz", was ich bis eben auch nicht wusste

Modern Creative ist ein Jazzstil, der Elemente der Stile des Modern Jazz wie Fusion, Bop und Free Jazz mit Elementen aus zeitgenössischen Stilen wie Funk, Pop und Rock kombiniert

Kontrastprogramm zu meinem letzten Post!

Die Nachbarin bringt mich sonst zur Weißglut, die keift seit Stunden ihre Katzen, ihren Mann what ever an oder singt FALSCH "Next Door To Alice" mit. Da hilft nur eine gewisse "Wall Of Sound"



John Coltrane - One Down, One Up, Live At The Half Note
1965, Impulse, 2005, 2CDs
noch in der klassischen Besetzung mit Tyner, Garrison und Jones.

Schöööne ausgedehnte (13 bis 27 Minuten) Improvisationen.

Wenn du die Nachbarin ärgern willst, leg die "Interstellar Space" von Trane ein und dreh voll auf.

Ich zumindest möchte niiiiemanden ääärgern

Und die One Down, One Up, Live At The Half Note hat auch ihre Momente.

Peggy Lee - Whoa Baby

Hm, ich kann so auf die Schnelle keine Hinweise zu Whoa Baby finden.
Album, Lied ... ?

Pastorius' Bass eignet sich auch gut für Nachbarn.

Weather Report - Heavy Weather

Heute ganz friedlich



The Codona Trilogy - COllin Walcott, DOn Cherry, NAna Vasconcelos
1978 -82, ECM, 2008

dietmar_ schrieb:

Heute ganz friedlich

... fantastisch .. die höre ich seit 1978 (-1980/1982), als die einzelnen Teile davon erschienen sind, und werde sie einfach nicht leid.


Enjoy and relax

Als DVD-Audio in 5.1 - Warum gibt's nicht mehr davon???

Gerade frisch ausgepackt:



Tineke Postma / The Dawn Of Light
(Challenge Records 2011)

Tineke Postma (as, ss), Marc van Roon (p, syn, git), Frans van der Hoeven (b), Martijn Vink (dr) & Special Guest: Esperanza Spalding.

Grüße,
Markus

Hermann Szobel – Szobel, 1975, The Lasers Edge, 2012

1975, gerade eben 18jährig nimmt der Wiener Hermann Szobel in New York ein hochklassiges Fusion-Album auf. Kompositionen, Arrangement und Produktion sind von ihm. Nach einigen Konzerten, angeblich während der Arbeiten zu einem zweiten Album, verschwindet er, offensichtlich überfordert und gekränkt. Vermutlich kein ganz einfacher Charakter der Junge? Danach hat nie mehr jemand im Musikbusiness von ihm gehört.

2002 gibt eine Sonia Szobel, offensichtlich seine Mutter, eine Vermisstenanzeige auf. Mehr habe ich Netz nicht über seine Verbleib finden können.

Ich würde das alles nicht angeben, wenn die Musik nicht so außergewöhnlich wäre. (Jazz-)Fusion ist nicht unbedingt meine Musik, doch bin ich von der Komplexität, der Qualität dieser Musik dieses 18jährigen beeindruckt.

Ich gebe zu, ein wenig fasziniert mich die Geschichte dieses frühen, vermissten "Genies".

dietmar_ schrieb:

Ich gebe zu, ein wenig fasziniert mich die Geschichte dieses frühen, vermissten "Genies".

Hmm ... wenn das oben ein Bild seines letzten Aufenthaltsorts ist, dann weiss ich, wo man zu suchen beginnen sollte ... Warum hat die Mutter erst nach über zwanzig Jahren eine Vermisstenanzeige aufgegeben ?

arnaoutchot schrieb:

Warum hat die Mutter erst nach über zwanzig Jahren eine Vermisstenanzeige aufgegeben ?

Laut genannter Anzeige (s. o.) hatte die Mutter 5 Monate vorher noch Kontakt zu ihm. *achselzuck*

Das Erstaunliche ist für mich nicht, dass so ein halbes Kind 1975 verschwunden ist, sondern das er 25, 27 Jahre nicht mehr in der Szene auftauchte, obwohl er lebte und sicher seine Möglichkeiten gehabt hätte. Das jemand in den den East River oder Hudson fällt, kann passieren.

Na ja, ich finde die Geschichte jedenfalls spannend und traurig.

Die Platte verdient ein offenes Ohr.

Diese drei Herren sind jedenfalls noch unter uns:


Rypdal, Vitous, De Johnette
To be continued
ECM

Charles Mingus - Mingus Ah Um
1998 Sony Music Entertainment

Erstlauschung: Lee Ritenour - Rhythm Sessions

Oscar Peterson Trio - Walking The Line

... und weiter geht's mit Oscar Peterson



Oscar Peterson - Tristeza On Piano

Oscar Peterson Plays The Cole Porter Song Book

... als Abschluss der heutigen Oscar-Peterson-Session.

Das Drumsolo auf Stück 2 habe ich letztens mal weit weit über Zimmerlautstärke gehört. Das war mit das beeindruckendste, was ich jemals von irgendeinem Tonträger gehört habe. Wahnsinn!

Gerade als Start in den Morgen:


Jon Balke & Magnetic North Orchestra
Further
ECM

Fischers_Fritze schrieb:

Mr._Lovegrove schrieb:

Das Drumsolo auf Stück 2 habe ich letztens mal weit weit über Zimmerlautstärke gehört. Das war mit das beeindruckendste, was ich jemals von irgendeinem Tonträger gehört habe. Wahnsinn!

Ja, das ist ganz großes Ohrenkino. Die ganze CD ist hinsichtlich der Klangqualität absolut empfehlenswert! Ist auch als sehr guter "Hardware-Test" geeignet. Und musikalisch wird auch etwas geboten.

Kein Wunder, dass zum Teil recht hohe Preise bei den diversen Gebraucht-Versendern gefordert (und auch bezahlt) werden.

Gruß, Fritze

Mr._Lovegrove schrieb:

Das Drumsolo auf Stück 2 habe ich letztens mal weit weit über Zimmerlautstärke gehört. Das war mit das beeindruckendste, was ich jemals von irgendeinem Tonträger gehört habe. Wahnsinn!

Ich nehme an, du sprichst von Wayne Phillips auf der Direct To Disc?
Das Solo ist wirklich klasse, ich habe eben auch noch mal hineingehört. Ansonsten finde ich das Album schnell immer ein wenig langweilig
wohl wissend andere empfinden da sicher ganz anders