Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Die Musik hat schon ein wenig mythisches, ja schmananhaftes an sich. Sicher nicht jedermanns Sache. Mir gefällt es . Klanglich ist die CD darüber hinaus außergewöhnlich gut.

Der Morgen startet mit 2 Meistern der Kanne:

Jackie McLean
Right now

Joe Henderson
Relaxin' at Camarillo

Ausnahmsweise habe ich gestern Jazz nicht gehört, sonder auch gesehen:

'Round Midnight
Auch wenn vielen Teilnehmern hier der Film bekannt ist und er als eines der ganz wenigen fiktionalen Werke zum Tenor des Jazz gehört, möchte ich auch denen, die den Film schon lange nicht mehr gesehen haben (so wie ich), nochmals ans Herz legen.
Das ist Kunst!
Bertrand Tavernier gelang hier ein wunderbares Kinokunststück von klassischer Anmutung. Es ist nicht nur eine Hommage an Bud Powell und Lester Young und auch an Dexter Gordon, sondern an das Kino der 50er und 60er. Schon alleine als Film ist das brillant.
Doch Dexter Gordon selber ist hier der eigentliche Star. Wieviel von ihm selbst in der Figur steckt, mag jeder selber beurteilen, aber es ist sicher nicht wenig. Dennoch ist seine Figur Fiktion und diese Mischung aus einem gewissen Anteil Selbstdarstellung und Schauspiel ist so reizvoll. Aber selbst Herbie Hancock und Bobbie Hutcherson füllen ihre kleinen Nebenrollen hervorragend mit eigenem Leben. Und Francois Cluzet zeigt, welch famoser Charakterdarsteller er ist.
Das eigentlich brillante an dem Film ist aber, dass die Musik nicht einfach als gegeben hingenommen wird, weil sie ein Bestandteil der Geschichte ist, sondern weil sie eine Hauptrolle hat, verbindendes und tragendes Element zugleich ist. Die Szenen in den Clubs, in denen diese famosen Bands (im übrigen bis auf eine Ausnahme absolut live) spielen, nutzt Tavernier zum einen, um den Jazz in den MIttelpunkt zu stellen und zum anderen, um die Charaktere vorzustellen und zu vertiefen. Dies gelint ihm mit einer einmaligen Brillanz. Die Musik ist nie nur Atmosphärengedudel, sondern Bestandteil der Personen.
Wer ihn als Jazzfreund noch nicht kennt, sollte den Film unbedingt schauen, wer ihn lange nicht gesehen hat, der sollte ihn gerade in einer heutigen Zeit, die dominiert wird von schnellen, lauten und überzeichneten Filmen nochmals sehen. Das entschleunigt ungemein!

Habe den Film in den 90ern im Kino gesehen und habe ihn geliebt. Dieser Film hat mein Interesse für den Jazz wohl massgeblich beeinflusst.
Schöne Beschreibung!

Badbadnotgood - IV

Die Familie der Klassiker hat gestern schon wieder Zuwachs bekommen:

John Coltrane - Soultrane
John Coltrane - Stardust
Horace Silver - Song for my Father (Ron McMaster Transfer; natürlich!)

Und ich habe, wie im "Tausch" Thread auch schon erwähnt, nun eine Herbie Hancock "Speak like a child" (auch Ron McMaster Transfer) doppelt. Also wer tauschen möchte....

Hier ein japanischer Klassiker im wahrsten Sinne des Wortes: Nobuo Hara and His Sharps & Flats - Last Forever - Live in Tokyo Bunka Kaikan, 2008 - Columbia/Denon Japan SACD MCh 2016.

Hara und seine Band gibt es tatsächlich schon seit 1951 (!), er selbst spielte schon ab 1943 in einer Band der japanischen Kriegsmarine. Er gilt heute als einer der wichtigsten Promotoren für den westlichen Jazz in Japan. Er selbst blieb aus naheliegenden Gründen musikalisch immer eher konservativ, wenngleich er sich Ende der Sechziger relativ nah an die Psychedelische Musik annäherte. 2008 begann er eine Abschiedstournee, die hier in makellosem DSD und in Mehrkanal perfekt aufgenommen vorliegt. Das Programm reicht von Big-Band-Klassikern von Woody Herman, Stan Kenton und Benny Goodman über Arrangements aus Bernsteins West Side Story und Rodrigos Concierto Aranjuez bis zu japanischen Stücken. Macht Spass, vor allem der superbe Live-Sound ! Und wer glaubt, Japaner könnten nicht swingen wie die Hölle, der wird hier eines Besseren belehrt !

Gerade erstanden: Jacob Collier - In My Room



Eine Wundertüte voll komplexer Harmonien, Rhythmen und experimenteller Klangelemente. So schnell kann man gar nicht zuhören, wie hier Stilelemente verarbeitet und mit Witz zum Vortrag gebracht werden. Genial Jazzy..

Bei mir dreht sich gerade:


Just a Little Lovin' - Shelby Lynne 2008. Shelby singt mit einer Ausnahme Lieder der legendären Dusty Springfield nach.
Schon der erste Titel "Just a Little Lovin' " fängt dermaßen lässig an und verleitet zum Abschalten.

VG Siggi

Hallo Siggi,

…. "und verleitet zum Abschalten", könnten die Jungs und Mädels hier vielleicht falsch verstehen. Ich hatte die SACD hier auch bereits eingestellt. Die finde ich riesig!!! Aber unter J A Z Z wird hier anderes "gehandelt". Wurde so eben noch toleriert .

Sei es drum, so oder so, für mich ein prima Tipp, insbesondere in der SACD-Variante.

siggi_nuernberg (Beitrag #13770) schrieb:

Just a Little Lovin' - Shelby Lynne

Danke für den Tipp. Angehört und gekauft

Hier Mostly Other People Do the Killing - Red Hot - Hot Cup 2012. Hier hat sich das anarchisch-geniale Quartett MOPDTK zum Septett erweitert und zerlegt in üblich genialer Weise die Musik der 1920er. Musikalisch ebenso gekonnt wie unterhaltsam !

Hier zwei weitere Platten mit modernerem Material: Harris Eisenstadt - Canada Day II (Songlines 2011) und Canada Day IV (Songlines 2015). Eine sehr interessante und langjährig bestehende Band, basierend auf den Kompositionen des Leaders und Drummers Harris Eisenstadt. Sein Quintett komplettieren Nate Wooley (tp), Matt Bauder (ts), Chris Dingman (vib) und Eivind Opsvik (b, 2011) bzw. Pascal Niggekaemper (b, 2015). Alles gestandene Musiker der aktuellen modern-free Szene, wobei sie - zeitgemäss - kaum in ungeordnetes Chaos ausbrechen, sondern mehr die atmosphärischen Kompositionen von Eisenstadt ausloten. Mir hat die lyrischere Canada Day II allerdings gegenüber der kühleren und abstrakteren Canada Day IV besser gefallen, aber beide sind ein Reinhören wert.

Gerade läuft mal wieder hochdramatische Musik:



Paul Bley, Gary Peacock, Paul Motian - Not Two, Not One. Großartige Aufnahme, großartige Musik. Etwas abseits eines Mainstream.

Gestern erst im Briefkasten und heute schon zum zweiten Mal im Player

Bobby Hutcherson
Mirage
1991 auf Landmark erschienene Session mit Tommy Flanagan am Piano.
HIer treffen zwei Stilisten aufeinander, die sehr diametral spielen und das
ist genau der Reiz dieser Platte. Aber im Grunde genommen, ist das hier eine
sehr klassische Quartettplatte, mal unterhaltsam, mal swingend, mal intim und mal
etwas moderner. Wunderschön; auch im Klang sehr gelungen. Den würde ich schon
durchaus als audiohil bezeichnen, mit einem sehr direkten Vibraphon und einem
kompakten Studiosound. So mag ich es.

Hier:



Simone with Romantic Jazz Trio - Romance

Simone(v), John di Martino(p), George Mraz(b), Tim Horner(ds) and Eric Alexander(sax)

Ozone (Beitrag #13777) schrieb:

Simone with Romantic Jazz Trio - Romance Simone(v), John di Martino(p), George Mraz(b), Tim Horner(ds) and Eric Alexander(sax)

*g* Ein Trio mit 4 Musikern.

Man beachte das "with". Und schon ist man bei vier.

Igelfrau (Beitrag #13779) schrieb:

Man beachte das "with". Und schon ist man bei vier. ;)

Werte Igelfrau, ich habe jetzt drei bis fünf mal nachgezählt, Vocals, Piano, Bass, Drums und Sax, da komme ich immer auf 5.

Zum Tagesstart läuft aus dieser schönen Box gerade Stan Getz meets Chet Baker:

Stan Getz
Five original Albums
Das ist einfach soooo entspannend.....

@dietmar_
Womit du Recht hast... mea culpa.

Barney Wilen - Inside Nitty=Gritty

Drums – Peter Gritz
Organ – Emmanuel Bex
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Barney Wilen

cello_perfekt (Beitrag #13771) schrieb:

Hallo Siggi, …. "und verleitet zum Abschalten", könnten die Jungs und Mädels hier vielleicht falsch verstehen. Ich hatte die SACD hier auch bereits eingestellt. Die finde ich riesig!!! Aber unter J A Z Z wird hier anderes "gehandelt". Wurde so eben noch toleriert .

Stimmt Pop/Soul würde eher passen, ich gucke aber immer in diesen Threat. Das mit dem "Abschalten" ist mir gar nicht aufgefallen.
Siggi - wo hast du nur deine Gedanken?

@StereJo: Sehr gerne, ich lese Deine Beiträge immer mit Interesse.

VG Siggi

Hier jetzt:



New York Trio - Thou Swell

Bass – Jay Leonhart
Drums – Bill Stewart
Piano – Bill Charlap

Heute die Zeit genommen sämtliche Blue Note Aufnahmen von Dizzy Reece anzuhören. Sehr schöne, viel zu wenig bekannte Aufnahmen der Blue Note Historie, des in Jamaika gebürtigen Briten.



Dizzy Reece - Mosaic Select 11
2004, Mosaic Records

Enthält folgende Alben, aufgenommen zwischen 1958 und 1960:

Hier gibt es nun



Chano Dominguez Trio - Con Alma

Bass – George Mraz
Drums – Jeff Ballard
Piano – Chano Dominguez

Seit einiger Zeit habe ich schon diese CD von Charlie Haden:



Charlie Haden - The Montréal Tapes. Mit Charlie Haden (db), Paul Motian (dr), Gonzalo Rubalcaba (p). Erworben habe ich sie von einem netten Forumskollegen, der sie doppelt hatte. Ich habe mich mit der Platte erst ziemlich schwergetan. Haden und Motian fand ich (fast) über jeden Zweifel erhaben, doch Rubalcaba tut manchmal ein wenig zuviel des Guten. Er ist ein wunderbarer Pianist und auf den "Latino"-Platten mit Haden liebe ich ihn sehr, doch hier überzieht er etwas, zeigt seine pianistische Brillianz ein wenig zu sehr vor. Gerade vor dem Hintergrund der beiden Meister der Zurückhaltung störte mich das. Andererseits musste ich mich auch ein wenig einhören in die CD, inzwischen geht es schon besser zusammen. Aber ich bleibe dabei: Er lässt manchmal etwas zu sehr die Sau raus, jetzt gerade bei "The Blessing" oder "Solar". Er kanns ja, unbenommen... Schwierig.
Nichtsdestotrotz eine sehr inspirierte Leveaufnahme. Ich bin froh, sie zu haben.

@ Don Tomaso: Ich empfehle die Trios mit Geri Allen und Paul Motian aus Montreal, die stellen sich mehr in den Dienst des Trios.

Mal wieder etwas klassischen Jazz bei mir: Modern Jazz Quartet - Blues at Carnegie Hall - Atlantic/MFSL UDCD 1966. Ein - wie der Name schon sagt - blueslastiges Benefiz-Konzert des Quartetts. Klanglich für das Alter gut, Jacksons Vibraphon dominiert über Strecken etwas. Ich kenne allerdings die Original-CD nicht.

Hier noch etwas sehr Schönes, von dessen Existenz ich bislang gar nichts wusste: Jimmy Rowles & Ray Brown - The Duo Sessions - Concord Jazz 2CD 2000. Wiederveröffentlichung von zwei Platten (As Good as it Gets, 1977 und Tasty, 1979) von Rowles (p) und Brown (ac-b) im Duo. Browns swingender Bass passt hervorragend zu Rowles pointiertem Klavierspiel. Sehr unterhaltsam und ein Tipp an alle Freunde gepflegten Duo-Jazzes von zwei Altmeistern.

arnaoutchot (Beitrag #13790) schrieb:

Jimmy Rowles & Ray Brown - The Duo Sessions

Ja, die sind toll!

Mich begestern seit gestern 2 Alben von Randy Weston:



Randy Weston & Melba Liston - Volcano Blues
1993, Gitanes
und
Randy Weston - Saga
1995, Gitanes

Besonders Volcano hat es mir angetan. Melba Liston arrangierte und wir treffen eine illustre Schar: u.a. Wallace Roney, Benny Powell, Hamiet Bluiett, Charli Persip, Jamil Nasser, aber auch Ted Dunbar oder Johnny Copeland (!) aber über allen steht für mich das exzellente Spiel von Teddy Edwards.

Saga steht V. nur wenig nach.

dietmar_ (Beitrag #13791) schrieb:

Randy Weston & Melba Liston - Volcano Blues

Oh, das erinnert mich an meine Anfagszeit als Jazzhörer. Damals gab es die ersten beiden "Verve Next Generation" Sampler für je DM9,99. Dort ist auch ein Stück dieser Scheibe vertreten. Finde ich bis heute gut, die ganze Scheibe zu kaufen habe ich aber immer noch nicht geschaft.
Bei mir gibts hier diese:

Kenny Wheeler
Double, double you

Hier gerade eine Platte, die schwer einzuordnen ist, frech wie ich bin, schiebe ich sie mal zum Jazz: Robert Wyatt - The End of an Ear - Columbia 1970. Das war Wyatt's erste Soloplatte, als er noch bei Soft Machine war. Ich würde sagen, stilistisch eine Mischung aus Avantgarde Rock und freierem Jazz. Neben Wyatt (dr, p, keys) sind dabei Marc Charig (cnt), Elton Dean (as, saxello), David Sinclair (org), Mark Ellidge (p), Neville Whitehead (b) und Cyrille Ayers (perc). Ich kannte die Platte ehrlich gesagt bis jetzt gar nicht, finde sie zwar teilweise etwas anstrengend, aber sehr kreativ und inspirierend. Für die Freigeister !

Wyatt eben.
Lange nicht gehört, werde ich mal wieder aus dem Regal ziehen.

Bin mit dem Auto unterwegs und versuche mich mit einigen 1970er Jahre Steve Kuhn Aufnahmen für ECM anzufreunden. Bisher bin ich nur bis zur Bewertung "schön" gekommen.

Steve Kuhn: Life's Backward Glances - Solo and Quartet
ECM, 2008

Enthält die Alben "Motility", "Playground" und die Solo-Scheibe "Ecstasy" (aufg. 1/1977, 7/1979, 11/1974).
"Playground", mit Sheila Jordan als Teil des Quartetts wartet, noch auf mich.

Hier ganz profan Miles Davis - E.S.P. - Columbia MFSL/UDSACD Stereo 1965/2015. Habe ich noch meiner Sammlung beigefügt (die Stücke der Platte habe ich noch mindestens zwei mal in der Complete Columbia Studio Albums Box und in den Complete Columbia Sessions 1965-68 ).

Zum Inhalt muss ich wohl nichts sagen, klanglich habe ich bei der MFSL-Version den Eindruck, dass schon wie bei den anderen Aufarbeitungen der Amerikaner alles etwas plastischer und greifbarer klingt. Die normale CD ist dagegen blecherner und spitzer. Ob man das haben muss, muss jeder selbst entscheiden.

arnaoutchot (Beitrag #13795) schrieb:

Ob man das haben muss, muss jeder selbst entscheiden.

Da kann man zu stehen wie man will. Ich bin ein großer Freund von außergewöhnlich guten Aufnahmen und kaufe somit auch gerne eine SACD, XRCD, MFSL, APO, 2L …. etc.. Häufig lohnt sich die Anschaffung, aber halt auch nicht immer.

Zwei neue und unzweifelhafte Referenzen, zumindest im Klang:

David Benoit, Bissonette, David Bromberg
Great Composers of Jazz
Stanley Clarke, Ndugu Chancler, Patrice Rushen
Jazz straight up
Beide auf Vertical Records im Jahre 2001 erschienen.

Zwei unterschiedliche Trios geben Standards und Klassiker des Jazz zum besten, was eher nach leichter und mainstreamiger Muse klingt, aber in beiden Fällen unterhaltsam ist. Vorallem das Trio mit Clarke am Kontrabass (!) hat es durchaus in sich und ist nicht nur deshalb recht ungewöhnlich besetzt, da mit Chancler ein Drummer am Werk ist, der eher im Pop/Soul Bereich bekannt ist und Patrice Rushen sich zwar als Arrangeurin einen Namen gemacht hat, den meisten aber durch ihr Soulwerk der 80er bekannt ist ("Forget me nots")

Doch der zweite Hauptakteur hier ist der Klang, und der ist so gut und so audiophil, wie er nur sein kann. LIve und ohne Overdubs und Mixing im Ocean Way aufgenommen, kann man Jazzmusik kaum besser aufnehmen. Studio- Livefeeling und Dynamik unbegrenzt und pur mit einem erstaunlich guten Klavierklang, Schlagzeug auf Attacke gepolt und vielleicht etwas wenig Bass, aber ansonsten nahezu perfekt!

Laut Booklet gibt es noch ein paar andere CDs des Labels mit anderen Topacts.

Mr._Lovegrove (Beitrag #13797) schrieb:

hat es durchaus in sich und ist nicht nur deshalb recht ungewöhnlich besetzt, da mit [Ndugu] Chancler ein Drummer am Werk ist, der eher im Pop/Soul Bereich bekannt ist

Mir lag es schon fast auf der Zunge zu sagen, "... weil er eher aus dem nicht mainstreamigen Jazz kommt", u.a. Zusammenarbeiten mit Miles Davis, Weather Report, Julian Priester, Harold Land.

Guck, man lernt nie aus. Ich kannte ihn ehrlicherweise nur von Michael jackson Scheiben. Danke für die Aufklärung.

Mr._Lovegrove (Beitrag #13799) schrieb:

Guck, man lernt nie aus. Ich kannte ihn ehrlicherweise nur von Michael jackson Scheiben. Danke für die Aufklärung.

Dank zurück, ich kannte diesen Kontext nicht.

Hallo, hier jetzt:



Enrico Rava - Renaissance

Double Bass – Rosario Bonaccorso
Drums – Roberto Gatto
Piano – Stefano Bollani
Trumpet, Flugelhorn – Enrico Rava

Ob der Titel wirklich korrekt ist oder es ein Versehen ist kann ich nicht beurteilen. Ältere Ausgaben meinen es hieß vor dem Reissue Alomas



Simone & Her Hawaiian Jazz Band - Aroma of Hawaii

Bass – James Genus
Drums – Alvin Atkinson
Flute – Aaron Heick
Guitar – Paul Meyers
Percussion – Chembo Corniel*
Piano – John Di Martino
Vocals – Simone

Francy Boland Playing With The Trio
1967, 2013, Schema/Ishtar

Sehr schöne Klaviertrio-Aufnahme mit Boland, der vielen als Co-Leader der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band bekannt sein wird - vielleicht die Beste Big Band in Europa über Jahrzehnte (aktiv ~1960 bis 1972)?

Hier spielt er mit eben jenem Kenny Clarke und dem wunderbaren Bassisten Jimmy Woode, der dort auch zur Stammbesetzung gehörte, im sehr viel kleineren Kontext. Es gibt kaum Tondokumente FBs in kleiner Besetzung, auf denen das Klavier im Vordergrund steht. Umso schöner, dass es dieses Album seit einigen Jahren gibt. Für mich ist er als Pianist durchaus eine Entdeckung. Beschwingt geht es hier meistens zu, wenig kontemplativ - was nicht wundert, wenn man Klook neben sich hat. Jimmy Woode, ein viel zu wenig erwähnter Bassist, der mit Ellington, viel mit Waldron gespielt hat, oder mit Dolphy in Stockholm, um nur einige Stationen zu nennen.

Das gleiche Trio hat 3 Jahre zuvor Johnny Griffin auf dem MPS-Album Night Lady begleitet, das Titelstück findet sich auch auf der Trioaufnahme. Sehr viel zurückhaltender agiert das Trio, 'Little Giant' weist hier den Weg.

Rachel Z Trio - First Time Ever I Saw Your Face

Bass – Nicki Parrott
Drums – Bobbie Rae
Piano – Rachel Z

Und wieder einer der ganz Großen gegangen... R.I.P. Bobby Hutcherson

Skalpel - Transit

chriss71 (Beitrag #13805) schrieb:

Und wieder einer der ganz Großen gegangen... R.I.P. Bobby Hutcherson

Ja, sehr schade ! Gut Dich hier mal wieder zu sehen, Chris, wenn auch mit schlechten Nachrichten. Eine ganz grosse Kollaboration von Hutcherson sei noch vermerkt, "Out to Lunch" von Eric Dolphy. Ansonsten bleiben die schon gezeigten "Happenings" und "Dialogues" meine Favoriten.

chriss71 (Beitrag #13805) schrieb:

Und wieder einer der ganz Großen gegangen... R.I.P. Bobby Hutcherson

Oh, das tut mir leid.

Mag sein Spiel sehr, muss aber zugeben das letzte seiner Alben, die ich kenne und habe (Live In Montreux) von 1973 stammt.

Aus diesem traurigen Anlass, das Album lief in den letzten Wochen aber häufiger hier:



Bobby Hutcherson - Patterns
1968, Blue Note, 1995, Connoisseur CD Series

Mir eine seiner liebsten Blue Note Aufnahmen, mit James Spaulding, Stanley Cowell, Reggie Workman und Joe Chambers.

... eine weitere Blue Note Session mit Hutcherson:



Jackie McLean - Action
1964, Blue Note, 1997, EMI-Toshiba TOCJ-4218

Sehr energiegetrieben, nicht untypisch für einen Jackie McLean. Vielleicht mein liebstes McLean-Album.
Mit Charles Tolliver, Bobby Hutcherson, Cecil McBee, Billy Higgins.

Das Negativ erzeugt ein tolles Cover.
Hier allerdings, aus Mangel an passenden im Netz, das LP-Cover.



edit:
... oder so:

Da wollte ich eigentlich groß im Second Hand zuschlagen, bin dann aber doch zu 2/3 zumindest
bei Neu- CDs hängen geblieben:

Thelonius Monk
Monk's Music
Mir blieb der Zugand zu dieser Musik lange Zeit verwehrt, aber mit fortschreitender Hörerfahrung kommt es auf einen zu
und deshalb kommt die erst jetzt in die Sammlung.

Dave Bailey Sextet
One foot in the gutter
Ein interessanter Re-Release der französischen Sony Music Jazzabteilung. Die hat sich in ihren recht neuen
"Jazzconnoisseur" Serie einige Alben aus den Archiven geholt, die es lange nicht mehr oder gar noch gar nicht auf CD
gab. Drummer Dave Bailey spielt hier in ausgedehnter Form einige Songs von Zeitgenossen und nimmt sowohl vom Sound
als auch von den Arrangements die "Kind of Blue" Welle mit, auch wenn die Stücke hier gar nicht modal sind.
Auch der Klang ist ähnlich berauschend schön, wie bei KoB, da auch Dave Bailey zu Gast in der 30sten Strasse, NY war.

Eine habe ich aber second Hand noch gefunden:

John Stubblefield
Bushman Song
Ein sehr interssanter ENJA Release der 80er, dessen Titelstück sogar zweimal eingespielt wurde;
einmal elektrisch mit E-Bass und Synthies und einmal rein akustisch. Eine abwechslungsreiche, moderne
Platte im Klangbild ihrer Zeit. Ich mag die jetzt schon sehr.