Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Zwei CDs direkt beim Nederlands Jazz Archief geordert, sonst sind diese CDs nicht so einfach zu bekommen.



Theo Loevendie Consort – Mandela / Chess!
1969+1972, 2009, MCN – Music Center The Netherlands

2 Alben des Consorts auf einer CD. Wer das Willem Breuker Kollektief - (ab 1974), also etwas später als die vorliegenden Aufnahmen - kennt und schätzt, weiß was auf ihn zukommt. Dem Consort fehlt aber die typisch Breukersche Ironie. Auch Teile der Besetzung (van Manen, Cuypers, Altena, Gorter) sind daher bekannt.

auf „Mandela“
Nedly Elstak - tp
Willem van Manen - tb
Theo Loevendie - as, p
Hans Dulfer - ts, bambooflute
Joop Mastenbroek - bars, cl, perc
Maarten van Regteren Altena - b
John Engels - dr
Martin van Duynhoven - dr

auf „Chess!“
Willem van Manen - tb
Theo Loevendie - as, p
Hans Dulfer - ts
Leo van Oostrom - bars, cl
Rien de Reede - fl
Harry Sparnaay - bcl
Leo Cuypers - p, conga
Arjen Gorter - b
Martin van Duynhoven - dr




Nedly Elstak – Trumpeter
NJA - Nederlands Jazz Archief

Sozusagen ein Best-of des Trompeters (auch solo am Klavier) Nedly Estak, schöner Überblick seines Schaffens. Auch das Theo Loevendie Consort ist mit zwei Titeln dabei, es gibt aber keine Überschneidungen mit dem Album davor. Auch hier ist ein „Vorläufer“ des Willem Breuker Kollektiefs dabei. Beginnend mit Mainstream (Perdido, What's New), ab dem Jahr 1953, bis hin zu freieren Sachen mit einem Schwerpunkt auf die Spätsechziger Jahre, dazwischen drei Pianosolos aus dem Jahr 1983.

Die neue von Chris Potter "The Dreamer Is The Dream" (ECM 2017) habe ich jetzt einige Male gehört.
Gefällt mir ziemlich gut. Abwechslungsreiche Songs mit schönen Beiträgen aller Beteiligter. Klassisches Quartett, Chris Potter vorwiegend am Tenor, hin und wieder elektonisch gedoppelt ( "Samples").
Reinhören lohnt sich.
Chris Potter, ts, cl, fl, ilimba, samples
David Virelles, p, celeste
Joel Martin, db
Marcus Gilmore, dr, perc

dietmar_ (Beitrag #15529) schrieb:

Hozan Yamamoto & Masabumi Kikuchi - Ginkai 1971, Philips, 2015, Universal Classics & Jazz - Ganz wunderbar und viel zu selten gehört!

Hallo Dietmar, Du hast mich mal wieder Geld gekostet, die o.g. habe ich gerade bestellt ... klingt sehr interessant.

http://www.ndr.de/info/programm/livestream619.html

Tomas Stanko New York Quartet

NDR-Aufnahmen aus dem Rolf-Liebermann-Studio vom April 2017

"Mit dem Begriff "Legende" sollte man sicherlich sparsam umgehen, aber auf Tomasz Stanko trifft er einfach zu. Der 74-jährige Trompeter besitzt einen einzigartigen, rauen und zuweilen abgründigen Ton und schrieb bereits in den 1960er-Jahren Jazzgeschichte. Im NDR hat er sein junges, hochkarätig besetztes "New York Quartet" vorgestellt.

Erstsendung am Sonnabend, Wiederholung am Dienstag auf NDR Blue"

Soweit die Verlautbarung des NDR zur Sendung. Schönes Konzert!

arnaoutchot (Beitrag #15569) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #15529) schrieb: Hozan Yamamoto & Masabumi Kikuchi - Ginkai 1971, Philips, 2015, Universal Classics & Jazz - Ganz wunderbar und viel zu selten gehört! Hallo Dietmar, Du hast mich mal wieder Geld gekostet, die o.g. habe ich gerade bestellt ... klingt sehr interessant. :prost

Iiich?! ... hab gar nix gemacht.

Hauptsache die Musik gefällt.

Aber war die denn so teuer? Habe das Reissue kurz nach erscheinen für kleines Geld gekauft.

dietmar_ (Beitrag #15571) schrieb:

Aber war die denn so teuer? Habe das Reissue kurz nach erscheinen für kleines Geld gekauft.

Ja, die ist jetzt im Hochpreissegment angekommen. Und ich hab sie auch auf meiner Kaufliste. Dietmar, da hast du was angerichtet .
Aber hier läuft jetzt folgender Neuerwerb:

Gil Mellé Quartet
Plays Primitive Modern/Quadrama
Mellé war nicht nur Saxophonist, sondern auch Artwork- Gestalter und Künstler. Ich kanne ihn aber bis zur Entdeckung dieser CD gar icht. Er hat übrigens u.a. das Cover zu "The new Miles Davis Quintet" (die blaue) gestalten.
Die CD enthält zwei Alben, die Mellé als Cool Jazzer der hochintelligenten Sorte zeigen. Man glaubt fast, eine Westcoastband der feinen Sorte zu hören, doch Mellé war New Yorker und die Platten entstanden in Hackensack. Und unter der kühl- lässigen Oberfläche ertönen außergewöhnliche Arrangements für eine kleine Truppe ohne Klavier. Oft reduziert auf ein Minimum sind es die Konversationen zwischen Mellé und seinem Gitarristen Joe Cinderella, die das erfahrene Ohr hier reizen. Einsteiger können sich an hervorragendem Cool Jazz mit einer leicht elegischen Note erfreuen. Perfekt für laue Frühlings- und Sommertage.

Außerdem waren in der Post:

Kenny Burrell
All Day Long/All Night Long
Eine CD, die die beiden Alben "All day long" und "All night long" enthält. Die perfekte Musik, um abends nach der Arbeit runter zu fahren. Burrell glänzt hier als relaxter, bluesorientierter Gitarrist mit einer Allstar Truppe um sich herum.


Herbie Hancock
The Warner Bros. Years
Da braucht es keinen Kommentar mehr. Damit habe ich eine wichtige Lücke in meine Sammlung früher Fusionalben aus dem Umfeld von Miles Davis geschlossen,


Al Di Meola
Cielo e Terra/Soaring through a dream/Tirami Su
Dazu hatte ich schon ein wenig referiert.

Das gehört hier nicht wirklich hin, ich weiß.

Angeregt durch den Link zum NDR-Info Konzert mit Tomas Stanko habe ich vorhin dem NDR-Hörer-Service folgende Mail geschrieben:

"Guten Tag,

wäre es nicht möglich zumindest die (großartigen!) Musik-Sendungen auf NDR Info in einer höheren Bit-Rate im Internet-Radio zu senden? So kommt WDR 3 mit 320 kbit/s. Womit hängt die Entscheidung "nur" 128 kbit/s zu bringen eigentlich zusammen? Mit einer guten Stereo-Anlage und leider nachlassendem Gehör sind die Musik-Sendungen auf Dauer irgendwie...äh, kastriert. Die Alternativen Sat-Radio via Astra oder gutes altes UKW-Radio sind mir zwar bekannt; trotzdem hätten die Jazz-Sendungen auf NDR Info auch im Internet eine bessere Übertragung verdient.

Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Carsten Fritz"


Eben erhielt ich folgende Antwort:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,

könnt Ihr weiterhelfen?

Viele Grüße
Carmen Gebauer
__________________________
NORDDEUTSCHER RUNDFUNK
NDR Info Hörerservice"


Was ist los?

Schönen Sonntag zusammen.

Carsten

Lustich...

Da hat die gute Carmen wohl versehentlich statt auf "Weiterleiten" auf "Antworten" in Outlook geklickt.

Das kann ich, kann NDRinfo aber noch toppen. wie folgender Schriftwechsel beweist:

"
Von: Matthias H
An: jazz@ndrinfo.de
Datum: 27.03.2017 22:51
Betreff: Play Jazz ??
________________________________________


Verehrte Redaktion,

erwartungsfroh wie immer montags habe ich um 22:05 Uhr NDRinfo eingeschaltet, um Play Jazz zu hören: jetzt läuft seit einer Dreiviertelstunde "Fahrstuhlmusik" ohne jede Moderation oder redaktionelle Beiträge. Und wenn ich mich recht erinnere, gab es auch keinerlei Ankündigungen hinsichtlich einer Programmänderung. Ich bin etwas irritiert, werde mich für heute aus dem Programm ausklinken, und noch eine schöne Platte hören. Vielleicht gibt es ja eine nachvollziehbare Erklärung...

Mit freundlichen Grüßen

Matthias H

________________________________________________________________________________________________________________________

Lieber Herr H,

vielen Dank für Ihre Nachricht!

Im Namen von Thomas Haak, der die Sendung live am 27. März moderieren sollte, muss ich mich bei Ihnen entschuldigen. Er hatte leider die Zeitumstellung nicht mitbekommen. Es ist kaum zu glauben, aber so etwas passiert leider auch.
Daher mussten wir sehr kurzfristig ein Ersatzprogramm senden. Das war in eine Jazz Konzert - Sendung aus dem Jahr 2006.
378. NDR-Jazzkonzert: Thärichens Tentett. Mitschnitt Rolf-Liebermann-Studio, 08.09.2006



Wir werden in Zukunft unseren Autoren sicherheitshalber an die Zeitumstellung erinnern. Das ist sicher!
Mit herzlichen Grüßen aus der Jazzredaktion,
Beatrice Gamza



NDR Info/Jazz
______________________________

NORDDEUTSCHER RUNDFUNK
NDR Info

Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg

Fax.:+49 40 4156 3485
jazz@ndrinfo.de

Jazz auf NDR Info täglich zwischen 22.05 - 23.00 Uhr.

Besuchen Sie uns doch einmal im Internet unter: www.ndr.de/jazz

NDR Info im Internet:
ndr.de/info
"

Ich find das Klasse -ganz ehrlich. Wäre einer Playlist/einer Maschine nie passiert. Radio von Menschen für Menschen. So will ich das haben.

OT Ende: hier läuft



Frank Woeste - Double You

Franck Woeste, piano, fender rhodes, wurlitzer, effects
Jérôme Regard, doublebass, bass
Matthieu Chazarenc, drums
Malik Mezzadri, flute, voice
Sylvain Rifflet, clarinet, bass clarinet
François Bonhomme, horn

Entspannte Musik eines erstklassigen Pianisten mit guter Band.

Schönen Sonntag allerseits!

Findet ihr es adäquat privaten bzw. beruflichen Schriftverkehr ohne Nachfrage respektive Einwilligung zu veröffentlichen?

Naja, hast schon recht.

Aber es wird ja niemand beleidigt oder so. Eher im Gegenteil. Man schätzt den NDR und seine Jazz-Sendungen.

Beste Grüße

Carsten

Mr._Lovegrove (Beitrag #15572) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #15571) schrieb: Aber war die denn so teuer? Habe das Reissue kurz nach erscheinen für kleines Geld gekauft. Ja, die ist jetzt im Hochpreissegment angekommen. Und ich hab sie auch auf meiner Kaufliste. Dietmar, da hast du was angerichtet

Tut mir leid. Ich verspreche, ab sofort nur noch total langweiliges Zeugs hier einzustellen.



Peter Warren - Bass Is
1970, Enja, 1992

Peter Warren mit drei weiteren Bassisten (Dave Holland, Jaime Faunt, Glen Moore), drei Mal Percussion (Barry Altschul, Steve Hauss, Stu Martin) und Chick Corea und John Surman am Bari. Es wird in allen möglichen Kombinationen gespielt, auch nur die Bassisten. Faszinierendes Stück Musik.
Der aufmerksame Leser wird gemerkt haben, dass ein Teil der Besetzung (Corea, Holland, Altschul) etwas später zu 3/4 von Circle wurde.

*papamann* (Beitrag #15576) schrieb:

Man schätzt den NDR und seine Jazz-Sendungen.

Richtig. Wie geschrieben, gerade wegen dieser menschlichen Komponente. Das unterscheidet in meinen Augen und Ohren richtiges Radio vom algorithmen-gesteuerten Abspielen von Playlists.

Obwohl es das bei den öffentlich- rechtlichen auch gibt. Dennoch widerum kümmern die sich halt ebenso um die speziellen Ding. Gestern Abend von 21.00-22-30 lief auf SWR2 ein volles Solokonzert von Joachim Kühn. Das war schon brillant und ganz sicher so weit weg vom Mainstreamradio wie nur irgend geht.

Makaya McCraven - In The Moment

edit
Viel zu lange nicht gehört...und erstklassig aufgenommen ist sie auch noch.

@ alle Meckerer
Zufrieden?

Fühle mich jetzt mal angesprochen. Ja.
Ich glaube, ich habe mir die McCraven irgendwann wegen Deinem Einwurf gekauft? Höre sie immer mal wieder mit Vergnügen.

Bei mir jetzt die letzte von Miguel Zenon mit seinen langjährigen Mitstreitern, Luis Perdomo am Piano (eine Klasse für sich), Hans Glawischnig am Bass und Henry Cole am Schlagzeug. Tolles Teamwork. Zenon mit seinen rasanten und geschmeidigen Improvisationen trifft meinen Geschmack sowieso. Schöne Aufnahme.
Miguel Zenon "Tipico" (CD Baby 2016)

Ich habe hier nochmals die Chet Baker - Sings and Plays from the Film "Let's Get Lost" - Sony Japan K2HD Master 1989/2013 an den Start gebracht. Inzwischen bin ich der Meinung, dass diese Platte - trotz des grösstenteils grenzwertig nuschligen Gesangs von Chet Baker - ein wirklich grosses Album ist. Grund dafür sind das zwar eher unbekannte Begleittrio (Frank Strazzeri (p), John Leftwich (b), Ralph Penland (dr)), das aber gute Arbeit abliefert (vor allem der Bassist !), die gute Songauswahl und das delikat-morbide Trompetenspiel von B. Ich habe jetzt auch erst verstanden, dass es sich hier nur um die Neuaufnahmen für den Film handelt, es sind keine Aufnahmen aus den 1950ern auf der Platte, die in dem Film auch verwendet werden (den Film hab ich aber noch nie gesehen). Schöner Late-Night-Jazz ... gut, ich bin dafür noch etwas früh dran ...

Bei mir läuft gerade der Deutschlandfunk mit einer Liveaufnahme von Jan Garbarek aus 2015.

Jetzt muss ich mich bei einigen hier unbeliebt machen. Ich hatte ja vor längerer Zeit schon geschrieben, dass ich mir das Album "Live in Hamburg" von e.s.t. anhören würde. Das habe ich nun getan.

Fazit: Es hat sich nichts geändert gegenüber einigen Studioplatten, in die ich schon reingehört hatte. Ich finde dieses Trio immer noch langweilig und aus meiner Sicht overhyped. Viel zu lange Stücke mäandern vor sich hin, es passiert eigentlich nicht viel, und wenn ihnen gar nichts mehr einfällt, werden einfach elektronische Effekte hinzugeschaltet. Tut mir leid für die Fans dieses Trios, aber ich hab's wenigstens versucht ...

arnaoutchot (Beitrag #15585) schrieb:

Fazit: Es hat sich nichts geändert gegenüber einigen Studioplatten, in die ich schon reingehört hatte. Ich finde dieses Trio immer noch langweilig und aus meiner Sicht overhyped.

Bei mir machst du dich nicht unbeliebt. Sehe ich genauso, mit der Ausnahme, das "Leucocyte" doch tatsächlicherweise eine Großtat ist. Aber wenn E.S.T. es nicht so gemacht hätten, wie sie es haben, dann hätte der Jazz in Europa vielleicht nicht so einen Schub bekommen. Aber hätte hätte, hätte.....
Bei mir läuft noch ein bißchen diese hier:

Tony Scott
Dedications

arnaoutchot (Beitrag #15585) schrieb:

Jetzt muss ich mich bei einigen hier unbeliebt machen.

I wo, wieso das denn?

arnaoutchot (Beitrag #15585) schrieb:

Ich hatte ja vor längerer Zeit schon geschrieben, dass ich mir das Album "Live in Hamburg" von e.s.t. anhören würde. Das habe ich nun getan.

Sehr lobenswert!

arnaoutchot (Beitrag #15585) schrieb:

Fazit: Es hat sich nichts geändert gegenüber einigen Studioplatten, in die ich schon reingehört hatte. Ich finde dieses Trio immer noch langweilig und aus meiner Sicht overhyped. Viel zu lange Stücke mäandern vor sich hin, es passiert eigentlich nicht viel, und wenn ihnen gar nichts mehr einfällt, werden einfach elektronische Effekte hinzugeschaltet.

Das sehe ich allerdings völlig anders!

arnaoutchot (Beitrag #15585) schrieb:

Tut mir leid für die Fans dieses Trios, aber ich hab's wenigstens versucht ...

Super, dass Du es versucht hast und es braucht Dir nicht leid tun. Wäre ja schlimm, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.

Holidoo,

muss jetzt endlich den Kauf dieser zwei CD-Scheiben nachholen (eben wieder gehört, aber fehlt immer noch als hardcopy in meiner Sammlung)

Sonny Rollins - Saxophone Colossus

Sonny Rollins - Saxophone Colossus

Wikipedia spricht von 56er Version sowie von 99er und 06er Remastered Version.


Bill Evans - Undrcurrent

Bill Evans - Undercurrent

Hier gips wohl ne Blue Note Version Blue Note "B1 90583" - vielleicht sonst noch welche auf CD?

Habt Ihr Empfehlungen, welche Versionen ich auf CD nehmen soll (Vinyl erstmal zurück gestellt)?

Tanke und Gruß

tomorrowneverknows

@ arnaoutchot
Danke Michael für die EST-Einschätzung. Da brauche ich ja dann nicht mehr reinhören.

Bei mir läuft ein junger Saxofonist aus dem amerikanischen Süden.
Rahsaan Barber "Everyday Magic" (Jazz Music City 2011)
Rahsaan Barber, ss, as. ts, fl
Adam Agati, g
Jody Nardone, p
Roland Barbe, rtrb (2 tracks)
Jerry Navarro, b
Noshi Jackson, dr
Aufgenommen wurde das Album in Nashville. Die Stücke bewegen sich zwischen Soul-Jazz und Blues.
Zwei Balladen sind für mich Ausfälle.
Ein Knaller ist allerdings das erste Stück, eine schnelle Post Bop Nummer "Jubilee". Bravo, in die Richtung hätte er für mich mehr bringen sollen. "Why So Blue" ist allerdings auch ein schöner Blues.
Insgesamt zeigt mein Daumen nach oben.

TomorrowNeverKnows (Beitrag #15588) schrieb:

Sonny Rollins - Saxophone Colossus

Hier fährt man im am besten mit der guten alten '87er OJC, einer Japan VDJ oder, wer ganz viel Geld hat, mit der DCC Gold CD oder APO Hybrid SACD.
Von der immer noch aktuellen Rudy van Gelder würde ich die Finger lassen.

TomorrowNeverKnows (Beitrag #15588) schrieb:

Bill Evans - Undercurrent

Die aktuell erhältliche CD scheint ein Remix zu sein. Die alte Blue Note ist scheinbar vom Originalmix gemastert worden. Was da nun besser ist, kann ich aber nicht beurteilen.

Hier passend zu den kürzlich vorgestellten japanischen Jazzern: Eric Schaefer: Kyoto mon Amour - ACT 2017. Eric Schaefer (dr), Kazutoki Umezu (cl, b-cl), Naoko Kikuchi (koto), John Eckhardt (b). Ein sehr erfreulicher Zufallsfund für mich. Schaefer lebte drei Monate in der alten Kaiserstadt Kyoto und stellte seine dort gefundenen musikalischen Inspirationen unter das Motto: "Auf Reisen dies und jenes berühren, die wandelnden Eindrücke des Geistes aufzeichnen". Natürlich erinnert die Kombination von Koto und Klarinette etwas an Tony Scotts klassische Music for Zen Meditation, aber Schaefers Angang ist weniger meditativ, logischerweise mehr perkussiv und mehr frei improvisierend. Klanglich absolut hervorragend.

Auf Dietmars Empfehlung zu Hozan Yamamoto muss ich noch warten, sie ist durch einen forumsbedingten Bestellboom aktuell nicht lieferbar und nachbestellt.

Eine fantastisch swingende Aufnahme brachte heute morgen Schwung:
Tom Scott "Bebop United" (mcg jazz 2006)
Tom Scott, ts
Ronnie Cuber, bs
Phil Woods, as
Randy Brecker, tr
Jay Ashby, trb
Gil Goldstein, p
Duane Burno, b
Willie Jones, dr
Eine Live-Aufnahme aus Pittsburgh 2002. Die Musik ist erstklassiger Mainstream, man hört die Spielfreude der Musiker. Tonqualität ist auch sehr gut.

Danke Mr. Lovegrove!

Takuya Kuroda
Zigzagger

Hier nach längerer Zeit mal wieder ganz neue Musik. Der in New York lebende japanische Trompeter wandert auf seinem aktuellen Album zwischen Fusion, modernem R'n'B und funkigem Jazz mit Retro Elementen. Das klingt erheblich prickelnd, groovy und vorallem trotz der stilistischen Mixturen schlüssig. Wer Robert Glasper mag, sollte hier reinhören. Und wer Till Brönners Ausflüge in diese Richtung langweilig fand, auch.

Hier auf Wunsch einer einzelnen Dame zur Cocktailstunde: Nat King Cole - The Story of Nat King Cole - Analogue Productions 2SACD 1961/2011. Perfekt in jeder Hinsicht für diesen Zweck.

Bei mir jetzt Ken Fowser "Standing Tall" (Posi-Tone 2016)
Ken Fowser, ts
Josh Bruneau, tr
Rick Germanson, p
Paul Gill, b
Jason Tieman, dr
Vergnüglich swingend, straight-ahead sagen die Amis. Fowser und seine Mitmusiker liefern verlässlich.

Helge Schneider & Pete York - Heart Attack No.1

Je öfter umso besser und prädestiniert für einen Samstag Morgen.

Lange nicht gehört, aber jetzt:



Wolfgang Dauner/Charlie Mariano/DinoSaluzzi - Pas De Trois

Bohren & der Club of Gore - Piano Nights

Heute habe ich die grossen gerahmten Bilder (Seitenlänge 40cm) aus dem Trödel gefischt. Sehr dekorativ. Ich werde gleich mal die dazugehörigen Platten auflegen. Tina Brooks - True Blue - Blue Note 1960 und Kenny Dorham - Trompeta Toccata - Blue Note 1964.

Bei mir lief gerade eine Aufnahme des schweizerischen Saxofonisten Michael Jaeger "Kerouac - Dance Around in Your Bones" (Intakt 2013)
Michael Jaeger, ts, cl
Vincent Membrez, p
Luca Sisera, b
Norbert Pfammatter, dr
Interessante, gute Aufnahme, etwas freier, sehr hörenswert. Kein Free Jazz, freierer Post Bop vielleicht.

"True Blue" hatte ich als Motiv früher mal auf einem T-Shirt. Das habe ich in meiner Jugend so lange getragen, bis es total löchrig war.

arnaoutchot (Beitrag #15600) schrieb:

Heute habe ich die grossen gerahmten Bilder (Seitenlänge 40cm) aus dem Trödel gefischt. Sehr dekorativ. ;)

Und ich dachte, dass sind SA-LPs.

Mr._Lovegrove (Beitrag #15602) schrieb:

"True Blue" hatte ich als Motiv früher mal auf einem T-Shirt. Das habe ich in meiner Jugend so lange getragen, bis es total löchrig war.

Habe neueren Datums Sonny Clarkes Cool Struttin' (stilisiert) und die Out To Lunch (nur den wiedererkennbaren Schriftzug), die werden auch irgendwann Löcher haben. Da bin ich sicher.

moontrane (Beitrag #15601) schrieb:

Bei mir lief gerade eine Aufnahme des schweizerischen Saxofonisten Michael Jaeger "Kerouac - Dance Around in Your Bones"

Als Jugendlicher liebte ich Jack Kerouacs "On The Road". Ich erinnere mich, dass es in dem Roman eine Beschreibung eines tumultartigen Be Bop Konzerts gibt. Damals sagte mir das alles noch nichts, heute würde ich sagen der ganze Roam "atmet" quasi das Lebensgefühl des damals modernen, radikalen Be Bops. Vielleicht sollte ich mir noch einmal das Buch vornehmen? Habe aber ein bisschen Angst, dass mich das jetzt nicht mehr so anmacht wie damals ...


Hier lief die CD zum gestrigen Konzert:



Slowfox - Gentle Giants
2017, Traumton

Slowfox, das sind Hayden Chisholm (sax), Philip Zoubek (piano) und der auch für Konzept, Produktion und die Kompositionen verantwortliche Sebastian Gramss (bass, bows). Gentle Giants ist ihr zweites Album, letzte Woche ganz frisch erschienen. Die Instrumentierung ist kein Selbstläufer, das wird leicht zur nicht ausgewogenen Angelegenheit. Doch die Mannen um Gramss spielen souverän, als gäbe es keine ausgewiesene Perkussion auf dieser Welt. Chisholms schöner Ton (im Konzert nur) auf dem Alto, Zoubek greift gerne mal in die Saiten des Klaviers, präpariert den Klang mit allerlei Gegenständen, zwischen alldem der Gramss' Bass als verbindende Klammer. "Melodische Avantgarde" umschreibt das ganz gut.

Nur eine Episode am Rande. Die Titel herunter gelesen ergeben ein recht berühmtes Zitat, das gerne Friedrich Nietzsche zugesprochen wird, was eher unwahrscheinlich ist. Wahrscheinlicher ist wohl der französische Philosoph Henri Bergson.



Von Gramss gibt es übrigens auch ein empfehlenswertes Basssoloalbum "Atopie" und - zumindest arnaoutchot kennt das - ein Album "nur" mit 50 (!) Bassisten.

@ Mr Lovegrove + Dietmar
Ich würde mich freuen, draussen einen Shirt tragenden Jazz-Fan zu treffen. Davon gibt es nicht viele.
Vielleicht sollte man sich einfach ein Teil bedrucken lassen. Das ist doch heute kein Problem.
Was die Leute draussen überwiegend hören, ist für unsere Ohren doch meist eine Zumutung. Man denke nur an die kommerziellen Radios, von denen sich manche Zeitgenossen den ganzen Tag das Gehirn verkleistern lassen. Ich war vorgestern bei "Runners Point" in Berlins City. Für die angestrebte jugendliche Kundschaft lief dort musikalischer Schrott in penetranter Lautstärke. Die Verkäuferin bestätigte mir, dass sie wegen des Lärms abends fix und alle ist.
Damit wir uns nicht missverstehen: den ganzen Tag Jazz würde ich auch nicht aushalten.
"On the Road" war in den 60ern und 70ern ein Kultbuch. Ich habe es auch gelesen, hat aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Gruss Christoph

@Moontrane: Du sprichst mir aus der Seele. Als ich das Shirt hatte, war ich 16 und hatte gerade den Jazz entdeckt. Mittlerweile wurde ich aber lieber ein Miles Davis Shirt tragen.
Im Radio allerdings gibt's sogar tagsüber fantastische Sendungen. Heute lief Götz Alsmanns wöchentliche Sendung im WDR. Ein fantastischer Mix aus Jazz, Instrumentale und Entertainment, allesamt aus den fünfziger und sechzigern. Wann hört man schonmal "Bluesongo" von Sonny Rollins nachmittags um zwei im Radio?

@ Mr Lovegrove
Bei den öffentlich-rechtlichen Kulturprogrammen gibt es also noch ein paar Nischen. Dafür muss man natürlich das Programm studieren. Für mich ist es einfacher, meinen Bestand durchzuhören.
Aber ich fasse es einfach nicht, wie bei manchen das Radio den ganzen Tag durchdudelt inklusive der permanten Werbespots. Das ist doch Gehirnwäsche.

Mittlerweile wurde ich aber lieber ein Miles Davis Shirt tragen.

Von meinem Sohn zum 58sten. "Papa, du musst dich mal mehr outen.."

Das ist doch Gehirnwäsche.

Wie sollte das denn sonst alles funktionieren???

Cool, das gute, alte Anton Corbijn Foto. Immer noch eines der stärksten Musikerportraits überhaupt.

dietmar_ (Beitrag #15603) schrieb:

Und ich dachte, dass sind SA-LPs.

Genau !


Ich komme gerade von Live-Jazz: Dieter Köhnlein Quartet in den Kammerspielen in Ansbach. Köhnlein stammt aus Mittelfranken und ist der Region nach wie vor treu, es gibt aber Projekte von ihm mit Uwe Kropinski oder Volker Schlott, er spielt aber viel Solo-Piano. Das heutige Quartett war sein langjähriges Trio mit Rudi Engel (b) und Matthias Rosenbauer (dr) plus Hubert Winter (ts, ss). Musikalisch ist es leicht kantiger Modern Jazz, ich wurde immer wieder an die Kompositionen von Thelonious Monk erinnert. Hat mir gut gefallen, war sehr professionell gespielt und der Sound in dem kleinen Theater war auch einwandfrei. Ein schöner Abend.

Quasi während oder kurz nach er hier geführten Diskussion um Pop und Jazz und das Gedudel des Radios haben wir Jazzer gestern beim Eurovision Song Contest (!!!!) mehr als Genugtuung erfahren können. Der portugiesische Sänger Salvador Sobral gewinnt mit einer waschechten, unverfälschten Jazzballade im klassischen Streichergewand. Der Gesang ist unter Jazzern sicher diskussionswürdig, nicht aber das Lied, das wirklich gänsehauterregend war.
Wer es nicht gesehen hat und/oder nicht glauben mag:
https://www.eurovision.de/news/Playlist-Die-Songs-des-ESC-2017,playlist48602.html
Und der Punktevorsprung war riesig!

But back to topic right now!

Miles Davis Quintet
Workin with...
Bei mir ertönt eine uralte CD aus den frühen 90ern, aber egal wie alt, die Musik ist zeitlos.

@ Mr Lovegrove
Der Sieg des portugiesischen Sängers ist wirklich ein Lichtblick: ein unspektakulärer Blues siegt über Euro-Trash. Es gibt also doch das Gespür für Qualität.
Danke, Europa!

Nick Vayenas - Flow Motion

Ich bin gerade völlig begeistert. Was für ein fantastisches Album! Sicher erfinden die beteiligten Musiker den Jazz nicht neu, im Gegenteil: Hier wird traditioneller Jazz ohne jede Experimente geboten. Aber das ist gut so! Nick Vayenas ist im übrigen der Posaunist von Michael Bublé.

Nick Vayenas (trombone, trumpet)
Dayna Stephens (tenor sax)
Patrick Cornelius (alto sax)
Glenn Zaleski (piano)
Peter Slavov (bass)
Colin Stranahan (drums)

@ sebbo 76
Nick Vayenas ist mir unbekannt, aber die anderen, speziell Stephens und Cornelius sprechen für Qualität.
Also: reinhören ...
Bei mir Post Bop mit einem der besten Trompeter der letzten Jahre (neben Tom Harrell natürlich):
Jeremy Pelt "The Talented Mr. Pelt" (High Note 2011)
Jeremy Pelt, tr, flh
J.D. Allen, ts
Danny Grissett, p
Dwayne Burno, b
Gerald Cleaver, dr
Tolle Songs, tolles Zusammenspiel, exzellente Rhythmusgruppe, erinnert stellenweise an Wayne Shorter.
Unbedingte Empfehlung meinerseits.
Gruss Christoph

@Christoph
Die Jeremy Pelt ist großartig. Muss ich auch mal wieder hören.

Nun läuft:



Corrie Dick - Impossible Things

Ein ungemein abwechslungsreiches und eklektisches Werk aus dem Laura Jurd-Umfeld. Genial.

Mr._Lovegrove (Beitrag #15610) schrieb:

Der portugiesische Sänger Salvador Sobral gewinnt mit einer waschechten, unverfälschten Jazzballade im klassischen Streichergewand. Der Gesang ist unter Jazzern sicher diskussionswürdig, nicht aber das Lied, das wirklich gänsehauterregend war.

Ömm, ich will ja nicht meckern, hab's mir angehört, aber was an diesem Gewimmer von dem Portugiesen eine "unverfälschte Jazz-Ballade" sein soll, erschliesst sich mir nicht ... das ist bestenfalls eine Schnulze, Jazz hör ich da nicht ...