Umfrage
Wie wichtig ist Euch der Klang?
1. Überlebenswichtig. Klang ist der entscheidende Faktor. (2.4 %, 1 Stimmen)
2. Sehr wichtig. Auschlaggebend, wenn anderes "auch wichtig" ist. (35.7 %, 15 Stimmen)
3. Wichtig. Aber nur ein Faktor unter vielen. (47.6 %, 20 Stimmen)
4. Schon wichtig. Aber anderes ist wichtiger. (9.5 %, 4 Stimmen)
5. Mir (fast) gleichgültig. Eine geniale Interpretation transzendiert jeden Klang. (4.8 %, 2 Stimmen)
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Wie wichtig ist Euch der Klang?

+A -A
Autor
Beitrag
Martin2
Inventar
#1 erstellt: 24. Jan 2009, 06:29
Wie steht ihr zum Klang? Mir ist diese Umfrage wichtig, um mal zu klären, inwieweit dieses Forum ein Hifi-Forum ist, oder doch vielleicht mehr ein Klassikforum, was sich hier in diesem Forum mehr "angesiedelt" hat.
pha
Stammgast
#2 erstellt: 24. Jan 2009, 09:43
Moin!

Du meinst, wenn jetzt überwiegend der Klang als wichtig eingestuft würde, dann wäre das hier "nur" ein Hifi-Forum, dem wahren Klassikliebhaber aber geht es nur um die Musik?
Falls ich das so richtig verstanden habe, wäre das m. E. kein sinnvoller Ansatz.
Bei mir läuft weit überwiegend Klassik, ich bin an der Musik interessiert, ich besuche Konzerte, aber dennoch lege ich großen Wert auf die Qualität einer Aufnahme. Das schließt nicht aus, dass mir beispielsweise die Aufnahme der Walküre unter Leinsdorf von 1941 von denen, die ich kenne, am besten gefällt. Wenn die Aufnahme allerdings allzu krottig wird, dann hilft mir die Interpretation auch nicht mehr. Da ziehe ich eine gute vor.
Gute Aufnahmequalität und gute Interpretation schließen einander nicht aus.

Grüße,
Peter
Martin2
Inventar
#3 erstellt: 24. Jan 2009, 14:00
Hallo Peter,

ach nun ja, ich kann es einfach nicht verknusen, daß so etwas großartiges wie klassische Musik nur ein kleines Teilforum des Hififorums sein soll. Dies ist bei mir allerdings durchaus gutartig.

Warum schreiben die Leute hier? Ich für meinen Teil schreibe hier gerne, weil dies ein wirklich nettes und tolerantes Klassikforum ist. Der Klang wird sicher in jedem Klassikforum auch diskutiert, ist dieses ein besonderes?

Übrigens denke ich ernsthaft über einen SACD Player nach, weil nämlich mein CD Player beginnt zu spinnen und soll ich mir jetzt einen neuen CD Player kaufen, oder gleich was up to dates? Soweit hat mich dieses Forum schon gebracht

Aber dem Klangfeteschismus nehme ich doch gerne mal ein bißchen auf die Schippe. Das ist aber eine durchaus gutartige Stichelei.

Gruß
Martin
Boettgenstone
Inventar
#4 erstellt: 24. Jan 2009, 17:22
Hallo,
anderes ist mir zumindest wichtiger obwohl ich mir doch eine Hand voll "audiophile" Aufnahmen gekauft habe auch um mal zu wissen was die in den Zeitschriften so hören.
Ausserdem kann man mit der Telarc Einspielung von Tschaikowskys 1812 hervorragend Sylvester vorholen.

Ansonsten kaufe ich mir 1-2 mal im Jahr eine Audio da sind immer nette CDs drauf sehr schön aufgenommene Klassik oder auch Jazz (wobei gerade der in meinen Augen eben stinkelahm ist, ich weiss da gibts auch anderes) interpretatorisch hab ich da aber nicht wirklich reingehört, da fehlt mir noch Vergleichsmaterial.

Ansonsten hoffe ich noch auf den Donnerhall: Nocturnus bei Stockfisch, aber für den Anfang würden mir auch Dimmu Borgir reichen.

Ansonsten kann man Hifi hervorragend als technisches Hobby betreiben da gibt es sehr viel wo man sich austoben kann...
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 24. Jan 2009, 19:03
Hi,

ich habe für die 3. Option abgestimmt. Mir ist die Klangqualität einer Aufnahme schon wichtig und bei der gegebenen Angebotsvielfalt sehe ich nicht ein, hier allzu große Abstriche zu machen - zumindest im Standardrepertoire.

Grüße
Frank
Deukalion
Inventar
#6 erstellt: 24. Jan 2009, 19:11
Hallo Martin!

Also ich hab´ mich für Alternative 2 entschieden, auch wenn du jetzt anfangen solltest zu sticheln!

Aber die Frage ist eigentlich so eindeutig nicht zu beantworten.
Je nach Stimmung und Situation ist mir mal die Klangqualität sehr wichtig: Dann höre ich ausgewählte, durchaus audiophile Klassik- CDs über Kopfhörer und Kopfhörer- Verstärker und erfreue mich dann an Komposition, Interpretation und Aufnahmequalität (Durchhörbarkeit bei polyphoner Musik, ausgeprägte Räumlichkeit der Aufnahme etc.) Ich konzentriere mich dann vollkommen auf die Musik und da würde mir eine schlechte Aufnahmequalität durchaus dn Spaß verderben!

Dann wieder höre ich Musik eher begleitend zu einer anderen Tätigkeit (Z. B. im HiFi- Forum lesen/ schreiben). Dann ist die Klangqualität weniger wichtig: MP3- Dateien mit 192 Kb/ sec sind dann durchaus klanglich ausreichend!


Insofern mag ich gerade das HiFi- Forum sehr! Ich interessiere mich für Klassik und für Technik und da bin ich hier schon ganz richtig.

Und vielleicht noch eine etwas provokante These: Man kann durchaus klassische Musik in nur durchschnittlicher Klangqualität/ mit einfachem Equipment hören. Aber umgekehrt gibt es keine andere Musikrichtung, die so stark von einer sorgfältigen Aufnahmetechnik und/ oder einem hochwertigen Wiedergabe- Equipment profitiert als die klassische Musik.
Audiophile Volksmusik- Aufnahmen sind nicht ohne Grund eher selten, wobei ich jetzt nichts gegen Leute sagen will, die eher einfach strukturierte Musik hören!

Schönen Gruß
Hartmut
Accuphase_Lover
Inventar
#7 erstellt: 24. Jan 2009, 19:15
Klang war für mich schon immer sehr wichtig. Tatsächlich habe ich diverse CDs und damals Vinyl (was ich mir heute gar nicht mehr vorstellen kann, da Klassik auf Vinyl schlimm ist) eher aufgrund des Klanges gekauft.
Telarc's 1812er auf jeden Fall.

Letztendlich bringt mir aber der beste Sound nichts, wenn die Musik nicht stimmt !
Daher habe auch ich für Variante 3 gestimmt.

Zur Not muß man für geniale Musik halt ein paar klangliche Abstriche machen, was natürlich für jede Art von Musik gilt.

Manchmal kann man ja auch etwas nachbearbeiten, um bestimmte Defizite zu kompensieren.

Beim Grammophon aber hört's auf.





Grüße
Accuphase_Lover
Inventar
#8 erstellt: 24. Jan 2009, 19:18

Deukalion schrieb:
Aber umgekehrt gibt es keine andere Musikrichtung, die so stark von einer sorgfältigen Aufnahmetechnik und/ oder einem hochwertigen Wiedergabe- Equipment profitiert als die klassische Musik.


Einspruch !

Akustischer Jazz, ggf. mit Big Band !
Deukalion
Inventar
#9 erstellt: 24. Jan 2009, 19:28
Und was mir gerade noch auffällt, lieber Martin: Deine Antwort- Alternativen sind schon ein wenig suggestiv formuliert:

Bei 5 Alternativen müssten Alternative 1 und 5 jeweils etwa gleich weit vom Mittelwert/ Neutralwert (Alternative 3) entfernt sein, oder?

Das sind sie aber nicht: 1. ("überlebenswichtig") ist viel extremer formuliert als das moderate "(fast) gleichgültig" von Alternative 5!

Folge: Kein Mensch wählt Alternative 1 + es gibt eine durch den Befrager induzierte Antworttendenz in Richtung der höherzahligen Antwortkategorien. Aber vielleicht war das ja deine Intention

Egal!


Hartmut
Deukalion
Inventar
#10 erstellt: 24. Jan 2009, 19:32

Accuphase_Lover schrieb:

Deukalion schrieb:
Aber umgekehrt gibt es keine andere Musikrichtung, die so stark von einer sorgfältigen Aufnahmetechnik und/ oder einem hochwertigen Wiedergabe- Equipment profitiert als die klassische Musik.


Einspruch !

Akustischer Jazz, ggf. mit Big Band !


Stimmt! Einspruch stattgegeben!


Hartmut
Hüb'
Moderator
#11 erstellt: 24. Jan 2009, 19:34
Hi,

ich denke, Martins Haltung in dieser Frage ist recht klar. Das spiegelt sich halt auch in der Gestaltung der Umfrage wider.

Grüße
Frank
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 24. Jan 2009, 19:46
Ich war übrigens nicht der Schweinehund, der für 5 gestimmt hat. Ich habe für 4 gestimmt. Ich bin also nicht der Radikalinski hier im Forum!
Hüb'
Moderator
#13 erstellt: 24. Jan 2009, 19:49
Ach, hör doch auf...
Deukalion
Inventar
#14 erstellt: 24. Jan 2009, 19:54

Martin2 schrieb:
Ich war übrigens nicht der Schweinehund, der für 5 gestimmt hat. Ich habe für 4 gestimmt. Ich bin also nicht der Radikalinski hier im Forum!




Oh! Wer war denn dann der Schweinehund?
op111
Moderator
#15 erstellt: 24. Jan 2009, 20:01
So recht will mir die Kategorisierung nicht einleuchten.

Der Übergang zw. 3 und 4 z.B.

Wie dem auch sei, ich habe für 3 gestimmt, wenn ich auch bei manchem Standardrepertoire eher zu 4 oder 5 tendiere.
Besonders wenn es vom effektvollen Klang lebt.
Was will man mit einem historisch klingenden Zarathustra?

Accuphase_Lover
Inventar
#16 erstellt: 24. Jan 2009, 20:09

Franz-J. schrieb:

Was will man mit einem historisch klingenden Zarathustra?


Zumindest sollte einem bei der Eingangssequenz ("der aufwendigsten C-Dur Kadenz der Musikgeschichte" ?) der Draht aus der Mütze fliegen.
Deukalion
Inventar
#17 erstellt: 24. Jan 2009, 20:20

Hüb' schrieb:
Hi,

ich habe für die 3. Option abgestimmt. Mir ist die Klangqualität einer Aufnahme schon wichtig und bei der gegebenen Angebotsvielfalt sehe ich nicht ein, hier allzu große Abstriche zu machen - zumindest im Standardrepertoire.

Grüße
Frank
:prost


Hallo Frank!

Das erstaunt mich! Ich hätte dich eher bei der 2. Option (oder höher ) erwartet! Das versaut den Schnitt!




Schönen Gruß
Hartmut
Deukalion
Inventar
#18 erstellt: 24. Jan 2009, 20:25
Ein "Accuphase Lover" (hallo!) ist doch jetzt aber ein Kandidat für Option 1, oder?


Hartmut
Joachim49
Inventar
#19 erstellt: 24. Jan 2009, 21:04

Martin2 schrieb:
Ich war übrigens nicht der Schweinehund, der für 5 gestimmt hat. Ich habe für 4 gestimmt. Ich bin also nicht der Radikalinski hier im Forum!


Wieso Schweinehund?
Joachim
Kreisler_jun.
Inventar
#20 erstellt: 24. Jan 2009, 21:58
Ich habe schon aus Prinzip für 5 gestimmt.

Ist aber nicht ganz wahr. Mich stören schon manche Sachen. Aber mitunter andere als die Audiophilister. Ich finde z.B. den Klavierklang auf gut überspielten Vorkriegsaufnahmen oft sehr gut und "natürlicher" als so manche Digitalaufnahme; das Knistern kann man leicht mental ausblenden.
Aber gewisse Verzerrungen (nicht nur auf historischen Aufnahmen) stören mich durchaus, ebenso, je nach Hörsituation (Kopfhörer) extremes Multimiking, das einen künstlichen Klang erzeugt.
Ich kümmere mich grundsätzlich nicht groß um den Klang. Ich habe auch kein Interesse daran, hier irgendwelche Flöhe husten zu hören, die mir letztlich die Freude an der Musik verderben.

(ich will garnix mit einem Zarathustra, also erst recht nichts mit einem historischen :D)

Die Formulierung bei 5 finde ich völlig richtig (verwirrend dagegen 3 und 4, für mich ist nicht völlig klar, daß bei 3 der Klang wichtiger ist). Gleichgültig ist eben gleichgültig. Aber wer das ehrlich beantwortet, räumt damit ja ein, daß er gewöhnlich keine Probleme mit Aufnahmen der 30er Jahre hat, sofern sie ordentlich überspielt wurden.

JK jr.
Accuphase_Lover
Inventar
#21 erstellt: 25. Jan 2009, 00:38

Deukalion schrieb:
Ein "Accuphase Lover" (hallo!) ist doch jetzt aber ein Kandidat für Option 1, oder?


Wie man sieht, nicht unbedingt !
lydian
Stammgast
#22 erstellt: 25. Jan 2009, 01:10

Accuphase_Lover schrieb:

da Klassik auf Vinyl schlimm ist


Ist das dein Ernst? Dann erübrigt sich jede Diskussion.

Habe mich für "4" entschieden, auch wenn ich einen 5stelligen Betrag für die Gerätschaften ausgegeben habe.

Grüße,
Steff
Accuphase_Lover
Inventar
#23 erstellt: 25. Jan 2009, 02:03

lydian schrieb:

Accuphase_Lover schrieb:

da Klassik auf Vinyl schlimm ist

Ist das dein Ernst? Dann erübrigt sich jede Diskussion.


Warum, weil DU Vinyljunkie bist ?

Übrigens bezog ich mich auf Oberflächengeräusche !


[Beitrag von Accuphase_Lover am 25. Jan 2009, 02:32 bearbeitet]
Maastricht
Inventar
#24 erstellt: 25. Jan 2009, 09:06
Ich habe auf 3 gestimmt.

Der Klang ist mir schon sehr wichtig, aber wenn eine ausgezeichnete Ausführung nicht mit einem guten Klang zu haben ist, dann gibt die Ausführung für mich den Durchschlag.

Und muss ich wählen zwischen zwei Ausführungen, dann ist doch die Ausführung beschliessend und nicht der Klang.

Es kann natürlich sein, das ich mir die ausgezeichnete Ausführung wegen des schlechten Klanges nicht oft anhöre.

Gruss, Jürgen
Schneewitchen
Inventar
#25 erstellt: 25. Jan 2009, 11:40
Ich habe mit 2 gestimmt,weil mir der Klang sehr wichtig ist.
Angefangen habe ich mit einem Mono-Röhrenradio und einem Dual-Plattenspieler der untersten Preiskategorie.Ab 1972 wurde es HiFi mit einem Saba-Receiver und einem Dual 1219.Schließlich meinte ich mit einer Revox Anlage den besten (für mich erschwinglichen Klang) erreicht zu haben.Jetzt ziehe ich als Stereoverstärker meinem kleinen englischen Obelisk III vor,weil er die Stereobühne besser auflöst und durchsichtiger erscheinen läßt.Der hat natürlich keine Klangregler.
Und diese Durchsichtigkeit des Klanges verlange ich auch von den Medien,was mich zu SACD und DVD-Audio hinführte,obwohl dieser Klang auch auf neueren CDs(DSD) machbar zu sein scheint.Das führte dazu,daß ich mich von den Major-Labels abgewendet und den SACD produzierenden Labels zugewendet habe.
Was auch Auswirkung auf die Auswahl der Interpreten hat.
Was Interpretationen angeht,bin ich tolerant.Wenn ich mir vorstelle,daß alle Aufnahmen in meinem Regal von Vivaldis Jahreszeiten verschieden klingen,obwohl sie von denselben Noten stammen,scheint es keine "richtige" Interpretation zu geben.
Wenn der Klang alter Aufnahmen durch leises Bandrauschen getrübt wird,stört mich das überhaupt nicht.
Klanglich gut produzierte CDs,SACDS und DVD-Audios üben auf mich einen Kaufreiz aus und wenn die Interpretation auch gut ist,dann bin ich zufrieden.
Live-musikhörer
Inventar
#26 erstellt: 25. Jan 2009, 12:32
Der Klang ist mir sehr wichtig. Es geht schlussendlich um was ich unter Musik verstehe und was ich damit mache.

Durch die Musik vermittelt der Komponist und die Interpreter u.a. Emotionen, die durch kleine Veränderungen des Klangs verfälscht werden können.

So wenn man als Beispiele die Benutzung des Pedals eines Klaviers, die effektive Dynamik oder die vollständige Klangfarbe nicht oder schlecht hören kann, bekommt man nur einen Teil der musikalischen Botschaft, welche auch zu Missverständnisse führen kann. Da können Interpretationen als “langweilig” und “uninteressant” kritisiert werden und dabei sollte man die Anlagen kritisieren, die die verschiedene interpretatorische Details verschlucken.

Sonst wenn man die Musik oberflächlich im Alltag benützt, ist der Klang nicht so wichtig.

Obwohl der Klang sehr wichtig für mich ist, bedeutet das nicht, dass ich auf audiophile Aufnahmen stehe. Mit den meisten Aufnahmen habe ich keine grosse Probleme.
Kings.Singer
Inventar
#27 erstellt: 26. Jan 2009, 07:44
Hi.

Ich habe mit meiner Entscheidung noch gewartet und mich schlussendlich für Option (2) entschieden. Was soll ich mit einem Beethoven oder Bruckner von Furtwängler/Knappertsbusch/Andrae, wenn ich die Musik auch in grandiosen und technisch einwandfreieren Interpretationen haben kann?

Natürlich höre ich deren Ansätze auch gerne 'aus Interesse'. Aber die CDs, die ich alltäglich auflege, sollen gut klingen (und dazu ist auch ein Klang ohne den "Staub der Vergangenheit" nötig).

Viele Grüße,
Alex.
Joachim49
Inventar
#28 erstellt: 26. Jan 2009, 08:25

Kings.Singer schrieb:
Hi.

Natürlich höre ich deren Ansätze auch gerne 'aus Interesse'. Aber die CDs, die ich alltäglich auflege, sollen gut klingen (und dazu ist auch ein Klang ohne den "Staub der Vergangenheit" nötig).

Viele Grüße,
Alex.


Du solltest dir mal den mentalen Rauschunterdrückungsfilter zulegen, der bei mir und Kreisler im Gehirn eingebaut ist (Kreisler: "das Knistern kann man leicht mental ausblenden".)
Darum haben wir auch kein Problem um Kategorie 5 anzukreuzen.
Was Kreiler so schön 'mental ausblenden' nennt, das gibt's ja wirklich. Sehr oft, wenn wir Musik hören, gibt es Nebengeräusche. Das Aggregaat des Kûhlschranks in der Küche nebenan, Geräusche von der Strasse, das Schnurren der Katze, das Rascheln der Zeitung die meine Frau umblättert, das Knistern des Kaminfeuers..... Und doch ist unser Bewusstsein so auf die Musik focussiert, dass wir die Nebengeräusche gar nicht wahrnehmen. So ist's auch mit dem Rauschen und Knistern. Einfach ausblenden und du kannst das alte Zeug genau so geniessen wie die raffinierteste Hightech-Aufnahme. Zugegeben funktioniert der Filter nicht für alles: Staubsaugen und Kammermusik ist ein Problem.
Freundliche Grüsse
Joachim
Martin2
Inventar
#29 erstellt: 26. Jan 2009, 09:24
Ich habe mit 4 gestimmt, weil Klang gelegentlich auch sehr wichtig sein kann. Wie schon gesagt kommt die Alpensinfonie von Strauss im Uraltklang vielleicht doch nicht so gut.

All das können sehr verschiedene, sehr individuelle Erfahrungen sein. Einerseits höre ich zum Beispiel ungeheuer gerne die Waldsteinsonate mit Arthur Schnabel oder auch Verdis Otello mit Fritz Busch - klanglich eigentlich unakzeptable Aufnahmen von 1932 und 1949, anderseits dann wieder stört mich der trockene Klang der Digitalaufnahme von Schostakowitschs 7. bei Barschai.

Und es gibt auch einen Klang, der so schlecht ist, daß er auch Deteils verhüllt und ein Werk "nur noch in Umrissen" erkennbar bleibt. Dann nützt auch die beste Interpretation nicht mehr.

So kann es schon sein, daß ich gelegentlich auch zu 5 tendiere - eine tolle Interpretation kann durchaus einen schlechten Klang transzendieren. Es ist anderseits auch mal möglich, gerade bei bestimmten Stücken, daß ein definitiv falscher Klang auch für mich alles kaput macht, etwa wenn beim ersten Satz von Schostakowitschs 7. "viel Atmosphäre" gefordert ist, um diesem wirkungsmächtigen Satz zur vollen Durchschlagskraft zu verhelfen und durch eine zu direkte Aufnahme diese Wirkung kaput gemacht wird. So schwanke ich zwische 3 und 5 und bin bei 4 gelandet.

Und ich habe keine Spitzenanlage - allerdings auch keine ganz schlechte, ich bin zufrieden. Ich bin vielleicht aber auch froh, daß ich in meiner Jugend das Uraltradio meiner Großmutter hatte, so eine Art Volksempfänger. Von daher bin ich nicht von vorneherein auf einen superguten Klang "konditioniert" - und das kommt einem dann später vielleicht auch zugute. Ich hatte in meinem Leben drei Anlagen: Erst das Monoradio meiner Großmutter, dann in späterer Jugend eine billige Stereoanlage und später eine teurere bessere. Und über jeden meiner "klanglichen Fortschritte" habe ich mich sehr gefreut.

Man kann eben, Joachim und Kreisler Junior haben es gesagt, beim Hören vieles auch einfach "ausblenden" - wenn man eben derart "konditioniert" ist.

Gruß Martin
Kings.Singer
Inventar
#30 erstellt: 26. Jan 2009, 09:37
Das mit dem mentalen Rauschunterdrücker etc. ist mir durchaus bewusst. So stört mich ein gewisses leichtes Grundrauschen, wie es in den Philips Produktionen der späten 60er vorhanden ist, in der Tat nicht. Aber auf Trichterklang, Mono, Knacks, Bandgeräusche bei ganz alten Aufnahmen oder schlicht weniger guten Klang kann ich verzichten, wenn ich eine zufrieden stellende Alternative mit besserem Klang in der Hand halte.
So sieht nun einmal die Entscheidung aus: Aus vier oder fünf Aufnahmen des selben Werks würde ich in der Regel nicht die mit dem schlechtesten Klang / Aufnahmebild heraus suchen, wenn ich vor dem CD-Regal stehe. Außer ich möchte gezielte Vergleiche bzgl. verschiedener Interpretation mit verschiedenen (oder gleichen) Orchestern anstellen.

Viele Grüße,
Alex.

P.S. In diesem Zug möchte ich auch einen Lobgesang auf die immer grandiosere Remastering-Technik unserer Zeit singen. Denn die hilft die wahren Schätze früherer Zeiten auch für pingelige Leute wie mich ertragbar zu machen.
Martin2
Inventar
#31 erstellt: 26. Jan 2009, 09:44
Hallo Alex,


Aber auf (...) Mono (...) kann ich verzichten,


ist die Sache mit dem Mono wirklich so wichtig? Mir inzwischen nicht mehr und warum ich Stereo für Klavier Solostücke brauche ( oder ähnliches) habe ich sowieso nie begriffen. Aber selbst bei Orchesterwerken ist es mir inzwischen relativ wurscht. Ist das denn wirklich so wichtig, ob nun die Violinen von links und die Bäße von rechts kommen? Wir hatten die Diskussion bei der von mir angeregten Diskussion über die Zeiten "guten Monos".

Gruß Martin
Kings.Singer
Inventar
#32 erstellt: 26. Jan 2009, 09:54
Ich denke, dass das Gewöhnungssache ist. In Zeiten des Surround-Sounds, in denen Stereo ja fast schon wieder überholt ist, ist wenig Platz für Mono. Ich denke in ein paar Jahren werden wir uns die gleiche Frage über Stereo stellen müssen. Natürlich relativieren sich die Vorzüge der neuen Klangbilder beispielsweise in Solo-Aufnahmen, doch was den Orchesterklang betrifft, ist eine möglichst räumliche Wiedergabe (bzgl. Ortung) doch eigentlich wünschenswert.
Wer weiß welcher Dirigent und welches Orchester in 50 Jahren 'state of the art' ist (ich hoffe doch, dass ich das noch erlebe und bin genauso gespannt darauf) und möglicherweise "Onkel Furtwängler" - sorry, nur ein wiederkehrendes Beispiel bei mir - im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen lässt. Und das gibts dann wahrscheinlich in 70.3-Sound und der Mono-Furtwängler wird höchstens noch aus Nostalgie ins Gedächtnis gerufen.


Viele Grüße,
Alex.

Wieder P.S.
Mit so abgedroschenen und einseitigen Phrasen wie "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen" wollte ich nicht wirklich kommen. Aber ein Quäntchen Wahrheit schwingt nun doch immer mit.


--- EDIT ---
Und wir haben den ersten Bösewicht für Nr. 1.


[Beitrag von Kings.Singer am 26. Jan 2009, 09:55 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#33 erstellt: 26. Jan 2009, 10:41
Obwohl ich mich schon an gutem Klang erfreue, steht er bei mir nicht im Mittelpunkt. Mit der Frage "Wie steht Ihr zum Klang?", geht es bei mir natürlich nicht um "kristallklare Höhen und abgrundtiefe Bässe" und sonstiges Klanggeschwafel.
Ich höre viel Klassik mit hohem "Vocalanteil" und da achte ich schon auf gute Aufnahmen in denen der Chor/Gesang mit guter Artikulation klar heraustritt. Ein gutes positives Beispiel ist der der Mendelsohn'sche Elias mit Sawallisch und der (bis auf Elly Ameling) "DDR Besetzung".
Eine solche Qualität (Aufnahme analog von 1968(!)) ist mir noch nicht wieder untergekommen.
Ebenso bei Klavierkonzerten sollte "das Klavier" nicht zu undifferenziert zum Orchester sein.
Gleichwohl ich "natürliche" Nebengräusche sehr wohl akzeptieren kann, als da wäre das mitunter gut hörbare Gebrummel von dem Pianisten Pierre-Laurent Aimard oder das leichte Schnaufen von Elisabeth Leonskaja.
Auf der anderen Seite tu ich mich oft schwer mit "Live-Aufnahmen". Da habe/hatte ich immer das Gefühl(!), das aus optischen Gründen nicht die Technik aufgefahren wird wie bei "Studio-Aufnahmen". Aber sicher bin ich mir da auch nicht.
Ferner sind meine Klangerwartungen natürlich auch mit dem Medium verknüpft: wenn ich eine Platte auflege, weiß ich, dass der Klang einer mechanischen Abtastung unterliegt, während ich bei einer teuren SACD schon erwarte, dass meine "Klangwünsche" erfüllt werden.
Ich war übrigens der 2. der 2. geklickt hat! Wenn es 2.5 gegeben hätte, hätte ich es wohl geklickt.
Es geht mir also nicht nur um Aufnahmetechnik; das ganze Paket muss stimmen - halt passend zum angebotenen Medium.
Aber mit Aufnahmen von 1980 und jünger kann ich eigentlich immer gut leben. Wenn mir ein Werk sehr gut gefällt, kaufe ich eh immer verschiedene Produktionen und höre dann meist, das für mich "beste".
lydian
Stammgast
#34 erstellt: 26. Jan 2009, 11:08

Kings.Singer schrieb:
In Zeiten des Surround-Sounds, in denen Stereo ja fast schon wieder überholt ist, ist wenig Platz für Mono.


Die Zahl der Kanäle hat doch mit Qualität nichts zu tun. Was benötige ich Stereo oder gar Surround, wenn ich Bachs Cello-Suiten höre? Surround mag ganz witzig sein bei solchen Werken wie dem Requiem von Berlioz. Gutes Mono kann klanglich wesentlich mehr befriedigen als verspieltes, unausgegorenes, gekünsteltes Stereo oder Surround. Gute Klangqualität ist das Ergebnis, wenn Könner am Werk waren. Die verwendete Technik spielt eine untergeordnete Rolle.

Ja, auch ich besitze etliche SACDs und einen hochwerigen Player für diese Scheiben. Aber auf gutes Mono lasse ich nix kommen.
Möchte auch jemand behaupten, in Zeiten von Transistoren sei wenig Platz für Röhren?

Grüße,
Steff
Martin2
Inventar
#35 erstellt: 26. Jan 2009, 11:17

Kings.Singer schrieb:

Mit so abgedroschenen und einseitigen Phrasen wie "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen" wollte ich nicht wirklich kommen.


Netter Spruch, der so abgedroschen dann wohl doch nicht ist, denn ich kannte ihn noch nicht. Die "Zeit" entwickelt sich aber auch immer irgendwie, nur ist es gerade ein Grunderlebnis, daß sich auch Generationen verändern. Nicht nur folgt eine Generation auf die andere, sondern eine Generation macht auch einen Entwicklungsprozeß durch. Manche Alt 68 er etwas mögen heute dann wieder erstaunlich konservativ sein! Aber das ist ein weites Feld.

In Bezug auf den Klang ist es nun wieder so, daß manchen "älteren Herrschaften" dieser möglicherweise immer unwichtiger wird, je älter sie werden. Mono hätte ich mir früher nie angehört - heute ist es mir fast egal. In diesem Sinne magst Du den Klang möglicherweise in einem späteren Leben auch als unwichtiger bewerten - je älter Du wirst. Und die älteren Leute sterben allerdings langsam aus - was aber nie ausstirbt, sind ältere Leute.

Gruß Martin
Accuphase_Lover
Inventar
#36 erstellt: 26. Jan 2009, 17:44

Joachim49 schrieb:

Du solltest dir mal den mentalen Rauschunterdrückungsfilter zulegen, der bei mir und Kreisler im Gehirn eingebaut ist (Kreisler: "das Knistern kann man leicht mental ausblenden".)
Darum haben wir auch kein Problem um Kategorie 5 anzukreuzen.


Naja, was man dann ja noch alles ausblenden könnte Klirrfaktor, Intermodulationsverzerrungen, Frequenzgangschwächen. Eigentlich alles was einem nicht passt.
Da kann man sich dann fragen, warum überhaupt HiFi ?



lydian schrieb:

Kings.Singer schrieb:
In Zeiten des Surround-Sounds, in denen Stereo ja fast schon wieder überholt ist, ist wenig Platz für Mono.


Die Zahl der Kanäle hat doch mit Qualität nichts zu tun. Was benötige ich Stereo


Insofern schon als daß zum räumlichen Hören nun mal mindestens 2 Kanäle notwendig sind. Und die Realität ist "stereo".
TFJS
Inventar
#37 erstellt: 26. Jan 2009, 17:51

Martin2 schrieb:
Wie steht ihr zum Klang? Mir ist diese Umfrage wichtig, um mal zu klären, inwieweit dieses Forum ein Hifi-Forum ist, oder doch vielleicht mehr ein Klassikforum, was sich hier in diesem Forum mehr "angesiedelt" hat.


Wie definierst Du "Klang"?

1)Als Ton mit seiner Tonhöhe, seinem Klangspektrum und seiner Klangfarbe

oder eher

2) Als Bezeichnung für den von Beschallungsanlagen mit Lautsprechern wiedergegebenen Schall ?

Also ich persönlich verstehe Klang wie unter 1 beschrieben, vermute aber, dass die Mehrzahl der User in diesem Forum zu 2 tendieren.
Maastricht
Inventar
#38 erstellt: 26. Jan 2009, 19:16

TFJS schrieb:

Martin2 schrieb:
Wie steht ihr zum Klang? Mir ist diese Umfrage wichtig, um mal zu klären, inwieweit dieses Forum ein Hifi-Forum ist, oder doch vielleicht mehr ein Klassikforum, was sich hier in diesem Forum mehr "angesiedelt" hat.


Wie definierst Du "Klang"?

1)Als Ton mit seiner Tonhöhe, seinem Klangspektrum und seiner Klangfarbe

oder eher

2) Als Bezeichnung für den von Beschallungsanlagen mit Lautsprechern wiedergegebenen Schall ?

Also ich persönlich verstehe Klang wie unter 1 beschrieben, vermute aber, dass die Mehrzahl der User in diesem Forum zu 2 tendieren.


Ich glaube das ich bisher verstanden habe was jeder, der hier geantwortet hat, mit Klang meinte. Das Gleiche was ich auch meine.
Ist die Musik via der Anlage so zu hören wie man sie auch direkt hören würde? - ohne unangenehme Beigeräusche, übertrieben künstlichen Raum zu scharf oder bestimmten Frequenzen zu sehr akzentuiert. Dabei ist nicht wichtig mit welcher Anlage sie wiedergegeben wird, sondern wie sie sich auf dem Tonträger befindet = in welchem Zustand ich sie erwerben kann.

Also: hier meine ich damit 2). Das hat aber nichts mit diesem Forum zu machen, sondern so habe ich die Frage des Fragenstellers verstanden.

Gruss, Jürgen
Martin2
Inventar
#39 erstellt: 26. Jan 2009, 19:40
Hallo Jürgen,

ich verstehe hier eigentlich nicht, warum hier eine solche Unterscheidung gemacht wird. Beide Definitionen sind ja richtig, wobei die zweite Lifeerlebnisse ausschließen, allerdings für uns sicher die Schallkonserve im Vordergrund steht.

Gruß Martin
Maastricht
Inventar
#40 erstellt: 26. Jan 2009, 20:57
Hallo Martin,

Hmm, das war auch meine erste Reaktion: warum überhaupt solch einen Unterschied machen. Aber schreibend kam ich dann bei 2 raus.

Jedoch - wie du zurecht schreibst - fehlte bei mir dadurch das Lifeerlebnis. In Bezug darauf würde ich die Frage auffassen als: würde ich nicht gehen, wenn ich wüsste das die Umstände für das klangliche Erlebnis nicht optimal sind?
(Das ist was anders als: 1)Als Ton mit seiner Tonhöhe, seinem Klangspektrum und seiner Klangfarbe ]

Wenn mit dem letzten 'Als Ton mit seiner Tonhöhe, seinem Klangspektrum und seiner Klangfarbe' aber auch gemeint ist die Wiedergabe des Tones, usw., z.B. beschränkter Frequenzumfang, eine alte Radioaufnahme, dann fällt 1) auch unter deine Frage (auch für mich).

Langer Rede kurzer Sinn: beide Antworten können sich auf dasselbe beziehen, also warum solch einen Unterschied hier machen?

Und die Antwort darauf habe ich schon gegeben (3).

Gruss, Jürgen
Kings.Singer
Inventar
#41 erstellt: 26. Jan 2009, 23:02

lydian schrieb:

Kings.Singer schrieb:
In Zeiten des Surround-Sounds, in denen Stereo ja fast schon wieder überholt ist, ist wenig Platz für Mono.


Die Zahl der Kanäle hat doch mit Qualität nichts zu tun. Was benötige ich Stereo oder gar Surround, wenn ich Bachs Cello-Suiten höre? Surround mag ganz witzig sein bei solchen Werken wie dem Requiem von Berlioz. Gutes Mono kann klanglich wesentlich mehr befriedigen als verspieltes, unausgegorenes, gekünsteltes Stereo oder Surround. Gute Klangqualität ist das Ergebnis, wenn Könner am Werk waren. Die verwendete Technik spielt eine untergeordnete Rolle.


Nun also, diese "Ausrutscher" wenn die Technik nicht beherrscht wird gibt's sowohl bei Steoreo, als auch bei Surround und auch Mono. Doch man muss doch von der Regel ausgehen und das ist für mich eine sauber produzierte CD, egal wieviele Kanäle.

Hast du meinen Beitrag genau gelesen? Ich zitiere mal von mir selbst:


Kings.Singer schrieb:
Natürlich relativieren sich die Vorzüge der neuen Klangbilder beispielsweise in Solo-Aufnahmen, doch was den Orchesterklang betrifft, ist eine möglichst räumliche Wiedergabe (bzgl. Ortung) doch eigentlich wünschenswert.


Deinen Punkt mit den Cellosuiten habe ich also auch zu bedenken gegeben. Aber der Aspekt der Ortung im Orchester spielt dabei keine Rolle. Und die "absolute Ortung" erreicht man doch dadurch, dass bestenfalls jedes Instrument einen eigenen Kanal belegt. Deshalb meine Utopie vom "70.3 Surround Sound".

Hoffe, mein Punkt ist jetzt klarer geworden.


Viele Grüße,
Alex.


P.S.

Pilotcutter schrieb:
Ich höre viel Klassik mit hohem "Vocalanteil" und da achte ich schon auf gute Aufnahmen in denen der Chor/Gesang mit guter Artikulation klar heraustritt. Ein gutes positives Beispiel ist der der Mendelsohn'sche Elias mit Sawallisch und der (bis auf Elly Ameling) "DDR Besetzung".
Eine solche Qualität (Aufnahme analog von 1968(!)) ist mir noch nicht wieder untergekommen.


Genau diese hatte ich unter anderem im Kopf als ich von den späten 60er Philips Produktionen sprach. Da auch mir der Chor äußerst wichtig ist, kann ich dein Statement nur tausendfach unterschreiben. Gut gesprochen!


[Beitrag von Kings.Singer am 26. Jan 2009, 23:04 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#42 erstellt: 27. Jan 2009, 11:59

Accuphase_Lover schrieb:
Und die Realität ist "stereo"


Man darf sich nicht allzu leicht davon irritieren lassen, dass medizinisch normale Menschen genau zwei Ohren haben. Wir können aber nicht nur rechts und links schallortend unterscheidend, sondern auch oben und unten und vorne und hinten. Die Ohrmuscheln lenkt Schallwellen aus unterschiedlichen Richtungen verschieden ab und die resultierenden Aufprallwinkel können in Richtungsinformation zurückgerechnet werden.

"In der Realität" ist die Frage also eher wie viele Schallquellen es gibt und wo sie sich befinden.

Die technische Wiedergabe zu Hause muss sich entschieden, wie stark sie von mehreren Schallquellen und ihren Postionen abstrahiert. Man kann beispielsweise ein Orchester als eine einzelne, große Schallquelle auffassen. Dann würde eine Monowiedergabe ausreichen.

Die umgekehrte Richtung hat Alex bereits beschrieben:

Kings.Singer schrieb:
Und die "absolute Ortung" erreicht man doch dadurch, dass bestenfalls jedes Instrument einen eigenen Kanal belegt. Deshalb meine Utopie vom "70.3 Surround Sound".


Hohe Auflösung durch viele Kanäle wird sicher die Hörorientierung erleichtern. Und wenn wir hier mit "Klang" das "Ausmaß, zu dem eine CD-Wiedergabe dem entspricht, was man Live hören würde", dann sind mehrere Kanäle, da sie weniger abstrahieren, näher dran am wirklichen Leben. Für jedes Instrument bräuchte man einen Kanal und einen Lautsprecher.

Das Dumme wäre dann, das ich aus Platzmangel keine Orchesterwerke mehr hören könnte!

Viele Grüße,
Mellus
Kings.Singer
Inventar
#43 erstellt: 27. Jan 2009, 12:48
Deswegen die Utopie. Wer weiß, was für Lautsprecher es in 50 Jahren gibt.
Accuphase_Lover
Inventar
#44 erstellt: 27. Jan 2009, 16:08

Mellus schrieb:

"In der Realität" ist die Frage also eher wie viele Schallquellen es gibt und wo sie sich befinden.

Die technische Wiedergabe zu Hause muss sich entschieden, wie stark sie von mehreren Schallquellen und ihren Postionen abstrahiert. Man kann beispielsweise ein Orchester als eine einzelne, große Schallquelle auffassen. Dann würde eine Monowiedergabe ausreichen.


Ein Orchester als Punktschallquelle und keine räumlichen Informationen notwendig ?

Oh, das ist in der Tat "Auffassungssache" !





Grüße
Mellus
Stammgast
#45 erstellt: 27. Jan 2009, 16:56

Accuphase_Lover schrieb:
Ein Orchester als Punktschallquelle und keine räumlichen Informationen notwendig ?


Das ist sicher unrealistisch und so ging der betreffende Beitrag mit Bezug auf das Argument von Alex ja auch weiter.

Für eine "natürliche" (wieder so ein schwieriges Wort) Wiedergabe ist die genannte Abstraktion sicher unpassend und räumliche Information notwendig.

Auf einem anderen Blatt steht aber, ob die räumliche Information auch musikalisch wichtig ist. Lassen wir Raumklangkompositionen einmal außen vor (für die dürfte offensichtlich sein, dass der Raum ein gleichberechtigter Kompositionsparameter ist), muss erst einmal nachgewiesen oder zumindest plausibel gemacht werden, dass man wirklich räumliche Information für die Musik braucht (ich möchte nicht verschweigen, dass ich denke, dass das geht -- und einige Gründe wurden hier und in verwandten Threads bereits vorgebracht). Solange das nicht getan wird, ist aber nicht einzusehen, warum man räumliche Information braucht. Sie kann dann einfach eine "zufällige" (also eben nicht notwendige) Eigenschaft von Nicht-Solo-Musik sein, da ja nicht alle Musiker auf demselben Stuhl sitzen können.

Viele Grüße,
Mellus
Thomas133
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 27. Jan 2009, 18:32
Hallo,

Ich hab jetzt auch abgestimmt und hab zuerst zwischen 2 und 3 überlegt...aber gut 2 wäre dann wahrscheinlich etwas zuviel der Gewichtung zugunsten der Klangqualität.
Für mich ist eigentlich Beides wichtig, ich habe vor ca. 2 Jahren meine Hifi-Anlage umgestellt und ziemlich analytisch
wiedergebende Lautsprecher gekauft die nichts verschleiern, das heißt hier hört man jeden Knackser und Rauscher mehr als ich es von anderen Lautsprechern gewohnt bin - diese Eigenschaft hat natürlich bei guten Aufnahmen seinen Vorteil aber bei alten Aufnahmen kann das mitunter schon ziemlich nerven. Aber ich bin jetzt nicht so ein Klangfanatiker das ich jetzt meine Kriterien nur auf SACD´s auslege oder prinzpiell nur Aufnahmen der letzten Jahre in die nähere Auswahl kommen würden (wobei man das sowieso nie pauschal nehmen kann, es gibt auch neuere Aufnahmen die manch älteren Aufnahmen um Längen unterlegen sind)
Wenn es geht suche ich natürlich schon bei gleichwertigen oder fast gleichwertigen Interpretationen die mit der besseren Klangqualität. Ich würde aber nie den Kompromiss eingehn eine wesentlich schlechtere Interpretation nur wegen der besseren Klangqualität zu bevorzugen - außer ziemlich alte Aufnahmen der Mono-Jahre und knapp darüber so wie man das ja oft bei unseren Rätselbeispielen hören kann...sowas quält mich dann meist schon allein wenn ich diese Beispiele anhöre (wir hatten da schon ganz gruselige Sachen dabei wo fast mehr Störgeräusch als Musik wahrnehmbar war ) aber Stundenlang sowas anhören...

Ganz durchgelesen hab ich mir jetzt die vielen Beiträge nicht können aber das Wichtigste dürfte ich beim schnellen duchlesen nicht verpaßt haben... das man Martin einen "Mr. Radikalinksi" anhängen wollte und letztendlich Joachim und Kreisler sich zum Rauschfetischismus outeten. Jetzt wundert mich nicht mehr wo sie ihre vielen Rätselbeispiele herbekommen.
(und ich muß da immer im Internet mühsam danach suchen )

gruß
Thomas
enkidu2
Inventar
#47 erstellt: 27. Jan 2009, 20:21
Habe mit 3 abgestimmt. Ein guter Klang tröstet nicht über eine unsägliche Interpretation hinweg, schlechter Klang wiederum verdirbt einem den Genuss jedweder Interpretation - und sei sie noch so gut.
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