Bilderrätsel: Original und Fälschung - ALPS Poti

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Lülly
Stammgast
#1 erstellt: 20. Sep 2014, 11:31
Für alle Hifi-Forum Nutzer, die schon mal einen ALPS Lautstärkeregler in den Händen gehabt haben, kommt hier das ultimative Bilderrätsel.

Wenn ein paar Leute geraten haben, dann schreibe ich noch etwas zu den technischen Details. Wie gut kann so eine Fälschung schon sein...

Jetzt heißt es:
Rechts oder Links, wer ist der Betrüger!?

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P@Freak
Inventar
#2 erstellt: 20. Sep 2014, 12:55
Hallo,

im Bild ganz ober das LINKE, wegen dem tollen Aufkleber und weil noch kein Lötzinn drann ist.

Dr. Sound
jehe
Inventar
#3 erstellt: 20. Sep 2014, 13:51
ich würde auch auf das Linke tippen, wegen der Achse, die gibt es, soweit ich weiss, im Original nur mit abgeflachter oder geschlitzter Achse - aber nicht geriffelt.
Der Alps Schriftzug hat auch den falschen Font.

Darüber hinaus erkennt man es noch an dem Flanschdurchmesser und dem Abstand zur Mitdrehsperre.
(also das hinter der U-Scheibe und der Mutter)
Hat beim Original in etwa den Durchmesser der U-Scheibe, ist bei der Fälschung um einiges Größer, weswegen es auch kaum einen Abstand zischen Flansch und Mitdrehsperre gibt.

wolle zu Letzterem eigentlich ein Bild hochladen, geht aber greade nicht - Error500
spachtelbob
Stammgast
#4 erstellt: 20. Sep 2014, 14:12
beide falsch,weil alps mit b geschrieben wird
ralle
Lülly
Stammgast
#5 erstellt: 21. Sep 2014, 11:31
Also ja, es ist vllt. zu offensichtlich.

Den Linken habe ich für 7€ bei einem dubiosen China Lieferanten via Ebay gekauft.
Das Drehgefühl ist eine Kleinigkeit weicher als bei dem Original. Der nicht genutzte 4 Pol beim Plagiat deutet darauf, dass man wohl noch andere ALPS Produkte fälscht.

Aber wie man auf den Fotos sieht: Für einen 2x50K-Ohm Poti ist das eigentlich nicht schlecht verarbeitet.

Ich habe die Potis auf ihre Widerstände durchgemessen und erstaunlicherweise hat der CHINA ALPS den besseren Nenn- = Istwiderstand gehabt und die Kanäle liefen gleichmäßiger (4x Messungen mit zufälligen Drehungen der Achse). Nun ist das Original schon etwas abgenutzt, aber der "Falsche" tut seinen Dienst in meinem LME49710 - LME49600 KHV ohne Probleme.
Einen Unterschied habe ich beim Umgehen auch nicht gehört.

Ehrlich gesagt würde ich so eine Fälschung nicht nochmal kaufen. Es war auch gar nicht meine Absicht, denn der Verkäufer hatte ganz klein in seiner Auktion angegeben "ähnlich dem RK27 von Alps". Für 50% des Kaufpreises bekommt man halt kein Original. Wieder etwas dazu gelernt und Potis werden ab jetzt nur noch in Deutschland bestellt.
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 21. Sep 2014, 12:06
Ein Plagiat muß nicht notwendiger technisch schlechter sein als das Original.
Es kann sogar besser sein. Illustrieren tut die Sache nur, das der Ruf und Markennamen oftmals mehr wert ist, als die Sache selbst.
tede
Inventar
#7 erstellt: 22. Sep 2014, 06:53
Hallo,

warum seid ihr so sicher dass das ne Fälschung ist ?
Für mich sieht das wie eine Kundenspezifische Ausführung aus, die als
Restposten abverkauft wird.

Grüße Thomas
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 22. Sep 2014, 07:15
Das ist durchaus möglich - allerdings ist es schon befremdlich, daß der "ALPS" Schriftzug in einem Fall nicht in der ALPS-typischen Erscheinungsform daherkommt......auf ihre Corporate-Identity achten Firmen nämlich in aller Regel sehr stark.

Grüße

Herbert
Alligatorbirne
Stammgast
#9 erstellt: 27. Sep 2014, 20:34
Hallo,

ich frage mich bei solchen Verdachten immer, ab wann sich ein Plagiieren überhaupt lohnt.
Diese Potis kommen hauptsächlich in hochpreisigen Zweikanal-Audiogeräten vor.

Allein ein hochpreisiges Audiogerät ist fast schon ein Nischenprodukt, Zweikanal-Geräte sind ja schon Nische in Nische.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Markt für solche Potis Absätze hergibt, dass sich das Plagiieren lohnt.

Ich erwarte Plagiate eher in Bereichen mit großer Stückzahl, also richtiger Konsum-Ware.
So etwas wie Handy-Zubehör oder auch weit verbreitete Halbleiter, die in jeder Kaufhaus-Elektonik drin sind.


[Beitrag von Alligatorbirne am 27. Sep 2014, 20:36 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 27. Sep 2014, 20:39
Es werden noch ganze andere Elektronikbauteile gefälscht.
Ich möcht nicht wissen, wieviele OPAs gefälscht werden. Wenn ein Bausatz aus China kommt, glaub ich kaum, das da ein Bauteil der Bezeichnung entspricht.
jehe
Inventar
#11 erstellt: 27. Sep 2014, 21:22
ich denke schon dass sich das lohnt, gerade weil der DIY Markt recht groß ist.
Geht man von großzügigen 1...1,50€ Produktionskosten pro Stück aus, dass bei einer kleinen Auflage von 1000 Stück und einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 8...10€/St. , dann bleibt schon gewaltig was hängen. Das Ganze wird dann irgendwo in einem Hinterhof von 100 Chinesen die für 1,50€ am Tag schaffen, zusammen getackert..... - naja, da rollt der Rubel
Gerade solch eher simpel aufgebauten Bauteile eignen sich hervorragend fürs Plaqiatieren...
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 27. Sep 2014, 21:39
Es gab/gibt FakeElkos, und ich möchte nicht wissen wieviele 10cent OPAs zum OPA627 umgestempelt wurden.
Das ist aber auch eine Folge vom Partspeeping.
Lülly
Stammgast
#13 erstellt: 27. Sep 2014, 22:29
Ohh ja,
ich hatte zusammen mit dem Poti auch ein paar "originale" Elkos von ELNA bestellt. Die hatten nicht mal unterschiedlich lange Beine um die Polarität anzuzeigen. Das Beste an den Bauteilen waren die Messwerte, die mein MM ausgespuckt hat - bis zu 40% Abweichung von dem Aufdruck. Nicht umsonst haben fast alle IC, Elko Hersteller usw. Formulare auf ihren Websites um solche Plagiate zu melden. Die sind da glaubig ganz heiß drauf, solche Fälscher zu stoppen.
ZeeeM
Inventar
#14 erstellt: 27. Sep 2014, 22:43
Erstaunlich das bei solchen "Toleranzen" die Schaltungen oft doch noch funktionieren und nicht mal hörtechnisch reklamiert werden.
Lülly
Stammgast
#15 erstellt: 27. Sep 2014, 22:56
Das ist einer der Gründe warum ich jedes Bauteil vor dem Einbau durchmesse/teste. Ich habe absolut keine Lust mehr auf Überraschungen
ehemals_Mwf
Inventar
#16 erstellt: 27. Sep 2014, 23:39
Hi,
ZeeeM (Beitrag #14) schrieb:
Erstaunlich das bei solchen "Toleranzen" die Schaltungen oft doch noch funktionieren und nicht mal hörtechnisch reklamiert werden. :D

Elkos werden üblicherweise nur an Stellen eingesetzt, wo Toleranzen von z.B. +/- 50 % wenig bis gar keinen Einfluss auf die Funktion einer Schaltung haben ,
d.h. Siebung und Glättung der Versorgungsspannung oder für Koppelzwecke.

Wenn ausnahmsweise enge Toleranzen gefordert werden, z.B. in Weichen für Passiv-Lautsprecher, dann werden die spezifiziert und auch geliefert, heutzutage auch und gerade von chinesischen Herstellern, +/-10 und +/-5 % sind üblich (Kennbuchstaben "K" und "J").

Gruss,
Michael
pragmatiker
Administrator
#17 erstellt: 28. Sep 2014, 07:07
Bis vor einigen Jahren war eine Toleranzspezifikation der Kapazität im Bereich von vielen, vielen 10% bei Elkos durchaus nichts ungewöhnliches. Mangels im Internet findbarer, älterer Datenblätter hab' ich jetzt mal schnell mein Datenbuch "Aluminium Elektrolytkondensatoren" von Siemens-Matsushita aus dem Jahr 1994 rausgezogen und überfliegend durchgeblättert: Toleranzangaben von -10% / +50% sind da quer über alle Typen die Regel. Und ich meine mich zu erinnern, bei Elkos von anderen Herstellern noch deutlich größere Toleranzangaben gelesen zu haben.

Grüße

Herbert
ZeeeM
Inventar
#18 erstellt: 28. Sep 2014, 08:52
Ich denke da an solche "Scherze"

fake_cap_2

FakeCapacitor1

Gefährlich wird es dann bei der Spannungsfestigkeit.
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